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Erstellt: 11. November 2025

Stoffwechsel im Fokus

Tierheilkunde 10 Minuten

Der Begriff „Stoffwechsel“ steht für unzählige Funktionen, die sich in jedem lebenden Wesen abspielen und fein aufeinander abgestimmt sind. Hierbei geht es grob gesagt um Bildung, Umwandlung/Aufbereitung, Austausch, Abbau und Entsorgung von Substanzen, sodass der Organismus regelrecht (physiologisch) funktionieren kann. Laufen all diese Vorgänge unauffällig ab, ist er gesund. Jeder Fehler in diesem komplexen System zieht potenziell Störungen im gesamten Konstrukt nach sich, die sich an anderer Stelle zeigen oder auf der nächsthöheren Ebene fortsetzen können. Zwar kann der Körper bis zu einem gewissen Grad auf Kompensationsmechanismen zurückgreifen; sind diese ausgereizt, kommt es früher oder später zu Schäden und Krankheiten. In diesem Artikel zeige ich am Beispiel Pferd auf, wie komplex die Vernetzung ist und wie bereits kleinste Veränderungen systemische Effekte im Stoffwechsel entfalten können. Außerdem skizziere ich anhand eines Praxisfalls die Bioresonanz als wertvolles Diagnose- sowie Therapieverfahren, das sich gerade bei Stoffwechselstörungen sehr bezahlt macht. 

 

EINFLUSSFAKTOREN BEI PFERDEN

Das Stoffwechselsystem von Pferden ist überaus sensibel und kann abhängig von Rasse, Alter, Haltungsbedingungen, Medikamentengabe, Krankheiten und sonstigen Belastungen an unterschiedlichsten Stellen blockiert werden. Die Komplexität der Einflüsse auf den Stoffwechsel und die daraus resultierenden Dysfunktionen lassen sich in diesem Werk nicht ausführlich darstellen, füllen aber lesenswerte Fachbücher, auf die ich verweise. 

Ich beschreibe lediglich die wichtigsten Einflussfaktoren, die uns im Alltag häufig begegnen und übergeordnete Bedeutung für stoffwechselbedingte Erkrankungen haben. 

 

EINFLUSS DES PH-WERTS

Die Regulation des Stoffwechsels erfolgt v. a. über Enzyme, Hormone und das Nervensystem, deren Funktionen in unterschiedlichem Maß direkt oder indirekt durch den Säure-Basen-Haushalt beeinflusst werden. Daher wird das pH-Milieu im Organismus sowohl intra- als auch extrazellulär über verschiedene Puffersysteme sehr genau geregelt und stabilisiert. 

Sind diese Systeme erschöpft, können merkliche Veränderungen auftreten, die auch chronifizieren können (meist als Übersäuerung). Ein unphysiologisch verschobener pH-Wert führt zu Stoffwechselstörungen (z. B. im Mineralstoffhaushalt), die wiederum Einfluss auf den pH-Wert nehmen. Es entsteht ein Teufelskreis. 

Ein allmähliches Absinken des pH-Werts im Gewebe lässt sich von außen erkennen: Aufgrund der steigenden Säurekonzentration strömt vermehrt Wasser ins Gewebe ein, sodass betroffene Pferde optisch aufgeschwemmt und fett wirken. 

 

EINFLUSS DER FÜTTERUNG

Die Fütterung spielt eine große Rolle für den Stoffwechsel. Dabei kommt es neben dem „Was“ auch auf das „Wie“ an. So ist z. B. die Speichelproduktion abhängig von der Verweildauer des Futters im Maul. Erhält das Pferd strukturarmes Futter oder Getreidepellets, die durch hastiges Fressen nicht gründlich genug gekaut werden, hat dies ein kaum ausreichendes Einspeicheln des Futterbreis zur Folge. Speichel dient jedoch als natürlicher Puffer für die beim Pferd ständig produzierte Magensäure – kommt zu wenig davon im Magen an, beeinflusst dies den pH-Wert. Im Laufe der Zeit können so Magenreizungen entstehen. Denselben Effekt bewirken zu lange Fresspausen (länger als 4 Stunden). Inzwischen findet man in fast jedem Stallschrank Mittel gegen Übersäuerung, Magenschmerzen, Schleimhautentzündungen oder sogar Magengeschwüre. 

