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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 3/2009

Bei Wildtieren entdeckt: Krebs auf neuen Wegen?

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Führt uns Forschung in der (Wild)-Tiermedizin zu einem Paradigmenwechsel in der Onkologie? Ist Krebs doch übertragbar?

Quelle: melanieplusdaniel.de / www.fotolia.deTierheilpraktiker und Tierärzte müssen immer häufiger Tumorleiden, vor allem Krebs an unseren Haustieren diagnostizieren.

Bei Wildtieren, insbesondere bei nicht allzu langlebigen, ist Krebs eher die Ausnahme, während dieselbe Spezies, die in Zoohaltung mitunter erstaunlich alt wird, weit häufiger unter dieser Krankheit leidet.

Aber auch bei wildlebenden Tieren häuft sich in besorgniserregendem Ausmaß die Diagnose Krebs. Kalifornische Seelöwen z.B. leiden häufig unter Genitaltumoren, grüne Meeresschildkröten werden von Fibropapillomen befallen. Dadurch wachsen an Augen oder Maul Geschwüre, die Tiere erblinden und/oder können keine Nahrung mehr aufnehmen.

Auffällig ist, dass Schildkröten in Küstennähe häufiger an Erkrankungen dieser Art leiden als vergleichbare Populationen auf hoher See. Wissenschaftler schließen daraus, dass Umweltgifte, die der Mensch in die Gewässer einleitet, in Küstennähe die Ursache für diese Entwicklung sind; im offenen Meer sind sie dagegen weitaus geringer konzentriert.

Beluga-Wale, die in unmittelbarer Nähe der Mündung des kanadischen St.-Lorenz-Stromes leben, sind häufig betroffen. Lange nachdem sie unter Schutz gestellt wurden, hätte sich ihr Bestand eigentlich deutlich vermehren müssen. Tatsächlich wuchs ihre Anzahl jedoch kaum. 27% der untersuchten angeschwemmten Tiere waren an Darm- oder Gebärmutterkrebs erkrankt. Als Auslöser für diese Erkrankung kommen v.a. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe in Frage, vom Menschen in die verschiedenen Ökosysteme eingeleitet.

Ein ganz neues Phänomen beobachten die Tierforscher bei den „Tasmanischen Teufeln“, einer Beuteltiergattung, bei der ein äußerst ansteckender Gesichtskrebs (DFTD = Devil Facial Tumour Disease) sogar die Art bedroht. Beim Paaren und Balgen mit häufigen Bisswunden im Gesichtsbereich überträgt ein Tier offenbar Krebszellen auf das nächste. Die Tumorzellen nisten sich im verletzten Gewebe ihres neuen Wirts ein und beginnen zu wuchern. Der befallene Teufel hat keine Chance mehr – er wird qualvoll verenden, oft schon bevor er die Geschlechtsreife erreicht hat.

Diese Beobachtung muss die Tierheilkunde und die Humanmedizin veranlassen, feste Glaubenssätze für die Entstehung und ggf. Übertragung der Menschheits- und Tiergeisel Krebs zu überprüfen.

Karsten Kulms
Ausgebildeter Tierheilpraktiker mit eigener Groß- und Kleintierpraxis in Kerken.
Kontakt: info@tierheilpraxis-kulms.de

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