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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 4/2012

Kängurus

Cover

2012-04-Kaengurus1Die Parmakängurus (Macropus parma) zählen zu den kleinsten Vertretern der Wallabys und stammen aus Australien. Sie wurden in Neuseeland ausgewildert und galten mehrere Jahrzehnte als ausgestorben. 1966 wurde das Parmakänguru auf der neuseeländischen Insel Kawau in der Nähe von Auckland wiederentdeckt, zwei Jahre später wurden auch wieder welche in Australien gesichtet.

Die Parmas haben eine Standhöhe von ca. 40 cm, männliche Tiere wiegen 4-6 kg, weibliche Tiere bringen meist ca. 1 kg weniger auf die Waage. Die Parmas haben eine Tragezeit von 35 Tagen, sie bringen dann ein Jungtier zur Welt, welches, mit weniger als 1 g Gewicht, in wenigen Minuten in den Beutel wandert und sich an eine von vier Zitzen „andockt“. Dort verweilt es noch ca. 30 Wochen um zu wachsen. Entwöhnt wird das Jungtier mit ca. 44 Wochen.

Die Lebenserwartung in freier Natur ist geringer als in Gefangenschaft. In Gefangenschaft sind Tiere mit 12-15 Jahren keine Seltenheit, wobei die Tiere in freier Natur meist nur 6-8 Jahre alt werden.

Futtergewohnheiten

2012-04-Kaengurus2Täglich frisches Wasser ist so selbstverständlich wie täglich frisches Heu, spezielles Kängurufutter, Obst und Möhren. Wichtig für die Wallabys sind Weiden- oder Obstbaumzweige, auch im Winter. Sie fressen nicht nur die Blätter und Knospen, sondern auch die Rinde, und diese ist für ihre Gesundheit unabdingbar. Ich füttere ebenfalls in regelmäßigen Abständen Kräuter, die sie sehr lieben. Ihre Hütten dürfen niemals mit Stroh ausgestattet werden, da die Grannen des Getreides sich im Maul festsetzen und zu Entzündungen führen können, was man meist zu spät erkennt und dies für die Tiere tödlich ausgehen kann.

Krankheiten

Lumpy Jaw Disease, auch bekannt als Nekrobazillose-Komplex, Stomatitis diphteroidea oder einfach Kängurukrankheit, kann durch verschiedene Erreger wie Bakterien, Mykosen, Viren oder Parasiten ausgelöst werden. Die Erreger nutzen das geschwächte Immunsystem eines erkrankten Tieres, um sich zu vermehren. Vor allem in kleine Wunden in der Mundschleimhaut dringen die Erreger ein und führen zu einer Entzündung. Durch Stress wird die Entzündung noch begünstigt. Stress kann schon alleine das Einfangen des Tieres bedeuten oder das Umsetzen in ein anderes Gehege. Meist wird diese Erkrankung erst bei der Obduktion des Tieres diagnostiziert. Die ersten Kau- oder Schluckbeschwerden oder gar vermehrter Speichelfluss sollte sofort als Warnsignal wahrgenommen und eine sofortige Therapie eingeleitet werden. Fremdkörper müssen operativ entfernt werden.

Sollte ein Känguru einmal krank werden, sieht man dies meist erst spät und eine Behandlung zeigt sich schwierig. Daher ist es sehr wichtig, die Tiere genau zu beobachten und Gesundheitsvorsorge zu betreiben.

Um das Immunsystem stark zu halten, muss auf eine gesunde und artgerechte Ernährung geachtet werden. Die Tiere benötigen genügend Vitamin A, C und Selen.

Exotische Tiere reagieren auf naturheilkundliche Präparate sehr sensibel, das bedeutet, dass die Möglichkeit besteht, sobald irgendwelche Symptome in Erscheinung treten, homöopathische Mittel, welche für die Symptomatik geeignet sind, über das Trinkwasser oder das Futter zu verabreichen. Achten Sie darauf, dass wenn die Präparate über das Wasser gegeben werden, auch weiterhin Wasser von den Tieren aufgenommen wird. Es besteht die Gefahr, dass die Tiere kein Wasser zu sich nehmen, das „anders schmeckt“.

Sie sollten vor extremem Stress geschützt werden. Das bedeutet, dass hetzende Hunde und auch manche Greifvögel für sie lebensbedrohlich werden können.

Sylvia Esch
Sylvia Esch
Tierheilpraktikerin
tierheilpraxis@versanet.de

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