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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 5/1997

Akupunktur-Anamnese

Cover

 

Grundlagen

Seit ca. 7 Jahren unterrichte ich Akupunktur. Schon im ersten Jahr wurde ich von meinen Studenten mit der Frage konfrontiert: Wie kriegen wir heraus, welche Art von energetischem Ungleichgewicht bei einem Patienten vorliegt? Wie finde ich von der Diagnosestellung im Sinne der TCM zu den richtigen Akupunkturpunkten? Auch aus den Reihen praktizierender Kollegen wurde mir bestätigt, daß das Erstellen der zutreffenden Diagnose auf der Basis der 5 Elemente/Wandlungsphasen ausgesprochen schwierig ist. Die Vielzahl der zu berücksichtigenden Faktoren, wie der Charakter der Symptome, Schmerzqualitäten, Umstände, Gewebe, Modalitäten, Persönlichkeit usw. in ihrer Erscheinung richtig zu beurteilen und nach ihrer Yin- und Yang-Qualität den fünf Elementen zuzuordnen, ist die Grundlage einer korrekten Diagnosestellung nach den Gesetzen der TCM und der daraus resultierenden Therapie. Gerade in der Mannigfaltigkeit der individuellen Erscheinungen liegt aber auch die große Schwierigkeit und die Kunst, einen Patienten in seiner Ganzheit zu erkennen und zu beurteilen.

Die Herausforderung lag also darin, diese aus einem völlig anderen Kulturkreis stammende Lehre der TCM mit unserem abendländischen Denken zu verknüpfen und dadurch die Praxis zu vereinfachen. Das Ergebnis liegt nun vor.
Ich möchte Ihnen hier das Herzstück meiner Arbeit, die systematisierten Bewertungskriterien in Form von Anamnesebögen vorstellen. Mittels derer sind Sie in der Lage, die vielfältigen Zeichen und Symptome, die der Patient zum aktuellen Zeitpunkt zeigt, zu einem Bild zu ordnen und so das aktuelle energetische Disharmoniemuster Ihres Patienten zu erkennen.
Auf diese Weise sind Sie letztlich in der Lage, weit über die mechanische Anwendung der Akupunktur hinaus, die große Kunst der chinesischen Medizin auszuüben: das Wiederherstellen des relativen energetischen Gleichgewichtes, eines Zustandes, den wir als Gesundheit bezeichnen. Nur mit einer korrekten Auswertung aller wesentlichen Symptome und energetischen Zustände des Patienten als Grundlage der Diagnose und nachfolgender Therapieentscheidungen, werden Sie mit der Akupunktur Erfolge haben.

Der Huang Di Nei Jing, “Der Innere Klassiker des Gelben Kaisers” – in dem erstmals die “Meridiane” und “Punkte” mit denen wir heute noch arbeiten – rudimentär niedergelegt sind, wurde in den Jahren 300-100 v.Chr. von unbekannten Autoren zusammengetragen. Hier ist auch beschrieben, daß wir uns die sogenannten Meridiane vorzustellen haben als Kanäle, in denen etwas fließt, was wir heute mit dem Begriff Qi (= Chi, gesprochen: Tschi) beschreiben, ohne eine weitere physikalische Definition über diese Art der Energie vornehmen zu können. Man kann sie “Lebensenergie” nennen, aber das ist eine empirische, keine nachweisbare Energie, sie entspricht unserer Erfahrung, ist aber nicht meßbar. Es sind heute zwölf Hauptmeridiane und acht Extrameridiane beschrieben. Sie verlaufen zwischen Haut und Körperfaszie. Die zwölf Hauptmeridiane werden im Abendland “Organen” zugeordnet:

  1. Herz-Meridian (SHAOYIN der Hand)
  2. Dünndarm-Meridian (TAIYANG der Hand)
  3. Perikard/Kreislauf-Sexus-Meridian (JUEYIN der Hand)
  4. Dreifacherwärmer-Meridian (SHAOYANG der Hand)
  5. Magen-Meridian (YANGMING des Fußes)
  6. Milz-Pankreas-Meridian (TAIYIN des Fußes)
  7. Lungen-Meridian (TAIYIN der Hand)
  8. Dickdarm-Meridian (YANGMING der Hand)
  9. Blasen-Meridian (TAIYANG des Fußes)
  10. Nieren-Meridian (SHAOYIN des Fußes)
  11. Gallenblasen-Meridian (SHAOYANG des Fußes)
  12. Leber-Meridian (JUEYIN des Fußes)

