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WASSER in der Krise – neu gedacht

© ssshohan I adobestock.com

Seit über 15 Jahren beschäftige ich mich mit der Frage, was sauberes Wasser eigentlich bedeutet – jenseits technischer Grenzwerte und bürokratischer Beruhigungsformeln. Mein persönlicher Zugang zum Thema ist tief verwurzelt: Als Kind überlebte ich eine schwere, in vielen anderen Fällen tödlich verlaufende Erkrankung. Später verlor ich eines meiner Patenkinder in Afrika, das an den Folgen von verunreinigtem Trinkwasser verstarb. Diese Erfahrungen prägen mein Verständnis von Gesundheit als unser wertvollstes Geschenk und meine wissenschaftliche Arbeit als Wasserforscher bis heute. Denn Wasser begleitet uns nicht nur im Alltag – es durchdringt unser gesamtes biologisches System. Es ist Träger von Stoffen, Informationen und Energie. Und doch behandeln wir Wasser vielerorts so, als ginge es hierbei nur um seine chemische Sauberkeit. 

 

In diesem Artikel werfe ich einen kritischen Blick auf die tatsächliche Qualität unseres Trinkwassers und zeichne ein Bild von der möglichen Zukunft aus Sicht von Wissenschaft und Praxis. Es geht um konkrete Technologien, wissenschaftlich fundierte Alternativen sowie die Frage, wie wir Wasser heute aufbereiten müssen, um seiner komplexen Rolle im menschlichen Körper und im ökologischen Kreislauf gerecht zu werden. So viel vorab: Die Herausforderungen sind groß, aber lösbar. Und die Zeit, sie zu lösen, ist jetzt. 

 

 

DIE ILLUSION DER SICHERHEIT

Offiziell gilt unser Trinkwasser als das am besten kontrollierte Lebensmittel. Doch ein genauer Blick auf aktuelle Studien zeigt ein anderes Bild. In über 70% aller in Europa untersuchten Gewässer wurden Mikroplastikpartikel nachgewiesen. Eine Studie der Vrije Universiteit Amsterdam konnte 2022 erstmals Mikroplastik im menschlichen Blut nachweisen. Das bedeutet: Die Partikel überwinden nicht nur Körperbarrieren, sie gelangen bis in unsere innersten Systeme. 

 

Und es bleibt nicht bei Plastik: In zahlreichen europäischen Regionen wurden Rückstände von Medikamenten, Pestiziden, Schwermetallen sowie hormonaktiven Substanzen im Leitungswasser gefunden, darunter Diclofenac, Carbamazepin, Antidepressiva, Östrogene, das Fungizid Chlorothalonil und das Herbizid S-Metolachlor. Diese Stoffe gelangen über Landwirtschaft, Industrie und Haushalte in den Wasserkreislauf und können durch heutige herkömmliche Kläranlagen häufig nicht ausreichend entfernt werden. Hinzu kommen „Ewigkeitschemikalien“ (PFAS und TFA = per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen bzw. Trifluoressigsäure), die in vielen Produkten des Alltags enthalten sind. Sie reichern sich in unserem Körper an, stehen im Verdacht, krebserregend zu wirken, und greifen in hormonelle Regelkreise ein. Für viele dieser Stoffe existieren bislang keine gesetzlichen Grenzwerte, obwohl ihre Präsenz im Wasser bekannt ist. 

 

 

SCHWACHSTELLEN UNSERES SYSTEMS

Das bestehende System der Trinkwasserüberwachung greift in entscheidenden Bereichen leider zu kurz. Zum einen endet die gesetzliche Kontrolle am Hausanschluss. Was danach passiert – in alten Leitungen, korrodierten Armaturen oder Systemen mit stagnierendem Wasser – bleibt im Verantwortungsbereich der Eigentümer. Zum anderen orientieren sich Prüfmethoden oft nur an einzelnen Leitparametern. Die komplexe Wirkungskaskade von Kombinationsbelastungen, also das Zusammenspiel von z. B. Hormonrückständen und Mikroplastik, wird kaum berücksichtigt. 