Betrachten wir das Futter selbst, so ist hier v. a. das Verhältnis von löslichen Kohlenhydraten (Zucker, Stärke – z. B. in Karotten) zu unlöslichen Kohlenhydraten (Zellulose, Lignin – z. B. in Raufutter) wichtig: Je höher der Anteil unlöslicher Kohlenhydrate im Futter, desto schneller die Magenpassage. Zeitgleich ist die Größe der Partikel, v. a. die der unlöslichen Kohlenhydrate (Raufaser), von Bedeutung: Schlecht oder nicht gründlich genug gekautes Futter, z. B. aufgrund von Zahnproblemen, führt zu größeren Futterpartikeln, die in den Verdauungstrakt gelangen, und somit zu einem erschwerten Umsatz. Die Magen-Darm-Passage verlangsamt sich. Aufgrund von Fehlgärungen im Magen können unerwünschte Mikroorganismen in den Dünndarm eingeschleppt werden, was Einfluss auf den pH-Wert und im weiteren Verlauf auf den Stoffwechsel im Dickdarm nimmt. Das Risiko für die Entstehung von Koliken, Kotwasser und Durchfällen steigt. 

Das Rad dreht sich weiter: So führt ständiges Kotwasser zu entzündlichen Prozessen im Darm bis hin zu einer Schädigung der Darmwand („leaky gut“). Dies bedeutet eine erhöhte Durchlässigkeit für Allergene und Toxine, die ansonsten nicht hindurchtreten können, nun aber in den Blutkreislauf gelangen und dort ihre pathologische Wirkung entfalten. Es entstehen Krankheiten. 

Aus einem gestörten Stoffwechsel resultierende Erkrankungen entwickeln sich meist schleichend. Da der Körper von Natur aus möglichst lange auszugleichen versucht, können sich über Monate oder Jahre vielfältige, auch unspezifische Symptome entwickeln. Die Ursache einer stoffwechselbedingten Erkrankung ist nicht unbedingt klar zu erkennen, weswegen häufig nur die Symptome behandelt werden. So kann es dazu kommen, dass sich grundlegende Probleme auf andere Bereiche ausweiten oder verlagern. Ein Pferd, das z. B. „nur“ Kotwasser hatte und erfolgreich behandelt wurde, kann plötzlich ein Hufgeschwür entwickeln, das Ausdruck derselben Grundproblematik ist, die es zu finden und zu kurieren gilt. 

 

HÄUFIG UNTERSCHÄTZT: EXOGENE NOXEN

Pferde sind wie wir Menschen über Haut und Schleimhäute (v. a. Lunge, Magen/Darm) einer Vielzahl von schädlichen Mikroorganismen und Giftstoffen ausgesetzt. Die exogenen Pathogene müssen vom Immunsystem erkannt und unschädlich gemacht werden, was mit steigender Belastung eine immer größere Herausforderung für den Organismus bedeutet. Pferdehalter müssen begreifen, dass nicht nur Infekte, sondern auch alltägliche Belastungen – z. B. Schimmelpilze aus Heu oder Einstreu, Bakterien aus Heulage, Milben aus verdorbenem Kraftfutter, synthetische Füllstoffe in Futtermitteln, Beschichtungen auf Winterdecken, Fellpflegesprays etc. – einen immunsupprimierenden Druck erzeugen. 

© muro I adobestock.com

ENDSTATION GRUNDSUBSTANZ

Was man früher lediglich als Füllstoff betrachtete, ist heute in seinem hohen funktionellen Wert erkannt: Im zellumgebenden lockeren Bindegewebe werden nicht nur Nährstoffe zu den Zellen transportiert und Abfallstoffe aus den Zellen zur Entsorgung ausgeleitet – die extrazelluläre Matrix spielt auch eine große Rolle in der Zellkommunikation, die eine bedarfsgerechte Stoffwechselregulation ermöglicht. Außerdem finden hier wichtige Prozesse der Immunabwehr statt. 

