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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 4/2010

Meldungen

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Güte-Prüfung medizinischer Websites

Seit über 15 Jahren prüft die Stiftung Gesundheit gesundheitsbezogene Bücher und Broschüren auf Güte und Unabhängigkeit, nun auch das Internet. Das Zertifikat „Geprüfte Homepage“ der Stiftung Gesundheit zeichnet künftig Online-Medien mit Gesundheitsbezug aus, sofern diese das Prüfungsverfahren erfolgreich absolviert haben. Jede zu zertifizierende Website durchläuft einen standardisierten Katalog von 75 Fragen, der Bereiche von publizistischer Sorgfalt, Zielgruppen- Eignung, inhaltlicher Unabhängigkeit, Barrierefreiheit und Usability bis hin zur rechtlichen Unbedenklichkeit abprüft. „In das System flossen wesentliche Komponenten des Discern-Fragebogens ein, eines anerkannten Instruments zur Qualitätssicherung von Patienteninformationen“, erklärt Prof. Dr. Uwe Sander der FH Hannover, der das Verfahren zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Thomas J. Schult entwickelt hat. „Der Bewertungskatalog ermöglicht uns einen standardisierten und systematischen Vergleich von Websites – unabhängig von Selbstauskünften der Betreiber und mit den Schwerpunkten publizistische Sorgfaltspflichten und Nutzbarkeit des Inhaltes.“ „Dieser Aufwand ist zweifellos hoch“, sagt Dr. Peter Müller von der Stiftung Gesundheit, „doch allein eine Selbstauskunft von Webseiten-Betreibern erscheint mir heute, speziell in gesundheitsbezogenen Themenfeldern, nicht mehr hinreichend.“ Mehr zu den Zertifizierungen finden Sie unter: www.stiftung-gesundheit.de/gepruefte-ratgeber/zertifizierung_homepages.html

Soja – gesunde Allround-Bohne oder Risikofaktor?

Ob als Würzsoße, Öl, Fleisch- oder Milchersatz – die Verwendungsmöglichkeiten für Sojabohnen sind so mannigfaltig wie die Meinungen zum gesundheitlichen Nutzen. Von Gesundheitsbewussten und Vegetariern als Trendlebensmittel entdeckt, warnen Mediziner und Wissenschaftler vor möglichen Risiken eines hohen Konsums. Soja in der Medizin: Als natürlicher Östrogenersatz sollen entsprechende Sojapräparate bei Frauen jenseits der 50 gegen typische Beschwerden der Wechseljahre helfen. Viele Ärzte stehen dem allerdings kritisch gegenüber, da nicht ausreichend geklärt ist, ob diese bei längerer Einnahme das Brustkrebsrisiko erhöhen. Auch bei Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion ist erst einmal Vorsicht angebracht. Besonders in isolierter und angereicherter Form können sich Phytoöstrogene ungünstig auf den Schilddrüsenstoffwechsel auswirken. Einen Anlass, Sojaprodukte komplett vom Teller zu verbannen, gibt es allerdings nicht. Gerade für fleischlos lebende Menschen oder Milchzuckerintolerante sind diese eine willkommene Abwechslung und Eiweißquelle. Doch es gilt: weniger ist mehr. Besonders unfermentierte Produkte wie Tofu und Sojamilch enthalten reichlich Phytinsäure, welche die Aufnahme von Mineralstoffen wie Kalzium, Eisen und Jod im Darm stört. Zudem sind Verunreinigungen mit gentechnisch veränderter Soja in vielen Produkten keine Seltenheit mehr, doch für den Verbraucher nicht zu erkennen.