Die Hauptmeridiane kommunizieren an einigen Stellen und in einigen Punkten, den sogenannten Akupunkturpunkten, mit der Körperoberfläche. Man kann sie mit einem System von Schleusen vergleichen. Dieses Schleusensystem verteilt Qi nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten, und es tut dies, indem es einen Zustand des relativen Gleichgewichtes aufrechterhält.

Dieses Qi ist nach chinesischer Sichtweise unterteilt in zwei verschiedene Qualitäten, Yin und Yang, und daß sie sich in einem Zustand des relativen Gleichgewichtes befinden, spiegelt die Tatsache wider, daß wir ununterbrochen äußeren wie inneren Einflüssen ausgesetzt sind, wie z. B. Kälte, Müdigkeit, Hunger und Durst, den Jahreszeiten, Streß, Einsamkeit oder dem Bedürfnis, allein zu sein. Auch die Nahrung und Getränke die Kommunikation, Krankheiten, Infektionen und Verschleiß haben in unterschiedlicher Weise Einfluß auf das innere energetische Gleichgewicht. Solange wir leben, ist das unabänderbar und eine Grundtatsache des Lebensverlaufes. In dieser Betrachtungsweise ist Krankheit zu verstehen als ein Ungleichgewicht verschiedener Energien.

Die chinesische Medizin bemüht sich darum, Symptome von Erkrankungen zu verständlichen Konfigurationen zu arrangieren, das heißt sie versucht zu erkennen, ob sich der Patient in einem energetischen Zustand befindet, der über die ausgleichende Wirkung der Akupunkturpunkte zu korrigieren ist. Die Gesamtkonfiguration, das jeweilige Disharmoniemuster, stellt den Behandlungsrahmen dar. Der Therapeut versucht, die Konfiguration wieder ins Gleichgewicht zu bringen. So wird es nicht das Bestreben eines nach chinesischer Betrachtungsweise vorgehenden Therapeuten sein, eine Diagnose im westlichen Sinne mit einem bestimmten Namen am Ende zu stellen, sondern er wird sich bemühen, das Disharmoniemuster nach den drei alten Grundprinzipien der traditionellen chinesischen Medizin zu stellen, und die sind:

  1. Tao
  2. Yin und Yang
  3. Die 5 Elemente

Ich werde mich bemühen, diese drei Grundprinzipien zu erklären. Mir ist dabei bewußt, daß allein der Versuch eine gewisse Verfälschung beinhaltet, oder wie ein chinesischer Zen-Meister über das Tao sagt: ,,Alles, was ich darüber aussagen könnte, würde das Wesentliche verfehlen.”

Tao

Was ist Tao? Was ist der Taoismus?
Wir kennen westliche Übersetzungen oder besser gesagt Erklärungsversuche, die das chinesische Schriftzeichen “Tao” übersetzen mit “Weg, Lebensgesetz”, “the way nature is”, Sinn, Logos und so weiter. Jeder Begriff erfaßt vielleicht einen Aspekt dieses sehr großen Begriffes (der unter anderem auch einfach nur Weg im Sinne von “Straße” bedeuten kann), stößt aber letztlich an die Grenzen unserer durch Worte gebändigten Vorstellungskraft und bleibt daher unvollständig.
Ich habe nicht ohne Absicht auch die englische Übersetzung “the way nature is” gewählt, denn sie beinhaltet Weg und Natur zu gleichen Teilen: “the way” als einen Prozeß, den Lauf der Dinge im Laufe der Zeit nature is” als eine Gegebenheit, als alles, was da ist. So beschreibt Tao “etwas in Bewegung”, und wir können “etwas” erkennen, das bestimmten gesetzmäßigen “Bewegungen” folgt. “Etwas” ist die Natur, zu der auch wir Menschen gehören, und die Bewegung? Drei Begriffe umschreiben deren Gesetzmäßigkeit, nämlich Dualität, Veränderung und Ausgleich der Dualitäten.

