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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2017

Fallstudie aus der naturheilkundlichen Praxis: Rezidivierende Blasenentzündung

Cover

Patientin

Bianca M., 27 Jahre

Anamnese

Frau M. kommt in meine Praxis, da sie seit Jahren an rezidivierenden Blasenentzündungen leidet. So verging u.a. in den vergangenen 5 Jahren kein einziger Urlaub am Meer ohne Beschwerden wie häufiges Urinieren kleiner Mengen (Pollakisurie), erschwertes und schmerzhaftes Urinieren (Dysurie), nächtliches Urinieren (Nykturie) sowie schmerzhaftes, nur schwer unterdrückbares Urinieren (Strangurie).

Das führt so weit, dass sie sich bereits Wochen vor Urlaubsantritt schlaflose Nächte bereitet, weil sie an nichts anderes mehr denken kann, als daran, dass es im anstehenden Urlaub endlich mal besser werden müsse. Regelrechter psychischer Stress, unter dem die Lehramtsstudentin in ähnlicher Form auch regelmäßig vor Klausuren leidet: Einhergehend mit Prüfungsnervosität steigt jedes Mal auch die Anzahl der Toilettenbesuche. Was mit der Zeit dazu führt, dass Frau M. das Gefühl hat, trotz ihrer gerade mal 27 Lebensjahre bereits unter einer instabilen Blase zu leiden.

Zahlreiche Laboruntersuchungen beim Arzt ergaben glücklicherweise ein harmloseres Bild, abgesehen von Leukozyturien und Bakteriurien. Dennoch leidet die Patientin unter starkem Leidensdruck, zumal sich das Verständnis ihres damaligen Freundes in Grenzen hielt.

Von einer Stressmischung aus nahenden Klausuren und einem anschließenden Urlaub geplagt, erhofft sie sich schließlich Hilfe durch die Naturheilkunde. Denn obwohl sie bereits „mehrere Ärzte durch hatte“, konnte ihr bisher niemand helfen.

Therapie

Da die Patientin zum Zeitpunkt unseres Erstgesprächs wieder unter akuten Beschwerden leidet, entschließe ich mich zunächst zu einer homöosiniatrischen Behandlung: Dabei wird über einen Zeitraum von 8 Tagen abwechselnd jeweils zweimal Herniol Injekt (Steierl) bzw. JUV 110 Injektionslösung (Phönix) in folgende Akupunkturpunkte gespritzt (i.c.):

Konzeptionsgefäß (KG) 3:
Funktion: reguliert Qi-Fluss, beseitigt feuchte Hitze im unteren Erwärmer, stärkt die Blase bei tonisierender Nadelung
Indikation: Blasen- und Harnwegerkrankungen
Lage: Mittellinie, 1 Cun oberhalb Symphysen- Oberrand bzw. 4 Cun unterhalb Bauchnabel

Konzeptionsgefäß (KG) 6:
Funktion: optimiert Qi-Fluss, stärkt unteren Erwärmer, leitet Feuchtigkeit aus
Indikation: psychisch-physische Erschöpfung, Erkrankungen der Beckenorgane
Lage: Mittellinie, 1,5 Cun unterhalb Bauchnabel

Zur begleitenden oralen Einnahme verordne ich außerdem folgende spagyrischen bzw. komplexhomöopathischen Arzneimittel:

  • Phönix Hydrargyrum spag. (gegen akute Entzündungen, 6×20 Tropfen/Tag)
  • Phönix Ferrum spag. (fürs Immunsystem, 6×20 Tropfen/Tag)
  • Phönix Solidago spag. (fördert die Nierentätigkeit und somit die Ausscheidung etwaiger Keime, 6×20 Tropfen/Tag)
  • phöno Uren (zur Blasenkräftigung, 6×5 Tropfen/ Tag)

Fotos: © Naturheilpraxis SteinbachUm sicher zu gehen, führe ich einmalig eine osteopathische Einrichtung der Beckensymphyse (Symphysis pubica, faserknorpelige Gelenkverbindung zwischen rechtem und linkem Schambein) durch. Diese erfolgt in zwei Schritten (s. Fotos):

1. Dehnung: Die Patientin liegt auf dem Rücken, winkelt die Beine an und stellt die Füße schulterbreit auseinander. Der Therapeut stellt einen Arm waagerecht zwischen beide Knie-Innenseiten und bittet die Patientin, ihre Knie einige Sekunden lang so fest wie möglich zusammen zu drücken.

Fotos: © Naturheilpraxis Steinbach2. Gegenbewegung: Die Patientin führt Knie und Füße zusammen. Der Therapeut presst beide Knie gegeneinander und bittet die Patientin, ihre Knie einige Sekunden lang so fest wie möglich auseinander zu drücken.

Da die Patientin regelmäßig unter Blasenentzündungen leidet, folgt eine Dauerbehandlung über 3 Monate anhand der bereits genannten Arzneimittel (allerdings in anderer Dosierung):

  • Jeweils 3×20 Tropfen/Tag: Phönix Hydrargyrum spag., Ferrum spag. und Solidago spag.
  • 4×20 Tropfen/Tag: phöno Uren

Fazit

Die Behandlung verläuft sehr positiv. Ein Jahr nach Ende der Dauertherapie sucht mich die Patientin einmalig wieder auf, da sie sich wegen der nahenden Abschlussphase ihres Studiums und der Prüfungen abermals verunsichert fühlt. Ich rate ihr daraufhin, in dieser und in ähnlich gelagerten Situationen künftig morgens, mittags und abends jeweils 1 Kapsel Cystorenal Cranberry Plus (Quiris) zu den Mahlzeiten einzunehmen: Ein Nahrungsergänzungsmittel, das neben Cranberry- und Kürbiskern-Extrakten auch die Vitamine C und B2 (Riboflavin) enthält.

Die Wirkung beruht darauf, dass die innere Harnröhre gewissermaßen imprägniert wird, was ein Anhaften und Aufsteigen von Keimen verhütet. Eine Maßnahme, mit der sich die Patientin bis heute sicher fühlt.

Johannes W. SteinbachJohannes W. Steinbach
Heilpraktiker, Fachbuchautor, Medizinjournalist, Lebensmitteltechniker (staatl. gepr.)

pressebuero-jws@gmx.de 

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