Gut schlafen dank Nacht-Milchkristallen

Ein spezielles Nachtmilchprodukt kann zu einem erholsameren Schlaf führen. Das zeigt eine im Fachjournal „Der Lebensmittelbrief – Ernährung aktuell“ veröffentlichte placebokontrollierte Doppelblindstudie. Demnach konnte die Wirksamkeit eines Milchprodukts mit nativ erhöhtem Melatoningehalt signifikant nachgewiesen werden. Die Münchner Milchkristalle GmbH hat – basierend auf den Ergebnissen – erstmals Nacht-Milchkristalle entwickelt. Sie enthalten natürliches natives Melatonin und können rezeptfrei erworben werden. Die nativen Gehalte des Hormons Melatonin in der Milch können insbesondere durch Anpassung des Lichtregimes in der Milchviehhaltung an den natürlichen Tag-/ Nachtverlauf, die Wahl des richtigen Melkzeitpunktes und einer grasbasierten Fütterung der Kühe erhöht werden. Eine Studie der Innovationsberatung Weihenstephan mit 40 Versuchspersonen ergab: Das Milchprodukt führte bei 73% der Versuchspersonen in der Verumgruppe nach 10 Einnahmetagen zu einem erholsameren Schlaf. Der Vergleich zur Placebogruppe ergab unter Anwendung des U-Tests einen hoch signifikanten Unterschied. Ergänzend untersuchte Wirkungsfelder bestätigten die positive Wirkung des geprüften Milchprodukts im Hinblick auf die Tagesaktivität, das Wohlbefinden, die Schlafintensität, den Tag-/Nachtrhythmus sowie die Einschlafgeschwindigkeit und das Durchschlafverhalten. Auch die Kühe konnten von den Haltungsbedingungen, die einen hohen nativen Melatoninspiegel in der Nacht bedingen, profitieren: Milchleistung, Futterverwertung und Remontierungsrate wurden verbessert. Weitere Informationen zu Nacht-Milchkristallen unter: www.nacht-milchkristalle.de

Fruchtwasserpunktion besser vermeiden

Ein gezielter Ultraschall könnte werdenden Müttern die Entscheidung über eine Fruchtwasserpunktion deutlich erleichtern. Diese ist zwar genauer, birgt aber ein Fehlgeburtsrisiko von 0,5%. Eine Studie Bonner Gynäkologen mit 700 Schwangeren zeigte, dass 87% der werdenden Mütter sich nach einem unauffälligen Ultraschallbefund gegen eine Punktion entschieden. Die Qualität der Bilder ist inzwischen so gut, dass Ärzte Fehlbildungen wie einen offenen Rücken (Spina bifida) erkennen können. Ebenso sind körperliche Merkmale sichtbar, die auf eine Chromosomenstörung wie das Down-Syndrom hinweisen. Infos rund um die Schwangerschaft sowie ein Schwangerschaftswochen- Rechner unter: www.baby-und-familie.de/Schwangerschaft

Neue Informationspflichten für Berater, Trainer und Coaches

Seit dem 17. Mai gelten neue Informationspflichten für Dienstleister. Danach sind diese verpflichtet, zahlreiche Angaben zu ihrem Unternehmen sowie den rechtlichen Bedingungen des Vertragsabschlusses zu machen. Die neue Verordnung über Informationspflichten für Dienstleistungserbringer (DL-InfoV) gilt sowohl für Gewerbetreibende als auch für Freiberufler. Sie hat jedoch einige Ausnahmen z. B. bei Dienstleistern, soweit sie Gesundheitsdienstleistungen anbieten. Freie Psychotherapeuten und Heilpraktiker für Psychotherapie, die ausschließlich Patienten behandeln, unterliegen deshalb nicht den neuen Informationspflichten. Näheres zum Anwendungsbereich und zur Erfüllung der Informationspflichten kann dem Informationsblatt des Bundesverbands der Freien Berufe entnommen werden. http://www2.bptk.de/uploads/100528_bfb_infoblatt.pdfhttp://www2.bptk.de/uploads/100528_informationspflichten.pdfhttp://www2.bptk.de/uploads/100528_dl_infov.pdf

Postnatale Depressionen bei Vätern oft übersehen

Viele frischgebackene Väter leiden an postnatalen Depressionen, die meisten Fälle bleiben jedoch unentdeckt und unbehandelt.„Einer von zehn Vätern ist wohl betroffen“, warnen Wissenschaftler der Eastern Virginia Medical School. Kritische Phase nach 3 bis 6 Monaten: Schlafmangel, neue Verantwortungen und das Unterstützen einer Frau mit postnatalen Depressionen können bei Männern Auslöser sein. Die Wissenschaftler haben 43 Studien mit den Daten von 28.004 Eltern aus 16 verschiedenen Ländern ausgewertet. Es zeigte sich, dass die Väter in den ersten Wochen nach der Geburt am glücklichsten waren. Die Depressionen setzten nach 3 bis 6 Monaten ein. Zu diesem Zeitpunkt waren mindestens 10 und bis zu 25% der Männer betroffen. Geteiltes Leid: Die Depressionen scheinen zwischen den Eltern geteilt zu werden. Männer sind viel eher betroffen, wenn auch ihre Partnerin an einer postnatalen Depression leidet. Paulson und Bazemore fordern eine Verbesserung bei Diagnose und Behandlung von Vätern mit hohem Risiko. Es gibt immer mehr Hinweise dafür, dass elterliche Depressionen entscheidende Auswirkungen auf die Emotionen, das Verhalten und die Entwicklung der Kinder haben. Depressionen bei einem Elternteil sollten laut den Wissenschaftlern zu einer sofortigen Untersuchung auch des anderen Elternteils führen. Prävention und Intervention müssen sich auf das Paar und die Familie konzentrieren, statt nur auf einzelne Menschen.