Dualität meint, daß sich alle Dinge in ihren Gegensätzen spiegeln: Erst die Nacht ermöglicht das Erkennen des Tages, ewige Kälte des Südpols wird verständlich durch subtropische Hitze, die endlose Länge der arktischen Nacht wird beantwortet durch die äquatoriale Präzision und in Frage gestellt durch die wechselnden Rhythmen der nördlichen Halbkugel, die ihr Pendant durch die antipodischen Rhythmen der südlichen Halbkugel erhalten. Die Dualitäten werden oft erst erkennbar, wenn ich genügend weit zurücktrete und die Dinge für sich selbst sprechen lasse. Der umfassendste Ausdruck für das Wesen der Dualität ist Yin und Yang, die niemals fest greifbare Form annehmen.

Veränderung meint, daß nichts ewig gleich bleibt: Vergleichbar einer Sinuskurve gehen die Dinge der Dualitäten beständig ineinander über, und es ist dabei gleichgültig, ob ich an die vier Wechselpunkte der Kurve die Tageszeiten, die Jahreszeiten, Hunger und Sattsein, Müdigkeit und Wachheit, Einatmen und Ausatmen und damit auch Leben und Tod setze, der Prozeß der Veränderung ist allgegenwärtig. Er hat sehr unterschiedliche und individuelle Geschwindigkeiten, verschiedene Zyklen, einmal sind es 24 Stunden, einmal 365 Tage, einmal 20 Sekunden, ein anderes Mal ein ganzes Leben oder sogar ganze Generationen, schließlich aber auch das Entstehen und Vergehen ganzer Universen oder die Schwingungsphasen der Moleküle.

Ausgleich der Dualitäten meint, daß am Ende alles ganz und heil wird.
Und hier bekommen die Perspektive und der Taoismus ihre umfassendste und schwierigste Bedeutung. Einzusehen, daß am Ende doch wieder Ausgleich, Harmonie sein wird, ist gerade dann besonders schwer, wenn ein individuelles Leben betroffen ist und der Ruf nach Gerechtigkeit ergeht, wenn es mich selbst betrifft und ich schreie vor Schmerz. Wir finden es im Kleinen: aus der Nacht wird der Tag und vollendet den Kreislauf der Erde um sich selbst. Am Ende sind Himmel und Erde eine Einheit. Am Ende und von Anfang an ist das Universum eines.
Daß das ganze Universum von einer herrlichen Gleichgültigkeit umgeben ist, einer wunderbaren, Frieden verleihenden Gleichgültigkeit, ist natürlich im Einzelfalle schwer zu akzeptieren, es ist allein eine Frage der Perspektive. Der Einzelfall tut weh oder ist schön, ist gerecht oder ungerecht, bringt Unglück und Glück mit sich, verleitet zu Wertungen. Nur mit hinreichend Abstand verlieren all diese Wertungen an Bedeutung.

Yin und Yang

Hier haben wir das Begriffspaar, das die Dualitäten des Tao am umfassendsten beschreibt, aber es ist schwierig, diesen Begriffen Übersetzungen zuzuordnen. Yin und Yang sind theoretische Kategorien, Denkkategorien, die ihre Bedeutungen ändern, je nachdem, welche Parameter ich anlege. Die bekanntesten Zuordnungen sind weiblich zu Yin und männlich zu Yang, aber das ist nur eine von unendlich vielen, im Grunde viel umfassenderen Zuordnungen. Weitere Zuordnungen sind:

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Das eine ist für das andere notwendig, es ist eine Beziehung der Ergänzung und Kontrolle, und das ist die wohl wichtigste Aussage für die chinesische Medizin: Tag und Nacht ergeben einen ganzen Tag von 24 Stunden, Sommer und Winter machen ein Jahr, Jugend und Alter ein Leben, Einatmen und Ausatmen einen ganzen Atemzug. Wir leben, ich wiederhole es, in einem Zustand des relativen Gleichgewichtes zwischen Yin und Yang, und dieser Zustand heißt Gesundheit. Ensteht ein Ungleichgewicht, so bedeutet das vorübergehendes Unbehagen, Krankheit, Leiden und schließlich den Tod.
Yin und Yang stehen zueinander in einer Reihe von definierten Gesetzmäßigkeiten, die sich zum einen natürlich auf die Gesundheit des Menschen beziehen, die darüber hinaus aber auch universelle Gültigkeit haben:

  1. Gesundheit ist ein Zustand des relativen Gleichgewichts von Yin und Yang.
  2. Alle Dinge haben sowohl einen Yin- als auch einen Yang-Aspekt.
  3. Yin und Yang erschaffen sich gegenseitig.
  4. Yin und Yang ergänzen und kontrollieren sich gegenseitig.
  5. Yin und Yang verwandeln sich ineinander.

