aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/1997
Der naturheilkundliche Umgang mit Ohrgeräuschen (Tinnitus)
Störende Ohrgeräusche (Tinnitus aurium) werden vom Großteil der Menschheit wahrgenommen, allerdings unterschiedlich lang. Für über 80 % der Menschen sind diese Frequenzen in den Ohren nur für Sekunden oder wenige Minuten hörbar. Für über eine Million Betroffene in Deutschland stellen sie dagegen eine mehr oder weniger starke Beeinträchtigung und Belästigung dar. Immer häufiger ist der Therapeut mit diesen Patienten konfrontiert: Der Tinnitus-Betroffene kommt in die Praxis und wünscht sich eine Therapie, ein Präparat, eine Maßnahme, die ihm das Ohrgeräusch beseitigt. Da eine Vielzahl von Therapiemaßnahmen bei den einzelnen Patienten schon versucht und ausprobiert wurden, erhofft sich der Betroffene in der Naturheilpraxis dann weitere, natürliche Ansätze zu finden. Der naturheilkundlich orientierte Therapeut wird aber vor der Therapie erst Informationen aus der Wissenschaft, Erfahrungsheilkunde, Naturheilkunde und verschiedenen Therapeuten einholen, bevor er weitere Schritte unternimmt. Dann wird der Patient in das Therapiegespräch eingebunden, und zwar mit einer
Tinnitus ist keine Krankheit, Tinnitus ist „nur” ein Symptom! Das Ohrgeräusch ist nur ein Hinweis, die Ursache zeigt sich lediglich über dieses Merkmal. Ein Standardspruch wird gerade in der Schulmedizin sehr häufig verwendet: „Gegen Ihr Ohrgeräusch kann man nichts machen, lernen Sie damit zu leben und lenken Sie sich ab!” Sehr wichtig ist in diesem Zusammenhang die Frage, ob auch wirklich alle wichtigen Untersuchungen (siehe folgende Auflistung) durchgeführt wurden: Otologische, audiologische und andere medizinische Untersuchungen otoskopische und rhinoskopische Untersuchung Tonaudiogramm
neurologische Untersuchung Kernspintomographie internistische Untersuchungen
In der naturheilkundlichen Praxis versuchen wir, den Patienten in den Vordergrund zu stellen, und so ist die Anamnese und die Untersuchung ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Untersuchungen bei Tinnitus-Betroffenen Zu jeder Diagnose gehört auch die visuelle Untersuchung des Ohrenpatienten. Vor der Untersuchung sollte der Patienten aber auch bezüglich früherer Ohrbeschwerden oder entsprechender Vorerkrankungen befragt sowie besondere Lärmbelastungen erörtert werden.
Die Untersuchung sollte dazu dienen, verschiedene Verdachtsmomente und nichtberücksichtigte Erkrankungen aufzudecken. Die Untersuchung stellt nur einen kleinen Teil der therapeutischen Intervention dar. Mehr Dominanz sollte der Bereich der diagnostischen Fragestellung und des Gesprächs haben. Eine der wichtigsten Fragen zur Diagnose und Einleitung des therapeutischen Gesprächs ist: „Berichten Sie mir bitte genau, wann und unter welchen Umständen Ihr Tinnitus begann; trat er unmerklich, schleichend auf; kam er plötzlich, in Verbindung mit anderen Symptomen; kam er zu einer Zeit, in der eine andere Erkrankung vorlag; trat er in Zeiten von Streß, Belastungen, Lebensumstellung auf ?” Ursachenfindung bei dem Beschwerdebild Tinnitus Dem Tinnituscharakter entsprechend muß eine sorgfältige Ursachenforschung unter Berücksichtigung der psychosomatischen Problematik erfolgen. Der Betroffene wird dazu gemeinsam mit dem Therapeuten allen in Frage kommenden Ursachen auf den Grund gehen. Das gilt sowohl für den körperlichen als auch für den psychischen Bereich. Der Mensch ist so veranlagt, daß er hinter jedem Beschwerdebild eine Ursache sucht. Dies ist logisch und auch notwendig, damit er die Beschwerden ausschalten kann. Ist ein Ohrgeräusch hörbar, so muß es auch eine Ursache geben. Dies ist ein Standpunkt, der um jeden Preis beibehalten werden sollte. Und so macht man sich auf die Suche nach der Ursache. Hinweise dafür erhält man auch, nachdem ein Vertrauensverhältnis aufgebaut wurde, durch die Frage: „Warum, glauben Sie, hat sich ein Ohrgeräusch bei Ihnen entwickelt?” Ziel der Beratung ist es, den Betroffenen über den Mechanismus seines körperlichen und seelischen Geschehens zu informieren, damit er sich mit diesem auseinandersetzen kann. Die Konsequenz heißt: Der Tinnituspatient lernt sich und seinen Körper über das Symptom besser kennen. Stichpunkte für die Gesprächssituation in der Tinnitus-Anamnese
Die diagnostische Anamnese bei Tinnitus Neben der Aufklärung über die Vorgehensweise und Information geht es auch um das Ausfindigmachen von auslösenden, verstärkenden oder lindernden Aktivitäten. Hilfreiche Fragen können sein: „Wodurch wird der Tinnitus stärker?” oder „Wodurch vermindert sich das Ohrgeräusch?”.
