Meridian Stretching aus dem japanischen Shiatsu
Mit diesen Makko-Ho-Übungen können Sie den Ki-Fluss,
den Fluss der Lebensenergie, positiv beeinflussen. Die Übungen sind sehr einfach durchzuführen und dauern ca. 10
Minuten. Der Ausgangspunkt jeder Übung ist das Hara.
Hara ist Japanisch und bedeutet „Quelle des Lebens“. Das Zentrum des Hara bildet das sogenannte „Tanden“, das sich 3 Fingerbreit unter dem Bauchnabel befindet.
Das Hara wird auch als Energiezentrum des Körpers angesehen. Aus dem Hara arbeiten heißt, sich seiner selbst bewusst sein, in seiner Mitte ruhen, absichtslos (aus dem Bauch, nicht aus dem Kopf heraus) handeln.
Frühling – Element: Holz
Leber- und Gallenblasemeridian (24-2 h)
Sie sitzen im Langsitz und spreizen die Beine so
weit wie möglich. Falten Sie die Hände und strecken Sie die Arme über den Kopf, ohne die Schultern zu den Ohren zu
ziehen. Die Handflächen zeigen nach oben. Dann dehnen Sie sich, so weit es geht, zum rechten Bein. Die Einatmung dehnt
die linke Flanke und mit dem Ausatmen lassen Sie sich noch weiter zum rechten Bein sinken. Gehen Sie mit Genuss in die
Dehnung! Die Aufmerksamkeit bleibt im Hara. Richten Sie sich langsam mit gestreckten Armen wieder auf. Jetzt dehnen
Sie sich langsam zur linken Seite. Lassen Sie sich mit jedem Ausatemzug tiefer in die Dehnung sinken. Danach richten
Sie sich langsam wieder auf. Zum Abschluss eine Dehnung nach vorne mit dem Atem ins Hara sinkend und den Armen in
Richtung Mitte zwischen die gegrätschten Beine.
Sommer – Element: Feuer
Herz- und Dünndarmmeridian (absolutes Feuer) (12-14 h)
Sie sitzen auf dem Boden, legen die Fußsohlen
aneinander und bringen die Füße so nah an den Körper wie möglich. Mit gefalteten Händen halten Sie die Außenkanten der
Füße umfasst. Nun machen Sie eine Zugbewegung mit den Ellbogen nach außen und ziehen Arme und Oberkörper in Richtung
Boden. Die Dehnung in den Armen und in den Schultern ist entscheidend, der Oberkörper sinkt mit jeder Ausatmung
tiefer, der Kopf hängt in Richtung Füße. Die Bewegung erfolgt aus dem Hara heraus. Die Knie werden aktiv Richtung
Boden gedrückt.
Herzkreislauf- und Dreifacherwärmermeridian (relatives Feuer) (20-22 h)
Sie sitzen im Schneidersitz, lassen Ihren Oberkörper
mit der Ausatmung nach vorne sinken, kreuzen die Arme und umfassen die Knie. Wenn das rechte Bein oben ist, kreuzt der
rechte Arm über den linken. Die Hände umfassen die Knie. Die Dehnung entsteht in den Armen und an den
Schulterblättern. Hierbei lassen Sie sich auch ins Hara sinken. Beim zweiten Durchgang wechseln Sie die Arm- und
Beinposition.
Spätsommer – Element: Erde
Milz- und Magenmeridian (8-10 h)
Sie sitzen im Knie- oder Fersensitz, verschränken
die Hände, strecken die Arme über den Kopf, die Hände zeigen nach oben und dehnen sich. Danach setzen Sie die Hände
hinter dem Gesäß auf den Boden, die Fingerspitzen zeigen nach vorne und Sie dehnen den Brustraum auf. Für Geübte:
Lassen Sie sich auf die Ellbogen herab und atmen Sie in die Dehnung hinein. Die Knie bleiben bei der Übung am Boden.
Herbst – Element: Metall
Lunge- und Dickdarmmeridian (3-5 h)

Sie stehen aufrecht und schulterbreit, die Füße sind parallel, leicht
nach innen gedreht. Die Knie sind leicht gebeugt, nicht durchgestreckt! Führen Sie die Arme gestreckt hinter den
Rücken und verschränken Sie in Kreuzbeinhöhe die Daumen, die Zeigefinger sind gestreckt, als ob Sie auf etwas zeigen
würden. Nun beschreiben Sie mit den Zeigefingern einen Halbkreis in der Luft, indem Sie sich nach vorne beugen. Die
Arme werden so weit hochgehoben, wie Sie können, die Zeigefinger zeigen in den Himmel. Mit jedem Einatemzug fühlen Sie
die Dehnung, mit jeder Ausatmung lassen Sie sich tiefer sinken. Mit der Zugrichtung eines Halbkreises richten Sie sich
wieder langsam auf und wechseln die Daumenhaltung (meistens fühlt sich die Daumenhaltung hier sehr ungewohnt an). Nun
wiederholen Sie die Übung.
Winter – Element: Wasser
Nieren- und Blasenmeridian (16-18 h)
Für diese Übung setzen Sie sich wieder auf den Boden
mit ausgestreckten Beinen (= Langsitz). Die Zehenspitzen sind zum Körper gezogen. Sie falten die Hände und führen mit
dem Einatmen die Arme mit den Handflächen nach oben über den Kopf. Mit dem Ausatmen beugen Sie den Oberkörper nach
vorne, die Arme ziehen dabei ebenfalls nach vorne. Arme und Oberkörper nähern sich der Waagerechten, Nase und Stirn
gehen Richtung Knie. Die Zugbewegung der Arme geht in Richtung Füße. Mit der Ausatmung lassen Sie sich immer weiter
sinken. Ihre Aufmerksamkeit liegt wieder im Hara. Regelmäßig (möglichst täglich) angewandt werden Sie bereits nach
kurzer Zeit die belebende Wirkung in Ihrem Körper wahrnehmen
Ich wünsche Ihnen viel Spaß!
Barbara von den Driesch
Wellness- und Bewegungstrainerin, Präsidentin des WBG
aquatara@web.de