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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 5/2021

Vitamin C und Krebs

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Bedeutung von Vitalstoffen für Prävention und Therapie onkologischer Erkrankungen

Krebs gilt nach wie vor als „Geißel“ der Menschheit. Bis vor einigen Jahrzehnten schien eine Krebserkrankung noch unheilbar, heute gibt es viele Behandlungsansätze. Und dennoch hält die konventionelle Medizin im Prinzip nur drei Werkzeuge für die gesundheitliche Herausforderung Krebs parat: Operation, Bestrahlung und Chemotherapie. Wem das nicht hilft, der wird schnell mit dem Etikett „austherapiert“ versehen.

Berechtigterweise kann man die Frage stellen, ob es denn zu jenen Optionen keine komplementärmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Doch, es gibt sie, sogar zahlreich. Bevor ich jedoch näher darauf eingehe, möchte ich mit generellen Informationen über die Krankheit beginnen.

Einordnung der Krankheitsform

Offiziell ist Krebs eine Krankheit der Gene. Die Deutsche Krebshilfe schreibt: „Krebszellen entstehen, wenn sich bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz (Gene) verändern, diese Veränderungen nicht mehr repariert und die Erbinformationen dadurch verfälscht werden. Je älter der Mensch wird, desto unzuverlässiger arbeitet das Reparatursystem der Gene.“

Zudem benutzen wir Krebs als einen Sammelbegriff für viele Krankheiten mit gemeinsamen Merkmalen. Ein besonderes Kennzeichen ist, dass sich ursprünglich normale Gewebezellen unkontrolliert vermehren und zu Krebszellen werden. Zusätzlich können sich jene von ihrem Entstehungsort lösen und an anderen Stellen im Körper neue Ableger bilden (Metastasen).

Zahlen

Jeder vierte Todesfall geht laut Daten des Statistischen Bundesamtes auf Krebs zurück. Dieser Anteil hat sich in den vergangenen 20 Jahren kaum verändert, obwohl die Zahl der Krebstoten seit 1999 um etwa 10% gestiegen ist. Absolut starben von 2010 bis 2019 rund 2,3 Millionen Menschen an den Folgen von „bösartigen Neubildungen“, im Jahr 2019 allein etwa 231000 Menschen (106000 Frauen und 125000 Männer). Ein Fünftel aller Krebs-Verstorbenen war jünger als 65 Jahre.

Tumorerkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Betroffen sind alle Altersgruppen. So berichtet das Statistische Bundesamt und schreibt über Krebserkrankungen: „Bei Kindern im Alter von 1 bis 14 Jahren waren sie 2019 für knapp ein Viertel aller Todesfälle (23%) verantwortlich. Bei den 45- bis 65-Jährigen war eine Krebserkrankung hingegen die häufigste Todesursache: Mehr als ein Drittel (39%) aller Todesfälle in dieser Altersgruppe waren darauf zurückzuführen.“

Welche Krebsform sich entwickelt, ist auch eine Frage des Geschlechts, wie Zahlen des Zentrums für Krebsregisterdaten zeigen. In 29,5% der Fälle wurde bei Patientinnen Brustkrebs diagnostiziert, bei Männern ist die Prostata mit 22,7% am häufigsten betroffen. Lunge, Darm und Haut kommen bei beiden Geschlechtern gleich häufig vor. Hinzu kommt bei Frauen die Erkrankung der Gebärmutter, bei Männern die der Harnblase.

Gesunde Lebensmittel – gesunder Mensch

Schon Hippokrates von Kos (460 bis 370 v. Chr.), ein berühmter Arzt des griechischen Altertums, wusste, dass eine gute Ernährung die Grundlage für Gesundheit ist. Er wird in diesem Zusammenhang häufig mit folgendem Satz zitiert: „Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein, und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.“ Auch heute sind immer mehr Menschen davon überzeugt, dass eine ausgewogene, hochwertige und bewusste Ernährung entscheidend für die Gesunderhaltung ist. Es stellt sich jedoch die Frage, ob uns die heutigen Lebens- und Nahrungsmittel noch in ausreichender Fülle mit den Vitalstoffen versorgen können, die wir für eine gesunde Ernährung benötigen. So entwickeln sich Obst und Gemüse vielfach ohne natürliches Sonnenlicht oder werden in unreifem Zustand geerntet. Außerdem werden viele Nahrungsmittel lange in Kühlhäusern gelagert und mit Zusatzstoffen versetzt, damit sie z.B. länger haltbar bleiben.

