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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2023

Heilsame Klänge

Cover

Musik in der therapeutischen Praxis

Es gibt kaum Reize im Außen, die so viele unterschiedliche Impulse und Emotionen in unserem Inneren hervorrufen können, wie Musik. Nicht umsonst hat jeder von uns seine individuellen Vorlieben und wählt Lieder auch nach Stimmungslage aus. Was wollen wir damit erreichen, wenn wir unsere Favoriten in Dauerschleife hören? Wir sehnen uns nach diesem Gefühl und den Bildern, die dabei entstehen. Dieses Wissen lässt sich in jede Form von Heilarbeit einbauen – egal ob schulmedizinisch oder naturheilkundlich. In diesem Artikel wird näher auf die vielfältigen Möglichkeiten des bewussten Einsatzes von Musik im Rahmen von Behandlungen eingegangen und eine Lanze für Heilmusik im Praxisalltag gebrochen.

Alles ist Schwingung

Aus der Klangtherapie und der Homöopathie kennen wir das Motto „Alles ist Schwingung“. Wenn wir wichtige Körperprozesse unter diesem Aspekt betrachten, z.B. Herzschlag, Blutdruck oder Atemrhythmus, werden wir feststellen, dass in dieser Annahme viel Wahres steckt. Unser Körper reagiert auf Schwingung, u.a. weil er zum Großteil aus Wasser besteht. Auch unsere Zellen reagieren sehr fein auf Schwingungen: Funk, WLAN und Bluetooth beeinflussen diese auf lange Sicht nachhaltig. Selbstverständlich ist dies auch im positiven Sinne möglich durch gesunde Ernährung, unsere Lebensweise, ausreichend Schlaf u.v.m. Der Zustand unserer Zellen wirkt sich auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus. Auch durch den regelmäßigen Einsatz von Entspannungsmusik lässt sich unsere Gesundheit nachhaltig positiv unterstützen. Setzen wir einen Menschen vor dem Schlafengehen eine Stunde lang schrägen Tönen aus, wird er anders schlafen, als wenn er über denselben Zeitraum ruhige Entspannungsmusik hört.

Bedeutung von Musik in Filmen und Werbung

Wagen wir einen Blick in Branchen, wo seit Jahrzehnten gezielt mit Musik gearbeitet wird, und sei es nur im Hintergrund. Viele Filmproduktionen würden trotz einer fesselnden Handlung ohne ihre berühmte Musik seelenlos und schal wirken. Gerade Filmmusik hat so viel mehr Einfluss auf das Geschehen und unsere dabei entstehenden Gefühle, als uns bewusst ist. Die gezielt eingesetzten Klänge setzen Bilder und Worte erst richtig in Szene und lassen uns in die Realität des Filmes eintauchen.

Auch die Werbeindustrie setzt Musik gekonnt ein, um uns beim jeweiligen Produkt die gewünschten Emotionen zu entlocken und somit die Chance auf einen Kauf zu steigern. Häufig werden in diesem Zusammenhang nur Farben und Bilder betrachtet; dass unser Unterbewusstsein aber auch „mithört“, wird vernachlässigt. Umso wichtiger ist es, dass wir diese Bedeutung erkennen und sie für die Arbeit mit Menschen bestmöglich einsetzen.

Frequenzbänder mit Auswirkungen auf unser Bewusstsein

Schließt man einen Menschen an ein EEG-Gerät an und misst seine Hirnströme im Wachzustand, so befinden sich diese überwiegend in einem Bereich zwischen 14 und 30 Hz. Diese Frequenzbänder werden den Beta-Wellen zugeordnet, die im bewussten Zustand vorherrschen. Geht man in einen leichten Entspannungszustand (9-13 Hz), so überwiegen Alpha-Wellen. Die nächsttieferen Stufen sind Theta-Wellen (8-4 Hz) bei mitteltiefer und Delta-Wellen (0,5-3 Hz) bei tiefer Trance. Warum ist dieser Hintergrund wichtig? Vielleicht ist Ihnen bei verschiedenen Streamingdiensten bereits Alpha-, Theta- oder Delta-Musik begegnet – das Prinzip dieser Musik beruht genau auf diesen Fakten. Je nachdem, was erreicht werden soll, kann unser Bewusstsein mit dem Einsatz der Klänge leichter in einen leichten bis tiefen Entspannungszustand eintauchen. Häufig wird das Abspielen der Musik allein nicht reichen, und doch kann es bereits hilfreich sein, diese in der Praxis einzusetzen, z.B. während einer eher schmerzhaften Massagetechnik.

