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Naturheilkunde
Lesezeit: 7 Minuten

Mikrozirkulation

© Alla Bondaruk I adobe.stock.com

DIE PERSPEKTIVE DER TCM

 

 

Als fein verzweigtes Netzwerk von Kapillaren, Venolen und Arteriolen spielt das Mikrozirkulationssystem eine Schlüsselrolle bei sämtlichen Stoffwechselvorgängen. Denn diese kleinsten Gefäße gewährleisten den Gasaustausch sowie die Versorgung aller Gewebe mit Nährstoffen. Gleichzeitig dienen sie dem Abtransport von Stoffwechselabfällen und sind wichtig für die Immunzellaktivität. Eine ungestörte Mikrozirkulation ist die Voraussetzung für die ersten Schritte einer Immunreaktion. 

 

Ihre Bedeutung für unsere systemische Gesundheit wird zunehmend in den Fokus der modernen Medizin und der naturheilkundlichen Therapie gerückt. Insbesondere die Zivilisationskrankheiten, z. B. Hypertonie, Diabetes, Arteriosklerose oder Stressfolgeerkrankungen, gehen mit einer Veränderung der Mikrozirkulation einher. 

 

 

PHYSIOLOGIE DER MIKROZIRKULATION

Entscheidend für die Funktion dieses Systems ist das Gleichgewicht zwischen Vasokonstriktion und Vasodilatation, das durch verschiedene Mechanismen reguliert wird: 

 

Reize 

• Metabolisch (z. B. Anstieg von CO₂, Laktat oder niedrigem Sauerstoffgehalt im Gewebe) 

• Mechanisch (z. B. Scherkräfte auf die Gefäßwand) 

 

Diese Faktoren signalisieren den Bedarf nach erhöhter oder verringerter Durchblutung in bestimmten Geweben.  

 

Endothelfaktoren 

• Vasodilatation: Das Endothel setzt Stickstoffmonoxid (NO) frei, was eine Gefäßerweiterung bewirkt und den Blutfluss in der Mikrozirkulation erhöht. 

• Vasokonstriktion: Endothelin und Angiotensin II werden bei Bedarf ausgeschüttet, um die Gefäße zu verengen und den Blutfluss zu reduzieren. 

 

Beeinflussung durch das Nervensystem 

• Vasodilatation: Freisetzung von Acetylcholin/Parasympathikus 

• Vasokonstriktion: Freisetzung von Noradrenalin/Sympathikus 

 

Bedarfsanpassung 

Je nach Bedarf werden die Arteriolen verengt oder erweitert, um den Blutfluss optimal zu regulieren und die Sauerstoff und Nährstoffversorgung im Gewebe sicherzustellen.  

Diese Schritte bilden den dynamischen Ablauf der Regulation der Mikrozirkulation, die je nach Gewebeanforderungen und externen Einflüssen angepasst wird. Eine Dysregulation kann zu pathologischen Zuständen führen, die von lokalen Durchblutungsstörungen bis hin zu systemischen Erkrankungen (z. B. Hypertonie, Arteriosklerose) reichen. 

 

 

WENN DIE REGULIERUNG VERSAGT

Bluthochdruck ist eines der häufigsten chronischen Leiden weltweit und gleichzeitig eine der Hauptursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Rolle der Mikrozirkulation wird hierbei oft unterschätzt, obwohl sie zentrale Bedeutung hat, auch für die Entstehung von Arteriosklerose. Zum einen tragen Mikrozirkulationsstörungen zur Etablierung einer Hypertonie bei, da sie den peripheren Widerstand erhöhen. Zum anderen wird die Mikrozirkulation selbst durch den chronisch erhöhten Druck geschädigt. Besonders betroffen sind Organe mit hoher Kapillardichte (Nieren, Gehirn, Herz). 

 

Neben den bekannten Risikofaktoren (Rauchen, Bewegungsmangel, Alkoholkonsum, Übergewicht, Diabetes, Geschlecht, familiäre Disposition, Stress usw.) zeigt die Forschung, dass auch stille Entzündungen (silent inflammation) eine entscheidende Rolle spielen, da sie das Endothel schädigen können. Die daraus resultierende endotheliale Dysfunktion spielt eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Bluthochdruck. 