Folgen von Vitalstoffmangel

Wissenschaftlich ist gut belegt, dass ein Großteil der heutigen Erkrankungen ernährungsbedingt ist. Nicht nur aufgrund einer ungünstigen Ernährungsweise können viele Menschen ihren Bedarf an Vitalstoffen nicht mehr über die Ernährung decken. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und Ballaststoffe müssen dem Körper in ausreichenden Mengen von außen zugeführt werden, da er sie nicht selbst produzieren kann. Fehlt nur ein einziger Vitalstoff, kann es schon zu einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit kommen. Es treten diffuse, unspezifische und oft nicht zu erklärende Symptome auf, man fühlt sich abgeschlagen, infektanfällig und reizbar. Ein langfristiger Mangel an Vitalstoffen stellt eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung dar. Zivilisationskrankheiten, wie z.B. Herz-Kreislauf-Beschwerden, Bluthochdruck, Diabetes oder Krebs, werden hierdurch begünstigt.

Helfer in der Not: die Orthomolekulare Medizin

Unterstützung bei diesem Problem kann die Therapie mit Mikronährstoffen bieten. Die Orthomolekulare Medizin widmet sich dem gezielten Einsatz von Vitalstoffen zur Vorbeugung und Behandlung ernährungs- und umweltbedingter Krankheiten. Denn nur durch eine ausreichende Versorgung mit Vitalstoffen kann der Stoffwechsel störungsfrei funktionieren und der Organismus optimal leistungsfähig bleiben.

Der Begriff „orthomolekular“ wurde durch den US-amerikanischen Chemiker Linus Pauling geprägt. Der zweifache Nobelpreisträger war sich bereits Ende der 1960er-Jahre sicher, dass die Orthomolekulare Medizin für den Erhalt der Gesundheit und zur Behandlung von Krankheiten wichtig sei. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Arbeit stellte Pauling damals die Behauptung auf, dass Vitamine in hoher Dosierung Krebs vorbeugen könnten. Mit dieser Aussage verursachte er viele Kontroversen in der Wissenschaft. Er selbst soll jahrelang 18 g Vitamin C täglich eingenommen haben und galt bis ins hohe Alter als fit und aktiv.

Gewährleistung einer ausreichenden Vitamin-C-Versorgung

Fast alle Tiere können aus in der Leber gespeicherter Glukose selbstständig Vitamin C bilden (Hunde und Ziegen z.B. bis zu 20 g) und sind nicht auf die Zuführung von außen angewiesen. Der Mensch ist – im Gegensatz zu den meisten Wirbeltieren – nicht in der Lage, selbst Vitamin C produzieren. Er muss es über die Nahrung zu sich nehmen. Die jeweilige Menge schwankt nach aktuellem Gesundheitszustand und individuellem Bedarf.

Bekommen wir zu wenig Vitamin C, entwickelt sich ein Vitaminmangel (Hypovitaminose), der sich als Skorbut in allen kollagenösen Geweben zeigt, z.B. in Blutgefäßen, Bindegewebe, Knochen und Knorpel. Albert Szent‐Györgyi, ein US-amerikanischer Mediziner und Biochemiker ungarischer Herkunft, der die Stoffwechselprozesse in Muskelzellen untersuchte und 1926 erstmals Vitamin C (Ascorbinsäure) aus Paprikaschoten und Kohl isoliert hatte, konnte mit seiner Arbeit beweisen, dass diese Substanz eine wirksame Hilfe gegen Skorbut bietet. Für seine Arbeit auf dem Gebiet der biologischen Verbrennungsprozesse, besonders in Bezug auf das Vitamin C und die Katalyse der Fumarsäure, wurde er 1937 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

Heute empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Vitamin-C-Zufuhr, die je nach Alter und Geschlecht unterschiedlich ist. So werden erwachsenen Männern 110 mg pro Tag und erwachsenen Frauen 95 mg pro Tag empfohlen. Ein höherer Bedarf besteht bei Schwangeren, Stillenden und Rauchern. Ich bin jedoch der Meinung, dass damit lediglich ein Vitamin-C-Mangel (Hypovitaminose) verhindert werden kann. Um das therapeutische Potenzial von Vitamin C zu nutzen, bedarf es höherer Dosierungen.

