Übersicht dieser Ausgabe    Alle Paracelsus Magazine

aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/2021

Sonnige Medizin: Kolloidales Gold

Cover

„Das Gold ist verdichteter Sonnenstrahl
und steht in unmittelbarem Zusammenhang
mit der Sonne.“ Rudolf Steiner

Goldmedizin hat Heiler und Ärzte über Jahrtausende hinweg fasziniert. In den traditionellen Heilsystemen der TCM, des Ayurveda und in Tibet sowie bei den Maya und Azteken galten Goldarzneien als herausragende Mittel. Hildegard von Bingen, Paracelsus und Avicenna nutzten Gold bei verschiedenen Erkrankungen zur Stärkung sowie als Mittel zur Verjüngung und Langlebigkeit. Für Paracelsus war Gold sogar das höchste Heilmittel, größer als alle anderen Arzneien, die er auf der Basis von Metallen entwickelt hatte.

Vielfältige Goldmedizin

Goldarzneien umfassen ein breites Repertoire. So ist Gold z.B. wichtig in der Homöopathie: Aurum metallicum ist ein zentrales Mittel mit Bezug zum Herz-Kreislauf- und Nervensystem wie auch zu Depressionen. Das strahlende Gold erinnert an die Sonne. Seine Einsatzgebiete spiegeln seinen „sonnigen“ Charakter: das kraftvoll schlagende Herz, Ausgeglichenheit und freudige Lebenskraft. Aber auch „Goldwasser“ (Kolloidales Gold) wurde in der Medizingeschichte besonders häufig angewendet. Heute setzt man Gold zudem im Rahmen spezieller diagnostischer Verfahren und in der Krebstherapie ein.

Gold in der Kolloidalen Medizin

Das Edelmetall Gold kommt in der Natur und als Spurenelement im menschlichen Körper ganz natürlich vor. Wer es in geeigneter Form anwendet, fügt also dem Vorhandenen etwas hinzu. Als Kolloid hat Gold Eigenschaften, die ihm eine herausragende Wirkkraft verleihen. So kann es in dieser Form jeden Bereich des Körpers erreichen, selbst das Gehirn, das wegen der Blut-Hirn-Schranke für nur wenige Vitalstoffe zugänglich ist. Es kann Proteinstrukturen und Nukleinsäuren binden und mit Wirkstoffen „beladen“ werden, sodass diese direkt am Ort des Geschehens Effekte entfalten können.

Was sind Kolloide?

Kolloide sind allgegenwärtig in der Natur. Es sind in einem Medium fein verteilte Bläschen, Tröpfchen und Partikel im Nano- oder Mikrometer-Bereich. Sie begegnen uns in gasförmigen Aerosolen (z.B. Rauch, Nebel), porösen Feststoffen (z.B. Mineralerde) wie auch in flüssigen Emulsionen (z.B. Milch). Im Körper zählen Blut und Lymphflüssigkeit zu den kolloidalen Lösungen. Kolloide spielen also auch im Rahmen des normalen Stoffwechselgeschehens eine ganz natürliche Rolle.

Die elektrisch geladenen Kolloidteilchen entfalten bei einem Zusammenprall keinen mechanischen Effekt aufeinander. In einer reinen Lösung stoßen sie sich aufgrund ihrer gleichen Ladung ab. Sie schweben im Medium (im Fall von Goldwasser etwa 3-4 Monate nach dessen Herstellung), gewährleisten im Vergleich zu dessen Volumen eine große Grenzfläche, somit eine hohe Bindungskapazität.

Kolloidales Gold und seine Effekte im Körper

Kolloide können im Körper umso besser aufgenommen werden, je kleiner die einzelnen Partikel sind. Selbst bei Resorptionsstörungen funktioniert dies. Die Teilchen sind sowohl in der Lage, einen Mangel auszugleichen, als auch einen Überschuss belastender Stoffe, z.B. Schwermetalle, auszuleiten. Sie wirken schnell und bereits in geringen Mengen. Bei Kolloidalem Gold (Goldwasser) sollte lediglich die Relation von Goldgaben und den Verhältnissen im Körper gewahrt bleibt. Ansonsten ist die Anwendung sicher.

Allgemein können die Partikel die kolloidalen Eigenschaften der Körperflüssigkeiten verbessern, den Gewebestoffwechsel unterstützen und die Informationsübertragung zwischen den Zellen beeinflussen, sodass der gesamte Organismus in wenigen Tagen bis Wochen aktiviert wird und Anwender sich lebendiger und kraftvoller fühlen.

