Anmelden als
Naturheilkunde
Lesezeit: 2 Minuten

Wechseljahre – Indianische Frauenwurzel

r9906_wj1Etwa in der Mitte des fünften Lebensjahrzehnts beginnt für jede Frau eine kritische Phase, die Wechseljahre, nach dem griechischen klimakter = kritisch auch Klimakterium genannt. Die vom Hormonhaushalt gesteuerte Fruchtbarkeit geht zu Ende, aus gutem Grund, denn nun noch mit der Aufzucht der Nachzucht zu beginnen, ist nicht sonderlich sinnvoll. Damit verändert sich aber auch der Hormonhaushalt, das für die Eireifung und Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerkmale zuständige Östrogen geht zurück. Dieser Anpassungsprozess an einen neuen Lebensabschnitt geht nicht immer ohne Beschwerden ab. Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Herzbeschwerden, Angstgefühle machen mancher Frau erheblich zu schaffen, während andere überhaupt nichts merken.

Es ist biologisch unklug und zu kurz gedacht, nun einfach das fehlende Östrogen als Tablette oder Pflästerchen zu verabfolgen. Den Umstellungsprozess schiebt man damit nur vor sich her.

Es waren die Indianerinnen Nordamerikas, die zuerst eine Pflanze entdeckten, mit der man die Wechseljahrsbeschwerden recht gut in den Griff bekommt. Squawroot, die Frauenwurzel, nannten sie das bis zu 2 m hohe Gewächs, dessen Wurzel so hilfreich ist. Zur Unterscheidung vom blauen Hahnenfuss, der in Deutschland ebenfalls Frauenwurzel heißt, nennt man hier das Wechseljahrsmittel der Indianerinnen “Indianische Frauenwurzel” oder auch Wanzenkraut, entlehnt vom lateinischen Namen der Pflanze “Cimicifuga” (cimex die Wanze, fuga die Flucht).

Wegen der recht zuverlässigen Wirkung bei allen Östrogenmangelzuständen, nicht nur in den Wechseljahren, sondern auch bei Regelstörungen, nahm man lange an, die “Indianische Frauenwurzel” würde Hormone oder hormonähnliche Stoffe enthalten. Heute weiß man, das ist nicht der Fall. Die Inhaltsstoffe greifen regelnd in das Wechselspiel zwischen Keimdrüsen, Hirnanhangsdrüse und Nervensystem ein und stellen das Gleichgewicht der Botenhormone wieder her. Die Beschwerden werden also nicht nur unterdrückt, wie bei einer Hormongabe, sondern der Umstellungsprozess wird begünstigt.

Die traditionelle chinesische Medizin verwendet übrigens die gleiche Pflanze unter dem Namen Shengma, jedoch hat man dort ganz andere Wirkungen in den Vordergrund gestellt. Shengma wird dort gegen hohen Blutdruck, gegen Angstgefühle und gegen Rheuma verwendet, alles Erscheinungen, die einer Frau in den Wechseljahren neben den Hitzewallungen das Leben zur Qual machen können.

Die positive Wirkung auf die Wechseljahrsbeschwerden hat sogar das nicht gerade als sehr naturheilfreundlich verschriene Bundesinstitut für Arzneimittel überzeugt. Die “Indianische Frauenwurzel”, so dosiert, dass die Patientin mit nur einer Kapsel am Tag auskommt, hat den hohen Anforderungen an einen Wirkungsnachweis genügt und die Zulassung nach neuem Arzneimittelrecht erhalten.

Hans-Heinrich Jörgensen

Weitere Artikel aus dieser Ausgabe

  1. 1
    Kleines Fachlexikon für Psycho-Chinesisch

    Ein Fachlexikon für Psycho-Chinesisch beleuchtet Begriffe der Entwicklungspsychologie, von Jugenddelinquenz bis Objektenpermanenz. Verständliche Erklärungen auf einen Blick.

    Psychotherapie
  2. 2
    Blick in die Patientenkartei

    Ein Einblick in die Patientenkartei eines Heilpraktikers zeigt die Herausforderungen und die Behandlung einer Patientin mit Asthma und anderen Beschwerden.

