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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 3/1995

Der Alters-Patient

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Bewährte Therapien für die Hp-Praxis

Im Jahre 1762 also vor 233 Jahren schrieb Jean-Jaques Rousseau, der große Verfechter des natürlichen Lebens, in seinem Roman .Ernile”: “Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, der die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat…” Folgerichtig ist auch die neuzeitliche Alterskunde bestrebt, die Jahre der zu betreuenden alten Menschen mit sinnvollem Leben zu erfüllen und nicht ein Leben mit Leiden und Gebrechen unter allen Umständen verlängern.
Nachdem geriatrische Kliniken bei uns weitgehend fehlen, sowie auf Grund der Tatsache, daß die Menschen immer älter werden, wird die Allgemeinpraxis, vor allem die des Heilpraktikers, sich in Zukunft immer stärker mit Altersproblemen ihrer Patienten auseinanderzusetzen haben. Zum besseren Verständnis aller diagnostischen und therapeutischen Bemühungen ist es wichtig, sich einen Überblick über das Wesen des physiologischen und pathologischen Altersprozesses in psychologischer, somatischer, aber auch und vor allem in soziologischer Beziehung zu verschaffen, zumal das Alter immer schon ein Kriterium sozialer Klassifikation war.
In unserer Gesellschaft ist die Position, der soziale Status auch des alten Menschen weitgehend abhängig von seiner Bildung, seinen früheren beruflichen Leistungen und Erfolgen und seiner aktuellen finanziellen Ausstattung.

Zunächst müssen die Begriffe Gerontologie und Geriatrie definiert werden:
Die Gerontologie ist als Oberbegriff der Lehre von Altersvorgängen zu verstehen, die Geriatrie hingegen als Altersheilkunde mit ihren psychologischen, sozialen und therapeutischen Fraktionen.
Der deutsche Geriatriker M. Bürger hat den Begriff der “Biomorphose” geprägt, was nichts anderes bedeutet, als den “Weg des Alterns von der Geburt bis zum Tode”.
Je nach erreichtem Alter spricht man nach den Richtlinien der WHO vom alternden Menschen (50-60 Jahre), vom älteren (6175 Jahre), vom alten (76-90 Jahre) und vom sehr alten Menschen (91-100 Jahre).
Die Periode des im Berufsleben stehenden alten bzw. älteren Menschen bezeichnen die Geriater als “zweites Leben”. Der Zeitabschnitt des Rückbildungsalters vom 50. bis zum 65. Lebensjahr ist das Arbeitsgebiet der Gerohygiene. Sie umfaßt die gesunderhaltende Lebensführung im Alter, diätetische Maßnahmen, körperliche und geistige Aktivität, psychische Umorientierung, das heißt, seelische Anpassung an das Altern.
Die Ernährungsprinzipien sollten moderat gestaltet werden, also kein abruptes Verbot der jahrzehntelang gewohnten Zigarette, des ohnehin mäßig genossenen Alkohols oder Kaffees. Oft genug sind es diese kleinen “Sünden”, die den Alten zur Freude noch geblieben sind, vor allem nach dem Umzug in ein Altersheim.