Diese funktionelle Einheit wird als Grundsubstanz bezeichnet. Weitere wichtige Aufgabe des Zwischenzellgewebes ist sein Beitrag zur Homöostase, also zur Aufrechterhaltung eines gleichbleibenden Milieus im Organismus, damit dieser regelrecht funktionieren kann. Konkret können Stoffwechselendprodukte (Salze, Säuren) hier zwischengelagert werden, damit osmotischer Druck und pH-Wert in Zellen und Blut konstant gehalten werden. Das Bindegewebe dient als Pufferzone. Zu gegebener Zeit, wenn die Kapazitäten und die Nährstoffversorgung des Körpers es wieder erlauben, werden die Stoffe mobilisiert und über Leber und Niere entsorgt. Können die zwischengespeicherten Substanzen nicht wieder ins Blut abgegeben werden, wird das Bindegewebe zu einer Art Endlager. Dies ist bei dauerhafter oder zunehmender Belastung der Fall (Noxen, Übersäuerung). Die Folgen können ein erschwerter Nährstofftransport, zelluläre Funktionsstörungen, zunehmende pathologische Einflüsse durch die eingelagerten Substanzen sowie eine gestörte Zellkommunikation sein. Ist die Einlagerung von Abfallstoffen auf Dauer größer als das Entgiftungsvermögen, treten die pathogenen Stoffe in Blut und Gewebe über. Das heißt, dass sich entsprechende Blutwerte erst dann sichtbar verändern, wenn die Kompensationsmöglichkeiten des Körpers, u. a. mithilfe des Bindegewebes, längst erschöpft sind. 

Auch Immunzellen können nicht mehr wie gewohnt agieren. Entzündliche Prozesse werden sich häufen. Das Immunsystem kann auf längere Sicht geschwächt werden (Infektneigung) oder überreagieren (Allergien). Schließlich können die Gewebe und Strukturen selbst direkt oder indirekt geschädigt werden. Sie verlieren ihre Funktion und regenerieren nur noch langsam. Das Risiko für degenerative Veränderungen und größere Schädigungen, indirekt auch an anderen Stellen im Körper, steigt. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Sehnen- und Bandapparat, der im Zuge der o.g. Entwicklungen an Elastizität verliert und anfälliger für Überlastungen wird, was größere Verletzungen begünstigt und die Integrität des gesamten Bewegungsapparats bedroht. 

 

BIORESONANZ IN DER TIERHEILPRAXIS

Die Bioresonanz ist ein hochspezifisches, am individuellen Fall des Patienten orientiertes Test- und Therapieverfahren. Sie baut auf der Theorie auf, dass jede Materie eine einzigartige Eigenfrequenz/-schwingung hat. Dies trifft auch auf Pathogene zu (z. B. Mikroorganismen, Allergene, Toxine), deren „Signale“ in der biophysikalischen Testung identifiziert werden können. Therapeutisch wird ein energetischer Ausgleich angestrebt. Ziel ist, über eine gerätegestützte Modifikation die individuell vorhandenen pathologischen Frequenzen zu harmonisieren, den Körper zu stärken und seine Selbstregenerationskräfte anzuregen. 

Viele Patientenbesitzer sind zunächst skeptisch, wenn es um den Einsatz dieser Methode geht. Wie soll man ein Verfahren verstehen, bei dem man nichts spürt und nichts sieht? Wenn sie aber erleben dürfen, dass ihre Pferde in der Regel schon auf die erste Behandlung überzeugend ansprechen, spielt die Zurückhaltung keine Rolle mehr. Tiere stellen die Methode nicht in Frage und lassen sich sehr schnell darauf ein. Manche Pferde reagieren zunächst unsicher, weil ihnen die Behandlung zwar gefällt, aber noch fremd ist. Aber auch sie lernen rasch zu genießen. 

Seitdem ich mit Bioresonanz arbeite, habe ich bei sämtlichen Tierpatienten erfahren dürfen, dass die Therapie auch nach ihrem Ende oder während einer Behandlungspause weitere positive Nachwirkungen abseits des ursprünglichen Konsultationsgrunds mit sich gebracht hat. Das erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit. 

 

FALLSTUDIE

Die Besitzerin der 6 Jahre alten Warmblut-Stute Dolly kommt auf mich zu, weil diese nicht mehr viel „Go“ im Training habe, „nicht aus sich heraus“ komme und lethargisch wirke. Ihr Blutbild sei zwar „ohne Befund“, aber sie wolle dem Phänomen auf den Grund gehen. 

Inspektion und Anamnese

Die Stute wird als Spring-Turnierpferd eingesetzt und steht optisch gut da. Ihre Bemuskelung ist altersentsprechend. Sie darf regelmäßig auf die Koppel, steht sonst jedoch in einer dunklen Box ohne direkte Belüftung. Auffällig ist eine sehr hohe Mäusepopulation im Stall. 