 

Zudem gehen viele Filterlösungen (z. B. Aktivkohlefilter oder Enthärtungsanlagen), die im privaten oder industriellen Bereich eingesetzt werden, in ihrer Leistung nicht weit genug. Dazu später mehr. 

 

 

MEHRDIMENSIONALE SUBSTANZ

In der konventionellen Chemie wird Wasser als H₂O beschrieben, als eine Verbindung aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom. Doch die moderne Forschung zeigt: Wasser ist weit mehr. Es ist ein hochdynamisches Medium mit fluktuierenden Strukturzuständen, das auf äußere Einflüsse (z. B. Temperatur, Druck, elektromagnetische Felder und chemische Impulse) reagiert. Forscher wie Prof. Pollack (University of Washington) haben die „Vierte Phase des Wassers“ beschrieben, eine gelartige, geordnete Strukturzone an hydrophilen Oberflächen, die andere physikalische Eigenschaften aufweist als normales Flüssigwasser. 

 

Die Exclusion Zone (EZ) kann Ladungen speichern und als energetische Schnittstelle zwischen Zellinnerem und Umwelt wirken. Auch Studien anderer renommierter Wasserforscher (u. a. Emilio Del Guidice, Mu Shik Jhon, Luc Montagnier) deuten darauf hin, dass strukturierte Wasserbereiche für die Zellkommunikation und Regulation des osmotischen Gleichgewichts entscheidend sein könnten. 

 

Wenn Wasser in seiner Struktur gestört ist, etwa durch elektromagnetische Störungen, Schadstoffeinträge oder technische Behandlung, verändert sich auch seine Fähigkeit, mit biologischen Systemen zu interagieren. Das bedeutet: Auch „chemisch sauberes“ Wasser, das formal den Normen genügt, kann biologisch dysfunktional sein, weil es in seiner Qualität nicht mehr dem entspricht, was der menschliche Organismus idealerweise benötigt. 

 

 

IDEOLOGIE STATT AUFKLÄRUNG

Die öffentliche Debatte über Wasser ist zunehmend polarisiert. Auf der einen Seite stehen technokratische Stimmen, die sich auf Grenzwerte und gesetzliche Normen berufen, ohne die Langzeitwirkung kumulativer Belastungen ernst zu nehmen. Auf der anderen Seite finden sich überhöhte Versprechen von „energetisiertem“ oder „lichtcodiertem“ Wasser, die wissenschaftlich kaum haltbar sind. Zwischen diesen Extremen fehlt oft der Raum für eine nüchterne, evidenzbasierte und dennoch ganzheitliche Betrachtung. Wir brauchen keine Heilversprechen, sondern Systeme, die auf messbare Wirkzusammenhänge setzen: auf Filtration, Strukturwiederherstellung, biologische Kompatibilität sowie gezielte Entlastung des Organismus. 

 

 

WASSER BRAUCHT WAHRHEIT UND WANDEL

Aus meinen bisherigen Ausführungen wird deutlich: Unsere wichtigste Ressource ist nicht einfach verunreinigt – sie ist missverstanden. Wasser ist nicht nur chemisch, es ist biologisch, physikalisch und informatorisch. Und es ist tief mit unserer Gesundheit, Umwelt und Zukunft verbunden. Schauen wir uns nun an, welche technologischen Entwicklungen heute in der Lage sind, Wasser nicht nur zu filtern, sondern in seine ursprüngliche, lebendige Qualität zurückzuführen. 

 

 

DIE VISION: URSPRÜNGLICHE QUALITÄT

Wenn ich von „ursprünglicher Wasserqualität“ spreche, meine ich nicht eine romantisierte Vorstellung vom Bergbach, sondern ein Wasser, das frei ist von anthropogenen Belastungen, biologisch aktiv und strukturell intakt. Solches Wasser gibt es in der Natur leider kaum noch. Studien zeigen, dass selbst im schönsten Gletscherwasser Rückstände von Industriechemikalien und Pflanzenschutzmitteln gefunden werden. 