Die vordringlichste Aufgabe der Geroprophylaxe ist es, für eine sinnvolle Vorbereitung auf das “dritte Leben” bereits im „noch-Erwerbsalter” zu sorgen. Neben der Empfehlung bestimmter Lebensregeln sollten aus einer positiven Einstellung heraus möglichst konkrete Pläne für das Pensionsalter entwickelt werden wie z.B. reisen, basteln, wandern Übernahme sozialer oder anderer ehrenamtlicher Betätigungen.
Das größte Problemfeld sind die Rentner. Mit der Pensionierung scheiden oftmals alternde Menschen aus dem aktiven Berufsleben aus, die noch durchaus rüstig, also im Vollbesitz ihrer körperlichen und geistigen Kräfte sind man denke nur an die 55jährigen .Zwanqsrentner”, die durch Rationalisierungsmaßnahmen ihren Arbeitsplatz räumen mußten. Oft genug gelangen sie damit in eine Isolationslage, die sich durch Minderung des Sozialprestiges verschärft. Denn die Lebenserfahrung der älteren Generation beeindruckt die meist um ein vielfaches jüngeren Arbeitgeber nicht, die “Jugend von heute” meist erst recht nicht; die Erfahrungen der Alten gelten schlichtweg als antiquiert.
Ein weiteres Problem der heutigen Gesellschaft: Die frühere Großfamilie mit der familiären Einbindung der Betagten ist passe, sie schrumpfte in der modernen “Volksgemeinschaft” zur Kleinfamilie mit ihren egoistischen Verhaltensweisen gegenüber jenen Altgewordenen, denen sie oftmals ihren Wohlstand zu verdanken haben, und so steigt laufend die Zahl derer, die enttäuscht und verbittert dem .Pensionierunqsbankrott” entgegenvegetieren. Die Arbeitswelt der Jetztgeneration ist ihnen fremd und suspekt, während ihrer aktiven Arbeitsjahre galten andere Werte, die Arbeitsmoral wurde von den Jungen auf den Kopf gestellt, für die Solidarität der Alten haben sie nur ein müdes Lächeln übrig, ihnen gilt mehr das Design als das Produkt. Lediglich wenn etwas schief geht, werden Opa und Oma höflich aber bestimmt zur Kasse gebeten….
Je nach psychischer und physischer Stabilität bekommt der Gesundheitszustand auf diese Weise nicht wenige Schrammen ab.

Allerdings müssen wir individuell die Bewertung der körperlichen und geistigen Verfassung vornehmen und das biologische und kalendarische Alter voneinander trennen. Die Unterschiede ergeben sich aus:

  • Erbmasse,
  • äußeren Lebensumständen wie das Auftreten von Risikofaktoren vor allem durch Rauchen und Trinken
  • Krankheiten wie Diabetes mellitus, Hyperlipidämie, Hypertension, Rheuma, Krebs, aber auch Streß oder depressive Zustände sowie Unfälle oder dergleichen.

Erfahrungsgemäß ist das biologische und nicht das kalendarische Alter für Beginn, Ablauf und therpeutische Maßnahmen bei einem entsprechenden Krankheitsbild ausschlaggebend.
Das Altern ist, wie die Römer behaupteten, auch nicht eine Krankheit per se (“senectus ipsa morbus” sagt Terentius), sondern ein physiologischer Vorgang mit katabolen Prozessen, verminderter Widerstandskraft (und damit erhöhter Anfälligkeit, speziell gegenüber Infekten jeder Art).
Zu berücksichtigen allerdings sind die Unterschiede zwischen den in das höhere Alter mit herübergenommenen Krankheiten und den primären Krankheiten im Alter, aber auch daß z.B. ein Diabetes mellitus oder ein periodisch rezidivierendes Magengeschwür durch altersbedingte Komplikationen zu maligner Tendenz hinneigen könnte.

Die wichtigsten Primärerkrankungen im Senium sind nach Gsell:

  1. Arteriosklerose
  2. Arthrose
  3. Emphysem als Folge einer chronischen Bronchitis
  4. Diabetes mellitus
  5. Alterskrebs
  6. Prostatahypertrophie (eventuell Karzinom)
  7. Cerebrovaskuläre Insuffizienz
  8. Dementia senilis
  9. Altersstar 
  10. Schwerhörigkeit

Das diagnostische Prinzip, subjektive Symptome und objektive Krankheitszeichen auf einen einzigen krankhaften Prozeß zu reduzieren, ist inzwischen zu einem unbrauchbaren Kriterium geworden. Kommt es aber zu einer akuten Erkrankung, z.B. einer Influenza, können bereits vorhandene Leiden, die den Patienten bisher nur mäßig belasteten, dekompensieren und zu entsprechenden Komplikationen führen.
Daher ist eine exakte Berücksichtigung der sich gegenseitig beeinflussenden pathologischen Vorgänge der vorliegenden Erkrankungen unabdingbar.