Hintergrundmusik – reine Untermalung?

Betritt man eine Heilpraktiker-, Psychotherapie-, Massage- oder Osteopathiepraxis, so begegnet dem Besucher häufig Entspannungsmusik. Sie erleichtert das Ankommen, beruhigt das Gemüt und heißt uns in dieser Praxis willkommen. Ein positiver Ansatz! Doch Entspannungsmusik und bewusst eingesetzte Klänge können viel mehr. Bleiben wir noch einmal beim Beispiel der eher schmerzhaften Massagetechnik: Unser Gehirn wie auch Muskeln und Faszien reagieren auf entspannende Reize, in diesem Fall die Musik. Sie kann also durchaus dazu beitragen, nicht nur den Geist zu entspannen, sondern auch die Spannung des Gewebes zu lösen. Dies kann die Arbeit des Masseurs/Osteopathen positiv unterstützen und den Effekt der Arbeit verstärken. Selbstverständlich ist nicht jede Art von Entspannungsmusik überall gleich gut geeignet, dazu später mehr. Wichtig ist, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, was man mit den Klängen erreichen möchte: Soll sie die Raumatmosphäre verbessern oder bei der Arbeit unterstützen?

Musik als Träger der Stimme

Auch im Bereich „Unterstützung der Praxisarbeit“ eröffnet Musik neue Wahrnehmungserlebnisse, wenn es darum geht, mit der Stimme zu arbeiten. Dies kann im Rahmen von Coachings/Beratungen hilfreich sein, aber auch bei der Durchführung von Hypnosesitzungen, angeleiteten Meditationen, Autogenem Training oder der Muskelentspannung nach Jacobson. Wer hier experimentieren möchte, wird feststellen, wie sehr sich auch die Kraft und Präsenz der Stimme verändert, wenn sie von der richtigen Entspannungsmusik untermalt wird. Wenn Stimme und Klänge eins werden, ermöglicht dies dem Klienten sowohl eine Vertiefung seines Zustandes als auch eine bessere Vorstellung und das Hervorholen damit verknüpfter Emotionen. Musik kann ein Getragensein der Stimme erreichen, was ohne diese Unterstützung kaum möglich ist. Dies ist auch für den Sprecher selbst ein besonderes Erlebnis.

Kolloidale Metalle als Schwingung

Wie bereits erwähnt, gibt es unterschiedliche Arten und Richtungen von Entspannungsmusik. Gerade die Neuromusik und die Binauralen Beats erfreuen sich in den letzten Jahren Beliebtheit. Sie basieren auf dem Konzept der Hirnwellen, die mit Hilfe dieser speziellen Schwingungen verändert werden sollen, um einen optimalen Entspannungszustand herbeizuführen. Spannend finde ich die vom deutschen Komponisten Michael Reimann geschaffene Musik zu kolloidalen Metallen. Diese haben in flüssiger Form und als Globuli bereits in vielen Naturheilpraxen Einzug gehalten. Reimann hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Schwingung dieser Kolloid-Essenzen zu vertonen und sie in Form von Klängen dem Körper zugänglich zu machen. Inzwischen ist Musik zu Kolloidalem Gold (Körperliche Regeneration), Silber (Immunsystem), Platin (DNA, Gewebe), Zink (Rheuma, Allergien), Kupfer (Zellerneuerung), Eisen (Blut, Energiefeld) und Magnesium (Herz-Kreislauf, Nerven) entstanden. Die in Klammer genannten Bereiche sind diesen Metallen zugeordnet, was jedoch nicht bedeutet, dass das Abspielen der Musik sofort Heilung auf diesem Gebiet bringt. Wenn man jedoch als Therapeut weiß, dass in einem dieser Bereiche eine Schwäche besteht, kann man die jeweilige Musik zusätzlich abspielen.