Starker Gegner Freier Radikale

Wenn in den Mitochondrien Energie produziert wird, fallen Stoffwechselabfallprodukte in den Zellen an, darunter auch reaktive Sauerstoffteilchen, die Freien Radikale. Diese entstehen auch durch Erkrankungen, Stress und Umwelteinflüsse. Die täglich produzierten Freien Radikale müssen neutralisiert werden, da sie sonst zerstörerische Effekte auf die (Strukturen der) Zelle haben, die unterschiedliche Symptome, Erkrankungen und chronische Leiden nach sich ziehen. Dieser bedrohliche Zustand wird als „oxidativer Stress“ bezeichnet und kann durch Kolloidales Gold positiv beeinflusst werden, da es zwei kraftvolle Radikalfänger stimuliert: SOD (Superoxiddismutase) und Glutathion.

Erhöhte Produktion von Glutathion

Das Tripeptid Glutathion ist in fast allen Zellen in hoher Konzentration enthalten. Glutathion ist an entscheidenden Stoffwechselvorgängen beteiligt: Es stärkt das Immunsystem, hemmt Entzündungen, steuert Zellentgiftungsreaktionen und Coenzym-Funktionen, unterstützt die Reparatur von DNA-Schäden. Glutathion schützt und baut die Darmschleimhaut auf und ist besonders wichtig für die Leber, die als eines der Körperentgiftungszentren von allen Organen die höchste Konzentration aufweist. Als starkes Antioxidans neutralisiert es die Wirkung Freier Radikale und bewahrt den Organismus vor degenerativen Erkrankungen.

Superoxiddismutase wird beeinflusst

Ein langes Leben ist unabdingbar mit gesunden Zellen verbunden. Das Enzym Superoxiddismutase (SOD) schützt Zellen in besonderem Maße, da es v.a. Superoxide unschädlich macht, die häufigsten und gefährlichsten Sauerstoffradikale. Viele Zivilisationskrankheiten, z.B. Diabetes Typ II, degenerative Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gicht, bestimmte Formen von Krebs und Allergien, Alzheimer etc., werden mit einem mangelnden Abbau von Freien Radikalen in Zusammenhang gebracht. Durch Krankheiten werden ebenfalls große Mengen Freie Radikalen erzeugt, wodurch sich der Bedarf an SOD erhöht – oft auf mehr, als der Körper selbst herstellen kann. So haben Diabetiker einen erhöhten Bedarf an SOD, das Folgeschäden ihrer Erkrankung vorbeugen kann. Auch bei Arthritis bzw. Arthrose braucht der Körper mehr SOD. In einer Studie mit Patienten, die an Arthritis bzw. Arthrose leiden, wurde festgestellt, dass durch SOD Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen gelindert werden konnten.

Goldkolloide beeinflussen die Bildung des kraftvollen Radikalfängers SOD und verändern dessen Expressionsmuster in verschiedenen Geweben.

Kolloidales Gold bei rheumatischen Beschwerden

Gold wurde früher auch erfolgreich gegen rheumatoide Arthritis eingesetzt. Unter Anwendung der damals injizierten Goldsalz-Lösung traten jedoch häufig (zum Teil schwere) Nebenwirkungen auf, weswegen diese Therapieoption heute als überholt gilt.

Kolloidales Gold wird dagegen oral eingenommen, und die Menge an Gold ist vergleichsweise gering. 2009 wurde eine Studie veröffentlicht, in der gezeigt werden konnte, dass reines Kolloidales Gold eine nebenwirkungsfreie, schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung bei rheumatoider Arthritis hat. Bei den Testpersonen nahm die Beweglichkeit der Gelenke deutlich zu, Schwellungen gingen zurück, Erschöpfungszustände und schnelle Ermüdbarkeit ließen nach. Bereits nach 1 Woche Einnahme spürten die Studienteilnehmer, dass sie alle Arten von Tätigkeiten besser ausführen konnten.

Schönere Haut und elastisches Bindegewebe

Als Glykation (Glykierung) wird die chemische Reaktion bezeichnet, bei der Kohlenhydrate ohne Enzymbeteiligung an Proteine oder Lipide gekoppelt werden. Das längerfristige Ergebnis fortschreitender Glykation sind AGEs (Advanced Glycation End Products), die sich ablagern und zu schlechterer Gewebeelastizität führen. Die AGEs können zu frühzeitiger Hautalterung führen oder in den Blutgefäßen die Entwicklung von Arteriosklerose begünstigen. AGEs triggern entzündliche Prozesse, fördern oxidativen Stress und degenerative Prozesse in verschiedenen Geweben. Kolloidales Gold wirkt der Glykation entgegen: Langzeituntersuchungen zeigen eine deutliche Verringerung der Abstände zwischen den Gewebefasern.