Der Akzent der Versorgung durch den Heilpraktiker wird weniger auf der Behandlung akuter Ereignisse liegen, als vielmehr auf der Prävention, Rehabilitation und psychologischen Führung.
Unter Prävention versteht man alle Maßnahmen, die bereits bei Gesunden vorzeitige Altersveränderungen verhindern sollen, wie dies z.B. die Gerohygiene vorsieht. Zu beachten ist, daß das Altern des Gesamtorganismus und seiner EinzeIorgane sich proportional zur verstreichenden Lebenszeit vollzieht, wobei jedoch, vor allem beim Auftreten von akuten Krankheiten, Altersschübe in Form von vorzeitigen arterosklerotischen Organveränderungen auftreten können.

Die Altersrekonvaleszenz

Folgende Faustregel ist zu beachten:
Je älter der Patient, desto wichtiger schätze man seine Wiedereingliederung in den aktiven Arbeitsprozeß nach überstandener Krankheit ein sofern daran überhaupt gedacht war und lasse demnach äußerste Vorsicht walten!
Nach Schettler und Anschütz (1965) verlaufen die durch einen Herzinfarkt bedingten Komplikationen wie Koronarinsuffizienz, kardiogener Schock, Embolien und Arrhythmien mit zunehmendem Alter schwerer. So steigt die Letalität z.B. des Herzinfarktes von 23 % im 5. Lebensjahrzehnt, auf 40 % bei 70jährigen. Nach schwerer Influenza beträgt die Rekonvaleszenzperiode bei über 70jährigen bis zu 20 Wochen!
Bei Verabreichung oraler Therapeutika ist zu beachten, daß die Pharmakotherapie sehr selektiv eingesetzt werden muß, dies gilt durchaus auch für Naturheilmittel! Zwar zeigt die Pharmakodynamik keine Altersabhängigkeit, wohl aber die Pharmakinetik, das heißt die Resorption, der Transport, die Verteilung und Eliminierung eines Mittels.
Dabei spielt die biologische Verfügbarkeit einer oral verabreichten Substanz eine ganz erhebliche Rolle: Auf Grund der nachlassenden Säureproduktion des Magens und der schlechten Blutversorgung des Darmtraktes ist die intestinale Resorption von Medikamenten eingeschränkt, sowie die renale Ausscheidung infolge der Ausscheidungsschwäche der Nieren ebenfalls reduziert.

Natürlich sind gerade wir Heilpraktiker gefordert, uns um die Prophylaxe der Alterskrankheiten zu kümmern. Durch unsere subtilen Untersuchungsmethoden, allgemein unsere .rnedecin douce”, die wir nebenwirkungsfrei einsetzen können, haben wir einen klaren Platzvorteil.

Grundsätzliches zur Anamneseerhebung bei Betagten
Zunächst haben wir älteren Menschen, selbst wenn sie uns ein wenig wunderlich erscheinen sollten (gerade dann!) mit absolutem Respekt zu begegnen. Die Fragen, die wir dem Patient stellen, sollten langsam und einfach formuliert werden, zumindest dem jeweiligen intellektuellen Stand angepaßt. Die Zeit darf nicht drängen!

Bei siechen Patienten ist speziell auf anamnestische Zeichen von Depression, Demenz oder Verwirrtheitszustände zu achten.