Die richtige Ernährung im Urlaub

Die Küche fremder Länder bietet meist eine Vielzahl ebenso verlockender wie unbekannter Leckereien. Auf den Märkten leuchten Papayas und anderes Obst in kräftigen Farben. Im Restaurant, im Hotel oder an der Strandbar lässt der Duft von Couscous, Chili, Taboulé, gegrilltem Fleisch oder Fisch das Wasser im Mund zusammenlaufen. Fette, besonders stark gewürzte Speisen oder verunreinigtes Trinkwasser können allerdings zu Magen- und Darmproblemen führen. Meist sind diese Reisedurchfälle harmlos und nach ein paar Tagen wieder verschwunden. Aber auch gefährliche Krankheiten wie z.B. Hepatitis A oder Cholera können über Nahrungsmittel und Trinkwasser übertragen werden. Tipps zur gesunden Ernährung auf Reisen: Die einfachste Regel für den sicheren Umgang mit Nahrungsmitteln lautet: Cook it, boil it, peel it or forget it! Nur gekochte oder gegarte Nahrungsmittel sowie geschältes Obst und Gemüse essen. Außerdem sollte man Fleisch, Fisch und Eier nur durchgebraten, gekocht oder sorgfältig geräuchert genießen. Auch mit Eierspeisen, Pasteten, Hackfleisch, Majonäse, Speiseeis und Pudding kann man sich leicht den Magen verderben. Leitungswasser sollte man im Ausland nicht trinken, da es in vielen Ländern keine Trinkwasserqualität hat. Zum Zähneputzen besser Mineralwasser benutzen, und auf Eiswürfel verzichten. Außerdem sind Milch und Käse oftmals Nährböden für viele Krankheitserreger. Deshalb ist es ratsam, nur pasteurisierte Milch zu trinken oder die Milch abzukochen und dann im Kühlschrank aufzubewahren.

Vorsicht, Sonne!

Der Sommer kommt, und nach einem eisigen Winter und einem kalten Frühling hofft nun ganz Deutschland auf Sonne satt. Doch gerade diese freudige Erwartung birgt auch Risiken. Um Sonnenbrand und langfristige Schäden durch UV-Strahlung zu vermeiden, ist Vernunft angesagt und die Kenntnis einiger Fakten: Sonnencreme alleine reicht nicht! Das Verwenden einer hochwertigen Sonnencreme ist selbstverständlich. „Lichtschutzfaktor 15“, so der Präventionsexperte des Medizinischen Präventions-Centrum Hamburg, „sollte Bestandteil jeder Tagespflege sein. Bei Sonnenexposition, z. B. im Urlaub, sollte es noch mehr sein (> Faktor 30), besonders bei empfindlicher Haut.“ Und dennoch ist die Sonnencreme kein 100%iger Schutz. Speziell in den Mittagsstunden sollte man an einem sonnigen Tag das tun, was die Menschen in südlichen Ländern uns vormachen: im Schatten bleiben. Krebsrisiko! Hautkrebs ist auf dem Vormarsch! Seit den 70er Jahren stieg die Melanomrate um mindestens das Vierfache. Nach Schätzungen der Deutschen Krebsgesellschaft erkranken in Deutschland rund 96.000 Menschen jährlich am hellen Hautkrebs (80.000 am Basalzellkarzinom, 16.000 am Plattenepithelkarzinom). Beim schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) sind es ca. 15.000 Neuerkrankungen pro Jahr. „Früherkennung gerade bei den früh metastasierenden malignen Melanomen ist überlebenswichtig“, betont Prof. Bamberger. „In Zusammenarbeit mit dem Dermatologikum Hamburg bieten wir einen Haut-Check von Experten allerersten Ranges. Wir messen strahlenfrei die Knochendichte, um einen erhöhten Vitamin D-Bedarf zu erfassen.“ Weitere Informationen zu den Diagnostikleistungen des MPCH unter: www.mpch.de

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