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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2016

Überraschende Heilung eines KPU-Syndroms durch Psychosomatische Kinesiologie®

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© wildworx - fotolia.comWas ist und wie zeigt sich eine KPU?

Die „KPU-Stoffwechselstörung“ heißt ausführlich „Kryptopyrrolurie“. Experten sprechen lieber von Hämopyrrollaktamurie (HPU), Kryptopyrrolurie hat sich aber eingebürgert. Dabei erscheinen verborgene (Krypto-)Stoffe (Pyrrole) im Urin und lassen sich durch einen gezielten Test schnell und sicher nachweisen. Pyrrole sind Bausteine von Porphyrin, die zusammen mit Eisen den Blutfarbstoff Hämoglobin bilden. Die Pyrrole entstehen beim Abbau überalterter Erythrozyten. Ist der Körper im Lot, bewältigt er die physiologisch anfallende Menge von Pyrrol, die dann normalerweise – gebunden an den Gallenfarbstoff – über den Stuhlgang aus dem Körper ausgeschieden wird. Beim KPU-Betroffenen fallen aufgrund einer erblich bedingten enzymatischen Störung der Blutbildung wesentlich mehr Pyrrole an, als beim Gesunden. Diese werden – gebunden an Vitamin B6 und Zink – dann über den Urin ausgeschieden.

2016 01 KPU2

Das Problem dabei ist: Die Ausscheidung von Pyrrol – und mit ihr von Vitamin B6 und Zink – ist dadurch weit größer als die Aufnahme dieser beiden Vitalstoffe und kann selbst durch eine ausgewogene Ernährung längerfristig nicht ausgeglichen werden. Folge ist ein stetiger und ständig größer werdender Mangel dieser beiden Mikronährstoffe.

Etwa 5-10% der Bevölkerung soll von der KPU betroffen sein. Viele Menschen leben jedoch scheinbar ohne große Beschwerden mit einer Kryptopyrrolurie. Die kleinen lästigen Beeinträchtigungen werden mehr oder weniger als gegeben hingenommen und nicht in einen Zusammenhang gebracht, zumal bisherige Therapieversuche oft ohne großen Erfolg geblieben sind und meist niemand die wirkliche Ursache für Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Allergien und Unverträglichkeiten, Heuschnupfen und Hautprobleme, Stimmungsschwankungen und Links-Rechts-Unterscheidungsschwierigkeiten benennen konnte. (vgl. http://elmar-schuerr.de/wichtigste-therapien/kryptopyrrolurie)

Der u.a. auf die Behandlung der KPU spezialisierte Dr. med. Ulrich Kraft schreibt zu den biochemischen Hintergründen: „Fakt ist, dass durch diese Stoffwechselstörung dem Körper wichtige Nähr- und Baustoffe verloren gehen, die er bereits aufgenommen hatte. Dies gilt insbesondere für

• Zink: Es hat weit über 300 nachgewiesene Stoffwechselaufgaben. Wichtige Funktionen für den Körper hat es durch seine antioxidative Wirkung, für den Auf- und Abbau von Kohlenhydraten, Fetten, Eiweiß und Nukleinsäuren, für die Regulierung des Blutzuckerspiegels, die Zellneubildung, das Nervensystem, das Immunsystem, die Haut, den Vitamin A-Stoffwechsel u.v.m.

• Vitamin B6: Ebenfalls Beteiligung an fast allen Stoffwechselprozessen: Eiweißstoffwechsel, Stoffwechsel des zentralen Nervensystems, unterstützt das Immunsystem, Bildung von Hämoglobin, absolut wichtig für die Zellteilung, Bildung des Neurotransmitters Serotonin (steuert psychisches Wohlbefinden und ausgeglichenen Schlaf). Problematisch an Mangel an Vitamin B6 ist, dass nun Mineralien wie Zink, Mangan, Magnesium und Chrom nur vermindert aufgenommen werden können.“ (vgl. http://www.kpu-hilfe.de/ursachen)

Auch die Verwertung anderer Vitamine – wie z.B. des Nervenvitamins B12 – ist bei Betroffenen eingeschränkt. All das kann zu einer Vielzahl von medizinischen und psychischen Problemen führen, da jeder dieser Stoffe für unser Leben, Funktionieren und Wohlbefinden wichtig ist.

