Übersicht dieser Ausgabe    Alle Paracelsus Magazine

aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/1999

Eros und sexuelle Energie durch Homöopathie

Cover

BUCHBESPRECHUNG

von Peter Raba

Kein Geringerer als Dr. med. Eichelberger hat in seiner Laudatio Peter Rabas neuestes Werk als genial bezeichnet. Und in der Tat: Peter Raba hat diesmal in seinem über 800seitigen Werk, das nunmehr auf dem Markt ist, mit Akribie und profundem Geschichtswissen den Bogen von der Antike in die Jetztzeit gespannt und sich des Themas Sexualität aus dem Blickwinkel der Klassischen Homöopathie angenommen. Mit vielen Aphorismen antiker Philosophen und Dichter und reich bebildert, ist das Buch auch von der Ausstattung vom Feinsten und eine Klasse für sich. Raba kommt von der miasmatischen Ursache der Impotenz bis hin zu Komplikationen nach der Entbindung immer auf die klassische homöopathische Hilfe zurück und das mit intellektuellem Witz und unterhaltenden Aperus ohne den Boden der Wissenschaftlichkeit zu verlassen. Fallschilderungen und eine liebevolle Einfühlung in die Charakterbilder der einzelnen homöopathischen Arzneien sowie eine Verknüpfung der homöopathischen Idee mit Ähnlichkeiten in Literatur und Kunst machen das Buch trotz höchster Ansprüche zu einem Lesegenuß, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.

Anschließend bringen wir einen Auszug aus Peter Rabas Buch “Eros und Sexuelle Energie durch Homöopathie”:

Lachesis
Ich lieb Dich zum Fressen

Lachesis – die Grubenotter ist ein Tier, dessen Giftwirkung Symptome erzeugt, die einen weitreichenden Bezug zu unserer Thematik haben. Die meisten Homöopathen denken an diese Pharmakon mehr, wenn es um die weibliche Psyche und körperliche Symptomatik, speziell im Klimakterium, geht. Das ist sicher eine jener schrecklichen Vereinfachungen, die uns in unserer Kunst beschränken und das großartige Angebot, das diese Arznei uns macht, nicht voll ausschöpfen lassen, ist doch diese Schlange mindestens genau so oft angezeigt bei Beschwerden die den Mann heimsuchen. Die Schlange als Sexualsymbol ist uralt. Speziell Klapperschlangen und Grubenottern leben ihre Sexualität im Gegensatz zur Tintenschnecke Sepia sehr stark aus. Der eigentliche Akt kann 6-8 Stunden andauern.

r9901_er2 Man darf also erwarten, daß dem ein ähnlich starker Geschlechtstrieb beim Menschen entsprechen könnte, was auch tatsächlich häufig der Fall ist. Lachesis kann geplagt sein von nächtlichen Erektionen und lasziven Gedanken. Wie bei der Besprechung von Hochmut und Eifersucht schon zum Ausdruck kam, haben wir es mit einem Charakter zu tun, der insgesamt nicht ungefährlich ist und dessen Sexbesessenheit ihn zudem unberechenbar macht.

