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Erstellt: 14. November 2025

Morbus Crohn und Multiple Sklerose

Naturheilkunde 4 Minuten

Vor 25 Jahren kam Herr J. (heute 70 Jahre) zum ersten Mal in meine Praxis mit der Diagnose „Morbus Crohn“. Da die üblichen schulmedizinischen Medikamente nicht halfen, sondern seinen Zustand gar verschlimmert hatten, suchte er nach Alternativen. Sein Allgemeinzustand war zum Zeitpunkt der Erstkonsultation ziemlich schlecht. Herr J. litt unter häufigen Durchfällen und Bauchschmerzen. Auch psychisch war er sehr angeschlagen. 

 

INITIALE DIAGNOSTIK

Eine ausführliche Anamnese brachte das ganze Geschehen zum Vorschein: Die Symptomatik eines M. Crohn war vier Jahre zuvor erstmalig aufgetreten. Im Rahmen einer Notoperation waren ihm 30 cm des Dünndarms entfernt worden. Die von mir veranlasste sehr umfangreiche Stuhluntersuchung zeigte ein verworrenes Bild, viele Parameter lagen außerhalb des Normbereichs – pH-Wert zu hoch, Alpha-1-Antitrypsin deutlich erhöht, sIgA stark vermindert, Gesamtgallensäure erhöht (Hinweise auf ein gestörtes darmassoziiertes Immunsystem). Candida-Pilze konnten nachgewiesen werden, und der Vitamin-B12-Spiegel war sehr niedrig (durch die OP kaum noch Resorption). 

 

DAMALIGE THERAPIE

Ich verordnete das antientzündliche Myrrhinil Intest (3x4 Tbl./ Tag, vor dem Essen), um Durchfälle sowie Entzündungen im Darm zu reduzieren, und Luvos Heilerde (3x2 Kps./Tag, 30 Minuten nach dem Essen). Außerdem erhielt der Patient zweimal wöchentlich B12-Injektionen (1000 IE s.c.). Hierfür plante ich immer ausreichend Zeit, um Gespräche mit Herrn J. zu führen, denn in ihm hatte sich viel Frust aufgestaut. 

 

VORLÄUFIGES ERGEBNIS

Nach vier Wochen hatten sich die Durchfälle und der Allgemeinzustand deutlich gebessert. Myrrhinil Intest verblieb als Langzeittherapie. (Das Mittel kann nachweislich über mehrere Jahre ohne Nebenwirkungen eingesetzt werden.) 

 

RÜCKSCHLAG

Das Leben mit Morbus Crohn ließ sich für Herrn J. fortan gut gestalten – bis er 10 Jahre später mit der Diagnose Multiple Sklerose in meine Praxis kommt. Er berichtet von Parästhesien an Armen und Beinen sowie einer desolaten psychischen Verfassung. Ich behandle mit bewährten Techniken aus der Viszeralen Osteopathie. Außerdem stelle ich von Myrrhinil Intest auf Weihrauchkapseln (6x 300 mg) um. B12 spritze ich jetzt täglich. Zusätzlich gebe ich über 3 Monate Curcumin Loges (2 Kps./Tag). 

Nach 4 Wochen hat sich der Patient nervlich weitestgehend beruhigt. Seine positive Grundeinstellung, die er über viele Jahre auch durch unsere Gespräche aufgebaut hat, kommt wieder zum Vorschein. Er sieht Licht am Ende des Tunnels. 

 

WEITERER VERLAUF

Zwei Jahre später zeigt der Weihrauch, bezogen auf die M. Crohn-Symptomatik, nicht mehr die gewünschte Wirkung, sodass ich wieder auf Myrrhinil Intest umstelle. Im weiteren Verlauf gebe ich zusätzlich das Präparat NervoTib, um die Psyche von Herrn J. zu stärken. 

 

ERNÄHRUNGSUMSTELLUNG

Neben der halbjährlich stattfindenden Stuhldiagnostik veranlasse ich eine Blutuntersuchung auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Ergebnis: Weizen, Dinkel, Milcheiweiß, Laktose, Ei und sämtliche Nussarten testen positiv, am eindeutigsten Gluten. 

Ich stelle ein neues Ernährungsprogramm zusammen, und innerhalb von 6 Wochen ist ein Heilungsschub spürbar. Die Bauchschmerzen (M. Crohn) verschwinden fast vollständig, die Parästhesien (MS) sind deutlich gebessert. 

 

COVID UND DIE FOLGEN

2020 erkrankt Herr J. das erste Mal an COVID-19. Ich setze das Präparat Padma 28 active für 1-2 Wochen in erhöhter Dosierung ein (8-10 Kps./Tag). Dies bringt schnell Linderung und führt zur Verbesserung aller Symptome. Die Dosierung wird auf 2x2 Kps./Tag reduziert und das Präparat so lange gegeben, bis sich das Immunsystem wieder normalisiert hat (ca. 18 Monate). 

Eine zweite Infektion 2022 fällt mit hohem Fieber und völliger Erschöpfung heftiger aus. Klassische Wadenwickel und Padma 28 active (10 Kps./Tag) helfen dem Patienten wieder auf die Beine. Die hohe Dosis wird 6 Wochen beibehalten, bis die starke körperliche Schwäche überwunden ist. Nach Besserung der Symptome reduziere ich auf 2x2 Kps./Tag und setze die Therapie bis zum diesjährigen April fort. 

 

STATUS QUO

Heute geht es dem Patienten sehr gut. Er ist recht vital, zweistündige Spaziergänge sind für ihn kein Problem. Auch berichtet Herr J. von lange nicht gekannter Lebensfreude und dass er sich auf seine nächsten Lebensjahre sehr freue. 

 

FAZIT

Die Behandlung eines Menschen, der mit zwei schwereren chronischen Leiden leben muss, ist für einen Heilpraktiker/Therapeuten eine große Herausforderung. Absolute Präsenz im therapeutischen Setting, Feinfühligkeit und Hellhörigkeit für die Nuancen des Zustands des Patienten sind Grundvoraussetzungen. Herr J. und seine komplexen Erkrankungen haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, dass sich Wissen und Intuition vereinen, um den Menschen umfassend zu stabilisieren und ihm ein besseres, gesünderes Leben zu ermöglichen. 

Jürgen Amler

Heilpraktiker (seit 1992) in eigener Praxis in Rauenberg mit Schwerpunkten Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin, Kräuterheilkunde und psychologische Beratung

info@juergenamler.de

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