Die 5 Elemente
oder Wandlungsphasen

Tao beschreibt das Allumfassende, Yin und Yang ist sein Prinzip, und die fünf Elemente oder Wandlungsphasen sind die Kategorien der konkreten Zuordnung.
Die 5 Elemente sind Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz.
Wir begegnen auch hier wieder übergeordneten Prinzipien, denen sich nun aber alle konkreten Welterscheinungen zuordnen lassen. In diese Kategorien der fünf Elemente gehören z.B. die Organe und Meridiane, die Sinnesorgane und Gewebe, Himmelsrichtungen, Temperaturen und Körperfunktionen und die im TaoTeKing sogenannten “zehntausend Dinge”.
Diese Zuordnungen sind nicht willkürlich, aber sie sind auch nicht logisch im griechisch-abendländischen Sinne. Wir haben es mit philosophischen und damit weltanschaulichen Kategorien zu tun. Störungen, Fehlfunktionen, Leiden oder Erkrankungen in den Zuordnungen zu den 5 Elementen sind für den Therapeuten ein Hinweis auf das Element, in dem eine Yin-/Yang-Disharmonie vorliegt.

Untenstehende Tabelle zeigt dem Therapeuten, wonach er bei der Diagnosestellung nach den Regeln der TCM zu suchen hat: Welches der genannten Organe, welche Funktionen sind gegenüber einer normalen Funktion gestört? In welchem Bezug, in welcher Zuordnung zu den Elementen weist der Patient eine Unregelmäßigkeit auf?

Diagnostik

Das relative energetische Gleichgewicht ist ein Zustand, der sich auf alle Yin- und Yang-Aspekte in den fünf Wandlungsphasen Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz bezieht. Es ist nicht zulässig und auch nicht möglich, ein Ungleichgewicht isoliert in einem einzelnen Element mit der Akupunkturnadel auszugleichen und so das Gleichgewicht wiederherzustellen, ohne die vier übrigen Elemente zu berücksichtigen. Der Mensch ist eine Ganzheit, und jede Veränderung eines Teiles beeinflußt immer das Ganze. Aus diesem Grunde ist immer eine vollständige Anamnese notwendig.

Die Anamnese nach den Regeln der TCM beinhaltet

  • Zungendiagnostik
  • Pulsdiagnostik
  • Anamnese nach Organsymptomen, Funktionen, Geweben, Sinnesorganen, psychischen Symptomen und Modalitäten nach den fünf Elementen
  • Schmerzanamnese

Die Anamneseerstellung ergibt sich aus

  • Patientenuntersuchung
  • Patientenantworten auf die anamnestischen Fragen
  • Patientenbeobachtung und -einschätzung

Yin und Yang können acht verschiedene Disharmonien ausbilden, die als Disharmoniemuster grafisch dargestellt werden können. Die acht Disharmoniemuster lassen sich in zwei Kategorien (Yin-Muster und Yang-Muster) mit jeweils vier Subkategorien einteilen. Das Grundmuster besteht aus Yin und Yang im Gleichgewicht.

Yin-Muster: Die Yin-Muster sind gekennzeichnet durch eine allgemeine Verlangsamung und schließlich Schwächung, Dämpfung und Erschöpfung der Lebensprozesse und Degeneration. Bei diesen Mustern ist Yin stärker als Yang.
Yang-Muster: Die Yang-Muster sind gekennzeichnet durch eine allgemeine Beschleunigung und schließlich Übersteigerung, Überaktivität, Entzündung und Verbrauch der Lebensprozesse. Bei diesen Mustern ist Yang stärker als Yin.