 

Für mich besteht die Herausforderung darin, technische Verfahren zu schaffen, die Wasser nicht nur reinigen, sondern regenerieren, d. h. seine Struktur, Energie und Bioverfügbarkeit wiederherstellen. Dafür braucht es ein Zusammenspiel aus Filtration, Redoxprozessen, physikalischer Wasserbehandlung und materialwissenschaftlicher Forschung. 

 

 

DIE SCHWÄCHEN KLASSISCHER SYSTEME

Viele gängige Systeme begegnen mir in der Praxis immer wieder. Obwohl sie bestimmte Schadstoffe zweifellos entfernen, bleibt das Ergebnis häufig hinter den Erwartungen zurück. Aktivkohlefilter sind zwar gegen bestimmte Substanzen wirksam, aber bei hormonaktiven Rückständen, PFAS oder Nanopartikeln vielfach überfordert. Die Umkehrosmose filtert alles, auch lebenswichtige Mineralien, und erzeugt große Mengen an Abwasser. Auch klassische Enthärtungsanlagen (Ionentauscher) lösen nicht das Problem. Sie konzentrieren sich auf Kalk, nicht auf Schadstoffe. Zudem arbeiten sie mit Salz, was ökologisch und gesundheitlich heikel sein kann. 

 

Selbst gereinigtes Wasser kann also „leer“ und in seiner molekularen Struktur „verarmt“ sein. Aber genau diese Struktur ist entscheidend, da sie beeinflusst, wie Wasser mit unseren Zellen interagiert. Moderne Zellforschung zeigt, dass strukturiertes Wasser Zellkommunikation, Enzymaktivität sowie Membranspannungen mitprägt. 

 

 

DER BEITRAG INNOVATIVER TECHNOLOGIEN

In meiner Forschungsarbeit habe ich mich intensiv mit Technologien beschäftigt, die mehr leisten als bloße Filtration. Besonders vielversprechend sind kombinierte Systeme, die physikalische, chemische und biologische Verfahren vereinen. 

Dazu zählen: 

 

  • Ultra-Nano-Filtration, die Mikro- und Nanoverunreinigungen (bis 0,5 nm) eliminiert und die wichtigen Spurenelemente im Wasser belässt 

  • granulierte Fruchtsäurekomplexe, v. a. auf Basis von Apfelsäure, die Kalk lösen, ohne ihn umzuwandeln oder das Wasser zu entkalken 

  • katalytisch aktivierte Aktivkohle, die Rückstände (z. B. PFAS, Arzneimittel, Chlorabbauprodukte) effektiv bindet 

  • Wasserveredelung mit speziellen Rotationsverfahren, um Wasser in eine strukturierte, energetisch aktivere Form mit besserer Leit- und Lösungsfähigkeit zu bringen 

 

Ich spreche bewusst von „Wasserveredelung“, weil es dabei nicht nur um Reinigung geht, sondern um biologische Kompatibilität. Unser Ziel sollte sein, Wasser in eine Form zu bringen, in der es den Körper unterstützt, statt ihn zu belasten. 

 

 

WISSENSCHAFTLICHE EVIDENZ UND ENTWICKLUNG

Zahlreiche internationale Studien haben mich in diesem Ansatz bestärkt. Forschungen weltweit zeigen die positiven Effekte von mit molekularem Wasserstoff angereichertem Wasser auf Zellschutz, Entzündungsreduktion und antioxidative Prozesse. Gerade bei chronischen Erkrankungen (z. B. Metabolisches Syndrom, neurodegenerative oder rheumatische Leiden) eröffnen sich neue Perspektiven. 

Die Arbeiten von Pollack, Del Guidice, Jhon, Montagnier u. a. zur „Vierten Phase des Wassers“, dem geordneten Wasser an Zellmembranen, haben mein Verständnis erweitert. Die Exclusion Zone ist kein esoterisches Konzept, sondern ein physikalisch belegbares Phänomen. Es zeigt, dass die Wasserstruktur biologisch hochrelevant ist. 