Dr. Kraft schreibt weiter: „Störungen der Entwicklung und der Psyche werden meist einseitig als Hirnfunktionsstörungen angesehen. Das Nervensystem des Menschen ist keine PC-Festplatte und fast alle Vorgänge im Gehirn sind auch biochemischer Art. Dafür benötigt das Nervensystem bestimmte Nährstoffe. Ohne diese ist eine Übermittlung und Verankerung von Informationen nicht möglich. Seit Jahrzehnten sind Wissenschaftler auf der Suche nach Substanzen zur Erklärung von psychiatrischen Krankheiten (z.B. ADHS, Autismus, Schizophrenie, Depression u.v.m.). Kryptopyrrolurie ist eine der wenigen psychiatrischen Auffälligkeiten, deren Ursache durch einen einfachen Labortest zu finden und zu behandeln ist.“ (vgl. http://www.kpu-hilfe.de/ursachen)

Stattdessen werden betroffene Patienten und manchmal auch ihre Therapeuten in die Ecke der „eingebildeten Kranken“ und ihrer Helfer gesteckt, die Existenz des KPU-Syndroms wird geleugnet, obwohl die richtige Therapie für absolute Beschwerdefreiheit sorgen kann! (vgl. http://www.arznei-telegramm.de/html/sonder/1210087_01.html)

So ging es auch der Patientin, die uns ihren Erfahrungsbericht zur Verfügung gestellt hat. Ann-Kathrin schreibt:

„Das Gefühl, dass etwas nicht stimmen könnte, hatte ich schon länger. Eine Untersuchung seitens der Hausärztin und ein großes Blutbild brachten kein Licht ins Dunkel. Die Werte waren alle normal und meinem Wunsch, die Vitamine und Mineralstoffe zu testen, wurde nicht entsprochen. Es hieß, wenn die Werte des Blutbildes alle in Ordnung seien, gäbe es keine Indikation. Aber ich litt täglich unter folgenden Symptomen: Kopfschmerzen, spontanen Durchfällen, chronischer Müdigkeit, Energie- und Antriebslosigkeit, Rücken- und Gliederschmerzen (als ob man einen Infekt bekommt), immer wieder auftauchendem Fließschnupfen gepaart mit häufigem Niesen, so dass ich dachte, ich hätte Heuschnupfen (was im Winter allerdings nicht sein konnte).

Ungefähr ein Jahr später waren Durchfälle an der Tagesordnung und meine Konzentrationsfähigkeit hatte so abgenommen, dass ich kaum noch in der Lage war, meine Arbeit zu erledigen, ohne gravierende Fehler zu machen. Als mir dann einmal der Name eines Kollegen, der direkt vor mir stand und mit dem ich täglich zu tun hatte, nicht einfiel, war klar, dass eben mitnichten ‚alles in Ordnung’ war.

Auf Empfehlung ging ich zu einer anderen Ärztin (Allgemeinmedizinerin, ausgebildet in Homöopathie), die durch umfangreiche Stuhl-, Urin- und Blutuntersuchungen herausfand, dass ein Mangel an Calcium, Kupfer, Zink, Selen, B12 und Vitamin D vorlag. Ebenso ließen die Entzündungswerte darauf schließen, dass eine erhöhte Durchlässigkeit des Darms vorlag. Mit dieser gingen zahlreiche Lebensmittelunverträglichkeiten einher, z.B. gegen glutenhaltige Getreidesorten. Außerdem wurde eine Histaminabbaustörung diagnostiziert, was den Fließschnupfen mit den Niesattacken und die Kopfschmerzen erklärte.

Die Therapie bestand darin, sämtliche fehlenden Vitamine und Mineralstoffe zu substituieren. Vitamin B12 wurde anfangs wöchentlich gespritzt, weil der Mangel gravierend war. Dazu kamen verschiedene Präparate, um den Darm zu sanieren (Glutamin, Activomin, Omnibiotic) sowie eine Ernährungsumstellung – angepasst an die Unverträglichkeiten und Histaminintoleranz.

