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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 3/2012

Therapeuten-Porträt

Cover

Fragen & Antworten aus der Praxis für die Praxis

Beate Kohlmeyer

 

Beate Kohlmeyer

Heilpraktikerin für Psychotherapie

 


Wann und aus welchem Grund fassten Sie den Entschluss, Heilpraktikerin für Psychotherapie zu werden?

Alles geschieht immer, wenn die Zeit reif dafür ist. Und es geschieht nach Gesetzmäßigkeiten, die größer sind als wir! Und so ereignete es sich, dass zwischen dem Besuch im Berufsinformationszentrum, in dem ich mich als junges Mädchen nach dem Studiengang Psychologie erkundigte, und der Eröffnung meiner eigenen Praxis noch ein Weilchen verging, zu dem John Lennon sicher angemerkt hätte: „Leben ist das, was passiert, während wir etwas ganz anderes planen.“ Auslandsaufenthalt, Krankheit und Genesung, 14 Jahre erfolgreiche direktive Arbeit im GOP Varieté-Theater Hannover – all das waren vorbereitende Zwischenschritte, die mich schließlich zu dem Ort geführt haben, an dem sich Jahre später der Kreis schloss. Während meine Augen (un-)zufällig an einer Anzeige haften blieben, die die Paracelsus Schule im Magazin Lebensart platziert hatte, wusste ich sofort: Dieses Intensivstudium werde ich absolvieren!

Wie lange hat die Ausbildung gedauert und auf welche Schwerpunkte haben Sie sich konzentriert?

Die Intensivausbildung war ein Vollzeitstudium, in dem sich von Montag bis Samstag vier bis sechs Stunden vormittags und zwei- bis dreimal wöchentlich zusätzlich in den Abendstunden alles um unsere Psyche und deren Pflege drehte. Die Ausbildungsinhalte waren sehr komplex und gingen von der Psychologie der Persönlichkeit über Sozial- und Entwicklungspsychologie zur Beratungspsychologie. Auch die Psychopathologie, Klinische Psychologie plus Diagnostik waren wesentliche Bausteine der Vorlesungen. Praktische Inhalte rundeten die Theorie ab und so hatten wir Lehreinheiten, in denen es um Gruppendynamik, Kommunikationstraining, Gesprächsführung und therapeutische Intervention ging. Nach monatelangem intensiven Lernen – zuhause wie in der Schule – fühlte ich mich bestmöglich auf die Amtsarztprüfung vorbereitet. Ich ging mit dem Wissen zur Prüfung, dass ich alles getan hatte, was mir möglich war. Vom Beginn des Studiums bis zur Heilerlaubnis waren 18 Monate vergangen.

Außerdem hatte ich während meiner Zeit im GOP Varieté bereits berufsbegleitend eine mehrjährige Ausbildung in systemischer Familien- und Organisationsaufstellung absolviert, die mir die Möglichkeit bietet, über die Beratungsgespräche hinaus unbewusste innere Prozesse anschaulich zu machen. Dieser kombinierte „Rüstkoffer“ ermöglicht mir einen verantwortungsvollen Umgang bei der Arbeit mit meinen Patienten, da nach der Aufstellungsarbeit oft ein klärendes, stützendes Gespräch vonnöten ist.

Wie und wann erfolgte der Start der eigenen Praxis?

2012-03-Portrait2Seit einigen Monaten bin ich im Gesundheitszentrum Christuskirche tätig. Ich habe einen wunderschönen Raum in einer Heilpraktikergemeinschaft angemietet. In unserer Praxisgemeinschaft verstehen wir uns als Teamplayer, die sich mit vereinten Kräften der ganzheitlichen Gesundheit unserer Klienten widmen. Es ist uns bewusst, dass Körper, Geist und Seele sich in ständiger Interaktion befinden und so bieten wir durch unser breit gefächertes Angebot Antworten auf die Signale aller Instanzen. Mein Angebot wird ergänzt durch eine Osteopathin und eine Entspannungspädagogin, die sich gleichsam auf ganzheitliche Ernährungsberatung spezialisiert hat.

Wie läuft die Praxis?