Lachesis lebt Promiskuität extrem stark und probiert ähnlich Medorrhinum gerne alles aus, was auf diesem Gebiet Spaß machen könnte. Wer schon einmal im Fernsehen Sendungen wie “Wa(h)re Liebe” oder “Liebe Sünde” angeschaut hat, der sah sich vielleicht konfrontiert mit Bildern hunderter mehr oder weniger nackter Menschen, die sich auf Swinger-Festivals in wechselnden Knäueln, wie Klapperschlangen durcheinanderwälzen. Dabei ist die Beobachtung interessant, daß relativ viele davon Tätowierungen an den unterschiedlichsten Körperteilen aufweisen, was den Eindruck des “Reptilartigen” der Szene, noch verstärkt.
Des weiteren werden von den Kameraleuten gerne Großaufnahmen von schleckenden Zungen und züngelnden Mündern gezeigt, wobei wir unwillkürlich wieder an Schlangen erinnert werden.
Filme wie “Die Tätowierung” oder jener andere Titel “Bettlektüre” von PETER GREENAWAY, in dem eine junge Frau nur zur Erfüllung gelangt wenn ihr Geliebter sie mit chinesischen Schriftzeichen bemalt, sind – wenngleich kunstvoller in Szene gesetzt – letztlich aus dem gleichen Geist geboren.
Insgesamt gewinnt man immer wieder den Eindruck daß die heutige “Aufgeklärtheit” nur ein Deckmäntelchen ist, unter dem die sexuellen Ängste und Konflikte trotz all der vorgeführten, scheinbar heiteren Bumsereien, weiter ungelöst vor sich hinschwelen, weil die fehlende menschliche Reife eine wirkliche Erfüllung verhindert. Da Lachesis – wie auch das Gift manch anderer Schlangen – schon fast ein Synonym für mannigfache Seelengifte ist, bin ich überzeugt, daß zu vielen Menschen der heutigen Gesellschaft – Männlein wie Weiblein – das Gift der Grubenotter genug Ähnlichkeit aufweist, um auf die eine oder andere Weise Gutes zu bewirken, was sich denn auch schon des öfteren bewahrheitet hat.
Eine deutsche Firma hat sich sogar gänzlich auf die Herstellung von unterschiedlichen Schlangen-Reintoxinen spezialisiert, wobei jedoch der Herstellungsmodus ein anderer ist als bei homöopathischen Mitteln, da keine Potenzierung erfolgt. Zahlreiche Therapeuten behandeln damit außerordentlich erfolgreich die verschiedensten Beschwerden, bis hin zu schwersten Krankheitsprozessen wie Multipler Sklerose und Krebs. Die Fälle sind gut dokumentiert und können von Ärzten und Heilpraktikern als Sammlung erworben werden. Gerade Lachesis spielt dabei eine zentrale Rolle.

Der Lachesis-Mann redet viel, hastig, scharfzüngig und schnell. Er kann schlecht zuhören, wenn andere reden und reißt immer wieder das Wort an sich, will um jeden Preis auffallen. Es kann sich um Kabarettisten, Lehrer, Schauspieler, Werbefachleute, Missionare oder Prediger handeln. Ein religiöser Fanatismus ist bisweilen ein Hinweis für die Wahl des Mittels, wenngleich es nicht der einzige sein darf, da es noch andere Medizinen mit diesem Charakterzug gibt. Lachesis macht sich gerne zum verbalen “Maschinengewehr Gottes”, und beweist dabei große rhetorische Kraft. Allerdings überschlägt er sich auch beim Reden und ergeht sich in Übertreibungen. Es will fast scheinen, als sei die Sehnsucht nach Erlösung so groß, weil er ähnlich einer Schlange, tief gestürzt ist. Seine Rede kann giftig, ätzend, ironisch sein. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes sarkastisch, schneidet “ins Fleisch”, geht “unter die Haut”.
Die gleiche Hast wie beim Reden, legt Lachesis auch beim Essen an den Tag. Er schlingt und würgt sein Essen hinunter. Hierbei kann man ebenfalls an eine Schlange denken, die ihre Beute hinunterschlingt und deren Appetit in regelmäßigen Abständen kommt und geht. Nach dem Essen besteht ein großes Verlangen nach starkem Kaffee.

r9901_er3 Lachesis ist auch sehr dem Alkohol zugeneigt, wobei er keine besonderen Vorlieben erkennen läßt, sondern alles konsumiert, was angeboten wird. Bei solcher Gelegenheit verführt der Lachesis-Mann auch gerne listig und mit großer Suggestivkraft seines hypnotischen Blicks sein weibliches Gegenüber, um es seinen Wünschen gefügig zu machen.
Ahnlich Schlangen, kann solch ein Mensch bisweilen substilste Schwingungen wahrnehmen. Es scheint fast als habe er nicht nur einen “sex-ten”, sondern sogar einen siebten Sinn.
Lachesis ist oft unglücklich verliebt, verkriecht sich, wenn es ihm schlecht geht und versinkt dann in einen reptilartigen Schlaf. Man könnte glauben, daß die Verausgabung von Lebensenergie durch gesteigerte verbale Kommunikation des Tags über, dazu führt, daß ihm nachts sozusagen die Luft ausgeht, denn anderntags fühlt er sich zerschlagen. Die nach einem Schlangenbiß mit hämolytischer Wirkung einsetzende Sauerstoffverminderung im Blut, führt dazu, daß Lachesis – Mann oder Frau – sich wie es immer so schön heißt “in die Verschlimmerung hineinschläft”. Bereits beim Einschlafen schreckt er oder sie – ähnlich Opium – bisweilen nach Luft ringend, wieder hoch. Vieles was er tagsüber “schlecht schlucken” konnte, sitzt ihm als Kloß im Hals und kommt unverdaut nach oben.
So kann es auch sein, daß Lachesis schlaflos ist. Man bedenke: Die Grubenotter ist ein nächtlicher Jäger. Das wiederum paßt zu jenen Weiberhelden, die auf den nächtlichen “Aufriß” gehen und sich dabei in Bars und Kneipen herumtreiben um sich “einen zu genehmigen”.
Lachesis ist eitel und kleidet sich gerne in enganliegendes Leder, Stoffe mit Schlangenmustern oder määnderartigen Aufdrucken. Frauen zeigen auch einen Hang zu getigerten Stoffen oder Pelzimitationen. Um den Hals herum wird allerdings nichts Einengendes vertragen. Gerne jedoch legt die Lachesis-Frau Schlangenringe oder auffallenden Schmuck an, der ihrer Eitelkeit und Putzsucht schmeichelt. Beide Geschlechter bewegen sich geschmeidig. Mitunter fallen Frauen durch eine provozierend laszive Gangart auf, sozusagen die wandelnde Versuchung. Wer beobachtend darüber steht, ist gefeit oder weiß zumindest, auf welche Umschlingung er sich einläßt.