 

 

STRESS UND MIKROZIRKULATION

Die Gefäßaktivität wird v. a. durch das autonome Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus) gesteuert. Akuter Stress aktiviert den Sympathikus, was zu einer Umverteilung der Durchblutung führt: Die Peripherie wird weniger versorgt, lebenswichtige Organe hingegen bevorzugt. Dieser Mechanismus sichert kurzfristig das Überleben nach dem Motto „fight or flight“. Dies sollte jedoch kein Dauerzustand sein. Wir sollten uns größtenteils in einem parasympathisch dominierten Zustand befinden, die Realität jedoch sieht häufig anders aus. Chronischer Stress kann zu endothelialer Dysfunktion, Mikrozirkulationsstörungen und inflammatorischen Prozessen führen. 

EINFLUSS DES DARMS

Eine zentrale Rolle in der Mikrozirkulation spielt außerdem die Darmgesundheit. Chronische Entzündungen im Darm und eine Dysbiose setzen Lipopolysaccharide (LPS) frei, die systemisch stille Entzündungen fördern. Dringen LPS ständig in den Blutkreislauf ein, regulieren sie die Entzündungsfaktoren im Körper nach oben. Das Endothel wird geschädigt, die Gefäßelastizität nimmt ab, das Risiko für Arteriosklerose steigt. Über die Darm-Hirn-Stressachse können diese Prozesse nicht nur die Mikrozirkulation, sondern auch neurovegetative Funktionen beeinträchtigen. Unbehandelt kommt es zur dauerhaften Schädigung der Gefäße mit den Folgeerkrankungen Schlaganfall, Herzinfarkt, Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), Niereninsuffizienz, vaskuläre Demenz usw. Umso wichtiger ist es, frühzeitig einzugreifen. 

 

 

PERSPEKTIVE DER TCM

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird die Mikrozirkulation als Spiegel der Lebensenergie (Qi) und ihrer freien Bewegung im Körper betrachtet. Das Blut (Xue) fließt nur dann reibungslos, wenn das Qi stark genug ist, um es zu bewegen. Eine Stagnation des Qi führt zur Blockade der Blutversorgung, während ein Mangel an Qi oder Blut die Gewebeversorgung beeinträchtigt. Eine Störung wird als Schwächung der Nierenenergie (Shen Qi Xu) und des Milzsystems (Pi Qi Xu) gesehen, die für die Regulation von Flüssigkeiten und Blut verantwortlich sind. Diese Dysbalance begünstigt die Entstehung von Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Metabolisches Syndrom. 

 

Die Mikrozirkulation verkörpert ebenso das Prinzip von Yin und Yang. Yin repräsentiert das gewebenährende Blut, während Yang die das Blut treibende Bewegung und Energie darstellt. Der Blutdruck spiegelt das Zusammenspiel von Yin und Yang. Ein Überschuss an Yang führt zu erhöhtem Blutdruck, während Yin-Mangel die Gefäße anfälliger für Stress macht. Die Therapie zielt darauf ab, Yin zu stärken, Yang zu beruhigen und das Qi wieder frei fließen zu lassen. 

 

 

STRATEGIEN ZUR FÖRDERUNG DER MIKROZIRKULATION

Die TCM bietet eine Vielzahl von Ansätzen, um die Mikrozirkulation zu verbessern sowie Qi und Blut wieder in Balance zu bringen: 

 

Akupunktur und Akupressur 

Die gezielte Stimulation von spezifischen Punkten, z. B. Ni 1 (Yongquan) oder Bl 67 (Zhiyin), kann die Durchblutung anregen, Stress abbauen und die Gefäßelastizität fördern. Studien zeigen, dass Akupunktur über die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems eine entspannende Wirkung auf die glatte Gefäßmuskulatur ausübt. Andere Punkte, z. B. Le 3 (Taichong) und Pe 6 (Neiguan), können helfen, Stress abzubauen und die Gefäße zu entspannen. 

 

Phytotherapie 

Die Kräutermedizin spielt eine zentrale Rolle in der TCMTherapie. So fördern etwa Dan Shen (Salvia miltiorrhiza) und Hong Hua (Carthamus tinctorius) die Durchblutung und lindern Stagnationszustände. Die Kombination dieser Kräuter mit entzündungshemmenden Bestandteilen, z. B. Huang Qi (Astragalus), kann die endotheliale Funktion verbessern. Die Rezeptur Tian Ma Gou Teng Yin fördert die Entspannung der Gefäße und senkt den Blutdruck. 

 

Qigong und Tai Chi 

Bewegungstherapien harmonisieren die Zirkulation von Qi und Blut, fördern die Durchblutung, stärken das Immunsystem und regulieren das Stresslevel. Studien belegen, dass z. B. eine regelmäßige Qigong-Praxis den Blutdruck senken und die Gefäßfunktion verbessern kann. 