Die Untersuchung alter Patienten
Grundsätzlich sollte man auf nicht unbedingt notwendige Untersuchungen verzichten. Am besten paßt man sich dem jeweiligen Vitalitätszustand an und beschränkt sich auf eine gezielte Überprüfung der einzelnen Organsysteme, anstatt schematisch vorzugehen.
Ich verweise auf die großartigen Möglichkeiten der Diagnostik nach F.X. Mayr! Ich kenne keine aussagekräftigeren Beurteilungen, soweit der Gesamtzustand des Patienten zu ergründen ist. Die Methode hat außerdem sogar den Vorteil, sich langatmige Anamnesen ersparen zu können. Mit einem kuzen Tonusprüfgriff zum Beispiel kommt man zu einer klaren Beurteilung der humoraldiagnostischen Kriterien.
Mit technischen Befunden werden nur Teile, aber nicht der kranke Mensch in seiner leib-seelischen Ganzheit erfaßt, erkannte schon der Kliniker Chvostek: “Der Arzt braucht nur 4 Apparate, die aber muß er haben: Aug’ und Ohr, Hand und Herz. Alles andere dient höchstens zur nachträglichen Bestätigung der Diagnose!” Gerade in der Vorsorgemedizin (Prävention) hat Mayr (end)gültige Maßstäbe gesetzt.
Auf in gewissen Fällen nicht zu vernachlässigende Laborparameter und andere technischer Untersuchungsmethoden soll hier nicht eingegangen werden. Die ständige Überprüfung der RR-Werte ist selbstverständlich.

Abschließend noch die Richtlinien für die Medikation bei alten Patienten, die Tschebotarew und Franke 1972 für eine geriatrische Langzeitbehandlung aufgestellt haben:

  1. Gebrauche keine Medikamente, solange andere Therapiemöglichkeiten z.B. physikalischer oder psychotherapeutischer Art bestehen!
  2. Beachte stets die verminderte Verträglichkeit der medikamentösen Behandlung im Alter!
  3. Behandle zunächst nur die aktive Grundkrankheit mit so wenig Medikamenten wie möglich und mit individuell zugemessener Wirkstoffmenge!
  4. Vermeide eine ausgedehnte symptomatische Behandlung der Alterspolypathie!
  5. Berücksichtige bei einer in Ausnahmefällen nötigen Polypragmasie die wechselseitige Beeinflussung von Medikamenten!

Weise Empfehlungen, denen wir auch als Naturheilkundler absolut zustimmen können.

Einige naturheilkundliche Therapieempfehlungen

Abwehrschwäche Im Alter
Mesenchymentschlackung, Entgiftung:
Rp.: Derivatio H, Fa. Pflüger,
        S. 3 mal täglich 2 Tabletten.
Entgiftungstherapie Cosmochema:
Rp.: Cosmochema Leber-Galletr. S,
        Cosmochema Nierenelixier S,
        Cosmochema Lymphtropf. S, S. nach Prospekt
Oder: Immunstimulierung:
Rp.: Eigenblutinjektionen mit 1 Amp. Schwörotox, 1 Amp. Lymphomyosot, 2,0 ml Eig. Blut,
        S. dreimal wöchentlich i.m.
Oder: Umstimmungssystem nach Infirmarius Rovit:
Rp.: Infi-Lachesis Inj., Infi-Eupatorium Inj., Infi-Myosotis Inj.,
        S. Mischspritze, 3 mal wöchentl. dazu: Löwe Kompl. Nr. 5
        S. 4 mal 20 Tropfen täglich
Oder: Elpimed Amp. Fa. Elpimed 
           S. 1 Amp. mit 2,0 ml. Eigenbl. i.m.
           2 mal wöchentlich.

Grippale Infekte
Rp.: 1 Amp. Toxi Loges
        1 Amp. Lymphoyosot 1 Amp. Grippheel
        1 Amp. Engystol
        Mischspritze, 2 mal wöchentlich i.m. ev. mit 0,5 ml. Eigenblut
Oder: Metavirulent mit Eigenblut / Fa. Fackler; Oralia: Metavirulent Tropf.
           S. Initial 60 Tropf. in ein Glas Wasser geben, schluckweise austrinken im Laufe des Tages.
Oder: Echinacea Oplx. 1 Op, Arnica Oplx. 1 OP, Eupatorium Oplx. 1 OP
           S. Je 10,0 ml in ein Glas Wasser u. tagsüber schluckw. austrinken.

