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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 3/2019

Gewicht & Beine in Form bringen

Cover

Nun steht sie wieder vor der Tür: die schöne Frühlingszeit, die uns dazu verführt, den Mantel endgültig im Schrank verschwinden zu lassen und leichtere Bekleidung zu bevorzugen. Leider kommen dann aber auch bei vielen Menschen die „Esssünden“ des Winters und so manches Speckröllchen zum Vorschein. Spätestens jetzt sind Diäten an der Reihe, die jedoch vielfach nicht den gewünschten Erfolg zeigen. Natürliche Pflanzenextrakte, welche die Fettverbrennung und den Kohlenhydratstoffwechsel optimieren, können im Kampf gegen Pölsterchen an Hüfte und Taille hilfreich sein. Für Frauen sind auch das Hautbild und schöne Beine ein großes Thema. Dabei ist Cellulite keine Frage des Alters – auch jüngere Frauen leiden darunter. Ein interessanter, studiengeprüfter Naturkomplex, bei dem die Aktivität der Superoxiddismutase (SOD) eine entscheidende Rolle spielt, kann diesbezüglich wieder „Beine machen“.

Diäten machen dick und krank

Abnehmwillige greifen meist zu einer Reduktionsdiät mit einer (drastisch) verminderten Kalorienzufuhr. Aber der Körper lässt sich nicht so einfach „austricksen“. Er reagiert auf niedrigkalorische Kostformen mit einer Reihe von Anpassungen, die den Diäterfolg erschweren. Zum einen ist unser Organismus seit Millionen Jahren daran gewöhnt, bei geringerer Zufuhr an Energie „den Gürtel enger zu schnallen“ – er verbraucht dann einfach weniger. Zum anderen wird unter „Diätstress“ vermehrt das Stresshormon Kortisol ausgeschüttet. Dieses kurbelt die Neubildung von Zucker an, woraufhin die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin produzieren muss. In der Folge wird der Zucker aus dem Blut in die Zellen geschafft, und es entsteht ein „Hungerloch“ oder Lust auf Süßes. Damit ist der nächste Stress für den Körper vorprogrammiert. Zudem erhöht das Insulin die Fettverwertung und blockiert den Abbau von Fetten. Es entsteht ein Teufelskreis, der es schwermacht, durchzuhalten. Daher werden viele Diäten erfolglos abgebrochen oder gehen mit dem gefürchteten „Jo-Jo-Effekt“ einher, der die Abwehr und das Herz-Kreislauf-System schwächt.

Besser: Metabolic Boost mit Pflanzenextrakten

Bei Frauen ist das Hauptproblem ihr träger Stoffwechsel. Dieser kann die Verdauung, aber auch die Gewichtsreduktion sehr erschweren. Eine ausgeprägte lipolytische Wirkung zeigt ein studiengeprüfter, patentierter Extrakt aus Orangen, Blutorangen und Grapefruit mit Guarana. Er wurde in drei verschiedenen Humanstudien (2013, 2015, 2017) an Frauen und Männern geprüft. Die wissenschaftlich erbrachten Ergebnisse deuten auf eine signifikante Gewichtsreduktion und eine deutliche Verbesserung der Körpersilhouette hin (s. Abb. und Tab.). Als Wirkprinzip wurde eine Hemmung eines Subtyps des Enzyms Phosphodiesterase nachgewiesen. Hierdurch wird das Fett frei für die Verbrennung. Ebenso wurden metabolische Parameter der Probanden untersucht, und es konnte gezeigt werden, dass z.B. Entzündungsmarker (u.a. hs-CRP) deutlich zurückgingen.

Einen wirksynergistischen Effekt hat Grünteeextrakt, er greift positiv in den enzymatisch katalysierten Fettstoffwechsel ein. Auch ein Extrakt aus der Bittermelone ist von Bedeutung, da er die Insulinfreisetzung und -wirkung verbessert und den Kohlenhydratstoffwechsel positiv beeinflusst. Bislang liegen hierzu über 100 Veröffentlichungen vor. Insgesamt erscheint daher die kombinierte Anwendung der genannten Extrakte (z.B. in figuracell®, Apotheke) zur Unterstützung gewichtsreduzierender Maßnahmen empfehlenswert.

Cellulite – Naturkomplex wirksam

80-90% aller Frauen leiden unter unschönen Hautveränderungen, die vorzugsweise die Beine betreffen. Die Hauptursachen für die Entwicklung von Cellulite sind in der speziellen Beschaffenheit der weiblichen Haut zu finden. Die Dellen und Pölsterchen kommen letztlich durch eine Hypertrophie der Adipozyten sowie die Fibrosierung der kollagenen Fasern, getriggert durch oxidativen Stress und eine Störung des Säure-Basen-Haushalts zustande. In der Folge können sich Mikrozirkulationsstörungen einstellen, die der Progression dieses Hautbildes zusätzlich Vorschub leisten.

Der Hypertrophie der Fettzellen und der Druck, mit dem sich die Adipozyten in die oberen Hautschichten vordrängen, wirkt ein studiengeprüfter Naturstoff (spezieller Melonensaftextrakt) nachweislich entgegen. Er weist einen sehr hohen Anteil an Superoxiddismutase (SOD) auf. Gleichzeitig wurde in zahlreichen Studien belegt, dass diese spezielle SOD die Fibrose der kollagenen Fasern (speziell an den Beinen) ausbremst und zur Wiederherstellung der Hautelastizität beiträgt. In einer placebokontrollierten, doppelblinden Humanstudie, die von Dermatologen betreut wurde, zeigten unter Verwendung dieses natürlichen Aktivkomplexes mehr als 70% der teilnehmenden Frauen eine Verbesserung des Erscheinungsbildes der Orangenhaut an den Beinen (s. Abb.). Die Mikrozirkulation fördert nachweislich Kiefernrindenextrakt, der als starkes Antioxidans der Degradierung von Kollagen und Elastin entgegenwirkt. Für die Bindegewebefunktion und die Aufrechterhaltung eines normalen Säure-Basen-Haushaltes sind die Spurenelemente Zink, Kupfer und Mangan wichtig. Auch hier bietet sich eine kombinierte Gabe der genannten Vitalstoffe (z.B. in CELLUREDUCT, www.juvensana.com) an.

