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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 3/2011

Fallstudie aus der psychotherapeutischen Praxis: Ungelöste seelische Konflikte

Cover

Patientin: Luisa, 4 1/2 Jahre

Anamnese

© Jean B. - Fotolia.comLuisa trägt immer noch Windeln und soll nun trocken werden. Zuerst bespreche ich die Problematik mit der Mutter. Sie berichtet mir, dass es während der Schwangerschaft und bei der Geburt einige Komplikationen gab.

Besonders der „Nesthäkchen-Status“ – Luisa hat noch zwei ältere Geschwister – fällt mir bei den Erzählungen der Mutter sehr auf. Frau D. hätte nach Luisa gerne noch weitere Kinder bekommen, was aus medizinischen Gründen nicht möglich ist. Die Mutter ahnt schon, dass sie selbst die Lösung für Luisas Trockenwerden in sich trägt. Bis zu unserer Sitzung hat die Mutter keine Versuche unternommen, Luisa umzugewöhnen, sondern überlässt ihrer Tochter diese Entscheidung ganz allein. Es liegt kein besonderer Stress im Umgang mit dieser Situation vor. Erst auf den Anstoß einer Freundin entscheidet sich Frau D., dieses Thema anzugehen.

Im weiteren Gespräch stellt sich heraus, dass die Mutter Angst hat, Luisa loszulassen, woraufhin wir den Satz „Ich gebe Luisa frei!“ herausarbeiten.

Behandlung

Luisa kommt mit ihrer Mutter in meine Praxis. Wir bieten ihr Malsachen an, erzählen ihr von unserem Vorhaben und fokussieren uns auf das zuvor gefundene Ziel.

Als kinesiologisch arbeitende Psychotherapeutin benutze ich den kinesiologischen Muskeltest als „Aufspürinstrument“ für „ungelöste seelische Konflikte“ (nach Dr. med. Dietrich Klinghardt: Psycho-Kinesiologie).

Während sich die Patientin auf ihr Ziel konzentriert, zeigt mir ihr Unterbewusstsein (durch den Muskeltest) die ungelösten seelischen Konflikte auf, wobei wir uns auf der Zeitschiene von der Empfängnis (und auch manchmal davor) bis zum Jetzt vorarbeiten. Auf diese Weise kommen genaue Zeitangaben heraus, zu der der Patientin meist die dazu passenden Ereignisse einfallen.

Wir finden bei der Mutter folgende traumatische Situationen:

  • Ein Monat vor dem geplanten Kaiserschnitt: Kind (Luisa) drückte auf die Leber, d.h. die werdende Mutter hatte so starke Schmerzen, dass sie im Krankenhaus (einen Tag und eine Nacht zur Beobachtung) mit einer Schmerzspritze behandelt wurde.
  • Vorzeitiger Kaiserschnitt (17 Tage vor errechnetem Termin) mit Angst, weil ohne Wehen und deshalb Befürchtungen, dass es Schwierigkeiten für das Baby geben könnte.
  • Bei der Geburt und am Tag nach der Geburt: Luisa hat Probleme mit der Atmung (Beatmungsgerät inkl. Tubus in die Luftröhre).
  • Fünf Monate nach der Geburt stirbt der Schwiegervater nach langer Pflegezeit, der mit auf dem Bauernhof lebte und von Luisas Mutter medizinisch (als Krankenschwester) betreut wurde. Bei diesem damit verbundenem Stress befürchtete die Mutter, dass sie ihr Baby nicht mehr stillen könnte, hatte aber keinerlei „milchtechnische“ Probleme bis dahin.

Jede einzelne konfliktbeladende Situation wird wiederum mit ebenfalls durch den Muskeltest herausgefundener Methode entstresst.

Hier werden Akupressur und Farbbrillen (aus der Psycho-Kinesiologie) angewandt, mit dem Ziel, die betroffenen Meridiane des Energiesystems wieder in den optimalen Zustand des freien Fließens zu bringen (= entstressen).

Dazu kommt noch die Suggestion „Ich lasse Gott jetzt sein befreiendes Werk tun“ und eine Energiearbeit, die das Energiezentrum „Ausscheidung“ (Lage hinter dem After) stimuliert bzw. anregt, seine optimale Funktion wieder aufzunehmen (nach Catherine Ponder: Geistkraft-Methode).

Luisa reagiert, indem sie ihrer Mama, die viel weint, tröstend zur Seite steht und ich lasse sie (als „Assistentin“) Farbbrillen und Taschentücher anreichen. Intuitiv biete ich ihr die lila Brille an, welche sie gern eine Weile trägt.

Nach etwas mehr als einer Stunde ist die Behandlung erfolgreich abgeschlossen und Luisa und ihre Mutter gehen gelöster nach Hause.

Nach einigen Tagen ruft mich die Mutter an und berichtet, dass Luisa sich innerhalb kurzer Zeit an den Toilettengang gewöhnt hat und frühzeitig anzeigt, wenn sie muss.

Anett Hausmann-Gerdes
Anett Hausmann-Gerdes
Sozialpädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Kinesiologin
info@hausmann-gerdes.de

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