aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/2017
Mein Weg mit Paracelsus
Mit 12 Jahren kam ich das erste Mal in Berührung mit der Naturheilkunde: Im Spanienurlaub erlitten beide Eltern einen Bandscheibenvorfall – kein Arzt konnte helfen. Nach dem Rücktransport nach Deutschland sollten beide operiert werden, aber zu dieser Zeit endete eine OP an der Wirbelsäule fast immer im Rollstuhl. Meine Eltern zogen es vor, einen Chiropraktiker und Heilpraktiker aufzusuchen. Für mich war es wie ein Wunder: Nach der zweiten Behandlung konnten meine Eltern wieder aufrecht laufen – ohne OP!
Die zweite tiefgreifende Berührung mit der Naturheilkunde machte ich nach einem Fallschirmabsturz mit 23 Jahren und den damit einhergehenden Behandlungen. Ich sollte auch operiert werden, da erinnerte ich mich an den Heilpraktiker meiner Eltern und ein zweites Wunder geschah: keine Wirbelversteifung!
Ich studierte BWL und VWL – aus dem Leistungssportler wurde ein Schreibtischtäter mit Herzrhythmusstörungen. Fachärzte konnten nicht helfen, aber der Heilpraktiker, denn es handelte sich um eine Nahrungsmittelallergie gegen geschwefelten Knoblauch, was kinesiologisch ausgetestet wurde. Mein Interesse war nun vollständig geweckt. So begann ich vor 22 Jahren meine HP-Ausbildung an der Paracelsus Schule Bremen, um den Beweis für das Funktionieren der Naturheilmedizin zu erhalten.
1997 übernahm ich dann die Studienleitung der Paracelsus Schulen Bremen und Oldenburg. Die Arbeit bei Paracelsus und der unglaubliche Wissens- und Erfahrungspool, den ich erfahren durfte und darf, ist eine der Antriebsfedern, die mich jeden Morgen mit Freude in die Schule zieht. Das inzwischen riesige Netzwerk von einstigen Studenten, die heute erfolgreich in ihren Praxen arbeiten, von Visionären, die Suchenden, wie ich ja auch einer war, den Weg in die Alternativmedizin weisen, macht mich stolz. Was mich besonders freut: Es sind immer mehr jüngere Menschen, die aufgrund ihres Abiturs Medizin studieren könnten, aber sehr bewusst ihren Weg über den Heilpraktiker und Heilpraktiker für Psychotherapie in die Medizin suchen und finden.
Ob ich es je bereut habe, meinen Karriereweg nicht in der Wirtschaft zu gehen? Nein, ich habe mich gerade zu Beginn meiner Studienleiter-Ära oft hinterfragt, was mir wirklich wichtig ist, auch wenn dies bedeutet, nicht den Ansprüchen der Eltern gerecht zu werden, da diese meinen Weg nie verstanden und nur Wert auf das monetäre Standing gelegt haben. Ich bin immer wieder zu dem Ergebnis gekommen, dass es kaum etwas Schöneres gibt, als sich mit medizinischen Themen auseinanderzusetzen und dabei mit Menschen zusammenzuarbeiten, die ihren Visionen Raum geben wollen. Paracelsus bietet hier alles innerhalb des möglichen Rahmens und weit über die starren Richtlinien orientierte, bürokratisch-akademische Welt hinaus. Diese Plattform zu geben und zu begleiten, mit ihnen und den Aufgaben zu wachsen, Ausbildungsgänge inhaltlich und zeitgemäß nach vorne zu bringen, ist großartig.
Was mich so sicher macht, das für mich Richtige zu tun? Mein Großvater sagte einmal zu mir: „Jens, folge niemals den Krebsgeschwüren der Gedanken, was sein könnte oder wird. Folge nie dem Irrweg der Absolution, die dir das Außenverhältnis nur zu gerne offenbart. Vertraue nur deiner Intention und deiner Beurteilung des Moments, und dann ziehe es durch, und denke immer daran, es gibt nur Ergebnisse und kein richtig oder falsch.“ Damals mit 18 habe ich das nicht verstanden … heute weiß ich, er hatte Recht! Vertraue dir und gehe deinen Weg. Der richtige Zeitpunkt ist im Hier und Jetzt, er liegt nicht in der Zukunft.
Was ich bei Paracelsus gelernt habe? Die Demut in der Erkenntnis, mit meinem Unverständnis verständnisvoller umzugehen, um mir den Raum zu geben, verstehen zu können.
Was ich mir wünsche? Mir und meinen Zielen treu zu bleiben.
Jens Halbroth, Studienleiter
Paracelsus Schule Bremen
bremen@paracelsus.de
www.paracelsus.de/bremen