 

 

EUROPA IM WANDEL – ERSTE SCHRITTE

In der EU erleben wir aktuell zarte Bestrebungen hin zu einer neuen Wasserpolitik. Immerhin wurden bereist erste Maßnahmen ergriffen: Mit der neuen Trinkwasserrichtlinie wurden PFAS, Mikroplastikindikatoren und andere kritische Stoffe in die Liste der zu entfernenden Substanzen aufgenommen. In Belgien und Dänemark laufen Pilotprojekte zu deren Beseitigung durch neue Filtersysteme. Bis es auf politischer Ebene jedoch zu einvernehmlichen und für alle Staaten verbindlichen Lösungen kommt und moderne Filteranlagen flächendeckend eingesetzt werden können, dürfte es aller Wahrscheinlichkeit nach noch dauern. 

 

Auch wenn ich mir ein schnelleres Tempo wünsche: Diese Entwicklungen zeigen, dass das Thema in Bewegung gerät. Umso wichtiger ist es, dass wir technologisch vorbereitet sind – und nicht nur reagieren, wenn der Druck von außen kommt. Die Wasserinfrastruktur vieler Länder ist nicht für die Belastungen der Zukunft ausgelegt. Dezentrale Systeme, die haushaltsnah oder gebäudenah arbeiten, könnten hier eine wegweisende Rolle spielen. 

 

 

VERANTWORTUNG

Ein System, das Menschen mit minderwertigem Trinkwasser versorgt, versagt in seiner grundlegendsten Pflicht. Sauberes Wasser ist ein Menschenrecht – kein privates Privileg. Die Politik ist gefordert, bestehende Regularien zu verschärfen, Kontrollsysteme auszubauen und die Forschung zu fördern. Gleichzeitig muss der Markt transparenter werden: Hersteller von Wasseraufbereitungssystemen sollten verpflichtet werden, die Wirksamkeit ihrer Systeme wissenschaftlich belegen zu können, idealerweise durch unabhängige Institute. Nicht zuletzt sind wir als Verbraucher gefragt: Wer beginnt, sich mit der Qualität seines Wassers auseinanderzusetzen, öffnet die Tür zu einem neuen Gesundheitsverständnis. Es geht nicht um Panikmache, sondern um mündige Entscheidungen. 

 

 

FAZIT

Was ich mir wünsche, ist ein Paradigmenwechsel. Wir müssen Wasser als das behandeln, was es wirklich ist: ein biologisch aktives, vielschichtiges Medium. Keine chemische Substanz wie jede andere, sondern ein Träger von Leben. Die Technologien, die das ermöglichen und für Gesundheit, Umweltverantwortung und Nachhaltigkeit eintreten, existieren. Was noch fehlt, ist der Mut, sie breitflächig zu nutzen. Denn Wasser ist nicht nur das Fundament unserer Ernährung. Es ist ein Spiegelbild unserer Haltung zum Leben. 

 

 

LITERATUR 

Leslie HA et al.: Discovery and quantification of plastic particle pollution in human blood. Environment International, Vol. 163, 2022, 107199  

 

Umwelt-Bundesamt: Pressemitteilung „Besorgniserregende Eigenschaften von PFAS“ vom 03.02.2025 (umweltbundesamt.de, Abruf: Juli 2025). 

 

Vassilev N et al.: Magnetic Resonance (NMR) and Density Functional Theory (DFT) Study of Water Clusters of Hydrogen-Rich Water (HRW). Water 2024, 16, 3261 

 

Huether F.: Schadstoffbelastetes Wasser – innovative Filter-Technologien und weltweiter Zugang zu sauberem Trinkwasser. Paracelsus Lab Podcast, 08.10.2024 (paracelsus-lab.podigee.io, Abruf: Juli 2025). 

Dr. H.C. ENG. Fabio Hüther

Wasserforscher mit Schwerpunkt Wasseraufbereitung

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