Wirkung von hochdosiertem Vitamin C

Vitamin C ist an der Kollagen- und Carnitinbildung beteiligt, dient als Antioxidans bzw. Radikalfänger und leistet als Co-Faktor in enzymatischen Prozessen wichtige Dienste. Außerdem trägt es zur verbesserten Eisenaufnahme bei. Es ist an zahlreichen Prozessen der Gesunderhaltung, auch hinsichtlich der Prävention von Krebserkrankungen, beteiligt.

Indirekt ist Vitamin C zudem in der Lage, Krebszellen gezielt zu töten, ohne dass dabei gesundes Gewebe zerstört wird. Hierfür muss das Vitamin in hohen Konzentrationen verabreicht werden, sodass seine proentzündliche Wirkung über die Bildung von Wasserstoffperoxid zum Tragen kommen kann. Diese hohen Konzentrationen können nur über eine intravenöse Gabe via Infusion erreicht werden. Einige Kontraindikationen und Einschränkungen sind jedoch zu beachten. So sollte z.B. bei eingeschränkter Nierenfunktion oder einer vorliegenden Eisenspeicherkrankheit keine hochdosierte intravenöse Vitamin-C-Therapie angewendet werden.

Vorherrschender Irrglaube

Es ist immer noch der Glaube verbreitet, dass die optimale Versorgung mit Vitamin C – und auch anderen Vitalstoffen – ohne Weiteres über die Ernährung bewerkstelligt werden kann. Denkt man an Orangen, die im Übrigen gar nicht so viel Vitamin C beherbergen wie andere Obst- oder Gemüsesorten, dann enthalten 100 g etwa 50 mg Vitamin C. Linus Pauling hätte also täglich (!) 36 kg Orangen essen müssen, um seine 18 g Vitamin C zu erhalten. Damit sollte klar sein, dass die benötigten Dosierungen nur mit Hochleistungsmikronährstoffen oder Infusionen erreicht werden können.

Hoher Vitamin-C-Gehalt

Dennoch ist es natürlich sinnvoll, sich gesund, ausgewogen und vitaminreich zu ernähren. Beispiele für Lebensmittel mit besonders hohem Vitamin-C-Gehalt sind (jeweils pro 100 g): Hagebutten (1250 mg), Sanddornbeeren (600 mg), Schwarze Johannisbeeren (289 mg), Paprika (140 mg) und Zitrusfrüchte (Orange 53 mg, Zitrone 50 mg). Deutlich besser sieht es bei der Frucht des Camu-Camu-Strauchs aus. Hier kommen wir auf bis zu 2000 mg pro 100 g. Die Acerola-Kirsche enthält 1700 mg. Die letzten beiden stehen in Deutschland leider nur in getrockneter Form und nicht frisch zur Verfügung.

Viel mehr Vitalstoffe für den Zellkern

Der Körper kann nur so gesund sein und optimal arbeiten wie seine einzelnen Zellen. Dafür müssen wir unseren Zellkern sinnvoll schützen und gesund erhalten. Jede Zelle benötigt Sauerstoff, Wasser und Vitalstoffe. Es gibt insgesamt 91 Vitalstoffe, von denen 47 lebensnotwendig sind – u.a. Vitamin C. Diese müssen über die Ernährung zugeführt werden, da der Körper sie nicht selbst produzieren kann. Ohne die optimale Menge dieser Betriebsstoffe ist der Körper nicht voll leistungsfähig und anfälliger für Krankheiten.

Das Konzept einer ganzheitlichen Krebstherapie

Moderne Behandlungsmethoden aus der Orthomolekularen Medizin und der Energiemedizin zeigen, wie wir eine Krebserkrankung positiv beeinflussen können. Das folgende ganzheitliche Konzept soll die gesunde Körperbalance wiederherstellen. Es steht auf drei Säulen:

  • einer gesunden und frischen Ernährung (plus Kohlenhydratreduktion)
  • der optimalen Versorgung mit Mikronährstoffen
  • der Anwendung bioenergetischer Frequenztherapie

