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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/2020

Schlank, schön und gesund!

Cover

Lästige Pfunde loswerden

Seit Jahrzehnten ist in unserer Gesellschaft ein Anstieg an übergewichtigen und adipösen Menschen zu beobachten. Gewichtsreduzierende Maßnahmen, v.a. klassische Diäten, sind vielfach nicht zielführend, wenn es um die Gesundheit der Betroffenen geht. Nicht zuletzt, weil sich die Motivation für den gewünschten Gewichtsverlust häufig nicht aus den gesundheitlich relevanten Aspekten speist. Vielmehr möchte man einen „Wohlfühlzustand“ erreichen. Orientiert an modernen Schönheitsidealen, dient der Wunsch der meisten Abnehmwilligen nach einer schlanken Linie vornehmlich der Steigerung des Selbstwertgefühls. Gewichtsreduktion damit ausschließlich auf einen Lifestyle-Faktor zu beschränken, wird dem Thema nicht gerecht.

Die gute Nachricht ist: Berücksichtigt man bei seinen individuellen Bemühungen die gesundheitlichen Aspekte, tut man nicht nur seinem Körper etwas Gutes. Fast schon als Nebeneffekt folgen Wohlgefühl und von innen heraus wirkende Schönheit. Weniger Kilos auf der Waage inklusive.

Ein natürlicher therapeutischer Ansatz zur Unterstützung anderer gewichtsreduzierender Maßnahmen ist die Anwendung studiengeprüfter Pflanzenextrakte, die kausal angreifen und den Lipid- wie auch den Kohlenhydratstoffwechsel optimieren. Neben langsamer Gewichtsreduktion ist v.a. die Verbesserung der Körpersilhouette wissenschaftlich geprüft und nachgewiesen worden. Gleichzeitig wurde eine antiinflammatorische Wirkung beobachtet, was hinsichtlich der erhöhten Entzündungsbereitschaft bei Übergewichtigen und Adipösen und den damit einhergehenden gesundheitlichen Risiken von besonderer Relevanz ist.

Sättigung und Sattsein – zwei verschiedene Dinge

In der heutigen Zeit stellt der „Appetit“ häufig eine wesentliche Motivation für das Essen dar. Die Gefahr, dadurch langfristig mehr Energie zuzuführen als der Körper benötigt und so übergewichtig oder adipös zu werden, ist beträchtlich. Verhaltensfehler, z.B. zu schnelles Essen, begünstigen das Ganze, da hierbei die „Sättigung“ als natürliches Stoppsignal nicht rechtzeitig wahrgenommen wird. Dieser Prozess wird durch den ersten Bissen einer Mahlzeit in Gang gesetzt und tritt nach etwa 20 Minuten ein. Da die Nahrung in dieser Phase noch nicht verdaut ist, bezeichnet man diese Sättigung als „präresorptiv“. Das frühe Erreichen dieses Zustands (noch während der Mahlzeit) setzt voraus, dass zwischen dem Gastrointestinaltrakt und den regulativen mitbeteiligten Zentren im Gehirn ein Informationsaustausch stattfindet.

Die postresorptive „Sattheit“ bezieht sich auf den Zustand, der zwischen den Mahlzeiten herrscht, bevor sich das Hungergefühl erneut einstellt. Während dieser Zeit werden die Nahrungsbestandteile resorbiert und die daraus resultierende Energie gespeichert. Bei Übergewichtigen und Adipösen ist das Bewusstsein für „Hunger“ und „Sattsein“ gestört, was die Folge einer von diesen Mechanismen freigestellten, unkontrollierten Nahrungsaufnahme mit sich bringt. Dabei spielen Neuropeptidhormone eine wichtige Rolle.

Im Fettgewebe köcheln Entzündungen

Die Fettzellen (Adipozyten) sezernieren eine Reihe von Metaboliten, die auf den inflammatorischen Status und die Insulinempfindlichkeit Einfluss nehmen. Zu den Molekülen, die Entzündungen triggern, zählt z.B. Interleukin 6 (IL-6), das nicht nur in den Leukozyten, sondern auch zu 30% im Fettgewebe produziert wird. Ein weiteres proinflammatorisch wirksames Zytokin, das in geringerem Maß über die Adipozyten abgegeben wird, ist TNF-alpha. Es kann den Entzündungsmarker NF-kappa B induzieren. Dieses Protein wandert in den Zellkern und wirkt dort als Transkriptionsfaktor, der die Aktivierung von Gensegmenten zur Folge haben kann, die wiederum Reaktionsprodukte mit entzündungsförderndem Potenzial hervorbringen.