Nach ca. drei Wochen spürte ich eine deutliche Besserung meines Befindens. Ein Jahr später waren viele Symptome weg oder wesentlich besser. Die erneute Blutuntersuchung ergab jedoch immer noch einen unveränderten Zinkmangel trotz Substitution. So wurde auf Kryptopyrrolurie getestet (obwohl die B-Vitamine nun alle im normalen Bereich lagen). Der Verdacht bestätigte sich und es wurde ein Kombivitaminpräparat verschrieben, das extra für KPUler entwickelt wurde. Dies nahm ich parallel mit Zink.

Ein Test nach einigen Monaten ergab wiederum keine Verbesserung der Zinkwerte. Irgendwann war ich es leid, ständig etwas einzunehmen, ohne dass es half und nahm nur noch sporadisch Ergänzungspräparate. Ein Teil der Symptomatik blieb bestehen, dazu eine erhöhte Infektanfälligkeit, sodass ich jede Erkältungswelle „mitnahm“. Ein resignatives Grundgefühl begleitete mich und legte sich lähmend auf die meisten Alltagsaktivitäten, seien sie privater oder dienstlicher Natur.“

Wie arbeiten wir mit der Psychosomatischen Kinesiologie®?

Die Psychosomatische Kinesiologie® nach Dr. Weishaupt wurde von mir als eine Synthese aus in 20-jähriger Praxis bewährten Elementen verschiedener kinesiologischer Richtungen und Methoden entwickelt. Als Kommunikationsbrücke zum Unbewussten erlaubt der kinesiologische Muskeltest ein schnelles, präzises und doch schonendes Herangehen an tiefer liegende seelische Zusammenhänge. Diese können so dem Klienten leicht verständlich vermittelt und seiner bewussten Verarbeitung zugänglich gemacht werden. Und das ist bei psychosomatischen Beschwerden der erste Schritt zur Heilung.

Dazu kommt, dass die Psychosomatische Kinesiologie® eine Fülle unterschiedlicher Stressabbaumethoden beinhaltet, die den Erfolg der Behandlung ausmachen. Obwohl Kinesiologie schon Lehrfach an einigen Universitäten ist, gilt sie in der Schulmedizin noch nicht allgemein als wissenschaftlich anerkannt und sollte daher bei Krankheitsdiagnosen stets nur zusammen mit anderen klinischen Untersuchungsmethoden angewandt werden. Der „subjektive Faktor“ lässt sich nicht völlig ausschließen – was aber im Bereich der Psychologischen Beratung und Psychotherapie gerade von Vorteil ist, denn hier geht es letztlich darum, sich von Mensch zu Mensch zu begegnen.

Bei Ann-Kathrin hatte die medizinische Diagnose und (Weiter-)Behandlung in ärztlicher Hand gelegen. Weil jedoch der Gesundungsprozess stagnierte, war sie bereit und regelrecht auf der Suche, auch noch die anderen Ebenen einzubeziehen. Und da wir mit der Psychosomatischen Kinesiologie® bestrebt sind, ganzheitlich vorzugehen, rückten so seelische und soziale Belastungsfaktoren der Patientin ins Blickfeld.

In jedem Fall prüfen wir zunächst über den Muskeltest, ob die jeweilige Problematik in erster Linie seelische Ursachen hat. Und da ist es bei etwa 90% unserer Klienten einfach so, dass sie bestimmte Stressfaktoren nicht mehr verarbeiten konnten, die dann in die jeweilige Symptomatik mündeten.

Im nächsten Schritt ermitteln wir, auf welcher Ebene des Organismus sich dieser psychische Stress niedergeschlagen hat, ob er z.B. die optimale Funktion der Sinnesorgane, Nerven und Reflexe beeinträchtigt, ob er die Erholungsund Verdauungsfunktionen des Körpers aus dem Takt bringt, ob er allergische Reaktionen hervorruft, ob er die geistige Leistungsfähigkeit einschränkt oder ob er bestimmte Ängste und Gefühlsblockaden hervorruft, die der Einzelne nicht so einfach überwinden kann.