Erster Test und Vorbehandlung

Ich nehme kapillares Blut für den Bioresonanz-Test ab und führe einen energetischen Ausgleich durch. Der Test ergibt Unterstützungsbedarf in den Bereichen Ausleitung, Verdauung und Säure-Basen-Haushalt. Therapeutisch sind einige Behandlungshindernisse auszuräumen (Stress, energetische Gewebeblockaden, traumatische Blockaden). Hiermit bereite ich das Pferd auf die folgenden Behandlungen vor. 

Verlauf

Wir vereinbaren Regeltermine einmal pro Woche. Vor jeder neuen Behandlungssequenz teste ich aus, ob Dollys Körper die letzten Therapieimpulse umsetzen konnte oder noch einmal benötigt. Darüber hinaus habe ich mit umfangreichen Testsätzen die Möglichkeit, den Organismus auf pathogene Belastungen zu untersuchen (z. B. Bakterien, Parasiten, Viren, Pilze, Schwermetalle) und daraufhin gezielt zu unterstützen. Grundlage zum Abgleich ist immer eine aktuelle Blutprobe. 

Auch frische Pferdeäpfel können als Testmaterial einfließen, sie geben wichtige Ist-Informationen. Dolly wird umfassend mit Fokus auf die Unterstützung des Stoffwechsels therapiert. Über einen Zeitraum von drei Monaten werden sämtliche Ausleitungsorgane gestärkt. Magen-Darm-Trakt und Lymphsystem behalte ich besonders im Auge und unterstütze bei Bedarf. Virale und mykotische Belastungen werden ausgeleitet. Begleitend setze ich Schüßler-Salze für den Magen sowie eine Bach-Blütenmischung zur Senkung des Stresslevels ein. 

Die Stute zeigt sich nach zwei Behandlungen gelöster. Nach fünf Wochen kommt es für 14 Tage zu einem Rückschritt: Dolly fehlt der Elan, außerdem fällt eine hochfrequente wechselseitige Belastung der vorderen Gliedmaßen auf. Solche „Rückfälle“ sind nicht außergewöhnlich und tun dem Behandlungserfolg keinen Abbruch. Wichtig für Pferdebesitzer ist, dass sie nicht den Mut verlieren. Über längere Zeit erworbene Beschwerden können nicht innerhalb weniger Behandlungen einfach so weggezaubert werden. Die Bioresonanz gibt nur Impulse zur Selbstregeneration des Körpers, und diese braucht Zeit. 

Während einer Stoffwechseltherapie werden häufig ab einem bestimmten Zeitpunkt eingelagerte Toxine frei, und deren schädliche Wirkung, z. B. auf die Muskulatur, wird reaktiviert. Sie stellen meist das ursächliche Problem dar und können bei nun ausreichender Entgiftungskapazität nach und nach ausgeleitet werden, so auch bei Dolly. 

Status quo und Ausblick

Bei Entlassung der Stute übergebe ich einen Plan, der den kurweisen Einsatz von Kräutern zur Unterstützung von Immunsystem, Darm, Niere und Leber sowie die Bach-Blüten vorsieht. Im darauffolgenden Herbst informiert mich Dollys zufriedene Besitzerin darüber, dass die Turniersaison extrem gut gelaufen und ihre Stute in den Springprüfungen konstant erfolgreich gegangen sei. 

 

FAZIT

Eine vorhandene Stoffwechselstörung bringt nicht zwingend sofort Beschwerden mit sich. Je nachdem, wo ein Fehler im System auftritt, greifen unterschiedliche Puffersysteme, die mehr oder weniger robust sind, sodass es lange dauern kann, bis sich Probleme zeigen. Es kann sich auch eine zunächst nicht im Zusammenhang stehende Symptomatik entwickeln. Eine gründliche Anamnese sowie eine fundierte Diagnostik können tieferliegende Ursachen aufdecken, manchmal zeigen diese sich auch erst im Behandlungsverlauf. Jedes Tier ist einzigartig und muss vor dem Hintergrund seines individuellen Stoffwechsels betrachtet und unterstützt werden. Bei der Detektion und Behandlung individueller Störungen kann die Bioresonanz ein sehr hilfreicher Begleiter sein. Ich habe in der Praxis viele gute Erfahrungen damit sammeln dürfen. Für eine erfolgreiche Therapieplanung kommt es jedoch auch auf die Erfahrung und das Knowhow des Therapeuten an. Hier spielt klassisches Fachwissen über die physiologischen und funktionalen Zusammenhänge im Körper die übergeordnete Rolle. Es gilt, die richtigen Prioritäten zu setzen. Eine fundierte Ausbildung legt dafür die beste Basis. 

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