Aromatherapie

Die Welt der ätherischen Öle

Ätherische Öle sind natürliche Stoffe aus der Natur. Sie sind in vielen Pflanzen enthalten und ihr Duft spricht uns Menschen positiv an. Duftstoffe bzw. Pflanzenteile wurden schon zur Zeit der alten Hochkulturen in Mesopotamien, China und Ägypten in Form von Räucherwerk für therapeutische oder rituelle Zwecke eingesetzt. Der Geschichtsschreiber Plinius der Ältere berichtet z.B. von Minzblättern, die der Reinigung von Krankenräumen dienten. Die Aromatherapie macht sich die Wirkungen der wohlduftenden Substanzen zu Eigen und nutzt ätherische Öle gezielt zur Linderung von Krankheiten oder zur Steigerung des Wohlbefindens. Sie gilt als Form der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und ist eine sehr beliebte komplementärmedizinische Methode, die weltweit Anwendung findet.

Werden Sie zum Spezialisten für die ätherischen Öle und arbeiten mit einem Repertoire von unterschiedlichen biologisch angebauten Düften, lernen ihre Wirkungen auf Erwachsene, Kinder und Tiere kennen, ihre Anwendungsgebiete, aber auch den fachgerechten Umgang mit ätherischen Ölen bei bestimmten Erkrankungen, z.B. bei Schmerzen, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Demenz und Ängsten. Mehr über Aromatherapie

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Fachausbildungen & Seminare zum Thema Aromatherapie

Wählen Sie Ihre Paracelsus Schule:
Seminar Ort Datum Dozent
Aromatherapie und kleine Wohlfühlmassagen für Demenz-Patienten/innen 13 Hannover

02.05.2024 HP Psy Ursula Braun
Aromatherapie für Kinder und Familien 10 Online Seminare

02.05.2024 Simone Wettig
Aromatherapeut/in, -praktiker/in – kostenfreier Online-Infoabend 10 Würzburg

17.05.2024 HP Claudia Feinauer
Aromatherapie: Ganzheitliche Aromamassage 10 Augsburg

23.05.2024 HP Christine Hecht
Aromatherapie – Grundkurs 1 Zürich

27.05.2024 Dipl. HP TEN Jacqueline Göldi
Mehr zu Armoatherapie

Über den Vater der Aromatherapie und sein Schaffen
Dem französischen Chemiker für Kosmetika und Parfümeur René Maurice Gattefossé (1881-1950) passierte im Juli 1910 in seinem Labor ein Arbeitsunfall, bei dem er sich bei einer Explosion seine Hände und seine Kopfhaut schwer verbrannte. Er versorgte seine Verbrennungen mit Lavendelöl und erlebte Erstaunliches: Die Wunden heilten erstaunlich rasch und völlig ohne Narbenbildung ab. Zudem beeinflusste das Lavendelöl seinen Gemütszustand positiv und reduzierte seine Schmerzen. Gattefossé war beeindruckt von den Resultaten und widmete sich von nun an vermehrt der Erforschung ätherischer Öle.

Wenige Jahre später, als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde bereits mit ätherischen Ölen behandelt. Nächster Meilenstein war das Jahr 1918, in dem Gattefossé eine antiseptische Seife auf der Basis ätherischer Öle produzierte. Kleidungsstücke und Verbandsmaterialien wurden damit gewaschen, auch als Alternative zum Eau-de-Toilette wurde sie verwendet.

Gattefossé konzentrierte sich in seinen Studien vermehrt auf die medizinischen Eigenschaften der duftenden Öle und präsentierte die Ergebnisse seiner Forschungen in zahlreichen Publikationen und mit der Herstellung diverser Produkte mit ätherischen Ölen. Sein lebenslanger Liebling wurde die antiseptisch wirkende Bergamotte-Essenz. Gattefossé arbeitete mit zahlreichen Medizinern und Krankenhäusern zusammen, bevor er sich der Hautheilkunde widmete und zahlreiche Schönheitsprodukte kreierte. Sein 1936 veröffentlichtes und weltweit übersetztes Werk „Physiologische Ästhetik und Schönheitsprodukte“ zählt bis heute ebenso zu den Klassikern wie seine Bücher „Aromatherapie“ und „Essentielle Antiseptika“, die alle späteren und heutigen Anwender der ätherischen Öle enorm beeinflusst haben.

