Mit erstaunlicher Treffsicherheit wirken viele Naturheilmethoden und -mittel bei unseren vierbeinigen Freunden wie
beim Menschen, Placebowirkung ausgeschlossen!
Viele Tierheilpraktiker haben ihr Handwerk als (Human-) Heilpraktiker
gelernt, wie Hanns Albert Kaminzky aus Augsburg, aus dessen Praxis wir berichten.
Mastitis beim Hund
Meine Patientin ist eine Dackeldame, scheinträchtig mit allem, was so natürlicherweise dazugehört, aber, und deswegen
war Eingreifen notwendig, das Gesäuge ist hart, entzündet, heiß, geschwollen. Damals stand auf der Indikationsliste
vom Kytta Plasma noch „Mastitis”, heute gibts die hilfreichen Hinweise leider nicht mehr.
Ich nehme also die
Vorderläufe des Teckelchens hoch, trage Kytta-Plasma (Rad. Symphyti Fluid-Extrakt -also Beinwell) ca. 2 mm dick auf`s
Gesäuge auf, wickle mit Wasser angefeuchtete Universalbinde um den Rumpf (Leicht feuchter, einlagiger Verband, damit
durch die Verdunstungskälte Hitze entzogen wird ).
Das war am Abend. Am Morgen darauf ist die Binde noch drauf! Und
das entsprach mit Sicherheit nicht den Gepflogenheiten meiner Dackeldame. Aber offenbar hat ihr der Verband sehr gut
getan. Ich wickle die Binde wieder ab: Das Gesäuge ist weich, die Entzündung weg, eine Zitze ist noch leicht
geschwollen.
Nach Wiederholung des Verbandes am nächsten Abend verschwindet auch diese Schwellung.
Gelenkprobleme beim Pferd
Das Pferd habe ich selber nie gesehen, die Tierbesitzerin hat telefonisch bei mir Rat geholt, Fernheilen ist beim THP
kein legales Problem, aber trotzdem nicht unproblematisch.
Die Vorgeschichte: Wegen einer Exostose war erfolglos
Hekla Lava gegeben worden. Aus der Symptomschilderung schloss ich eher auf eine degenerative Gelenkserkrankung. Ich
empfahl einen Verband ums Gelenk aus einer mit etwas Infiossan (Hauptbestandteil: Beinwell-Tinktur) angefeuchteten
Mullbinde, in diese war Kytta-Plasma einzuspachteln, darüber eine Wollbinde, das ganze dann in PE-Folie zu packen. Die
Tierbesitzerin berichtet mir wenig später, dass die Beschwerden durch die Behandlung eher größer geworden
seinen.
Bei genauerer Befragung stellt sich heraus, daß sie vergessen hat, die Folie umzulegen. Durch die
erhebliche Verdunstungskälte wurde so natürlich beim Ausritt Wärme entzogen, was die Verschlechterung gut
erklärte.
Nachdem der Verband des öfteren – und diesmal richtig – angelegt wurde, ergab sich dann die erhoffte
deutliche Besserung. Wichtig für die Genesung war die feuchte Wärme, darum der mehrlagige Verband. Für den Ausritt
hatte ich die PE-Folie empfohlen, ansonsten hätte es ein trockenes Frotteetuch auch getan.
Die gleiche Behandlung
habe ich übrigens auch bei menschlichen Gelenksdistorsionen angewandt und das stets mit gutem Erfolg. Bitte beachten:
Beinwell-Verbände nicht länger als 4 Stunden belassen, danach muss die Haut wieder frische Luft bekommen. Nicht auf
Schleimhäute/ Augen! Nur auf intakte Haut!
Vitamin-Mangelerscheinungen
Der Vitaminbedarf bei Tieren richtet sich genau wie beim Menschen nach dem Alter und den zu erbringenden Leistungen. Kommt es zu Mangelerscheinungen, sind Störungen im Ablauf der normalen Lebensvorgänge zu erwarten.
Folgenden Mangelerscheinungen bin ich in meiner Praxis häufiger begegnet.
Vitamin-A Mangel
mit Unfruchtbarkeit, Verhornung der Haut und der Augenhornhaut, erhöhter
Krankheitsanfälligkeit.
Vitamin-D Mangel
mit Rachitis, Zahnschmelzveränderungen.
Vitamin-E Mangel
mit Unfruchtbarkeit, Skelettmuskelatrophie, Herzmuskelerkrankungen.
Vitamin-B-2 Mangel
mit Krämpfen, Wachstumsstörungen.
Vitamin-B-12 Mangel
mit glanzlosem, struppigem Fell und Hautveränderungen.
Vitamin-H Mangel
mit schlechter Fellqualität, Haarausfall und Störungen des zentralen
Nervensystems.
NIACIN-Mangel
mit Entzündungen der Mundschleimhaut und Speiseröhre in Verbindung mit Geschwüren.
PANTOTHENSÄURE-Mangel
mit Totgeburten, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen, Lebererkrankungen.
CHOLIN-Mangel
(ein enzymatischer Stoff, der u.a. Lecithin aufbaut) mit Gelenkverformungen,
Leberverfettung.
FOLSÄURE-Mangel
mit einem Mangel an roten Blutkörperchen.
Vitamin-C Mangel
mit Darmerkrankungen, erhöhte Infektionsbereitschaft, Stoffwechselstörungen,
Bindegewebserkrankungen.
Übrigens: Hunde können Vitamin C selbst produzieren. Allerdings kann es bei
Infektionskrankheiten oder während der Wachstumsphase trotzdem zu einer Unterversorgung kommen, es helfen in solchen
Fällen schon kleinste Dosen Vitamin C in oraler Verabreichung.
Vitamin-Mangelerscheinungen können durch ausgewogene Ernährung z.B. mit Milchprodukten, Eigelb, Haferflocken, Fischmehl weitgehend verhindert werden.