aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 5/2021
Editorial
Sonja Kohn,
Heilpraktikerin
Mitglied im Präsidium des VUH,
Vorstandsbeirat
Liebe Leserin · Lieber Leser
Seit Jens Spahn 2019 sein Rechtsgutachten zur Zukunft des Heilpraktikerberufs in Auftrag gegeben hat, stellen uns Leser immer wieder die Fragen: „Will Spahn den Heilpraktiker abschaffen? Lohnt es sich noch, Heilpraktiker zu werden?“
Ich möchte Ihnen die Angst nehmen, denn mittlerweile kommen schon drei fachkundige und namhafte Expertisen zu dem Schluss, dass eine Abschaffung des Heilpraktikerberufs verfassungsrechtlich unzulässig, unverhältnismäßig und politisch kaum durchsetzungsfähig ist.
Das Engagement der Heilpraktiker-Berufsverbände und HP-Fachgesellschaften hat sich gelohnt. In gemeinsamer Aktion haben wir erreicht, dass der Heilpraktiker-Vorbehalt im MTA-Gesetz erhalten bleibt. Am 24. Juni durften wir dem Gesundheitsminister in Berlin die Ansichten und Forderungen der wichtigsten Heilpraktiker-Verbände zur Zukunftsgestaltung unseres Berufsstandes im Hinblick auf unsere Zulassung und die Aus- und Fortbildung vortragen.
Spahn hat das Thema erst einmal auf die Zeit nach den Wahlen vertagt, wo ja auch die Karten seiner eigenen politischen Zukunft neu gemischt werden. Er wird sicher auch zur Kenntnis genommen haben, wie wenig politisches Kapital zu schlagen ist, wenn man – zu Recht oder zu Unrecht – Gefahr läuft, als Gegner eines von der Bevölkerung so hochgeschätzten Berufs wie dem des Heilpraktikers wahrgenommen zu werden.
Meine absolute Überzeugung: Es lohnt sich, Heilpraktiker zu werden!
Mit besten Grüßen
Ihre