Aromatherapie und ihr Einsatz heute
In der Aromatherapie werden mit ätherischen Ölen Befindlichkeitsstörungen und Erkrankungen behandelt. Aber auch im privaten Haushalt werden die Wirkungen ätherischer Öle vermehrt genutzt, so z.B. bei Erkältungsbädern, Massageölen und Duftlampen.

Über die Wirkung von Duftstoffen
Wenn durch angenehme Düfte der Geruchssinn angesprochen wird, führt dies zu einer globalen Sinneswahrnehmung, die Gefühl, Erinnerung und Körperfunktionen mit beeinflusst. Ätherische Öle können auch eingenommen oder inhaliert werden, was eine direkte Wirkung auf die Organe hat. Einige ätherische Öle besitzen antibiotische Eigenschaften, die zur Prophylaxe und Behandlung leichterer Infekte eingesetzt werden können. Öle können auch direkt oder verdünnt auf die Haut aufgetragen werden, z.B. gegen Warzen, zur beschleunigten Abheilung von Wunden und Brandblasen.

Ätherische Öle wirken direkt aufs Gehirn und nehmen Einfluss auf die Steuermechanismen zur Regulierung psychischer und körperliche Vorgänge. Psychisch können über die Aufnahme über Duftlampen, Aerosolgeräte und Inhalatoren Depressionen, Schlafstörungen, Stresssymptome und Angstzustände gelindert werden. Beliebte körperliche Verfahren sind Massagen, Bäder, Kompressen und Einreibungen.

Wir unterteilen 6 Wirkungsgruppen

Antibiotische Wirkung
Viele ätherische Öle haben eine antibakterielle, antivirale oder pilzhemmende Wirkung. Diese Öle wurden von der Natur geschaffen, um die Pflanzen vor Schaden, Feinden und Krankheiten zu bewahren. Die antibiotische Fähigkeit ätherischer Öle nutzt man durch verdünnte Anwendung auf der Haut gegen Krankheitserreger wie z.B. Hautentzündungen oder in Form einer Inhalation, um Krankheitserreger in den Atemwegen zu bekämpfen.

Die bekanntesten ätherischen Öle mit antibiotischer Wirkung sind:
– Kamille
– Teebaum
– Zwiebel

Befreiung der Atemwege
Ätherische Öle von Nadel- und wärmeliebenden Bäumen (z.B. Eukalyptus) sowie von Pflanzen aus der Lippenblütler-Familie (z.B. Pfefferminze) machen die Atemwege frei. Die Düfte sind frisch-scharf und balsamisch, beim Einatmen hat man das Gefühl, als würde sich die Lunge dehnen und mehr Luft hineinpassen. Diese ätherischen Öle sind schleimlösend, entkrampfend und helfen, Husten wieder loszuwerden.

Die bekanntesten ätherischen Öle zur Befreiung der Atemwege sind:
– Eukalyptus
– Fichte
– Minze

Förderung der Verdauung
Ätherische Öle können die Verdauung fördern und ihre Pflanzen werden seit jeher gerne als Gewürze für Mahlzeiten verwendet. Über den Essensweg kommen diese ätherischen Öle wohlverdünnt in unsere Verdauungsorgane und regen sie zur Arbeit an. Ihre krampflösende Eigenschaft sorgt dafür, dass Blähungen verhindert werden. Samen von Doldenblütlern (z.B. Kümmel), Lippenblütlern (z.B. Thymian) sowie exotische Gewürze (z.B. Pfeffer) verbessern die Verdauung.