2012-03-Portrait3Ich befinde mich ja noch im Anfangsstadium. Ich stelle allerdings schon jetzt fest, dass die Mund-zu-Mund-Propaganda gar nicht hoch genug bewertet werden kann. Gerade in den Bereichen Beratung und Therapie, in denen ein Höchstmaß an Vertrauen gefragt ist, tun sich Klienten schwer, mich allein aufgrund einer Anzeige aufzusuchen. Anders sieht es da schon mit der Homepage aus, die dem potenziellen Klienten einen umfassenderen Einblick bietet.

Welche Werbemaßnahmen sind aus Ihrer Sicht erfolgreich?

Ein befreundeter Werbefachmann hat mir davon abgeraten, großes Budget für die Werbung in die Hand zu nehmen. Er empfahl mir, Netzwerke zu (re-)aktivieren, die Information meiner neuen Wirkungsstätte breit gefächert zu streuen; insbesondere dort, wo Menschen schon positive Erfahrungen mit mir gemacht haben in anderen Arbeits- und Lebenszusammenhängen. Von Vorteil ist es sicher, wenn Empfehlungen von Ärzten und anderen Therapeuten dabei sind. Ansonsten habe ich kurze Fließtexte und meine Internetanschrift in verschiedenen regionalen Zeitschriften platziert. Homepage, Flyer und Visitenkarten gehören natürlich zur professionellen Außenwirkung.

Was sind Ihre Arbeits- und Therapieschwerpunkte?

Ich arbeite grundsätzlich bedürfnisorientiert und nicht dogmatisch mit einem einzigen Verfahren. Die Individualität meiner Patienten ist die Grundlage meiner Beratung.

Zu meinen Schwerpunkten zählen:

  • Klientenzentrierte Gesprächstherapie (non-direktiv)
  • Aufstellungsvarianten (systemisch, themenbezogen)
  • Elemente der Verhaltenstherapie
  • Systemische Interventionen
  • Seelsorge

Gibt es ein besonders schönes Praxiserlebnis?

Zunächst einmal fand ich den Umstand, wie ich zu diesen Praxisräumlichkeiten gelangt bin, schon spektakulär. Irgendwie fügte sich alles auf wundersame Weise. Ich habe gefunden, ohne suchen zu müssen. Nachdem ich von einer alten Freundin geträumt hatte, recherchierte ich zunächst im Internet ihren Verbleib und stellte fest, sie praktiziert ganz in meiner Nähe als Osteopathin. Daraufhin schickte ich ihr prompt eine E-Mail, in der ich ihr mitteilte, dass ich inzwischen Heilpraktikerin für Psychotherapie bin. Ihre Rückantwort war genauso prompt: „Suchst Du einen Raum?“ Ein paar Monate später saßen wir glücklich in unseren neu gestalten Praxisräumen, unserem Ort für ganzheitliche Gesundheit.

Für mich ist es immer ein schönes Erlebnis, wenn Klienten bereit sind, in ihre Gesundheit zu investieren und diesen Umstand als eine ihrer Stärken anerkennen.

Gibt es Besonderheiten in Ihrem Praxisangebot?

Die Besonderheit und den deutlichen Vorteil für unsere Klienten sehe ich in der Kooperation. Wir haben hier die Möglichkeit, direkt und auf kurzem Wege zu reagieren, wenn die körperliche Intervention allein nicht länger ausreichend scheint. Wir wissen, dass der Körper der Übersetzer der Seele ins Sichtbare ist und haben die Augen respektvoll geöffnet, um unsere Klienten zu ermuntern, auch der seelischen Gesundheit die volle Aufmerksamkeit zu widmen.

Ihr Tipp für Praxis-Neulinge und Kollegen?

Ich empfinde es in jeder Hinsicht als Vorteil, einer Gemeinschaft Gleichgesinnter anzugehören, in der das Teilen im Fokus des Geschehens steht; damit meine ich das Mitteilen wichtiger Ereignisse, die Möglichkeit reflektierender Gespräche, das aufbauende, gemeinsame Lachen, das Teilen von Handgriffen und Investitionen. Gerade für die Anfangsphase erscheint mir all das Gold wert!

Beate Kohlmeyer
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Engelbosteler Damm 7
30167 Hannover
Fon 0511-568 523 80
info@beate-kohlmeyer.de
www.beate-kohlmeyer.de

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