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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2018

Beauty Experten-Tipp

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Bewährte Pflege-Klassiker

Ständig kommen neue Schönheits-Innovationen auf den Markt. Es gibt aber auch ein einige Wirkstoffe, „Klassiker“, die über Jahrzehnte erfolgreich bei der Hautpflege erprobt wurden. Wir wollen diese einmal genauer unter die Lupe nehmen:

RETINOL – Das Anti-Aging-Vitamin

Retinol (Vitamin A) ist der am besten durch Studien gesicherte Anti-Aging-Wirkstoff. Schon eine geringe Konzentration regt die Bindegewebszellen zu mehr Arbeit an und hemmt den Kollagen-Abbau. Entdeckt wurde das Super-Vitamin 1913 vom amerikanischen Biochemiker Elmer McCollum. In den 1970er-Jahren wurde Retinol erstmals in der Kosmetik eingesetzt. Die optimale Wirkung zeigte sich bei einer Konzentration von 0,4%; diese Dosis überforderte allerdings sensible Hauttypen. Dazu erwies sich Retinol als empfindliche „Diva“, die weder Licht und Wärme, noch Sauerstoff mag. Um den Wirkstoff unbeschadet zum Zellkern zu bringen, entwickelten Forscher spezielle Transportsysteme. Viele Firmen kombinieren Retinol heute mit beruhigenden Inhaltsstoffen oder arbeiten mit sanften Retinol-Formen wie Retinylpalmitat oder Retinaldehyd.

UREA – Schnelle Hilfe bei Trockenheit

Urea ist ein natürlicher Stoff, der an vielen Prozessen unseres Körpers beteiligt ist. Pflege Offiziell entdeckt wurde Urea Anfang des 18. Jahrhunderts vom niederländischen Chemiker und Mediziner Herman Boerhaave. Reiner Harnstoff kann bereits seit 1828 synthetisch hergestellt werden. Trotzdem hatte die Substanz lange ein Image-Problem. Hinzu kam: Obwohl Forscher schon in den 1970er-Jahren herausfanden, dass Urea das Wasserbindevermögen der Haut verbessert, konnten die ersten Cremes nicht überzeugen. Der Wirkstoff zerfiel zu schnell und hinterließ einen unangenehmen Geruch. Erst Anfang der 1990er-Jahre stand die perfekte Formel. Seither gilt der Wirkstoff als Pflege-Star für trockene, rissige Haut, die oft einen Mangel an Urea aufweist. Er schützt vor Feuchtigkeitsverlust, optimiert die Elastizität und wirkt Mikroentzündungen entgegen.

HYALURONSÄURE – Der Feuchtigkeitsmagnet

Als der deutsche Chemiker Karl Meyer 1934 ein Rinderauge sezierte, entdeckte er eine durchsichtige Flüssigkeit, die er Hyaluronsäure nannte (von griechisch „hyalos“ = gläsern). In den Folgejahren spürten andere Wissenschaftler Hyaluronsäure auch im menschlichen Körper auf. Ende der 1970er wurden Beauty-Konzerne auf die feuchtigkeitsbindende Substanz aufmerksam. Für die ersten Cremes wurde Hyaluronsäure aus Hahnenkämmen gewonnen – darauf reagierten viele allergisch. Durch die Größe der HyaluronMoleküle hatten die Produkte zudem nur einen oberflächlich glättenden Effekt. Inzwischen kann die Beauty-Industrie kleinere Moleküle herstellen, die tief in die Haut einziehen und eine nachhaltige Anti-Falten-Wirkung haben. Ein weiterer Meilenstein war die Erfindung von Bio-Hyaluronsäure aus Getreide.

Q10 – Powerstoff für müde Haut

Q10 ist für die Energiegewinnung der Zellen zuständig und schützt die Haut vor oxidativem Stress. 1957 gelang es dem amerikanischen Wissenschaftler Frederick L. Crane, das Coenzym zu isolieren. 20 Jahre später fand sein britischer Kollege Peter Dennis Mitchell heraus, wie Q10 innerhalb der Zellen wirkt … und erhielt dafür den Chemie-Nobelpreis. Erste Tests, Q10 für die Hautpflege zu nutzen, waren vielversprechend. In Zellkulturen förderte es z.B. die Bildung neuer Hyaluronsäure. Das Problem: Bei Kontakt mit Sauerstoff wird Q10 wirkungslos. Jahre vergingen, bis eine stabile Formel gefunden wurde und 1998 das erste Q10-Produkt auf den Markt kam. Inzwischen lässt sich Q10 auch aus Pflanzenzellen gewinnen, sodass der Wirkstoff selbst in Naturkosmetik eingesetzt werden kann.

Björn DonnerHerzlichst,

Björn Donner
Beauty-Coach, Hairstylist, Visagist, Kosmetiker, Farb- und Stilberater
info@bjoern-donner.de

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