Die Chakren

Viele der erwähnten Musiken beruhen auf der als besonders harmonisch empfundenen Schwingung von 432 Hz. Bereits daran erkennt man, dass es durchaus Sinn ergeben kann, bei der Anwendung von Musik auf den Zugang und die jeweilige Schwingung zu achten. Auch den sieben Hauptenergiezentren (Chakren) werden individuelle Frequenzen zugeordnet, sodass sie gezielt unterstützt werden können, z.B. mit spezifischen Klanggabeln oder abgestimmter Musik. Betrachten wir kurz die Schwingungen unserer Chakren:

Wurzel-Chakra 194,18 Hz
Sakral-Chakra 210,42 Hz
Solarplexus-Chakra 126,22 Hz
Herz-Chakra 136,10 Hz
Hals-Chakra 141,27 Hz
Stirn-Chakra 221,23 Hz
Scheitel-Chakra 172,06 Hz

Ein häufig belastetes Chakra kann somit, ähnlich wie bei den Zuständigkeitsbereichen der Kolloidalen Metalle, über den Einsatz von Musik unterstützt werden.

Kennzeichen guter Entspannungsmusik

Das Wort „gut“ ist in diesem Zusammenhang zwar subjektiv zu sehen, und dennoch gibt es am Markt gravierende Unterschiede. Wichtig ist es, für sich selbst einzuschätzen, ob die Klänge nur ein wohltuender Hintergrundeffekt sein oder ob sie bei der Arbeit unterstützen sollen.

Sehr wohltuend ist auf alle Fälle Musik, die gerade bei Fantasiereisen oder körperlichen Anwendungen die Natur in den Raum holt. Blätter- oder Wasserrauschen sowie Vogelgezwitscher oder Windgeräusche können, im richtigen Maße und gut abgestimmt mit anderen Klängen die Entspannung vorantreiben.

Insbesondere Streichinstrumente, Klavier oder Akustikgitarre geben den Klängen Natürlichkeit und das nötige Etwas, um heilsame Impulse auszulösen, sodass die Körperabläufe auf sanfte Art und Weise gestärkt werden. Klangschalen, Xylophon und glockenspiel- ähnliche Instrumente geben der Musik eine klare, reine Schwingung. Zu technisch oder stark im musikalischen Thema abwechselnd sollte Heil- und Entspannungsmusik dagegen eher nicht sein.

Es ist sinnvoll, Verschiedenes auszuprobieren und v.a. auch Musik zu wählen, mit der man selbst gut arbeiten kann.

Wirkung von Klanginstrumenten und -trägern

Wer in seiner Praxis mit Klanginstrumenten (z.B. Klangschalen, Klanggabeln) arbeitet, kann Musik und Schwingungen erleb- und spürbar machen. Dabei wird der Körper zum Resonanzraum und nimmt die Schwingungen intensiver auf. Haut und Gewebe leiten die Vibrationen weiter und ermöglichen eine körperspezifischere Verarbeitung. Nicht zufällig erfreuen sich auch Klangschalen in immer mehr Praxen großer Beliebtheit. So lässt sich nicht nur die Raumenergetik verbessern, sondern die Klänge wirken sich auch positiv auf die Klienten aus.