    Naturheilkunde
  3. 3
    Begleitung alter, schwerkranker, sterbender Menschen

    Der Artikel widmet sich der psychotherapeutischen Begleitung alter, schwerkranker und sterbender Menschen, betont die Bedeutung persönlicher Kompetenz und hinterfragt etablierte Behandlungsansätze.

    Psychotherapie
  4. 4
    Hilfen bei saisonal abhängigen Depressionen

    Die Herbstzeit kann für viele Menschen eine Herausforderung sein, da kürzere Tage und trübes Wetter die Serotoninproduktion beeinträchtigen. Erfahren Sie, wie Bewegung, Lichttherapie und die richtige Ernährung helfen können, die Stimmung zu heben.

    Psychotherapie
  5. 6
    Schlafmangel

    Schlafmangel ist ein weit verbreitetes Problem, das sowohl organische als auch nicht organische Ursachen haben kann. Erfahren Sie mehr über Symptome, Ursachen und mögliche Therapien.

  6. 7
    Biofaktor Magnesium-Orotat

    Der Artikel beleuchtet die präventive Wirkung von Magnesium-Orotat bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und wie es zur Reduzierung von Risikofaktoren beitragen kann.

    Naturheilkunde
  7. 8
    Osteoporose – Die verkannte Krankheit

    Osteoporose, oft verkannt, ist besonders bei Frauen verbreitet und kann durch Faktoren wie Ernährung und Lebensstil beeinflusst werden. Neue Ansätze aus der Naturheilkunde bieten Lösungsansätze.

    Naturheilkunde
  8. 9
    Stress

    Stress ist ein allgegenwärtiger Begriff, der ursprünglich aus der Materialforschung stammt. Der Mediziner Hans Selye adaptierte ihn für Menschen, um Reaktionen auf äußere und innere Reize zu beschreiben.

    Psychotherapie
  9. 10
    Anaphylaxie

    Ein anaphylaktischer Schock stellt in jeder Praxis eine potenziell lebensbedrohliche Situation dar. Dieser Artikel diskutiert den Ablauf und die Sofortmaßnahmen bei einem solchen Notfall.

    Naturheilkunde
  10. 11
    Psychologische Homöopathie – Sulfur und Sepia

    Die psychologische Homöopathie betrachtet die Persönlichkeitsbilder von Sulfur und Sepia und ihre Auswirkungen auf emotionale Balance und geschlechtsspezifische Rollen.

    Naturheilkunde
  11. 12
    Respiratorisch-kardinale Funktionsstörungen nach Hanna

    Funktionelle Einheiten von Herz und Lunge sind wesentlich für die Gesundheit. Entdecken Sie die Ansätze von Hanna-Somatics und Urbewegung zur Verbesserung der Atmungs- und Kreislauffunktion.

    Naturheilkunde
  12. 13
    Sinnergie

    Der Artikel beleuchtet die Bedeutung oszillierender Reaktionen in Biologie und Chemie und untersucht deren Rolle in natürlichen Prozessen, wie der Zellteilung und den Energiekreisläufen von Lebewesen.

    Pflege und Geriatrie
  13. 14
    Depressive Störungen erkennen und behandeln

    Der Artikel behandelt depressive Störungen, deren Diagnostik, Ursachen und die Rolle der Psychotherapie bei der Behandlung. Er beschreibt die Vielfalt der Symptome und die Komplexität ihrer Entstehung.

    Psychotherapie
  14. 15
    Autogenes Training als Regulativ des vegetativen Nervensystems

    Autogenes Training hilft, das Gleichgewicht im vegetativen Nervensystem zu regulieren und Stress abzubauen. Es bietet Entspannung und fördert die emotionale Stabilität.

    Psychotherapie
  15. 16
    Energetische Chakratherapie

    Die energetische Chakratherapie kombiniert westliche und östliche Ansätze zur Wiederherstellung energetischen Gleichgewichts und zur Optimierung weiterer Therapien.

    Energetik und Spiritualität