Bei Fieber:
Rp.: Arnica Oplx. Tropfen (macht Fieber erträglicher!)

Pneumonie:
Ergänzend und nach akuter Phase:
Pneumobronchial Injektion (Rp.!) Arzt!
Rp.: Fa. Infirmarius Rovit,
S. 3 mal wöchentlich 1 Injektion i.m. in Verb. mit Kreislaufinjektion (Fa. Infirmarius-Rovit).
Ggf. Pneumobronchial Inj. Parasternal s.c. einsetzen.
Blutegel können auf erkranktes Areal ebenfalls sehr wirksam eingesetzt werden. (6-8 Egel).
Keine Hustenmittel geben! Nur schleimlösende Maßnahmen!
Z.B. 1 L Milch erhitzen (nicht kochen!),
        1 Eßlöffel gehackte Zwiebel hineingeben, 20 Min. ziehen lassen, 1 Löffel Honig,
        sehr warm schluckweise trinken.

Bei akuten Bronchitiden hilft auch:
Zwiebelscheiben in Schweineschmalz rösten, so heiß wie möglich auflegen, warm abdecken.
+ Brust und Rücken einreiben mit
Rp.: Oleum Thymii, OleumEucalypti, Oleum Rosmarinii aa 2.0,
         M.D.S. ad us. ext. zum Einreiben
(Bei älteren Leuten keine feuchten Wickel!)
+ Fertigsalbe: Tumarol Balsam
Bei wenig Auswurf:
Viel heißen Zitronensaft trinken;
bei viel Auswurf: Wenig Flüssigkeit.
Bei allen entzündlichen Affektionen proteolytische Enzyme einsetzen z.B. Wobenzym (initial hoch dosieren).
Oder: Angocin Anti-Infekt N Filmtabl./Fa Repha (Angocin hat antibiotikaähnliche Wirkung).
Inhalieren: Tumarol Balsam
Grippe Tee:
Rp.: Flores Sambuci, Flores Tiliae, Flores Chamomillae aa ad 100,0
        M.f. spez. D.S. 1 TL auf 1 Tasse Wasser als Aufguß.

Zur Herzstärkung allgemein:
Rp.: Convallaria Homobion, Crataegus Homobion, Adrenalin Homcent (wenn Hypertonie) aa 50,0 
        M.D.S. 4 mal tgl. 40 Tropfen.
        Firma Fides
Oder: Senicor / Fa. Duopharm / Kapseln
           S. 1 mal 1 Kapsel

Bei nervösen Herzsensationen:
Rp.: Oxacant sedativ / Fa. Klein, 
        S. 3 mal tgl. 20-40 Tropf. (immer individuell dosieren!)

Gegen Schlafstörungen:
Rp.: Requiesan Tropf. Fa. Klein
        S. Vor dem Schlafengehen bis zu 60 Tropf. in heißes Wasser geben und trinken.

Bei verzögerter Rekonvaleszenz
(z.B. nach Virusgrippe):
Rp.: Spenglersan Kolloid A und K.
        S. Im Wechsel 8-10 Tropfen in die Ellenbogen einreiben.

Altersschwindel :
Rp.: Rökan flüssig 50,0 ml; Vertigoheel 30,0 ml;
        M.D.S. bis zu 5 mal tgl. 30 Tr.

Cerebrale Durchblutungsstörungen:
Rp.: Actovegin Inj.
        S. 3 mal wöchentlich 1 Amp./ 0,5 ml i.v., Actovegin Forte Drag.
        S. 2 mal tgl. 2 Dragees an injektionsfreien Tagen.
        Eventuell Gingko biloba Präparate wie z.B. Tebonin forte Tropfen oder Dragee.
        S. 3 mal 25 Tr. tgl.

