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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 5/2016

Fallstudie aus der tierheilkundlichen Praxis: Chronisches Sommerekzem

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2016 05 Ekzem1Patient

Washington, Friese, Wallach, 17 Jahre

Ich stelle hier einen chronischen, besonders langwierigen Fall vor, mit dem ich dokumentieren möchte, dass oft auch nach vielen Jahren Krankengeschichte eine Verbesserung oder Heilung einer Erkrankung, z.B. durch alternative Heilverfahren, möglich ist. Manchmal muss man einfach nur den Mut haben, völlig neue Wege zu gehen.

Vorgeschichte

Seit seinem 5. Lebensjahr leidet Washington an einem Sommerekzem. Seine engagierte Besitzerin hat nichts unversucht gelassen, um seine Beschwerden zu lindern und den Markt nach geeigneten (Gegen-) Mitteln zur Behandlung eines Ekzems abgesucht. Immer im Frühling, sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen zu bemerken sind, beginnt Washington sich zu scheuern. Der Juckreiz ist extrem stark. Er verliert bis zum Sommer seine komplette Mähne und hat offene Stellen am gesamten Mähnenkamm. Dieser ist verdickt, warm und geschwollen, zum Teil blutig gescheuert. Ebenso sieht es an der Bauchnaht und der Schweifrübe aus. Insgesamt hat das Pferd trotz intensiver Therapie seitens der Besitzerin eine schuppige Haut. Washington muss schließlich den ganzen Sommer über entweder aufgestallt oder eingedeckt verbringen, scheuert und schubbert sich aber zunehmend auch mit seiner Ekzemdecke. Die Besitzerin stellt fest, dass sich die Beschwerden mit zunehmendem Alter verstärken und es dem Rappen tendenziell von Jahr zu Jahr schlechter geht.

Das Pferd wurde immer konventionell schulmedizinisch behandelt und betreut. Aufgrund der Stärke seiner Beschwerden gibt es zum Teil außer Cortison, das die Symptome immerhin lindern kann, keine Alternative.

Therapie

Die Besitzerin hörte von einer befreundeten Pferdehalterin, dass deren Tier von mir mit LLLT (Low-Level-Laser-Therapie) erfolgreich gegen Sommerekzem behandelt wurde und kontaktiert mich.

Bei der Low-Level-Laser-Bestrahlung wird dem Körper Energie in Form von Licht zugeführt, die dem Gesamtorganismus dann zur Verfügung steht. Die Wirkung des Laserlichtes auf die Blutbestandteile ist vielfältig; so erhöht sich z.B. die Sauerstoffaufnahmekapazität in den roten Blutkörperchen. Die Fließeigenschaften des Blutes werden sehr wahrscheinlich durch die Wirkung auf die Blutplättchen verbessert, und es wird eine starke immunologische Wirkung erzielt. Die LLLT bietet sich bei systemischen Erkrankungen des Organismus, wie z.B. bei Hauterkrankungen (Dermatosen, besonders Sommerekzem etc.), als Therapieform an.

Aus diesem Grund entscheide ich mich bei Washington nach der Anamnese und einer ersten Befunderhebung, zu der ich einen gepflegten Friesen mit Ekzemproblematik vorfinde, für die LLLT. Behandlungsziel ist eine Verbesserung seiner Beschwerden, die das Sommerekzem verursacht. Eventuell ist es möglich, den Juckreiz so weit zu reduzieren, dass das Pferd problemlos über den Sommer kommen kann.

Die Behandlung erfolgt zunächst über ca. 10-12 Anwendungen, jeweils im Abstand von ca. 2-3 Tagen. Hierbei wird dem Pferd kurzzeitig eine Venenverweilkanüle in die Halsvene platziert. Über einen Lichtleiter wird das Laserlicht für 5-20 Minuten direkt über die Vene in den Körper gelenkt und somit das Blut „bestrahlt“.

Washington wird zunächst im Abstand von 3 Tagen jeweils eine Braunüle gesetzt und mit Laserlicht behandelt. Schon nach wenigen Behandlungen lässt der Juckreiz nach. Der Mähnenkamm schwillt ab und die noch offenen Stellen an der Bauchnaht und der Schweifrübe heilen – ohne weitere Therapiemaßnahmen – völlig ab.

Inzwischen haben wir die anfänglichen Abstände der Therapie auf 4-6 Tage vergrößert und ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis erzielt: Das Pferd ist insgesamt wacher und leistungsfähiger, was sich auch beim Reiten bemerkbar macht. Der Juckreiz ist fast vollständig verschwunden, und zum ersten Mal seit 12 Jahren ist, sehr zur Freude der Besitzerin, Washingtons „Friesenmähne“ im Sommer komplett vorhanden!

Hier ein kurzes Statement der Halterin:
„Ich war richtig verzweifelt, denn kein Jahr verging, ohne dass Washington durch seine extreme Juckerei und trotz Decke seine ganze Mähne verlor. Daraufhin rief ich immer beim Tierarzt an, der ihm zur Unterstützung Cortison spritzen musste, da seine normalen Mittelchen nicht wirklich weiterhalfen, völlig egal, was wir ausprobierten. Mit 5 Jahren fing das Ganze an, jetzt ist er 17. Dieses Jahr fing ich sehr an zu grübeln, was ich noch für ihn tun könnte. Durch Zufall stieß ich auf Sabine Kreil. Wir sind sehr froh, sie kennengelernt zu haben. So begannen wir mit der Lichtlasertherapie. Und diese wirkt! Am Anfang war ich wirklich skeptisch, aber sie hilft. Washington scheuert sich, wenn überhaupt, wie ein Nicht-Sommerekzemer. Es war in den letzten Jahren so schlimm, da bewegte sich beim Schubbern immer der ganze Stall. So schlimm ist es seit dieser Therapie bei Weitem nicht mehr. Er steht total relaxt bei der Behandlung und scheint diese sogar richtig zu genießen.“

Sabine Kreil Sabine Kreil
Tierheilpraktikerin und Dozentin an den Paracelsus Schulen

thpkreiljahnke@aol.com

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