Praktisch gehen wir so vor, dass wir zunächst einige Vortests und ggf. Vorkorrekturen machen, damit wir überhaupt zuverlässige Antworten vom Organismus bekommen. Danach erfolgt die diagnostische Eingrenzung, denn so komplexe Beschwerden wie z.B. ADHS oder Tinnitus können vielfältige Ursachen haben. Was macht einem Kind und seinem Nervensystem so zu schaffen, das es sich nicht mehr konzentrieren und Stress und Konflikte nur noch „wegzappeln“ kann? Sind es Dinge aus der Schule, Belastungen aus dem Elternhaus, Leistungsüberforderungen und Versagensängste, Selbstzweifel und negative Selbstbilder? Inwieweit spielen Allergien oder Unverträglichkeiten eine Rolle?

Ähnlich gehen wir bei Tinnitus vor, indem wir kinesiologisch ermitteln: Von welchen Dingen hatte der Betreffende „zu viel um die Ohren“? Wo konnte er Lärmbelastungen nicht mehr abschirmen, ein Zuviel an Ansprüchen nicht mehr abwehren? Wo hat er sich selbst so unter Druck gesetzt, dass sich die gesamte Nacken- und Kiefermuskulatur verkrampfte und dadurch die Versorgung des Innenohrs beeinträchtigt wurde? Spielen entzündliche Faktoren eine Rolle und – wenn ja: Welcher psychische Stress hat sein Immunsystem geschwächt, so dass bestimmte Erreger sich breit machen konnten? Das ist bei jedem individuell unterschiedlich und kann mit Hilfe des Muskeltests ganz spezifisch herausgefunden werden.

Bei Ann-Kathrin war die leitende Fragestellung: Was hat dazu geführt, dass sie Zink nicht mehr optimal verwertete? Welche seelische Belastung hatte zur Folge, dass ihr Immunsystem nur zu 80% arbeitete und sich ihr Körper mit den Vitaminen B2, B3, B6, B12 und Zink nicht ausreichend versorgte – wie der kinesiologische Muskeltest bei ihr anzeigte? Bei der Suche danach, wann und wodurch dieser Zustand bei ihr ausgelöst worden war, stießen wir in der Tat auf einen „Erbfaktor“– eine traumatische Stressbelastung in der väterlichen Linie.

Da wir in der Psychosomatischen Kinesiologie ® auch systemische Aspekte aufgreifen, verfolgten wir diesen Hinweis weiter: Ann- Kathrin hatte in ihrem Unterbewussten und in ihrem Körper die Auswirkungen eines massiven Stresserlebnisses gespeichert, das ihr Urgroßvater als junger Mann erlebt hatte.

Dr. med. Dietrich Klinghardt, einer der führenden Kinesiologen der Welt, bei dem ich auch einen Teil meiner Ausbildung absolviert habe, hat solche sich über mehrere Generationen hinweg erstreckenden posttraumatischen Belastungsstörungen vielfach beschrieben, z.B. auf seiner DVD „Systemische Mentalfeldtechnik“. Inzwischen hat sich die MFT in ihrer eigenen Richtung weiterentwickelt. Sie wurde bereichert durch Elemente aus Klinghardts Psycho-Kinesiologie, aus der Ericksonschen Hypnotherapie und aus Bert Hellingers systemischem Ansatz: „Um das Familiensystem des Klienten einzubeziehen und traumatische Ereignisse der Familiengeschichte aufzuarbeiten, integriert MFT die wertvolle Arbeit mit dem Genogramm. Auf der Basis der verfügbaren Informationen erarbeiten Behandler und Klient zusammen den Stammbaum der Familie des Klienten. Durch inneres Kontaktaufnehmen mit den besprochenen Personen kommen rasch tiefe Heilungsprozesse in Gang, die ähnlich verlaufen wie bei einer Familienaufstellung. Dieser Prozess kann jedoch durch die Anwendung der MFT-Techniken enorm vertieft und verstärkt werden: Klopfakupressur, Kopfhaltemethode und Augenbewegungen, Farbbrillen, das Malen eines Bildes.“ (vgl. http://www.ink.ag/shop/dvd-und-cd/weitere-dvds-mitdr-klinghardt/mft-iii-dvd.php)

