Patientin: 38-jährige Frau mit Ekzemen an beiden Händen
Das atopische Ekzem (griechisch: ατοπία, atopía – „Ortlosigkeit“, „nicht zuzuordnen“; gr.: έκζεμα, ekzema – „Aufgegangenes“) ist eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit. Hauptsymptome sind rote, schuppende, manchmal auch nässende Ekzeme auf der Haut sowie starker Juckreiz. Die Erkrankung verläuft schubweise und hat ein individuelles, vom Lebensalter abhängiges Erscheinungsbild.
Anamnese und Diagnose
Die betroffene Gesundheits- und Krankenpflegerin kommt
mit heftigen Ekzemen an beiden Händen in meine Praxis. Da sie auf der Intensivstation arbeitet, ist sehr häufiges
Händedesinfizieren unumgänglich. Dadurch ist die Schutzfunktion ihrer Haut seit vielen Jahren stark angegriffen. Schon
in früher Kindheit wurde bei ihr eine atopische Veranlagung (Heuschnupfen) festgestellt.
Bei der körperlichen Untersuchung entdecke ich – neben den Hautsymptomen – einen weißen Dermographismus. Ebenso zeigt sich die typische Atopiefalte am Unterlid. Der Hautzustand am gesamten Körper ist trocken. Eine Kontaktallergie kann nicht nachgewiesen werden.
Entwicklung der Beschwerden
Eines Tages bildeten sich am rechten Zeige- und Mittelfinger 2 hartnäckige raue,
juckende Stellen auf der Haut, die trotz häufigen Eincremens mit verschiedenen Pflegemitteln nicht mehr verschwanden.
Nach einem grippalen Infekt verschlechterte sich der Hautzustand massiv, es kam zu heftigen Schüben, bei denen sich
innerhalb weniger Minuten starke Ödeme an Händen und Fingern bildeten. In den Hautfurchen entstanden tiefe Risse,
welche teilweise zu bluten anfingen. Ein nässendes Ekzem entstand. Dazu ein unerträglicher Juckreiz, der ihr den
Nachtschlaf raubte. Anschließend bildeten sich Krusten, bevor der Ablauf der Krankheitsschübe wieder von vorne begann:
erneute Ödembildung mit Rissen und Ekzem etc. Über mehrere Wochen heilten die Beschwerden nicht ab. Schließlich konnte
die Gesundheits- und Krankenpflegerin ihren Beruf nicht mehr ausüben.
Kortisontherapie? – Nein, danke!
Der erste Weg führte sie zum Hautarzt, der ihr eine Kortisonbehandlung vorschlug.
Eine zweite Hautärztin bestätigte dies: „Die Veranlagung für diese Erkrankung ist von Geburt an vorhanden, der
Auslöser ist Stress. Sie werden ohne Kortison nicht mehr leben können.“ Die Patientin entschied sich aber für eine
naturheilkundliche Behandlung und kam so zu mir in die Praxis.
Naturheilkundliche Therapie
7-tägige Heilfasten-Kur – als Vorbereitung auf die eigentliche Therapie und zur
Unterstützung des Immunsystems; anschließend Darmsanierung mit einem E-coli-haltigen Medikament
Umstellung der Ernährung – Soja- statt Milchprodukte, zuckerhaltige Speisen stark eingeschränkt
Ausleitungstherapie – um die Entgiftung des Körpers zu unterstützen; Eigenblut-Therapie mit einem homöopathischen Lymphmittel
Nahrungsergänzung – Omega-3-Fettsäuren hochdosiert, um die Entzündungsbereitschaft des Körpers herunterzuregulieren (auch bei der Behandlung von Rheuma, Asthma, Enzephalitis disseminata und Morbus Crohn hilfreich!)
Hautpflegemittel – fast alle weglassen; lediglich die tiefen Einrisse sehr sparsam mit einer zinkhaltigen Lotion eincremen
Tragen kochfester Baumwollhandschuhe – schützen vor Verschmutzungen von außen und lindern den Juckreiz
Die Macht der Psyche
Da die Haut bekanntlich der „Spiegel der Seele“ ist, berücksichtige ich in der
Therapie die gesamte Lebenssituation der Patientin. Die Trias Stress im Beruf, ein finanzieller Engpass sowie
familiäre Konflikte brachte das Fass zum Überlaufen. Die Frau wurde leicht depressiv und ratlos. Um ihre Stimmung zu
verbessern, behandele ich sie mit Farblicht-Akupressur. Dabei werden 25 Akupressurpunkte mit verschiedenen Farben erst
stimuliert und anschließend sediert. Nach dieser Anwendung geht es der Patientin deutlich besser.
1 Jahr später
Der Patientin geht es gut. Die Krankheitsschübe kommen nur noch
selten und sind harmlos, die Ekzeme sind abgeheilt. Zu erkennen ist noch eine leichte Lichenifikation, wie sie bei
Neurodermitis-Patienten typischerweise vorkommt. Die Frau kann wieder uneingeschränkt ihrem Beruf nachgehen und fühlt
sich sehr wohl. Sie verwendet nun ein milderes Händedesinfektionsmittel, welches ihr der Arbeitgeber zur Verfügung
stellt.
Carola Spitzer
Heilpraktikerin, Gesundheits- und
Krankenpflegerin/ Intensivpflege, Naturheilkundliche Praxis in München mit Schwerpunkten klassische Naturheilverfahren
und Homöopathie
naturheilkunde.c.spitzer@gmx.de