Säule 1: Ernährung

Aus bioenergetischer Sicht ist es für Patienten mit einer Krebserkrankung enorm wichtig, dass sie ihre Ernährung sofort und komplett umstellen. Verzichtet werden sollte speziell auf kohlenhydratreiche Nahrungsmittel. Wichtig zu wissen ist, dass eine diabetische Stoffwechsellage ein erhöhtes Krebsrisiko mit sich bringt. Da Krebszellen vergleichsweise auch einen erhöhten Glukosebedarf haben, weil sie ihre Energie über andere Wege gewinnen als gesunde Zellen, sollte diese Energiezufuhr unter Beachtung der Vermeidung einer Mangelernährung sofort gestoppt werden. Zudem wird nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten die Insulinproduktion angestoßen. Insulin fördert den Transport des Blutzuckers in die Zellen, gleichzeitig begünstigt es als wachstumsförderndes Hormon die Tumorproliferation. In der Konsequenz heißt das für den Patienten, dass z.B. Nudeln, Reis, Süßigkeiten, Alkohol und zuckerreiche Getränke ab sofort tabu sind. Dafür hält reichlich frische Nahrung mit viel Obst und Gemüse, hochwertigem Eiweiß, gesunden Fettsäuren und ausreichend Wasser den Stoffwechsel in Schwung. Und ein aktiver Stoffwechsel ist die beste Voraussetzung für körperliche und geistige Fitness.

Säule 2: Optimale Versorgung mit Mikronährstoffen

Es gibt 47 essenzielle Mikronährstoffe, die lebenswichtig für den menschlichen Organismus sind. Dabei handelt es sich um 13 Vitamine, 6 Mineralien, 14 Spurenelemente, 2 Fett- und 12 Aminosäuren. Viele Menschen weisen einen Mangel an diesen Nährstoffen auf, selbstverständlich auch Krebspatienten. Es liegt nahe, dass ein solcher Mangel den Stoffwechsel beeinträchtigt und damit das Entstehen von Krebs begünstigt. In jedem Fall sollten die Vitalstoffe im Blut im Rahmen einer speziellen Blutuntersuchung gemessen werden. Vorhandene Mängel können mit Hochleistungsmikronährstoffen in Bioqualität aufgefüllt werden. Es empfiehlt sich, die Blutuntersuchung nach 8 Wochen zu wiederholen, damit der Erfolg der Vitalstoffgabe überprüft werden kann. Flankierend empfehle ich bei einer Krebserkrankung eine hochdosierte, intravenöse Vitamin-C-Therapie.

Säule 3: Bioenergetische Frequenztherapie

Ergänzend zu den Säulen 1 und 2 rate ich zu einer Bioenergetischen Frequenztherapie. Die funktionsschwachen Organe werden durch die dabei eingesetzten Frequenzen zur Arbeit angeregt. In unseren energietherapeutischen Praxen werden Geräte ohne Fremdstrom eingesetzt, d.h. diese funktionieren rein mit Körperenergie. Der Vorteil dabei – sie ist schmerzfrei, gut verträglich und für alle Patientengruppen geeignet.

Fazit

Vitalstoffe – allen voran Vitamin C – sind von elementarer Wichtigkeit in der Prävention und Therapie von onkologischen Erkrankungen. Dabei ist nicht nur die Qualität entscheidend, sondern auch die Dosierung. Wer sich nicht gerne Infusionen geben lässt, der ist auch mit liposomalem Vitamin C gut versorgt. Wir verwenden dieses in flüssiger Form, da es einfach einzunehmen und optimal bioverfügbar ist. Amerikanische Forscher fanden vor einigen Jahren heraus, dass die orale Gabe von Vitamin C, das in Liposomen eingekapselt wurde, größere Mengen an Vitamin C in das Blut und die Zellen bringt als oral verabreichtes, unverkapseltes Vitamin C in Pulver-, Tabletten- oder Kapselform.

Literatur

  • Deutsche Krebshilfe: Was ist Krebs? www.krebshilfe.de, 11.08.2021
  • Statistisches Bundesamt: Krebs war 2019 für ein Viertel aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich. Pressemitteilung Nr. 10, Februar 2021
  • Foundation OrthoKnowledge: Liposomen – Eine Revolution in der Bioverfügbarkeit. www.orthoknowledge.eu, 13.08.2021

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Jürgen LuegerJürgen Lueger
Therapeut und Bioenergetiker, Dozent an der Paracelsus Schule Freilassing, Naturheilpraxis für Bioenergetik in Salzburg
j.lueger@symbio-harmonizer.de

Fotos: © Olga Galushko / adobe.stock.com, © BarTa / adobe.stock.com

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