Auch andere Autoren, die nicht mit der Methode der Kinesiologie arbeiten, berichten ähnliche Zusammenhänge, wie z.B. das Therapeuten- Paar Udo Baer und Gabriele Frick- Baer in ihrem Buch „Wie Traumata in die nächste Generation wirken: Untersuchungen, Erfahrungen, therapeutische Hilfen“ (Fachbuch therapie kreativ, 2010). Sie schreiben dort: „Traumatisierte Menschen haben oft alle psychische Kraft dazu verwendet, ihre Erfahrungen, Kriegstraumata und sexuelle Gewalterfahrungen in sich einzukapseln, vor sich und anderen zu verstecken und sie zu verschweigen. Oder sie wollen andere nicht belasten – und sie schweigen. Eltern werden so gegenüber ihren Kindern zu Botschaftern des Schweigens. Auch wenn dies menschliche und verständliche, oftmals fürsorgliche Bewältigungsstrategien des Schreckens sind, so sorgt gerade das Schweigen dafür, dass die Traumata an die nächsten Generationen mit nachhaltigen Folgen weitergegeben werden.“

Was auf dem Weg über die Psychosomatische Kinesiologie® zutage kam, war zusammengefasst Folgendes: Ann-Kathrins Urgroßvater hatte den Ersten Weltkrieg miterlebt, allerdings nicht als Soldat. Gleichwohl hat er in dieser Zeit Dinge gesehen, die ihn offensichtlich traumatisiert hatten. Dazu kam der Verlust eines Sohnes, der im Kleinkindalter von einem Pferdefuhrwerk überfahren wurde. Dadurch brachen sein Lebensmut und Lebenswille zusammen, seine Nebennieren und wohl auch sein Dünndarm (= Bauchhirn) konnten damit nicht fertig werden.

Ann-Kathrin wusste zuerst nicht, was sie mit diesen Informationen anfangen sollte. Konnte sie dem Ganzen trauen? Auf der bewussten Ebene hatte sie keine Kenntnisse über das Schicksal dieses Vorfahren. Gleichwohl fühlte sie sich tief berührt, als diese Zusammenhänge herausgetestet und kinesiologisch bearbeitet wurden. Über das 5-Elemente-Schema wurden ihre Emotionen und Meridiane ausbalanciert. Dann erfolgte der Nachtest: „Verwertet dein Körper Zink und alle B-Vitamine jetzt optimal?“ Und der Muskeltest ergab ein eindeutiges „Ja“.

Einige Zeit später schrieb mir Ann-Kathrin: „Wie es mir danach ging, ist gar nicht so leicht in Worte zu fassen. Ich fühlte mich um eine Last erleichtert, welche ich so vorher nicht wahrgenommen hatte. Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass der Teil, den ich losgelassen hatte, ein großer Teil dessen war, was mich ausgemacht hat. Unweigerlich stellte ich mir die Frage, wer (oder besser, wie) bin ich denn eigentlich, ohne diese übernommenen negativen Einflüsse meines Vorfahren? Das war mit einer großen Angst verbunden, die allerdings deutlich weniger wurde, als du am Morgen nach der ersten Balance die inzwischen bei mir aufgetauchte unendliche Trauer meiner Urgroßmutter um ihren verlorenen Sohn balanciert hast.

Ein paar Tage nach der Balance hatte ich einen Arzttermin, um meine Werte kontrollieren zu lassen. Das Erstaunliche war, dass meine Zinkwerte erstmals seit Beginn der Therapie gestiegen waren. Zwar nur leicht, aber immerhin hatte sich endlich mal etwas getan. Und dass, obwohl ich die Wochen vor der Blutabnahme kein Zinkpräparat genommen hatte!

Jetzt, nachdem einige Zeit vergangen ist, muss ich sagen, dass mir mein eigenes Ich wesentlich besser gefällt, als das teilweise fremdgesteuerte! Diese pessimistische Grundhaltung, die mein Leben bestimmt hatte (Warum soll ich in irgendetwas investieren? Das lohnt sich sowieso nicht. Wer weiß schon, wann das Leben dir wieder übel mitspielt …), ist einer freudigen Erwartung auf die Zukunft gewichen. Jeden Morgen denke ich: Ja, das wird bestimmt ein schöner Tag! – und kenne mich dabei kaum wieder. Ich freue mich über die Dinge, die das Leben mir schenkt, und das ist in letzter Zeit nicht gerade wenig. Ich habe das Gefühl, es kommt eine Fülle in mein Leben von genau den Dingen, die ich gerne hätte oder gerade brauche. Als hätte das Universum nur darauf gewartet, dass ich in der Lage bin, diese Geschenke auch als solche zu erkennen und anzunehmen. Das klingt vielleicht eigenartig, aber genauso fühlt es sich an.