Stimmgabeln ermöglichen es, Chakren zu stärken oder Akupunkturpunkte zu bearbeiten. Für den Einsatz empfehlenswert sind Klangträger wie das Klang-Ei von Vibrating Music. Dieses elektronische Gerät übermittelt die auf einer Speicherkarte enthaltene Musik nicht über einen Lautsprecher, sondern über das unter sich befindliche Material als Resonanzkörper. So lassen sich verschiedene Schwingungen einfach und effizient auf den Körper übertragen. Man ist somit nicht auf einen Streamingdienst, Boxen oder eine Bluetoothdienst via Smartphone angewiesen.

Praktischer Einsatz von Schwingungen

Schwingungen können unsere Heilarbeit bereichern und neue Möglichkeiten in unserer täglichen Arbeit eröffnen. Ich möchte noch einige Tipps aus meiner Erfahrung mitgeben:

Wenn Sie sich für den Einsatz von Entspannungsmusik entscheiden, wählen Sie solche aus, die auch Sie selbst in Ihrer Arbeit unterstützen. Hier heißt es: Nicht rein klientenorientiert vorgehen.

Auch die reine Anwendung von Hintergrundmusik auf geringer Lautstärke ist in Ordnung. Schon alleine das schenkt dem Klienten unbewusst Ruhe.

Bauen Sie in Ihre Arbeit und Anwendungen, auch Phasen zum Nachruhen ein, während denen der Klient einfach nur wohltuenden Klängen lauschen kann. Dafür ist es auch gar nicht nötig, die ganze Behandlungszeit über Musik laufen zu lassen.

Kommt der Klient in einer sehr angespannten oder belasteten Stimmung, können Klangschalen und andere Instrumente das körpereigene Spannungslevel deutlich herunterfahren und so den Effekt der Anwendung verbessern.

Klanggabeln können die Arbeit mit Meridianen, Akupunkturpunkten oder Chakren stimulieren und Heilimpulse durch den Körper tragen.

Wenn Sie mit Hilfe von Musik gezielt mit Chakren oder Organen arbeiten möchten, können spezifische Klangträger (z.B. das Klang-Ei) Zeit ersparen und präzise Impulse auf das Gewebe übertragen. Wer bereits mit kolloidalen Metallen Erfahrung hat, wird von den Klängen der eigens in dieser Schwingung komponierten Musik begeistert sein und sie bewusst zur Unterstützung der Hauptbehandlung für verschiedene Themenbereiche einsetzen.

Fazit

Entspannende Klänge können in Praxen aller Art so viel mehr sein als nur eine wohltuende Untermalung der Raumatmosphäre, wenn man sich der gezielten Einsatzmöglichkeiten bewusst wird, indem man über den Tellerrand der konventionellen Entspannungsmusik hinausblickt und diese als zusätzliches Instrument zur Unterstützung des Klienten/Patienten auf dem Weg seiner Gesundung sieht.

Klarerweise eignet sich Musik nicht überall und dosiert, dennoch können anhand verschiedener Schwingungen, z.B. die der eigens an die kolloidalen Metalle angepassten Klänge oder diejenigen zur Unterstützung bestimmter Hirnfrequenzen (Alpha-, Theta- und Delta-Wellen), eine große Bereicherung sein, um Körper, Geist und Seele in einen optimalen Ruhemodus zu versetzen oder z.B. den Stoffwechsel, das Immunsystem oder die Körperzellen nachhaltig positiv zu unterstützen. Aus meiner Erfahrung kann ich eine klare Empfehlung aussprechen und Therapeuten, die mit Menschen in Praxen oder Kliniken arbeiten, mitgeben, Musik und Frequenzen bewusst in den eigenen Arbeitsalltag zu integrieren.

Literatur kann bei der Redaktion angefragt werden.

CD-Tipp
Philipp Feichtinger
Der Weg zur inneren Freiheit
– Musik zur Selbstheilung
Shaker Media Verlag

Philipp Feichtinger
Heilpraktiker, Hypnosetherapeut und Organetiker mit Praxis in Riedau/Österreich, Autor, Dozent an den Paracelsus Schulen
office@nhp-feichtinger.at

Fotos: © kasanka I adobe.stock.com, © Natalia Navodnaia I adobe.stock.com

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