 

Diätetik 

Die Ernährung wird in der TCM sehr individuell angepasst, um die Blutzirkulation zu unterstützen. Warme Speisen, welche die Mitte stärken (Milz-Qi), und Gewürze (z. B. Ingwer, Zimt und Kardamom) werden häufig empfohlen. Kalte und schwer verdauliche Lebensmittel, die Stagnation fördern könnten, werden vermieden. 

SPENGLERSAN® THERAPIE

Im Kontext einer Mikrozirkulation hat der Schweizer Arzt Dr. Spengler, Entwickler der Spenglersan® Immuntherapie, die Bedeutung von kleinsten Gefäßen für die systemische Gesundheit betont. Er postulierte, dass therapeutische Ansätze auf mikrotherapeutischen Prinzipien basieren müssen, um nachhaltig wirksam zu sein. Aktuelle Forschungen, v. a. Untersuchungen von Prof. Dr. med. Klopp (Gründer des Instituts für Mikrozirkulation an der Charité Berlin), bestätigen die Wirksamkeit dieser Herangehensweise. (Abb. 1) So bietet etwa das Präparat Spenglersan® Kolloid A einen ganzheitlichen Ansatz zur Unterstützung der Mikrozirkulation. Es enthält Antigene und Antitoxine von Mycobacterium tuberculosis in homöopathischer Verdünnung (D9) und adressiert folgende Mechanismen: 

 

• Verbesserung der Kapillardurchblutung: Förderung von Durchlässigkeit und Elastizität des Endothels, was den Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen erleichtert. 

• Reduktion von „silent inflammation“: Minderung LPSinduzierter Entzündungen, wodurch die endotheliale Barrierefunktion stabilisiert wird. 

• Immunmodulation: Unterstützung lokaler Abwehrreaktionen, ohne eine Überreaktion des Immunsystems zu provozieren. 

 

Die Untersuchung von Prof. Dr. Klopp mittels Laser-Doppler-Mikrofluss-Messung und Weißlicht-Spektroskopie zeigt spannende Ergebnisse: Nach der Anwendung von Spenglersan Kolloid A (Abb. 1) konnten eine Verbesserung der Mikrozirkulation durch Erhöhung der Anzahl der blutzellperfundierten Knotenpunkte (nKP), verbesserte Fließeigenschaften des Blutes durch Absenkung des Hämatokritwertes (HK), Verbesserung des Sauerstoffpartialdrucks, erhöhter arteriolärer und venolärer Strömungsfluss sowie moderate Senkung des Blutdrucks gezeigt werden. 

 

Bei Bluthochdruck kann die kombinierte Anwendung von Spenglersan® Kolloid A und Viscum-Entoxin®N zielführend sein. Letzteres enthält Weiße Mistel als Urtinktur, die regulierend auf den Parasympathikus wirkt, sowie Nitroglycerinum D3. Bereits nach 6-12 Wochen zeigen sich oft deutliche Verbesserungen der Mikrozirkulation und eine Stabilisierung des Blutdrucks. 

 

Mikrozirkulationsstörungen können im Übrigen nicht nur bei klassischen Gefäßerkrankungen, sondern auch bei postviralen Syndromen, die mit extremer Erschöpfung einhergehen, eine zentrale Rolle spielen. Auch hier bietet die mikrobiologische Immunmodulation mit Spenglersan® Kolloid A einen effektiven Ansatz, um die Regeneration des Körpers und die allgemeine Belastbarkeit zu fördern. 

Abb. 1: Mikrozirkulation vor (oben) und nach (unten) der Anwendung von Spenglersan® Kolloid A

FAZIT

Die Mikrozirkulation ist ein zentraler Raum der Regulation und Fundament unserer Gesundheit. Störungen in diesem System können weitreichende Folgen haben, die sich auf nahezu alle Organsysteme auswirken. Im Spektrum der naturheilkundlichen Therapieoptionen steht mit Spenglersan® Kolloid A ein wirksames Instrument zur Verfügung, das sowohl die Durchblutung fördert als auch zur Reduktion stiller Entzündungen beitragen kann. Verschiedene Maßnahmen aus der TCM (von Akupunktur bis Kräutermedizin), Berücksichtigung der Darmgesundheit und Stressreduktion können diesen Ansatz ideal ergänzen, um eine umfassende und nachhaltige Therapie zu gewährleisten. Gemeinsam bieten diese Verfahren einen Weg zu ganzheitlicher Gesundheit. 

Dr. Med. Magdalena Gameiro

Fachärztin für Allgemeinmedizin mit umfassender Zusatzqualifikation in Naturheilverfahren, Coachin und Autorin

info@naturheilpraxis-metao.de

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