Ich fühle mich so gesund und so voller Energie, wie seit Jahren nicht mehr. Nochmals vielen Dank dafür!“

Welche Schlussfolgerungen können wir ziehen?

  • Auch scheinbar „unheilbare“– weil erblich bedingte – Krankheiten wie die Kryptopyrrolurie können erfolgreich behandelt und ihre Symptome zum Verschwinden gebracht werden.
  • Durch Einbeziehen der Mehrgenerationenperspektive können Traumata unserer Vorfahren und deren Auswirkungen auf die heutige Generation aufgelöst werden. Und da beide Söhne von Ann-Kathrin (11 und 8 Jahre) die gleichen KPU-Symptome inklusive Lern- und Schulschwierigkeiten an den Tag legten, haben wir sie beide ein paar Wochen später ebenfalls kinesiologisch balanciert.
  • So wie sich Schockerlebnisse einerseits auf alle Ebenen des Organismus auswirken, geschieht auch umgekehrt Heilung stets ganzheitlich. Ann-Kathrins geschildertes neues Selbstverständnis und Lebensgefühl ist dafür genauso Beleg wie die nachgemessenen Laborwerte. Offensichtlich ist ihr Körper seit den beiden Balancen wieder in der Lage, alle notwendigen Mineralstoffe und Vitamine optimal zu verwerten.

Ein Jahr später: Eine wichtige und oft gestellte Frage ist natürlich die: Wie stabil und dauerhaft sind solche Balancen? Deshalb habe ich rund ein Jahr später Ann-Kathrin noch einmal kontaktiert und um einen kurzen Bericht gebeten. Sie schreibt:

„Ja, wie geht es mir? Ich habe vor einigen Wochen wieder meine Werte kontrollieren lassen. Leider sind die Zink- und Selenwerte weiterhin nicht optimal. Mich hat das sehr überrascht, denn mein subjektives Gefühl war ein völlig anderes. Ich fühlte und fühle mich absolut gesund. Ich war dieses Jahr nicht einmal krank und habe eine Energie, die mich selbst überrascht.

So ist im Juli meine Großmutter verstorben, die ich die Wochen vorher fast täglich besucht habe, um sie auf ihrem letzten Weg zu begleiten. An ihrem Todestag bekam mein Jüngster hohes Fieber (Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber). Einen Tag später hatte mein Mann einen Hörsturz. Als wenn das nicht gereicht hätte, ist drei Tage danach unser Geschäftsleiter für mehrere Wochen ausgefallen, so dass ich ad hoc die Personalverantwortung für fast 60 Leute innehatte. Dabei hatte ich den Posten der stellvertretenden Geschäftsleiterin erst drei Wochen vorher übernommen und war mitnichten gut eingearbeitet … Das alles war nicht nur körperlich, sondern auch emotional extrem anstrengend und hätte mich letztes Jahr noch gehörig aus der Bahn geworfen, in Form einer heftigen Erkrankung, da bin ich mir sicher.

Nun war ich die Einzige, die nicht krank war und alles geregelt hat. Anstatt, wie vor deiner Behandlung, der Belastung nicht gewachsen zu sein, war mein Motto eher ‚Ich schaffe das schon, es kann ja nur besser werden’. Inzwischen bin ich im neuen Job angekommen. Mir geht es ziemlich gut und ich bin nach wie vor neugierig auf das, was noch kommt und wie sich die Dinge entwickeln.

Ob ich die KPU hinter mir gelassen habe? Aus medizinischer Sicht wahrscheinlich nicht. Ich für meinen Teil würde sagen: Absolut. Denn sie hindert mich inzwischen in keinster Weise mehr daran, die Dinge, die ich tun möchte, auch zu tun. Besser kann es doch gar nicht sein, oder?“

Dr. paed. Werner Weishaupt Dr. paed. Werner Weishaupt
Heilpraktiker und Dozent für Psychotherapie, Begründer der Psychosomatischen Kinesiologie®, Dozent an den Paracelsus Schulen
dr.weishaupt@vfp.de 

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