Die bekanntesten ätherischen Öle zur Förderung der Verdauung sind:
– Kümmel
– Majoran
– Zimt

Krampflösende Wirkung
Zahlreiche ätherische Öle wirken krampflösend. Sie helfen bei Verkrampfungen im Bereich der Verdauung (z.B. Blähungen), der Gebärmutter, der Blutgefäße, bei Kopfschmerzen und Migräne. Aber auch alle Verspannungen der Körpermuskulatur sprechen auf diese ätherischen Öle gut an, die als duftende Massageöle und Franzbranntwein zum Einsatz kommen.

Die bekanntesten ätherischen Öle mit krampflösender Wirkung sind:
– Lavendel
– Melisse
– Ylang-Ylang

Hautpflegende Wirkung
Ätherische Öle pflegen und heilen die Haut. Die antibiotische Wirkung bestimmter ätherischer Öle bekämpft Krankheitserreger auf der Haut, ihre entzündungshemmende Eigenschaft Hautentzündungen. Die beruhigende und krampflösende Wirkung lindert Juckreiz und kann Rötungen verschwinden lassen. Aber auch scharfe ätherische Öle haben Gutes an sich: Sie reizen die Haut, was die Durchblutung fördert, Heilungsprozesse anregt und beschleunigt.

Die bekanntesten ätherischen Öle mit hautpflegender Wirkung sind:
– Benzoe
– Lavendel
– Rose

Seelische Wirkungen
Der Riechkolben im oberen Nasenbereich geht direkt ins Gehirn und von dort ins Unterbewusstsein und ins vegetative Nervensystem. Gerüche und ätherische Öle wirken also direkt auf unseren Gefühlszustand mit ein. Lavendel und Melisse beruhigen, Rosmarin regt an, Sandelholz aphrodisiert.

Die bekanntesten ätherischen Öle mit seelischen Wirkungen sind:
– Lavendel
– Sandelholz
– Ylang-Ylang

Formen der Aromatherapie

Aromamassage
Diese Verwöhnmassage schenkt neue Kraft und Energie, baut Stress ab, steigert das Wohlbefinden und führt zu innerem Gleichgewicht. Hier wird der entkleidete Körper langsam, beruhigend und entspannend massiert. Zuvor werden dem Klienten einige ätherische Öle vorgestellt und er kann sich selbst aussuchen, ob die Massage eher vitalisierend, belebend, erwärmend oder entspannend sein soll. Die Massage beginnt an den Armen, dann wird der Rücken verwöhnt, weiter die Beine und Füße. Dann kommen die Vorderseite und das Gesicht dran. Nach der Aromamassage ist der Klient entspannt, frisch und neu aufgeladen.

Raindrop-Massage
Die Raindrop-Technik kombiniert ätherische Öle mit speziellen Massage- und energetischen Griffen der Lakota-Indianer. Die Öle werden in einer bestimmten Reihenfolge auf und neben der Wirbelsäule sowie der Innenseite der Fußsohlen aufgetragen und mit einer speziellen Massagetechnik eingearbeitet. Dazu werden heiße Wickel oder Kompressen eingesetzt. Die Raindrop-Massage schenkt Körper, Geist und Seele tiefe Entspannung, Vitalisierung und Balance. Immun-, Skelettsystem, Atemwege und Verdauung werden unterstützt und es entsteht ein wunderbares Gefühl der Leichtigkeit. Typische Öle für diese Massageform sind: Basilikum, Majoran, Oregano, Thymian, Valor, Wintergrün und Zypresse.

Aromapflege
Bei der Aromapflege handelt es sich um unterstützende, sinnvolle  Anwendungen von ätherischen Ölen innerhalb pflegerischer Maßnahmen auf Grundlage von individueller Pflegeanamnese und -planung. Ziel ist es, die Selbstheilungskräfte des Patienten zu aktivieren und Stimmungsschwankungen zu harmonisieren. Zudem wird das Allgemeinbefinden verbessert. Egal ob sich die pflegebedürftige Person im Krankenhaus, im Alten-/Pflegeheim oder zu Hause befindet, durch Berühren, Riechen und bewusstes oder unbewusstes Wahrnehmen wird positiv auf Körper, Geist und Seele des Patienten eingegangen.

