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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 5/2017

Aktuelles vom VUH

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WHO : Liste der gefährlichsten Keime veröffentlicht

Jedes Jahr sind in Deutschland ca. 400 000 bis 600 000 Menschen von einer nosokomialen Infektion betroffen, schätzungsweise 10000 bis 15000 Patienten sterben daran. Multiresistente Keime stellen die derzeitige Medizin zunehmend vor ein ernstzunehmendes Problem. Jetzt hat die WHO die erste globale Liste resistenter bakterieller Erreger veröffentlicht: Demnach werden zwölf Erreger als „Killer-Keime“ und als besonders bedrohlich für den Menschen eingestuft. Sinn und Zweck der Liste ist, Forschung und Entwicklung in Bezug auf neue potentere Antibiotika zu fördern.

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) weist zudem auf seiner Homepage darauf hin, dass 20-30% dieser nosokomialen Infektionen und Todesfälle durch eine bessere Einhaltung von bekannten Hygieneregeln vermeidbar wären und der unsachgemäße Einsatz von Antibiotika zur Resistenzentwicklung beiträgt. Deshalb hat das BMG gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie zahlreichen Verbänden und Organisationen die „Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie“ (DART) erarbeitet, die sowohl der Antibiotika-Resistenzbekämpfung bei Menschen als auch bei Tieren Rechnung tragen soll.

Die WHO listet die Killerkeime in drei Gruppen den verschiedenen Prioritäten critical (kritisch), high (hoch) und medium (mittel) wie folgt auf:

WHO priority pathogens list for R&D of new antibiotics

Priority 1, critical

  • Acinetobacter baumannii, carbapenemresistant
  • Pseudomonas aeruginosa, carbapenemresistant
  • Enterobacteriaceae, carbapenemresistant, ESBL-producing

Priority 2, high

  • Enterococcus faecium, vancomycinresistant
  • Staphylococcus aureus, methicillinresistant, vancomycin-intermediate and resistant
  • Helicobacter pylori, clarithromycinresistant
  • Campylobacter spp., fluoroquinoloneresistant
  • Salmonellae, fluoroquinolone-resistant
  • Neisseria gonorrhoeae, cephalosporinresistant, fluoroquinolone-resistant

Priority 3, medium

  • Streptococcus pneumoniae, penicillinnon-susceptible
  • Haemophilus influenzae, ampicillinresistant
  • Shigella spp., fluoroquinolone-resistant

Quellen:


Phytotherapie: Ingwer ist die Heilpflanze 2018

Gekürt wurde die aromatisch riechende und schmeckende Wurzel vom Verein NHV Theophrastus anlässlich des Heilkräuter-Fachsymposiums im sächsischen Panschwitz-Kuckau. In seiner Heimat Asien wird der Ingwer seit Jahrtausenden medizinisch genutzt. Er wirkt krampflösend, entzündungshemmend und schmerzstillend. Im mittelalterlichen Europa kannten und verwendeten ihn Hildegard von Bingen und Paracelsus bei Magen-Darm-Beschwerden.

Quelle: www.nhv-theophrastus.de


Krebsforschung: Grünkohl überholt Broccoli

Bisher war es der Broccoli, dem im Kampf gegen Krebs die höchste Potenz zugesprochen wurde. Doch ausgerechnet die Bregenwurstbeilage Grünkohl hat jetzt das Brokkoligemüse vom Siegertreppchen verdrängt. Die für den Siegeszug verantwortlichen Inhaltsstoffe des Grünkohls sind die Glucosinolate. Hierbei handelt es sich um pflanzeneigene Stoffe, die den Grünkohl eigentlich vor gefräßigen Insekten schützen. Beim Menschen werden die Glucosinolate beim Zerkauen oder Zerschneiden des Gemüses in Senföle umgewandelt – und einige dieser Senföle wirken nachweislich krebspräventiv. Norddeutsche Grünkohl-Arten wie Frostara, Neuefehn oder Rote Palme wiesen einen hohen Anteil an solchen besonders gesunden Senfölen auf.

Quellen:


Beginnt Parkinson im Magen?

Dass unsere Darmflora in Wechselwirkung mit dem Gehirn steht und in Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson oder Schlaganfall gebracht wird, darüber haben wir in der Vergangenheit schon mehrfach berichtet. Laut einer neuen Studie aus Schweden kommt nun auch der Magen als Mitverursacher der Parkinson-Erkrankung in Betracht. Kappt man nämlich einen Nerv, der das Gehirn mit dem Bauchraum verbindet, sinkt das Risiko, an der Parkinson-Krankheit zu erkranken, deutlich.

Bei ihren Untersuchungen verglichen die Wissenschaftler Daten der schwedischen Gesundheitsdatenbank. Das Ergebnis: Patienten mit ganz oder teilweise durchtrenntem Vagusnerv erkrankten seltener an Morbus Parkinson als die Kontrollgruppe. Betrachteten die Forscher die Patientengruppe mit vollständiger Durchtrennung des Nervs, sank die Parkinson-Rate um 22%. Lag die Vagotomie mindestens fünf Jahre zurück, sank die Rate sogar um 41%. Damit stützt die Studie aus Skandinavien die Hypothese, dass Parkinson im Magen entsteht und sich über die Nervenbahnen ins Gehirn ausbreitet.

Morbus Parkinson ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Weltweit sind rund 4,1 Millionen Menschen betroffen, in Deutschland mehr als 280000 Personen.

Quelle: www.dgn.org

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