Das Führen eines Tinnitus-Tagebuchs kann sehr wertvolle Informationen hierzu liefern. Die Funktionsweise dieses Tagebuches entspricht der eines Migränetagebuchs. Die Arbeit mit einem speziellen Tinnitus-Fragebogen Eine detaillierte und umfassende Fragestellung ist hier der wichtigste Punkt bei dem Gespräch mit dem Tinnitus-Betroffenen. Mit einem Fragebogen können viele verschiedenen Aspekte angesprochen werden, damit der Patient zusammen mit dem Therapeuten aufgrund der Hinweise eine Linie herausarbeiten kann, an der sich dann später ein individuelles Therapiekonzept aufbaut. Einen detaillierten Fragebogen können Sie beim Verfasser kostenlos anfordern (Fax 0911/ 7 90 88 98). Akupunkturpunkte nach Voll für die Testung: | |||
DÜ 19 | äußerer Gehörgang | ||
3E 17 | Paukenhöhle, Mittelohr | ||
3E 18 | Innenohr und Felsenbein | ||
Gbl 20 | Sympathikus | ||
Ly 1a | Lymphgefäß – Meßpunkt für die Tubenmandel | ||
Ly 2 | Lymphabfluß der Kiefer, Hinweispunkt für Herdgeschehen im Zahnbereich | ||
Nd KMP | Kontrollmeßpunkt Nervendegeneration | ||
Al 1a | Allergiepunkt – Gefäßsklerosemeßpunkt | ||
Al 2 | Allergiepunkt – Luftallergene | ||
Al 3 | Allergiepunkt – allergische Belastungen der Kopforgane | ||
Bi KMP | Kontrollmeßpunkt – bindegewebige Organdegeneration der Schleimhäute | ||
Bi 3 | bindegewebige Degeneration – Schleimhäute Mund-Nasen-Mittelohr-Rachen | ||
Darüber hinaus verwenden viele Therapeuten Testsätze. Der vom Verfasser zusammengestellte Tinnitus-Testsatz beinhaltet eine Vielzahl von bewährten Testsubstanzen aus dem Bereich der Nosoden, der Umweltgifte, Medikamente, Organdegenerationen, Infektionen, orthomolekulare Defizite (Vitamine/Mineralstoffe), Organpräparate und vieles mehr für die Testung der betroffenen Organsysteme. Weitere Testsätze, wie z.B. Orthomolekulare Medizin, Nahrungsmittel, Zahnwerkstoffe, Umwelttoxine u.a. sind ebenfalls im Handel. Kostenloses Informationsmaterial über Testsätze erhalten Sie ebenfalls über den Verfasser. Therapieansatz: Regeneration ermöglichen Nach jeder guten Testung und ausführlichen Anamnese führen die Wege und Ansätze dann zu einer effektiven und logischen Therapie.
Da mittlerweile bekannt ist, daß störende Frequenzen einen Einfluß auf das Ohrgeräusch haben, tritt auch bei Tinnitus die Resonanzreaktion in Kraft. Da Tinnitus ebenfalls eine Frequenz ist, könnte eine Erklärung sein, daß es über das Resonanzphänomen eine exogene oder endogene Störquelle hinter diesem Symptom des Tinnitus geben kann. Beispiele:
Tinnitus stellt oft ein Problem in der Therapie dar. Durch eine detaillierte Diagnose werden schneller und effektiver therapeutische Ansätze entwickelt. Jan W. Moestel, Postfach 20 07, 90710 Fürth |