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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2000

Besser zum Tierheilpraktiker

Cover

Mit erstaunlicher Treffsicherheit wirken viele Naturheilmethoden und -mittel bei unseren vierbeinigen Freunden wie beim Menschen, Placebowirkung ausgeschlossen!
Viele Tierheilpraktiker haben ihr Handwerk als (Human-) Heilpraktiker gelernt, wie Hanns Albert Kaminzky aus Augsburg, aus dessen Praxis wir berichten.

Mastitis beim Hund

Meine Patientin ist eine Dackeldame, scheinträchtig mit allem, was so natürlicherweise dazugehört, aber, und deswegen war Eingreifen notwendig, das Gesäuge ist hart, entzündet, heiß, geschwollen. Damals stand auf der Indikationsliste vom Kytta Plasma noch „Mastitis”, heute gibts die hilfreichen Hinweise leider nicht mehr.
Ich nehme also die Vorderläufe des Teckelchens hoch, trage Kytta-Plasma (Rad. Symphyti Fluid-Extrakt -also Beinwell) ca. 2 mm dick auf`s Gesäuge auf, wickle mit Wasser angefeuchtete Universalbinde um den Rumpf (Leicht feuchter, einlagiger Verband, damit durch die Verdunstungskälte Hitze entzogen wird ).
Das war am Abend. Am Morgen darauf ist die Binde noch drauf! Und das entsprach mit Sicherheit nicht den Gepflogenheiten meiner Dackeldame. Aber offenbar hat ihr der Verband sehr gut getan. Ich wickle die Binde wieder ab: Das Gesäuge ist weich, die Entzündung weg, eine Zitze ist noch leicht geschwollen.
Nach Wiederholung des Verbandes am nächsten Abend verschwindet auch diese Schwellung.

Gelenkprobleme beim Pferd

Das Pferd habe ich selber nie gesehen, die Tierbesitzerin hat telefonisch bei mir Rat geholt, Fernheilen ist beim THP kein legales Problem, aber trotzdem nicht unproblematisch.
Die Vorgeschichte: Wegen einer Exostose war erfolglos Hekla Lava gegeben worden. Aus der Symptomschilderung schloss ich eher auf eine degenerative Gelenkserkrankung. Ich empfahl einen Verband ums Gelenk aus einer mit etwas Infiossan (Hauptbestandteil: Beinwell-Tinktur) angefeuchteten Mullbinde, in diese war Kytta-Plasma einzuspachteln, darüber eine Wollbinde, das ganze dann in PE-Folie zu packen. Die Tierbesitzerin berichtet mir wenig später, dass die Beschwerden durch die Behandlung eher größer geworden seinen.
Bei genauerer Befragung stellt sich heraus, daß sie vergessen hat, die Folie umzulegen. Durch die erhebliche Verdunstungskälte wurde so natürlich beim Ausritt Wärme entzogen, was die Verschlechterung gut erklärte.
Nachdem der Verband des öfteren – und diesmal richtig – angelegt wurde, ergab sich dann die erhoffte deutliche Besserung. Wichtig für die Genesung war die feuchte Wärme, darum der mehrlagige Verband. Für den Ausritt hatte ich die PE-Folie empfohlen, ansonsten hätte es ein trockenes Frotteetuch auch getan.
Die gleiche Behandlung habe ich übrigens auch bei menschlichen Gelenksdistorsionen angewandt und das stets mit gutem Erfolg. Bitte beachten: Beinwell-Verbände nicht länger als 4 Stunden belassen, danach muss die Haut wieder frische Luft bekommen. Nicht auf Schleimhäute/ Augen! Nur auf intakte Haut!

Vitamin-Mangelerscheinungen

Der Vitaminbedarf bei Tieren richtet sich genau wie beim Menschen nach dem Alter und den zu erbringenden Leistungen. Kommt es zu Mangelerscheinungen, sind Störungen im Ablauf der normalen Lebensvorgänge zu erwarten. 

Folgenden Mangelerscheinungen bin ich in meiner Praxis häufiger begegnet.

Vitamin-A Mangel
mit Unfruchtbarkeit, Verhornung der Haut und der Augenhornhaut, erhöhter Krankheitsanfälligkeit.

Vitamin-D Mangel
mit Rachitis, Zahnschmelzveränderungen.

Vitamin-E Mangel
mit Unfruchtbarkeit, Skelettmuskelatrophie, Herzmuskelerkrankungen.

Vitamin-B-2 Mangel
mit Krämpfen, Wachstumsstörungen.

Vitamin-B-12 Mangel
mit glanzlosem, struppigem Fell und Hautveränderungen.

Vitamin-H Mangel
mit schlechter Fellqualität, Haarausfall und Störungen des zentralen Nervensystems.

NIACIN-Mangel
mit Entzündungen der Mundschleimhaut und Speiseröhre in Verbindung mit Geschwüren.

PANTOTHENSÄURE-Mangel
mit Totgeburten, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen, Lebererkrankungen.

CHOLIN-Mangel
(ein enzymatischer Stoff, der u.a. Lecithin aufbaut) mit Gelenkverformungen, Leberverfettung.

FOLSÄURE-Mangel
mit einem Mangel an roten Blutkörperchen.

Vitamin-C Mangel
mit Darmerkrankungen, erhöhte Infektionsbereitschaft, Stoffwechselstörungen, Bindegewebserkrankungen.
Übrigens: Hunde können Vitamin C selbst produzieren. Allerdings kann es bei Infektionskrankheiten oder während der Wachstumsphase trotzdem zu einer Unterversorgung kommen, es helfen in solchen Fällen schon kleinste Dosen Vitamin C in oraler Verabreichung. 

Vitamin-Mangelerscheinungen können durch ausgewogene Ernährung z.B. mit Milchprodukten, Eigelb, Haferflocken, Fischmehl weitgehend verhindert werden.

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