Sowohl IL-6 als auch TNF-alpha können bei Übergewicht und Adipositas vermehrt nachgewiesen werden. Beide Zytokine haben einen negativen Einfluss auf die Insulinsensitivität und sind maßgeblich an der Entwicklung von Resistenzen beteiligt. IL-6 hat hinsichtlich der Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ II einen prognostischen Wert; erhöhte Serumkonzentrationen sind mit signifikant gesteigertem Risiko für diese Erkrankung assoziiert. Somit liegen deutliche Hinweise vor, dass chronische Entzündungsprozesse das kausale Bindeglied zwischen Übergewicht bzw. Adipositas, Insulinresistenz und der Ausprägung eines Diabetes mellitus Typ II darstellen.

Zu den weiteren Adipokinen, die im Fettgewebe synthetisiert werden, zählt das Neuropeptidhormon Leptin, das nicht nur das Sättigungsgefühl induziert, sondern auch eine proinflammatorische Potenz aufweist. Bei übergewichtigen und adipösen Menschen scheint eine Leptinresistenz vorzuliegen, die bewirkt, dass das Hungergefühl trotz vermehrter Bereitstellung des Peptidhormons nicht reduziert wird.

Von besonderem Interesse ist die Produktion des Proteins Adiponektin, das ausschließlich im Fettgewebe gebildet wird und eine Reihe positiver Wirkungen zeigt. So gilt Adiponektin als „endogener Insulinsensitizer“, der nicht nur Insulinresistenzen entgegenwirkt, sondern auch antiinflammatorische und gefäßprotektive Effekte aufweist. Adiponektin supprimiert u.a. die Exprimierung von Adhäsionsmolekülen der Endothelzellen, wirkt der Rekrutierung von Makrophagen entgegen, hemmt die Infiltration von Schaumzellen in das Gefäßendothel und inhibiert die Freisetzung von proentzündlichem NF-kappa B.

Bei Menschen mit überschüssigen Pfunden, Hyperinsulinämien oder Diabetes mellitus Typ II sind die Adiponektin-Werte im Plasma reduziert, wodurch einer niedriggradigen Inflammation Vorschub geleistet wird. Die Adiponektinausschüttung wird durch proinflammatorisch wirksame Zytokine (IL-6, TNF-alpha) reduziert.

Zwischen dem Entzündungsmarker hs-CRP und der Konzentration an Adiponektin besteht eine inverse Korrelation. So haben Untersuchungen gezeigt, dass übergewichtige und adipöse Personen erhöhte hs-CRP-Werte als Hinweis auf chronisch-niedriggradige Entzündungsprozesse haben. Umgekehrt gehen gewichtsreduzierende Maßnahmen mit Reduktion des Entzündungsmarkers und Anstieg der Adiponektin-Plasmawerte einher.

Die Empfehlung, ein Normalgewicht anzustreben, erfährt unter dem Aspekt des proinflammatorischen Potenzials des Fettgewebes und der damit verbundenen Risiken für die mit Adipositas assoziierten Erkrankungen eine neue Bestätigung. Allerdings sind viele der häufig praktizierten Bemühungen, Gewicht abzubauen, zum Scheitern verurteilt.

Vorsicht mit Diäten

Mehr als ein Drittel der Deutschen hat sich bereits an einer Diät versucht. Frauen sind besonders empfänglich, denn sie sind mit ihrer Figur oft unzufrieden und streben ihr „Wohlfühlgewicht“ an. Dabei kommt es durch eine Diät häufig nach deren Beendigung zu erneuter Gewichtszunahme, die in manchen Fällen das Ausgangsgewicht übersteigen kann. Dieses Phänomen ist nicht nur Hauptursache für psychische Störungen und die vorprogrammierte Frustration, sondern kann den Abnehmwilligen auch in einen Teufelskreis führen.

