aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2013
Therapeuten-Porträt
Fragen & Antworten aus der Praxis für die Praxis
Frank Braun,
Tierheilpraktiker
Wann und aus welchem Grund fassten Sie den Entschluss, Tierheilpraktiker zu werden?
Im Frühjahr 2010. Meine Frau und ich züchten Kromfohrländer im RZV e.V., das ist der Rassezuchtverein der Kromfohrländer. Da wir für uns selber schon lange die Naturheilkunde anwenden, war der Gedanke, das auf das Tier zu übertragen, schnell gefasst. Ich erkundigte mich in Krefeld bei der Agentur für Arbeit, ob es gute und renommierte Schulen für die Ausbildung zum Tierheilpraktiker gibt, und bekam sehr schnell Antwort. Ich setzte mich dann auch umgehend mit der Paracelsus Schule in Mönchengladbach in Verbindung.
Wie war Ihre Ausbildung, wie lange hat sie gedauert und auf welche Schwerpunkte haben Sie sich konzentriert?
Nach einem persönlichen Gespräch mit der Schulleitung, Frau Elke Schuster, die mich sehr gut beriet, entschied ich mich für die zweijährige Ausbildung.
Eine lange Zeit, wenn man davor steht, aber es ging dann doch sehr schnell. Wir hatten sehr gute Dozenten und an 12 Ausbildungstagen ging es nach Belgien zu einem Bauernhof. Dort hatten wir dann praktische Ausbildung bei der Dozentin Inge Dahmen. Die Schulungen fanden fast immer (außer in den Ferienzeiten) jeden zweiten Sonntag von 10 bis 17 Uhr statt. Die Dozenten haben den Lehrstoff hervorragend vermittelt und hatten auf all unsere Fragen die passende Antworten. Von der Paracelsus Schule wird man mit sehr viel Fachmaterial und Unterlagen versorgt, die nicht zusätzlich bezahlt werden müssen, sondern im Studiengeld enthalten sind. Ich finde das sehr gut und nützlich. Meinen Schwerpunkt habe ich auf Hunde und Katzen gelegt, wobei aber mir auch alle anderen Tiere willkommen sind und auch behandelt werden. Natürlich auch Großtiere wie z.B. Pferde.
Wie und wann erfolgte dann der Start der eigenen Praxis?
Der offizielle Start meiner eigenen mobilen Praxis erfolgte im Sommer 2012.
Im Laufe der Ausbildung hatte ich mir schon alle wichtigen Utensilien wie einen Behandlungskoffer, medizinische Geräte und Instrumente für die Untersuchungen angeschafft. Auch während der Ausbildung habe ich viele Hunde und Katzen untersucht, um Erfahrungen für die spätere Praxis zu sammeln. Am Anfang ist es nicht leicht, es gibt so viele Krankheiten und jedes Tier reagiert anders auf fremde Menschen. Aber mit viel Liebe, Geduld und einer sanften, verständnisvollen Stimme lässt sich jedes Tier beruhigen und danach gerne behandeln.
Wie liefen die ersten Monate?
Aller Anfang ist schwer, aber aufgrund der tollen Werbung der Medien (siehe Artikel im Paracelsus Magazin 01/2013) kommen jetzt immer mehr Anfragen. Viele Menschen haben feste Arbeitszeiten. Ich habe daher viele Termine am späten Nachmittag oder in den Abendstunden. Da ich auch Notdienst anbiete, bin ich zum Teil auch spät abends unterwegs. Den Tieren soll es schließlich gut gehen.
Welche Ihrer Werbemaßnahmen sind aus Ihrer Sicht erfolgreich, welche nicht?
Auf meinem PKW werbe ich für meine Praxis, darüber sind schon mehrere Patienten gekommen. So eine Reklame ist sehr effektiv, man bezahlt einmalig das Erstellen und Aufbringen der Autowerbung und hat dann jahrelang was davon. Eine Zeitungsanzeige blieb erst einmal ohne größere Resonanz, aber jetzt kommen Anfragen. Wie sich herausstellte, wurde die Anzeige ausgeschnitten, damit man bei Bedarf meine Anschrift und Telefonnummer hat.
Ich habe auch Visitenkarten und Flyer drucken lassen. Wenn ich mit meinem Hund spazieren gehen, treffe ich immer andere Leinenhalter. Die Hunde beschnüffeln sich und die Menschen kommen ins Gespräch. Wenn wir uns verabschieden, haben fast alle Hundebesitzer ein Visitenkärtchen erhalten. Meine Flyer werden in verschiedenen Geschäften, Hundesalons und Hundeschulen ausgelegt. Weiter biete ich in Hundeschulen Lehrgänge über die Ernährung, Erste Hilfe beim Tier und andere Themen an. Dadurch werde ich auch bekannt.
