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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2000

Ernährung von Säuglingen allergiekranker Eltern

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Möglichst bis zum 6. Lebensmonat ausschließlich Stillen. Die stillende Mutter sollte sich allergenarm ernähren. Sind Allergien bekannt, müssen diese in der Stillzeit gemieden werden.
Zutaten möglichst frisch und nitratarm aus biologischem Anbau (kbA oder demeter) verarbeiten. Kein Salz, Zucker, Honig oder Gewürz verwenden.
Kartoffel, Zucchini, Blumenkohl, Brokkoli, Erbsen, Kohlrabi, Fenchel, Spinat, Pastinaken, Steckrübe, Rote Bete und Topinambur nacheinander zufüttern und die Verträglichkeit beobachten. Karotte ist oft ein Allergen! Anfangs jede Woche ein anderes Gemüse testen und später darauf achten, daß täglich ein anderes Gemüse gefüttert wird, damit keine weiteren Allergien dazukommen. Säuglinge haben nicht den Anspruch bei jeder Mahlzeit ein anderes Gericht zu bekommen.
Gemüse und Obst im ersten Jahr nur gedünstet zufüttern. Danach Rohkost und frisches Obst probieren. Den Speisen ein paar Tropfen oder einen Teelöffel hochwertiges, kaltgepreßtes Speiseöl zufügen (Bioladen, Reformhaus). Auch hier für Abwechslung sorgen.

Mit glutenfreien Getreiden (Reis, Mais, Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth, Kastanienmehl) beginnen und erst ab dem ersten Lebensjahr anderes Getreide zufüttern, dabei die Verträglichkeit beobachten. Vorsicht bei Weizen. Glutenfreie Produkte sind ohne Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel, Grünkern, Einkorn und Kamut. Sie enthalten auch keine Spuren dieser Getreide.

Ebenfalls erst ab dem ersten Lebensjahr oder später mit allergrößter Vorsicht: Zitrusfrüchte, Nüsse, Fisch, Schokolade, Erdbeeren, Soja, Schweine – und Kalbfleisch testen. Dabei genau die Verträglichkeit beobachten. Besteht eine jetzt bekannte Allergie auf ein Lebensmittel, so darf es natürlich noch nicht getestet werden. Dafür muß eine längere Karenzzeit eingehalten werden. Dies gilt insbesondere für Milch, Hühnerei und Weizen. Bitte testen Sie immer nur eine geringe Menge und jeweils 1 Lebensmittel. Ab etwa dem ersten Lebensjahr Fleisch in kleinen Mengen zufüttern und auf Verträglichkeit achten. Fleisch enthält unter anderem Vitamin B12.

Den Löffel oder Sauger des Säuglings nicht selbst in den Mund nehmen. Darmpilze (Candida albicans), andere Darmfehlbesiedlungen (Dysbiose) und Karies werden sonst übertragen.
Vorsicht bei allergiegefährdeten Säuglingen mit Schaffellen und Wollkleidung. Beide können nicht bei 60°C gewaschen werden. Die Milbenbelastung ist eventuell zu hoch. Menschen mit vielen Lebensmittelallergien können auch leicht eine Allergie auf Milbenkot entwickeln.
Lebensmittel für die Zufütterung: Für den Geschmack benötigen Säuglinge noch keine Abwechslung. Dem entsprechend können Sie in den ersten Monaten das füttern, was Ihr Säugling verträgt. Wichtig ist nur, daß es möglichst wenig oder keine Allergene enthält. Erst ab dem 6. Monat sollten Sie wöchentlich ein Lebensmittel, z.B. ein Gemüse oder Getreide, mit in den Ernährungsplan aufnehmen und dabei Ihren Säugling genau beobachten. Babykost die angeboten wird, können Sie in den Speiseplan einbeziehen. Die meisten Firmen bieten Babykost mit nur wenigen, hypoallergenen Nahrungsmitteln an. Fordern Sie entsprechende Zutatenlisten bei dem Elternservice der entsprechenden Firmen an. Die teilweise sogar gebührenfreien Telefonnummern finden Sie auf den Verpackungen bzw. den Etiketten.

Vollhydrolysate:
Diese Allergikerkost ist geeignet bei Soja-, Ei- und Milchallergie. Sie hat den Vorteil, daß sie alle lebensnotwendigen Vitamine enthält. Diese Säuglingsnahrung kann zusätzlich zum Reisbrei mit Gemüse gefüttert werden. Wird allerdings eine große Auswahl Gemüse und Getreide vertragen, so genügen die Vitamine die darin enthalten sind. Ist die Auswahl der möglichen Lebensmittel nur gering, so können Vitamine mit nachstehender Säuglingskost zugefüttert werden:

  • Alfaré
  • Nutramigen
  • Pregestimil
  • Pregomin
  • Sinlac

Bezugsquellen:
Reformhaus, Apotheke, Drogerien. Bei allen Produkten auf die Zutaten achten, denn sie könnten etwas enthalten, was Ihr Säugling nicht verträgt. Bitte auch auf hier auf Verträglichkeit achten.

© Nora Kircher. Auszug aus meinem Buch: Eiweißallergie, erschienen im Dr. Jopp Verlag Naturheilpraxis Alte Schmiede

r0002_er3Nora Kircher
Heilpraktikerin
Mühlenstrasse 6
37194 Wahlsburg
Tel. (05572) 999646
Fax (05572) 1716

Zur Person: Nora Kircher war Studentin der Paracelsus Schule in Hannover, hat eine Naturheilpraxis in Nordhessen, leitet Seminare und hält Vorträge zur gluten- und laktosefreien Ernährung. Sie hat mehrere Jahre in einer Praxisgemeinschaft für Neurodermitis gearbeitet und dort die kinesiologische Testung und Ernährungsberatung durchgeführt. Sie ist Autorin von 7 Büchern zu ernährungsbedingten Erkrankungen.

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