Weitere Anwenderbeobachtungen

Zu den zahlreichen Befindlichkeitsstörungen, die Kolloidales Gold positiv beeinflussen kann, zählen laut Berichten von Anwendern außerdem Beschwerden, die durch Stress ausgelöst
werden, sowie Potenzprobleme und eine verminderte Libido (v.a. bei längerer Einnahme scheint es als Aphrodisiakum zu fungieren). Depressiven und stressgeplagten Menschen schenkt Kolloidales Gold einen aufmunternden Sonnenstrahl. Nach einigen Tagen bis Wochen Einnahme fühlen sich viele Menschen ausgeglichener, schlafen tiefer und erholsamer. Beobachtet wurden eine verbesserte Sehfähigkeit, Normalisierung des Körpergewichts, ein stabileres Gangbild bei Gleichgewichtsstörungen und ein allgemein empfundener Verjüngungseffekt. Eine Pilotstudie konnte zeigen, dass Menschen auch geistig agiler werden und bewusster wahrnehmen, wenn sie Kolloidales Gold verabreicht bekommen.

Kolloidales Gold im Einsatz

Kolloidales Gold wirkt schon in kleinsten Mengen. Die Konzentration der Flüssigkeit, in der die Goldpartikel enthalten sind, wird in ppm angegeben (parts per million = Anteile pro Million). Brigitte Hamann Gesundheitsjournalistin, Buchautorin info@brigitte-hamann.de Kolloidales Gold ist in Konzentrationen von 1, 5, 10, 20, 30 und mehr ppm erhältlich und kann mit einem entsprechenden Gerät auch selbst hergestellt werden. Es gibt keine festen Empfehlungen, welche Konzentration in welchem Fall gewählt werden soll. Es sollte daher im Vorfeld eine fachliche Beratung seitens eines Therapeuten erfolgen. Ein guter Wert auch für die langfristige Einnahme sind etwa 5 ppm. Die übliche Dosis für einen Erwachsenen sind 1-2 Teelöffel pro Tag (10-20 ml), für Kinder 1 Teelöffel. Die Einnahme erfolgt am besten vor dem Frühstück. Dafür soll das Goldwasser unter die Zunge genommen und erst nach 1-2 Minuten geschluckt werden, so können die Kolloide schon über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Verwendet werden sollten Plastik-/Holzlöffel oder ein Schnapsglas, keinesfalls ein Löffel aus Metall, da dieser die Ladung beeinträchtigen kann.

Eine erste Wirkung kann sehr schnell spürbar sein. In der Regel dauert es eine Weile, bis sie sich voll entfaltet. Sie erkennen die Wirkung daran, dass es leichter fällt, sich zu konzentrieren. Die geistige Klarheit nimmt zu, ebenso Leistungsfähigkeit, Vitalität und Lebensfreude. Symptome lassen nach oder verschwinden.

Fazit

Kolloidales Gold ist eines der ältesten Heilmittel der Welt. Heute wissen wir, dass es im Organismus Wirkung bis auf die Zellebene entfalten kann. Ein wichtiger Einfluss auf das Wohlbefinden kann durch die gewebespezifisch verstärkte oder veränderte Expression des „Methusalem-Enzyms“ Superoxidismutase (SOD) entstehen. Aktuelle Forschungen bescheinigen Kolloidalem Gold therapeutisches Potenzial in verschiedenen Bereichen der Medizin, das weiter erforscht werden sollte.

Literatur

  • Barathmanikanth S, Kalishwaralal K, Sriram M et al.: Anti-oxidant effect of gold nanoparticles restrains hyperglycemic conditions in diabetic mice. J Nanobiotechnology. 2010 Jul 14;8:16.
  • Himmel, P.: Management of Rheumatoid Arthritis: Rationale for the Use of Colloidal Metallic Gold. Journal of Nutritional and Environmental Medicine. 2009. 7. 295-305.
  • Kim JH, Hong CO, Koo YC, Choi HD, Lee KW: Anti-glycation effect of gold nanoparticles on collagen. Biol Pharm Bull. 2012;35(2):260-4.
  • Abraham GE, McReynolds SA, Dill JS et al.: Effect of Colloidal Metallic Gold on Cognitive Functions: A Pilot Study. Optimox Corporation, Torrance, California.

Brigitte Hamann
Gesundheitsjournalistin, Buchautorin

info@brigitte-hamann.de

Foto: © fotobieshutterb / adobe.stock.com

zurück zur Übersicht dieser Ausgabe
Paracelsus SchulenWir beraten Sie gerne
Hier geht's zur Paracelsus Schule Ihrer Wahl.
Menü