Salz-Öl-Massage
Diese Massageform ist eine reine Verjüngungskur für unsere Haut. Hierbei werden warme, auf die jeweiligen Bedürfnisse des Klienten abgestimmte, duftende Öle (z.B. Citrus-, Lavendel-, Rosenöl) zusammen mit edlem Himalaya-Salz eingearbeitet. Das Salzpeeling fördert einen Ausscheidungs- und Entgiftungsprozess, indem es abgestorbene Hautschüppchen abträgt und die Durchblutung des Unterhautfettgewebes anregt. Folge: Die Haut wird weich und glatt, gestrafft, gereinigt und besser durchblutet.

Chakra-Energie-Massage
Unser ganzer Körper spiegelt sich in den Reflexzonen unserer Füße wider. Dies macht sich die Chakra-Energie-Massage zunutze. Durch gezielte Fußmassage können die inneren Organe gestärkt und unterstützt werden, und über die Reflexpunkte der Wirbelsäule werden die Chakras (= durch Energiekanäle verbundene Energiezentren zwischen physischem und feinstofflichem) mit kreisenden Bewegungen stimuliert und energetisiert.

Übersicht: Wirkung der Öle
– aktivierend: Citronella, Fichtennadel, Muskatnuss, Rosmarin, Thymian
– aphrodisierend: Jasmin, Patchouli, Rose, Sandelholz, Ylang-Ylang
beruhigend: Basilikum, Kamille, Lavendel, Mandarine, Melisse, Ylang-Ylang
– desinfizierend: Eukalyptus, Lavendel, Nelke, Salbei, Teebaum
– hustenlindernd: Latschenkiefer, Muskat, Pfefferminze, Thuja, Zitrone
– immunstärkend: Bergamotte, Eukalyptus, Geranium, Lavendel, Teebaum
– insektenabwehrend: Eukalyptus, Lavendel, Nelke, Salbei, Zypresse
– konzentrationssteigernd: Cajeput, Eukalyptus, Lemongrass, Pfefferminze, Rosmarin
– schmerzstillend: Bergamotte, Cajeput, Geranium, Kamille, Pfefferminze
– stimmungsaufhellend: Bergamotte, Geranium, Lemongrass, Neroli, Rose, Rosenholz

Ätherische Öle in der Eigenanwendung – Tipps

Duftlampen
Für das Verdampfen in Duftlampen bitte nur ein paar Tropfen des ätherischen Öls ins Wasser träufeln. Weniger ist hier mehr.

Bäder
Bei Bäder wenige Tropfen ätherisches Öl mit Milch, Sahne, Honig oder Pflanzenöl mischen und der vollen Wanne beiführen.

Kompressen
Bei Kompressen ein paar Tropfen ätherisches Öl in kaltes oder warmes Wasser tröpfeln und gut mischen. Dann die Kompresse eintauchen, auswringen und auflegen.

Massage
Für Massagen eignen sich am besten süßes Mandelöl, Haselnussöl, Jojobaöl oder Weizenkeimöl. Diesem Trägeröl 15-30 Tropfen ätherisches Öl pro 100 ml beimischen und gut schütteln.

Auf die Qualität kommt es an
Das die Qualität angebotener ätherischer Öle sehr schwankt, ist es wichtig, bei der Produktwahl auch wirklich Qualität einzukaufen. Vor Aromaölen synthetischen Ursprungs, und das sind mittlerweile 80% aller verkauften Aromaöle, ist abzuraten, ebenso vor Duftölen, die im Labor hergestellt werden. Zu unterscheiden sind die Öle durch die Fläschchen-Aufschrift (100% ätherisches Öl vs. Duftöl) und den Preis. Qualitativ hochwertige ätherische Öle sind teurer als minderwertige bzw. synthetisch hergestellte Duftöle.

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