Die Unterscheidung der acht Disharmoniemuster und ihre Zuordnung zu den fünf Elementen ist die Grundlage für das Erkennen der körperlich-seelischen”Landschaft” eines Patienten. Das Herausfinden des entsprechenden Yin- oder Yang-Musters bei einem Patienten erfolgt mit Hilfe der Anamnesebögen, die so konzipiert sind, daß sie nach der vollständigen Anamnese die betreffende Disharmonie zum Ergebnis haben.

Die acht Disharmoniemuster folgen dem Muster:
Bewegungen, Emotionen, Schmerzen, Zunge, Puls.
Die Kategorien “Emotionen” und “Schmerzen” beziehen sich auf die jeweiligen Gefühle bzw. Organe, die den 5 Wandlungsphasen zugeordnet sind.
In den Elementen sind das:

Das bedeutet, daß sich die emotionalen Äußerungen entsprechend der Disharmoniemuster verändern: z.B. wird Freude nur selten oder überschwenglich gezeigt, Sorge und Grübelei bestimmen den Patienten, Trauer bricht sich mit großer Kraft Bahn, Ärger und Zorn sind zwar vorhanden, werden aber vom Patienten kaum mehr wahrgenommen oder bestimmen sein Wesen usw.
Auch die Bewegungen allgemein sind von diagnostischer Bedeutung: z.B. Lebhaftigkeit und Ausdrucksstärke stehen eingeschränkter Beweglichkeit und Verspannungen gegenüber usw.
Zum anderen sind die Schmerzqualitäten und -reaktionen in den Organen zu beachten, die zu den Elementen gehören. Eine Beantwortung der diesbezüglichen Fragen mit Hilfe der Anamnesebögen ermöglicht uns die umfassende Beurteilung und Bewertung eines Krankheitsbildes in den Kategorien von Yin und Yang in den fünf Elementen.

Anamnese

Die Anamnese und damit Diagnosestellung nach den Regeln der TCM gehört zu den schwierigsten Kapiteln der chinesischen Medizin, weil die Zuordnung von Symptomen zu den energetischen Ungleichgewichten in den 5 Wandlungsphasen im Allgemeinen schwer nachvollziehbar ist. Ich habe daher eine Reihe von Symptomen zu Tabellen zusammengestellt und in ihrer Bedeutung für den Yin- oder Yang-Überschuß oder -Mangel bewertet.

Ich möchte das an einem kleinen Ausschnitt am Beispiel der psychischen Symptome in den 5 Elementen darstellen (siehe Tabellen unten). Natürlich ist eine vollständige Anamnese weit umfassender, vor allem ist sie deutlich mehr auf die körperlichen Organ- und Gewebe-Symptome abgestimmt, die ich hier aber nicht vorstelle. Auch Modalitäten gehören zur Symptomensammlung sowie Tabellen zur Zungen-, Puls- und Schmerzdiagnostik.





Dies ist wie gesagt nur ein kleiner Auszug aus der viel umfassenderen tabellarischen Sammlung von Symptomen, nach denen der Patient befragt werden kann. Aus der Auswertung ergibt sich das jeweils aktuelle Disharmoniemuster, das die Grundlage für eine treffende Therapie darstellt. Es ist nun möglich, die Ergebnisse der Befragung zu addieren und in ein Schema zu übertragen (siehe Kreise-Grafik unten).

In diesen Elemente-Stern werden nun die Disharmonie-Muster eingetragen. Entsprechend der Regeln der TCM können Sie nun eine energetische Harmonisierung vornehmen. Die Regeln des energetischen Ausgleichs sind jetzt nur noch Gegenstand der Kenntnis über die Wirkung der verschiedenen Punktqualitäten der. Akupunktur. Die Aufgabe lautet zu tonisieren oder zu sedieren, so daß am Ende einer Akupunkturtherapie das energetische Gleichgewicht wieder hergestellt ist.

Der Autor Thomas Schnura, Jahrgang 1956, ist Heilpraktiker und Dozent an den Paracelsus Schulen in Hannover, Bremen und Bielefeld. Sein Buch “Akupunkturprogramm: Anamnese und Punktauswahl” erschien im Juli 1997 bei Aescura im Verlag Urban & Schwarzenberg, ISBN 3-541-50561-3

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