Altersdepressionen :
Rp.: Cerebrolysin Amp. / 0,5 ml 
        S. 3 mal wöchentlich 1 Amp. i.v.
Oder: Mischinjektion i.m.:
           2 Amp. Psychoneurotikum, 1 Amp. Excitans, 1 Amp. Eukalisan
           im wöchentl. Wechsel mit 1,0 ml Eigenblut, 1 Amp. Hyperforat 
Oral: Hypericum Syxyl Tropf. /Firma Syxyl 
         S. in aktuen Fällen stündlich 15 Tr.
         bei chron.Verlaufsformen 3 mal 15-20 Tropfen in Wasser.

Alterstremor:
Rp.: Agaricus muscarius LM 1 (DHU)
        S. 2 mal tgl. 5 Tropfen

Alzheimer Krankeit:
Therapieversuch mit: Hochdosiertem Vit. E, enthalten in
zahlr. Geriatrika. Proteolytische Enzyme
Wobenzym Drag. o. Phlogenzym Drag.
Rp.: Tct. Jodi gtt. V; Kalii jodati 2,0 Tct. Arnicae 2,0 Aqua dest. ad 50,0
        M.D.S. 3 mal tgl. 5 Tropfen in 1 Glas Wasser.

Zur allgemeinen Stärkung:
Aslankuren bei Hypertonikern
Wiedemannkuren bei Hypotonikern

Konorardurchblutungsfördernd:
Rp.: Tct. Crataegus aa 20,0
        Tct. Valerianae ad 50,0
        M.D.S. 3 mal tgl. 25 Tr. v.d.M.

Merke: Bei bettlägrigen Patienten Dekubitusprophylaxe vornehmen! Die Patienten sollen so oft wie möglich aufstehen, im Bett sollte die Lagerung häufig wechseln (Rückenlage / rechte / linke Seitenlage). Luftringe oder Lagerungskissen leisten ebenfalls gute Dienste.

Patienten mit trockener Haut:
1 mal wöchentl. ein .Kleopatrabad“:
Man gibt in eine Badewanne 125ml Milch u. 2 Eßlöffel Olivenöl. Wasser einlaufen lassen, 1 Std. Sitzbad nehmen lassen. Bei eingeschränkter Herzfunktion, ausgeprägten Varizen bzw. bei venöser Insuffizienz ist eine Thromboseprophylaxe vorzunehmen (z.B. Gummistrümpfe, Roßkastanien-Extrakte) siehe PARACELSUS Report. Bei akuter Thrombose sofortige Krankenhauseinweisung!

Thrombophlebitis:
Blutegel als Therapie der Wahl! Dazu medikamentöse Behandlung: Proteolytische Enzyme wie Wobenzym.

Bei ausgedehnter Thrombophlebitis:
Heilerdeumschläge kalt. 3-5 mal tägl. von jeweils 1 stündiger Dauer.
Für geregelten Stuhlgang ist zu sorgen! Keine Massagen!

Zum Schluß sei noch einmal darauf hingewiesen, daß der Zugang zum psychosomatischen Status des alten Patienten nur über das Gespräch als Begegnungserleben zu erreichen ist, und daß in anderen Fällen Anwesend sein und -bleiben wichtiger denn Reden ist. Eben eine stumme Interaktion. •

Literatur: WH. Hauss u. W Oberwittler: Geriatrie i.d. Praxis, Springer Verlag 1975; Hans Franke: Geriatrie‘; Springer Verlag 1979.

 r9503_al1Mario Schischegg
ist seit 1974 praktizierender Heilpraktiker. Er ist in Fachkreisen durch zahlreiche Veröffentlichungen in einschlägigen Zeitschriften und sein Buch “Der Rheumatismus in der NHP” bekannt. Seine Therapieschwerpunkte sind Geriatrie, Durchblutungsstörungen, Neuralund Ozontherapie sowie klassische Naturheilverfahren. 

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