Hormonelle Dysbalance natürlich behandeln

Phytoöstrogene sind bei Hormonungleichgewichten hilfreich. Aber nicht alle Frauen vertragen Soja oder Sojaprodukte. Hier gibt es effiziente Alternativen, z.B. Leinsamen (Lignane), für die Hinweise auf eine deutliche Verbesserung typischer Wechseljahresbeschwerden existieren. Bei der Verwendung von Leinsamenprodukten bzw. -extrakten ist die Standardisierung auf Lignane von Bedeutung. In einer placebokontrollierten Doppelblindstudie ergab die Anwendung von Leinsamen nach drei Monaten einen Rückgang von Schweißausbrüchen um 50%. Interessant sind auch die Anzeichen für einen positiven Einfluss auf den LDL-Cholesteringehalt und die Insulinsensitivität. Das ist für Frauen jenseits der Menopause von besonderer Relevanz, da ihr Herz-Kreislauf- und Diabetes-Risiko (v.a. in Zusammenhang mit Übergewicht) allgemein ansteigt. Weiterhin liegen Daten vor, die eine günstige Wirkung von Lignanen auf das Vaginaepithel belegen.

Auch die Yamswurzel ist für Frauen interessant. Ihr Inhaltsstoff Diosgenin, ein Steroidsaponin, ist von der Struktur her dem körpereigenen Gelbkörperhormon (Progesteron) sehr ähnlich. In einer randomisierten, placebokontrollierten Studie, die mit menopausalen Frauen durchgeführt wurde, zeigte sich eine deutliche Verbesserung bei Stimmungsschwankungen, Nervosität und Schlafstörungen. In einer anderen Untersuchung führte der Verzehr von 300-400 mg Yamswurzel (z.B. in phytofem, Apotheke, enthalten) innerhalb von einem Monat zu einem Anstieg der Östrogene (Östron um 26%, Östradiol um 27%).

Borretschsamenöl – für die Nerven und die Haut

Aus dem Samen des Gurkengewächses Borretsch wird ein Öl gewonnen, das mit etwa 22% den höchsten Gehalt an Gamma-Linolensäure im Pflanzenreich aufweist. Zum Vergleich: Nachtkerzenöl beinhaltet etwa 10% und Hanföl 3% dieser „haut- und nervenfreundlichen“ Fettsäuren. Gamma-Linolensäuren sind Ausgangsstoffe für die körpereigene Produktion von wichtigen Strukturlipiden (wichtig für die Nervenzellen) und Gewebshormonen. Diese spielen bei der Regulation des Hormonhaushalts, aber auch bei anderen wichtigen physiologischen Prozessen eine große Rolle.

Von besonderer Bedeutung sind Gamma-Linolensäuren für die Haut. Diese verliert im Zuge des Östrogenmangels an Feuchtigkeit und neigt infolge der Trockenheit zur Schüppchen- und Faltenbildung. Gamma-Linolensäuren sind für den positiven Einfluss auf die Hautbeschaffenheit bekannt, denn sie verhelfen der „äußeren Hülle“ zu mehr Feuchtigkeit und wirken entzündungshemmend.

In einer Untersuchung, die an der Universität Düsseldorf durchgeführt wurde, ergab sowohl die Anwendung von Borretschsamenöl als auch jene von Leinsamen(öl), jeweils über einen Zeitraum von 12 Wochen angewendet, eine deutliche Verbesserung der Hautfeuchtigkeit um 20-40%. Die Entzündungsneigung der Haut konnte um etwa 30% gesenkt werden.

Zur weiteren Unterstützung hormoneller Dysbalancen sind auch B-Vitamine angezeigt. Vitamin B6 und Pantothensäure sind als Co-Faktoren an der Regulation des Hormonstoffwechsels, speziell dem der Steroidhormone, beteiligt. Ein Vitamin-B-Komplex unterstützt Nervenstoffwechsel und Psyche, wirkt Müdigkeit und geistigem Leistungsabfall entgegen. Somit erscheint eine Kombination aus Leinsamen- und Yamswurzelextrakt, Borretschsamenöl und B-Vitaminen (z.B. in phytofem, Apotheke) bei Frauen im mittleren Lebensalter empfehlenswert.

Fazit

Für Frauen sind Schönheit, Figur und Wohlbefinden ein wichtiges Thema, das ihren Alltag und v.a. ihre Lebensqualität in entscheidendem Maß mitbestimmt. Es gibt eine Reihe interessanter Pflanzenextrakte, die effizient, studiengeprüft und gut verträglich sind und deren Anwendung z.B. als Alternative zu fragwürdigen Diäten, Medikamenten sowie kostspieligen (und nicht unbedingt effizienten) Kosmetika angewendet werden können.

Prof. Dr. rer. nat. Michaela DöllProf. Dr. rer. nat. Michaela Döll
Dipl. Biologin mit mehrjähriger Forschungserfahrung, Expertin für Lebensmittelchemie und Ernährungsmedizin, Buchautorin
mail@prof.drmdoell.de

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