Ob Reduktions-, Formula- oder Außenseiterdiät, der Körper reagiert auf hypokalorische Kostformen mit metabolischen und endokrinologischen Adaptationen, die den langfristigen Diäterfolg erschweren. Der Körper passt sich an eine niedrigere Energiezufuhr, z.B. mit einer Senkung des Grundumsatzes, an. Ebenso wird die „nahrungsinduzierte Thermogenese“, der Energiemehrverbrauch durch Wärmebildung, reduziert. Dieses Regelsystem, das eng mit dem „adipostatischen Setpoint“ in Verbindung steht, ist für die Rückkehr zum ursprünglichen Gewicht mit verantwortlich.

Der Schlüssel zum Abnehmerfolg

Frauen haben meist einen trägeren Stoffwechsel als Männer, wodurch die Gewichtsreduktion erschwert sein kann. Jedoch kann in diesem Fall Abhilfe geschaffen und der Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel mit reinen, gut verträglichen Pflanzenextrakten unterstützt werden. Ein Pflanzenextrakt aus Zitrusfrüchten (Blutorange, Orange, Grapefruit) wurde inzwischen in drei verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen an über 250 übergewichtigen Personen geprüft. Im Verlauf der dreimonatigen Anwendung ergab sich nicht nur eine deutliche Gewichtsreduktion (Tab.), sondern auch eine klare Abnahme von Taillen- und Hüftumfang um jeweils mehr als 5 cm. Damit kam auch eine Verbesserung der Körpersilhouette zustande. Der patentierte und studiengeprüfte Wirkstoff zeigt gemäß diesen wissenschaftlichen Daten einen ausgeprägten lipolytischen Effekt. Ebenso wurden metabolische Parameter untersucht. Es zeigte sich, dass Entzündungsmarker (z.B. hs-CRP) deutlich zurückgingen und die Aktivität antioxidativ wirksamer Enzyme (z.B. Superoxiddismutase, Glutathionperoxidase) signifikant anstieg.

Zusätzlich kann die Fettverbrennung durch die Anwendung von Grünteeextrakt unterstützt werden; dieser erhöht die Thermogenese (Energieverlust durch „Wärmeverpuffung“) und greift in den enzymatisch katalysierten Fettstoffwechsel ein.

Interessant ist auch die Anwendung von Bittermelonenextrakt. In Asien wird das gurken- ähnliche Gewächs seit 600 Jahren medizinisch genutzt. Der positive Einfluss, den die Bittermelone auf Kohlenhydratstoffwechsel und Blutzucker ausübt, steht derzeit im Fokus der Forschung. Bislang liegen über 100 Veröffentlichungen vor, die eine Wirksamkeit hinsichtlich der Verbesserung des Insulinstoffwechsels und eine positive Wirkung auf den Kohlenhydratstoffwechsel belegen. Auch eine Senkung des Körpergewichtes ist für das Kürbisgewächs nachgewiesen worden. Empfehlenswert ist die kombinierte Einnahme der genannten Pflanzenextrakte (z.B. in „figuracell®“, Apotheke), da sie einen ausgeprägten Wirksynergismus zeigen und gewichtsreduzierende Maßnahmen bei Frauen und Männern sinnvoll und effizient unterstützen.

Fazit

Übergewicht und Adipositas sind nicht nur für eine erhöhte Morbidität und Mortalität der Betroffenen mit verantwortlich, sondern haben auch ästhetische und psychosoziale Aspekte. Vor allem Frauen achten auf ihr Äußeres sowie ihre Figur. Allein auf konventionelle Diäten zu setzen, ist nicht zielführend. Sie sind zur dauerhaften Gewichtsreduktion eher ungeeignet. Nach Sichtung der individuellen Lebensumstände, Ernährungsweise und Bewegungsprofil der Betroffenen erscheint es empfehlenswert, neben relevanten Änderungsvorschlägen und anderen kausal wirksamen Behandlungsmaßnahmen auch studiengeprüfte Pflanzenextrakte, die der positiven Veränderung des Körperstoffwechsels dienen, in ein individuelles Therapiekonzept zu integrieren.

Prof. Dr. rer. nat. Michaela Döll
Dipl.-Biologin mit mehrjähriger Forschungserfahrung, Expertin für Lebensmittelchemie und Ernährungsmedizin
mail@prof.drmdoell.de

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Foto: © Kurhan / adobe.stock.com

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