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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2000

Bachblüten-Therapie

Cover

Der Begründer der Bachblüten-Therapie war der englische Arzt Dr. Edward Bach (1886-1936). Er arbeitete als praktizierender Arzt in London und kam dabei zu der Überzeugung, dass bei einer Erkrankung zwar die äußere Erscheinungsform, nicht aber die Ursache der Krankheit behandelt wird.
Er suchte nach einer Therapiemethode, um den ganzen Menschen behandeln zu können und studierte Homöopathie. Dabei entdeckte er, dass Patienten mit dem gleichen Leiden unterschiedlich auf ihre Krankheit reagieren (z.B. gereizt, deprimiert, nervös usw.) und dass Patienten vom gleichen Persönlichkeitstyp und -temperament mit den gleichen Mitteln geheilt werden können. Ihm wurde klar, dass Charaktereigenschaften wie z.B. ständige Angst, Mutlosigkeit, Ungeduld, Bitterkeit, Unentschlossenheit oder Starrsinn den Nährboden stellen, auf dem seelische Probleme gedeihen. Die Fortsetzung dieses Gedankens lautete: Krankheiten können aufgrund seelischer Störungen entstehen.

“Wenn man krank ist, unterscheidet sich der Gemütszustand von dem im Alltag. Bevor eine Krankheit zum Vorschein kommt, ist dieser Wechsel zum Kranksein von Menschen, die gut beobachten können, im voraus festzustellen. Durch Behandlung kann das Auftreten der Krankheit verhindert werden. Wenn die Krankheit entstanden ist, kann wiederum der Stimmungszustand auf die richtige Blütenessenz hinführen.”
Edward Bach

Dr. Bach schloß seine Arztpraxis, zog von London aufs Land und begann, die Heilwirkung von Wildpflanzen erforschen. Durch seine außerordentliche Sensitivität fand er 38 Essenzen (37 Blüten und eine aus heilkräftigem Quellwasser), die geeignet sind, negative Gemütszustände auszugleichen und so die innere Harmonie wieder herzustellen. Er unterteilte seine Mittel in sieben spezielle Kategorien:

  • Für Menschen die Angst haben
  • Gegen Einsamkeit
  • Für Überempfindfichkeit gegenüber Einflüssen und Ideen
  • Bei Mutlosigkeit und Verzweiflung
  • Für Menschen, die an Unsicherheit leiden
  • Bei ungenügendem Interesse an der Gegenwart
  • Bei übergroßer Sorge um das Wohlergehen anderer

Die Blütenessenzen können in ihrer Anwendung immer auch zusätzlich zu anderen Behandlungsmethoden gefahrlos eingesetzt werden. Sie unterstützen bei regelmäßiger Einnahme den Heilungsprozeß und selbst die Einnahme einer “falschen” Blüte wirkt sich nicht negativ aus. Die Reaktion auf ein gut gewähltes Blütenmittel hängt von dem individuellen Bedarf des Betroffenen ab. Während akuter Phasen kann schnell eine Erleichterung ein treten. Andererseits muß für das, was sich über längere Zeit aufgebaut hat, auch eine längere Anwendungsdauer in Betracht gezogen werden. In diesem Artikel und in den darauf folgenden werden die einzelnen Blütenmittel und ihre Wirkung vorgestellt, ebenso soll der Hintergrund eines bestimmten Verhaltens beleuchtet werden, um zu erkennen, aus welchen Motiven sich ein negativer Zustand entwickeln kann. Zum Anfang dieser Serie werden zwei von zwölf Essenzen beschrieben, die Dr. Bach als die “Zwölf Heiler” bezeichnete. In den nächsten Folgen werden jeweils weitere fünf Blüten beschrieben.

Chicory

Kernsatz: Besitzergreifende Persönlichkeit, die sich übermäßig einmischt und manipuliert

Hilfs- und aufopferungsbereit, mit einem ausgeprägtem Familiensinn und dem Wunsch “seine Lieben” stets um sich zu haben, ist der erste Eindruck, den der “Chicory-Typ” vermittelt. Dabei zwingen sie ihre “Wohltaten” den anderen fast immer auf, sind schnell beleidigt, wenn ihre Ratschläge nicht befolgt werden oder ihre Hilfe dankend abgelehnt wird. Stets erwarten sie Dankbarkeit und versuchen, immer größeren Einfluß auf das Leben anderer zu nehmen. Sie appellieren an das Pflichtgefühl auf eine diplomatisch, taktisch kluge Weise und die Angesprochenen glauben oft, sie stünden bei dem “Chicory-Typ” in der Schuld. Der wiederum sieht seine Partner als Egoisten, die sich nur um das eigene Wohl, nicht aber um ihn kümmern. Oft sind es Mütter, von längst erwachsenen Kindern: Mutter fühlt sich dann erst wieder richtig wohl, wenn alle Familienmitglieder sie (nach ständigen Telefonaten) zu jedem Fest besuchen, mag die Anreise auch mehrere hundert Kilometer betragen oder andere Unannehmlichkeiten mit sich bringen.

