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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2000

Fumarsäure

Cover

Bundesverdienstkreuz für Dr. Günther Schäfer

Späte Anerkennung für den Erfinder der Fumarsäure-Therapie

Gegen die Widerstände der Schulmedizin verhalf der württembergische Arzt dem Wirkstoff Fumarsäure- Ester zum Durchbruch bei der Schuppenflechte-Behandlung

r0002_fu1Bereits 1959 entdeckte der schwäbische Chemiker Walter Schweckendieck die entzündungshemmenden Eigenschaften der Fumarsäure, die in der Natur unter anderem im Erdrauch, einer zur Familie der Mohngewächse zählenden Feldpflanze vorkommt.
Dr. Schäfer griff die Erkenntnisse Schweckendiecks in den 70er Jahren auf und entwickelte aus seinen Erfahrungen mit Psorliasis-Patienten Dosierungs- und Therapiepläne. Schäfers Therapiekonzepte und seine Behandlungserfolge stießen bei der etablierten Schulmedizin jahrelang auf starke Skepsis. Der Durchbruch kam, als in den 90er Jahren groß angelegte medizinische Studien renommierter deutscher Universitäten die Wirksamkeit der Fumarsäure wiederholt bestätigten.

90 Prozent Therapieerfolg
“Wir haben tausende Patienten behandelt. Bei fast 90 Prozent davon wurden nachhaltige Therapieerfolge erzielt”, berichtete beispielsweise der Direktor der Dermatologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum, Professor Altmeyer, über seine Erfahrungen mit dem Wirkstoff. Von ausgesprochen geringen Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen bekannten Therapien spricht einer der international renommiertesten deutschen Dermatologen, Professor Enno Christophers, Direktor der Hautklinik an der Universität Kiel.

Extreme seelische Belastung
Nach Schätzungen der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft leiden heute etwa fünf Prozent der deutschen Bevölkerung unter Schuppenflechte. “Die Schwere des Problems wird in der Öffentlichkeit verkannt, weil Psoriasis ein stummes Leiden ist”, sagt der Leiter der Dermatologischen Klinik am Berliner Universitätsklinikum Charitè, Professor Dr. Wolfram Sterry. Viele Patienten hätten es nach oft erfolglosen Therapien aufgegeben, sich behandeln zu lassen. Dabei ist der Leidensdruck der Betroffenen enorm. Nach einer vor wenigen Monaten abgeschlossenen Studie der Universität Winston/Salem (USA) ist die seelische Belastung von Patienten mit schwerer Psoriasis sogar stärker als von Patienten mit schweren Herzerkrankungen und bösartigen Tumoren.

Den meisten Psoriatikern kann mit der Fumarsäure-Therapie geholfen werden, zieht Dr. Schäfer heute eine Bilanz seiner Erfahrungen. Nach Ansicht Dr. Schäfers ist das therapeutische Potenzial der Fumarsäure überdies noch längst nicht ausgeschöpft: Durch die entzündungshemmende Wirkung im Bereich der Immunerkrankungen seien auch gute Therapieerfolge bei Neurodermitis, Rheuma, Psoriasisbedingten Gelenkerkrankungen, Multipler Sklerose und Morbus Crohn zu erwarten. Eine Ansicht, die auch von Professor Christophers geteilt wird. In einer Langzeitstudie an der RuhrUniversität Bochum wird derzeit unter anderem die Wirkung von Fumarsäure-Ester gegen Morbus Bechterew untersucht. Die bisherigen Zwischenergebnisse der Studie bestätigen Dr. Schäfers Prognosen.

r0002_fu2Für seine Leistungen in der Entwicklung der Fumarsäure-Therapie wurde der Arzt Dr. Günther Schäfer mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

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