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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 4/2011

Fallstudie aus der Heilpraktiker-Praxis: Down-Syndrom

Cover

Patient: Martin, 41 Jahre

© Gerhard Seybert - Fotolia.comMartin kommt in Begleitung seiner Mutter zu mir in die Praxis und setzt sich ziemlich verkrampft hin. Er kam mit dem Down-Syndrom zur Welt, arbeitet in einer Behindertenwerkstatt und lebt bei seinen Eltern. Seine Mutter nimmt im Wartezimmer Platz. Er hat eine schweißglänzende Stirn, seine Hände klammern sich an die Armlehnen. Sein Lächeln wirkt nervös, aber freundlich.

Martin fängt stotternd und stockend an zu erzählen. Im Oktober heiratet sein nichtbehinderter drei Jahre älterer Bruder in Darmstadt. Vor dieser Feier hat er Angst, denn er glaubt, wegen der vielen Menschen, die dann kommen werden – ca. 50 Personen – nervös zu werden und seinem Bruder damit die Party zu verderben, dass er dann immer auf die Toilette rennen muss, weil er Durchfall und Aufstoßen bekäme.

Weil er so aufgeregt ist, biete ich ihm erstmal einen Schluck Wasser an, den er auch sehr gerne annimmt. Das Glas trinkt er halbleer, bevor ich ihn frage, ob er so etwas Ähnliches schon mal erlebt hätte. Das bejaht er und erzählt mir von seinem Urlaub in Griechenland, wo er schon mehrmals mit seinen Eltern war. Am Flughafen würde die Unruhe schon beginnen, denn es wäre dort immer so eine Hektik. Außerdem würde sein Vater ihn immer antreiben.

Ich frage ihn, ob er bereit wäre, mal probeweise ein paar homöopathische Tropfen in seinen nächsten Schluck Wasser zu nehmen. Das findet er „cool“ und möchte es gerne mal testen. Er nimmt derzeit keine anderen vom Arzt verordneten Medikamente ein. Also gebe ich ihm vier Tropfen Rescue in sein Wasserglas, verschüttle sie ein wenig und lasse ihn schluckweise davon trinken.

Er erzählt weiter von seinen Gefühlen seinen Eltern gegenüber, dass er ihnen „keine Schande“ machen möchte, aber immer, wenn er aufgeregt ist, er weder arbeiten noch sonst irgendwie etwas machen könnte, wie z.B. feiern und dergleichen. Gerne sieht er Fußball, wird aber immer wieder nervös, wenn sein Lieblingsverein verliert. Dann könne er sich kaum beruhigen und renne im Zimmer auf und ab, selbst wenn das Spiel schon eine Stunde vorbei sei.

Im weiteren Gespräch merke ich, dass er ruhiger wird. Vorsichtig spreche ich ihn darauf an, wie er sich denn momentan fühle. „Gut“, ist seine spontane Antwort, ob das etwa die Tropfen seien. Ich sage, dass könnte ich mir gut vorstellen und er lächelt daraufhin.

Für die nächsten Tage empfehle ich ihm, bei Bedarf immer 4 Rescue-Tropfen in ein Glas Wasser zu geben, schluckweise zu trinken, auch bei kleinen Anzeichen von Unruhe.

Nach drei Wochen kommt Martin recht „locker“ in meine Sprechstunde. Er sagt, er habe das Fläschchen „ziemlich oft“ genommen und gemerkt, dass er sich nicht mehr so schnell aufregt.

Für die Hochzeitfeier seines Bruders Anfang Oktober empfehle ich ihm eine individuelle Mischung bestehend aus: Mimulus, Cherry Plum, Crab Apple, Impatiens, Larch, Red Chestnut und Aspen.

Wenige Tage nach der Feier seines Bruders bekomme ich einen Anruf von seiner Mutter, die sich auch in seinem Namen dafür bedankt, dass alles so „super gelaufen“ wäre. Martin erzählt mir anschließend, er habe „relativ cool“ am Tisch und auch in der Kirche gesessen und nicht öfter zur Toilette gemusst als die anderen auch. „Na, wenn das kein Erfolg ist?!“

Gero Altmann
Gero Altmann
Apotheker, Heilpraktiker und Hypnotiseur
gero.altmann@email.de

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