Auch schon Kinder oder Kleinkinder sind in ihren Eigenheiten als “Chicory-Typ” zu erkennen. Um die Aufmerksamkeit der Familienangehörigen zu erhalten, reicht die Palette vom Schmeicheln (ich bin auch ganz brav, wenn du mir jetzt meine Lieblingsgeschichte vorliest) über selbstmitleidiges Weinen bis hin zu Erkrankungen. Hinter diesem Zustand steht eine tiefe innere Leere und das Gefühl, ungeliebt zu sein. Durch manipulatives Geschick und einen zweifelsohne starken Willen wird liebevolle Zuwendung, Anerkennung und Selbstbestätigung gesucht. In diesem negativen Zustand ist der “Chicory-Typ” nicht in der Lage, anderen selbstlose Liebe zu geben; innere Unsicherheit und Verlustängste sind die Folge. Die Blütenessenz Chicory stabilisiert das labile gefühlsmäßige Gleichgewicht. Geben wird möglich ohne zu nehmen. Aufdringliche, berechnende Fürsorge wird zu echter selbstloser und uneigennütziger Liebe.

Positiv: selbstlose Liebe, fürsorgliches Ego, Sicherheit der Gefühle
Negativ: besitzergreifende Liebe, seelisch-emotionale Erpressung, Selbstmitleid
astrologische Zuordnung: Krebs

Water

Kernsatz: Hochentwickelte Persönlichkeit, die sich von anderen wegen ihres Überlegenheitsgefühls distanziert

“Water Violet-Typen” zeigen sich als selbständige, tolerante Menschen mit einer objektiven, kühlen und emotionslosen Einstellung gegenüber ihren Mitmenschen. Wegen ihrer Sachlichkeit, begründet auf innerer Distanz zu ihrer Umwelt, sind sie oft ein gerngesehener Ratgeber und geschätzter Vorgesetzter. Sie haben eine hochentwickelte Persönlichkeit und ihr Auftreten ist eher unauffällig. Auseinandersetzungen vermeiden sie, weil sie es für unter ihrer Würde halten. Ihre Anlage zu Stolz entwickelt sich zu dem Gefühl, etwas besonderes zu sein. Hier liegt auch der Grund, warum sie sich im negativen Zustand immer weiter zurückziehen, zu unnahbaren Einzelgängen oder Außenseitern werden. In dieser Isolation fällt es ihnen schwer, von ihrem inneren Podest, auf das sie ihre Mitmenschen wegen ihrer außergewöhnlichen Persönlichkeit gestellt haben, wieder herunterzusteigen. Unbefangen auf andere zuzugehen und gefühlsbetonte Freundlichkeit ist nicht ihre Sache.

Die Blütenessenz Water Violet stellt den direkten Kontakt zu den Mitmenschen her. Überheblichkeit und Isolation können überwunden, emotionale Kontakte wieder zugelassen werden. Stolze Zurückhaltung wird zu zuversichtlicher Lebenshaltung, vorbildlich und souverän für andere.

Positiv: der Menschenfreund, die gelebte Humanität, geistige Unabhängigkeit, originell
Negativ: der Exzentriker, der Menschenverächter, der Sonderling als Außenseiter, arrogant
astrologische Zuordnung: Wassermann (Fortsetzung folgt)

Ursula Gruschka
Heilpraktikerin für Psychotherapie

Die 38 Bach-Blüten in alphabethischer Reihenfolge

Englisch

Deutsch

Botanisch

Agrimony* Odermenning Agrimonia eupatoria
Aspen Espe Populus tremula
Beech Buche Fagulus sylvatica
Centaury Tausendgüldenkraut Erythraea centaurium
Cerato* Bleiwurz Ceratostigma willmottiana
Cherry Plum Kirschpflaume Prunus cerasifera
Chestnut Bud Kastanienknospe Aesulus hippocastanum
Chicory* Wegwarte Cichorium intybus
Clematis* Gemeine Waldrebe Clematis vitalba
Crab Appel Holzapfel Pyrus malus
Elm Ulme Ulmus campestris
Gentain* Bitterer Enzian Gentiana amarella
Gorse Stechginster Ulex europaeus
Heather Heidekraut Calluna vulgaris
Holly Stechpalme Ilex aquifolium
Honeysuckle Geißblatt Lonicera caprifolium
Hornbeam Hainbuche Carpinus betulus
Impatiens* Drüsentrag Springkraut Impatiens roylei
Larch Lärche Larix europeae
Mimulus* gefleckte Gauklerblume Mimulus luteus
Mustard Ackersenf Sinapis arvensis
Oak Eiche Quercus penduncalata
Olive Ölbaum Olea europaea
Pine Kiefer Pinus sylvestris
Red Chestnut Rote Kastanie Aesculus carnea
Rock Rose* Gemeines Sonnenröschen Helianthemum vulgare
Rock Water Quellwasser  
Sclerantus* Einjähriger Knäuel Sclerantus annuus
Star of Bethlehem Goldiger Milchstern Ornithogalum umbellatum
Sweet Chestnut Edelkastanie Castanea vulgaris
Vervain* Eisenkraut Verbena officinalis
Vine Weinrebe Vitis vinifera
Walnut Walnuß Juglans regia
Water Violet* Sumpfwasserfeder Hottonia palustris
White Chestnut Weiße Kastanie Aesculus hippocastanum
Wild Oat Waldtrespe Bromus asper
Wild Rose Heckenrose Rosa canina
Willow Weide Salix vitellina

Die mit * gekennzeichneten Namen sind die von Dr. Bach als die “12 Heiler” bezeichneten Pflanzen 

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