Sehen wir uns nach Persönlichkeiten der Weltgeschichte um, an denen wir Züge von Lachesis wahrnehmen können, so fallen uns sofort unterschiedlichste Menschen ein, denen jedoch allen etwas Gemeinsames anhaftet. Als Beispiele hierfür können wir ADOLF HITLER heranziehen – der jedoch auch Züge von Platin zeigt – wie MICK JAGGER oder PABLO PICASSO, der mit seinem hypnotischen Suggestivblick diese Welt durchdrang, zerstückelte, verdaute und in seinen Bildern neu zusammensetzte. In einem Dokumentarfilm “Picasso und die Frauen” kommt zum Ausdruck, wie geradezu aussaugend sich dieser Künstler seinen zahlreichen Gefährtinnen und Musen gegenüber verhielt. Die Idee des Ausgesaugt-Werdens liegt vielen Beschwerdebildern zugrunde, die nach der potenzierten Arznei verlangen. Es kann sich z.B. um den Sohn einer übermächtigen Mutter handeln, die ihren Jungen eifersüchtig bewachte und ihm buchstäblich keine Luft zum Atmen ließ.
Die klassische Figur der verführenden Schlange haben wir in der Gestalt des MEPHISTO aus GOETHES “Faust” vor uns. Auch LUZIFER,- der gestürzte Engel – ist der Idee der Schlange Artverwandt.
Aus dem BACH-Blüten-System sind die Seelenqualitäten von Holly – der Stechpalme, der Grubenotter am ähnlichsten. Die Homöopathie kennt sie unter ihrer lateinischen Bezeichnung Ilex aquifolium. Holly wird jedoch wie alle BACH-Blüten aus der Blüte gewonnen.
Sowohl die Grubenotter wie die Stechpalme, öffnen das Herz für die höheren Schwingungen der Liebe. Auch Holly hat diesen stacheligen Charakter wie er einem hochmütigen, stolzen, eifersüchtigen und neidischen Menschen zueigen ist und gleicht in vielen Punkten Lachesis.

r9901_er1EROS UND SEXUELLE ENERGIE DURCH HOMÖOPATHIE
unter Berücksichtigung der sogenannten 7 Todsünden

Andromeda Verlag für geisteswissenschaftliche und ganzheitsmedizinische Literatur
Peter Raba, 82418 Murnau, Tel. 08841-9529. Fax -47055.
816 Seiten, 120 S/W- und Farbbilder aus älteren und neueren Quellen:
bibliophile Ausstattung, gebunden, farbiger Schutzumschlag über Balacron in Pompeijanisch Rot mit Goldprägung und drei verschiedenfarbigen Lesebändchen.
Vorwort von Dr. med. Otto Eichelberger.
ISBN 3-932938-38-0.
Ladenverkaufspreis ab 1. 1. 1999: DM 180,-.
Bestellungen per Fax direkt beim Verlag.

zurück zur Übersicht dieser Ausgabe
Paracelsus SchulenWir beraten Sie gerne
Hier geht's zur Paracelsus Schule Ihrer Wahl.
Menü