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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 3/2011

Fallstudie aus der Tierheilpraktiker-Praxis: Ektoparasiten beim Kaninchen

Cover

Patient: 2 Jahre altes männliches unkastriertes Widderkaninchen

Anamnese

© farbkombinat - Fotolia.comDie Besitzerin beobachtet seit einiger Zeit, dass das Tier starken Haarausfall bzw. Haarbruch hat, auffällig oft das Fell leckt in Verbindung mit häufigem Kratzen und Schütteln des Ohres, zudem ist eine große Schläfrigkeit über den gesamten Tag hinweg auffällig und das Kaninchen hat weniger Appetit als sonst.

Diagnose

• Fellwechsel
• Milbenbefall mit allgemeiner Immunschwäche

Da das Tier ausschließlich in der Wohnung gehalten wird, ist die Besitzerin sehr über den Befund überrascht. Nach kurzer Zeit fällt ihr ein, dass sie einige Wochen zuvor zwei Kaninchen in Urlaubspflege hatte, die sich ständig kratzten und auch massiven Haarausfall zeigten. Vermutlich war dies die Ansteckungsquelle.

Behandlung

Zuallererst werden die Ausscheidungsorgane und der Stoffwechsel des Kaninchens mit Hilfe folgender Präparate wieder angeregt und stabilisiert:

2 x täglich 3 Globulis Solidago D 4 (Goldrute, Nierenfunktionsmittel)

4 x pro Woche 3 Globulis Carduus marianus (Mariendistel, Lebermittel)

2 x pro Woche 1 ml Coenzyme compositum (Anregung des Stoffwechsels)

Zur Behandlung des Milbenbefalls bekommt das Kaninchen eine Bachblütenmischung mit Crap Apple, Walnut, Centaury zur äußerlichen Anwendung verabreicht. 3 x täglich werden einige Tropfen der Bachblüten auf den Kopf, das Schulterblatt und das Fell des Kaninchens mit der Pipette geträufelt, denn die Bachblüten wirken auch über die Haut. Des Weiteren sollte das Fell täglich mit einem grobzinkigen Kamm gekämmt werden.

Zusätzlich wird das Kaninchen einmal täglich gewaschen. Dazu wird 250 ml lauwarmes Wasser in eine Schale mit 15 Tropfen der Bachblüten gegeben und das Fell des Kaninchens damit abgerieben. Dabei das Kaninchenfell nicht allzu nass werden lassen, da ansonsten die Gefahr besteht, dass das Tier sich erkältet.

Ein ausgezeichnetes Räudemittel ist die Nosode Psorinum D 30 (1 x täglich D 30 über einen Zeitraum von einer Woche geben).

Anmerkung: Psorinum als Globulis sind in Apotheken nicht mehr erhältlich, alternativ kann von der Firma Heel Psorinum injeel (1 ml) gegeben werden.

Zur abschließenden Behandlung wird Cutis compositum (Anregung der Abwehrsysteme bei Haarausfall, Dermatitis, Ekzemen etc.) 1 x tägl. (1 ml) für zehn Tage empfohlen.

Hinweis

Als eines der wichtigsten therapeutischen Maßnahmen darf das vollständige Ausräumen, Reinigen und Desinfizieren des Käfigs/Schlafplatzes nicht vergessen werden.

Den Käfig mit Essigwasser und heißem Wasser (gekocht) reinigen, Näpfe und Tränken nicht vergessen. Spielsachen für drei Tage in den Gefrierschrank stellen – das tötet die Milben ab.

Behandlungserfolg

Nach einem Monat ruft mich die Tierbesitzerin an und teilt mir mit, dass es ihrem Tier wieder sehr gut geht. Das Tier ist viel aufgeweckter und fröhlicher als bisher, das Fell ist sehr schön nachgewachsen und glänzend.

Melanie Bleyle
Melanie Bleyle
Tierheilpraktikerin und Tierhomöopathin
Tiertherapie1974@t-online.de

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