Was sind die Vorteile einer mobilen Praxis?
Die Tiere sind in gewohnter Umgebung, also in ihrem Zuhause stressfreier und entspannter, somit ist die Untersuchung und Behandlung wesentlich leichter. Ältere Leute scheuen oft den Weg zur Praxis und die Wartezeiten und sie bevorzugen deshalb eine mobile Praxis.
Was sind Ihre Arbeits- und Therapieschwerpunkte?
Ich sehe und behandle die Tiere immer als Ganzes. Ich wende verschiedene Therapien an wie z.B. Homöopathie, Naturheilkunde, Vorbeugende Gesunderhaltung, Geriatrie – das Tier im Alter, Erste Hilfe für Tiere, Softlaser- Therapie, Tellington-Touch für Hunde, Ernährungsberatung, Beratung in Erziehungsfragen, Welpenberatung und Magnetfeld-Therapie mit Santerra. Dazu arbeite ich noch mit einem Pendel und einem Tensor, um die besten und wirkungsvollsten Medikamente für die Tiere auszumessen.
Was war Ihr schönstes Praxiserfolgserlebnis bisher?
Es hat sich eine Dame aus dem Kreis Bonn bei mir gemeldet. Sie hat einen Hund mit der Krankheit Pemphigus Foliaceus, das ist eine schwere Hautkrankheit. Der Hund war in einem sehr schlechten Gesundheitszustand. Die offenen und entzündeten Hautstellen haben stark gerochen. Die Besitzerin hat sich mit dem Gedanken getragen, den Hund einschläfern zu lassen. Die Tierärzte konnten nur noch mit starken Cortisongaben (25 mg täglich) arbeiten. Da der Hund erst zwei Jahre alt war, war somit keine lange Lebenserwartung gegeben. Ich habe für den Hund dann ein entsprechendes Homöopathikum ausgetestet und hatte damit vollen Erfolg. Heute geht es dem Hund sehr gut. Er wird wahrscheinlich die Mittel noch länger brauchen, das Cortison konnte nach einer Ausschleichung abgesetzt werden. Die Dame aus Bonn ist glücklich, dass es ihrem Hund jetzt so gut geht.
Welchen Fehler würden Sie nicht noch einmal machen wollen?
Wenn ich so nachdenke, wüsste ich nicht, ob ich bis jetzt einen Fehler gemacht habe. Meine Ausbildung in Mönchengladbach war eine sehr gute Entscheidung. Die Paracelsus Heilpraktiker Schule empfehle ich auf jeden Fall weiter. Ich würde alles wieder so machen, wie ich es gemacht habe.
Gibt es Besonderheiten in Ihrem Praxisangebot?
Die Magnetfeld-Therapie von der Firma Santerra. Ich selber habe diese Therapie nach einem schweren Unfall bekommen und meine Ärzte waren sichtlich beeindruckt, wie schnell die Heilung vonstattenging. Aber nicht nur bei Unfällen, auch bei sehr vielen anderen Krankheiten oder Wehwehchen kann Magnetfeld- Therapie sehr heilend und hilfreich sein. Hunde z.B. bleiben auf der Matte ganz ruhig liegen, da sie merken, dass es ihnen gut tut. Magnetfeld- Therapie beeinflusst u.a. den Blutfluss und somit die Sauerstoffaufnahme des Blutes. Als weiteres wird das körpereigene Immunsystem aktiviert und die Gelenke und Knochen werden gestärkt. Die Therapie ist völlig schmerzlos und der Hund kann ganz entspannt auf der Matte das Ende der Sitzung abwarten. Das ist aber nur ein kleiner Auszug aus der Welt der Magnetfeld-Therapie. Es gibt noch sehr viel mehr Anwendungsbereiche, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Weiteres gerne auf Anfrage.
Ihr Tipp für Praxis-Neulinge und Kollegen:
Mit Tieren zu arbeiten ist einfach nur schön. Wer Tiere mag, sollte sich über die Ausbildung des Tierheilpraktikers informieren, am besten in einer Paracelsus Schule. Bei meiner Ausbildung war der Zusammenhalt der Klasse schon einzigartig. Wir haben miteinander gearbeitet und uns gegenseitig geholfen. Wir haben auch heute noch regen Kontakt und tauschen unsere Erfahrungen aus. Auch mit den Dozenten sind wir noch verbunden, denn hier und da tauchen immer mal knifflige Fragen auf. Ich würde immer wieder diesen Schritt wählen.
Frank Braun, Tierheilpraktiker
Richard-Wagner-Straße 14
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Telefon 02151/755005
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