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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2023

Heilung durch sanfte Vibrationen

Cover

DIE ERSTAUNLICHEN ERFOLGE DER MATRIX-RHYTHMUS-THERAPIE

Ein krummer Rücken wird gerade, eine Frozen Shoulder beweglich, monatelange Schmerzen nach einer Operation verschwinden, Narben werden weich, Spitzensportler steigern ihre Leistung, nicht heilende Wunden bei diabetischem Fußsyndrom schließen sich – all das nach Anwendung der Matrix-Rhythmus-Therapie. Was ist das Geheimnis dieser einfachen und unaufwändigen Methode? Zuerst einmal die Erkenntnis, dass zahlreiche Krankheiten und Beschwerden mit einem Teil unseres Körpers zusammenhängen, der lange Zeit wenig beachtet wurde: der Extrazellulären Matrix.

Heilung von innen

„Der Arzt verbindet deine Wunden. Dein innerer Arzt aber wird dich gesunden“, schrieb Paracelsus, der erste Ganzheitsmediziner Europas, schon vor etwa 500 Jahren. Im Grunde hat er Recht, denn bei allen medizinischen Interventionen wird die eigentliche Heilung letzten Endes vom Körper selbst vollzogen. Ohne diese inneren Regenerationskräfte, die allen Lebewesen zu eigen sind, wäre unser Planet ein toter Steinklotz. Gleichsam ist auch der Mensch kein fixierter Zustand, sondern ein selbstorganisierendes, selbstregulierendes prozessuales System, in dem sich alle Komponenten in ständiger Bewegung befinden. Durch Auf-, Ab- und Umbau wird ein homöodynamisches Gleichgewicht erzielt, das die Stabilität und Elastizität des Organismus rhythmisch aufrechterhält.

Wunderwerk Extrazelluläre Matrix

Die menschliche Gesundheit ist an funktionierende Stoffwechselprozesse gekoppelt. Es braucht sowohl eine Versorgung mit Nährstoffen und Energie als auch eine Entsorgung von Abfallstoffen. Dieser Austausch geschieht, da Zellen nicht direkt mit den Blut- und Lymphgefäßen verbunden sind, in einem Raum, den man als Grundsubstanz, Interstitielles Gewebe oder Extrazelluläre Matrix (EZM) bezeichnet. Dieser Bereich unseres Körpers fand lange Zeit wenig Beachtung. Unter funktionellem, physiologischem Gesichtspunkt ist er in den letzten Jahren allerdings verstärkt in den Fokus gerückt. Seine enorme Bedeutung für unsere Gesundheit wird immer deutlicher.

Die EZM ist ein hochdifferenziertes, wohlgeordnetes System mit einer Fülle verschiedener Bestandteile. Sie ist ein komplexes Netzwerk aus verschiedenen Fasern, Nervenbahnen, Kapillaren und Lymphgefäßen. In ihr fließt die extrazelluläre Flüssigkeit, bestehend aus Wasser und darin gelösten Stoffen, die für die Gesundheit der Zellen von zentraler Bedeutung sind, die auf die Durchlässigkeit und Transportfähigkeit der Matrix angewiesen sind. Die Bewegung der EZM ist nicht nur vom Herzmuskel abhängig, sondern v.a. auch von der Rhythmik der Skelettmuskeln (permanenter Ruhetremor), die in einer Alpha-Frequenz (8-12 Hz) bei Anstrengung synchronisieren (z.B. Muskelzittern bei Schüttelfrost) und in diesem Zusammenhang auch als das „zweite Herz“ bezeichnet werden können.

Energieverbrauch, Muskeln und Faszien

Muskeln verbrauchen nicht nur unter Anspannung, sondern v.a. im Rahmen der Entspannung Energie (ATP = „Weichmacher“), was sich sehr deutlich bei einem völligen Energieausfall zeigt. Lokal kommt es zunächst zu Verkrampfungen; wenn der Mensch schließlich stirbt, bleiben die Aktin-Myosin-Filamente irreversibel ineinandergeschoben, weswegen es zur Totenstarre kommt – einer totalen Muskelverhärtung. Bereits bei einem geringeren Energiemangel kommt es vor, dass einzelne Fasern kontrahiert bleiben, und wenn sich diese Kontraktionsrückstände im Laufe der Zeit summieren, entstehen Verspannungen und Verhärtungen der Muskeln – die Beweglichkeit lässt nach. Dies wiederum ist häufig verbunden mit Schmerzen, die dadurch entstehen, dass Nerven von den verspannten Faszien, den Bindegewebshüllen um unsere Muskeln, gereizt werden (myofaszialer Schmerz). Ein weiterer Grund kann sein, dass durch eine gestörte Durchblutung und Sauerstoffmangel in den Muskelzellen Laktat gebildet wird, was zu einer lokalen Azidose und Reizung von Schmerzrezeptoren führt (myoazidotischer Schmerz). Außerdem können durch die Muskelspannung und den permanent verstärkten Zug an den Sehnenansätzen entzündliche Schwellungen entstehen (myotendinitischer Schmerz).

Störungen im Zellstoffwechsel

Dies alles schränkt die Durchlässigkeit der EZM, die Energieversorgung der Muskelzellen und auch ihre Entspannungsfähigkeit weiter ein – die Verhärtungen verstärken sich. Es entsteht ein „Teufelskreis“ durch immer stärker gebremste „Logistik“ innerhalb der EZM. Versteifungen des Gewebes und weitere Ablagerungen von Abfallstoffen, Fehlernährung, Bewegungsmangel und Stress behindern den Zellstoffwechsel zunehmend.

Aus diesen Überlegungen heraus entstehen Symptome hypothetisch als Prozessstörungen auf zellulärer Ebene über den Weg divers entgleister Rahmenbedingungen. In diesen findet die zelluläre Selbstorganisation statt, weshalb sie auch therapeutisch wieder normalisiert, die körpereigenen Selbstheilungskräfte aktiviert und Symptome zum Verschwinden gebracht werden sollten. Es geht also primär darum, in der EZM „Blockaden“ zu lösen und die Logistik zu optimieren. Unter diesen Gesichtspunkten ist die Matrix-Rhythmus-Therapie entwickelt worden: Die intakte EZM pulsiert physiologisch ein Leben lang. Tut sie dies nicht mehr – aus welchen Gründen auch immer – dann sollte dieser Rhythmus über den Effekt des physiologischen Entrainments (Mitnahmeeffekt) von außen angekurbelt werden.

Entstehungsgeschichte der Matrix-Rhythmus-Therapie

Die Überlegungen zur Entwicklung der Therapie begannen Anfang der 1990er-Jahre in der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universität Erlangen. Dort begegneten wir Krebspatienten, deren Tumore im Mund-Rachen-Bereich so groß waren, dass trotz einer operativen Entfernung, Bestrahlung und Chemotherapie kaum noch Überlebenschancen bestanden. Aus diesem Grund zielten wir seinerzeit nicht mehr auf die sofortige Beseitigung der Tumorzellen ab, sondern versuchten, Verursachung und Wachstum zunächst über die EZM zu beeinflussen. Wir wollten Tumore verkleinern („Downstaging“).

Das Forschungsprojekt, das ich zwischen 1989 und 1996 an der Uni Erlangen durchführte, ergab als therapeutische Konsequenz, dass systemische zelluläre Prozesse aktiviert werden müssen, um Heilung zu erzielen, und zwar über eine naturkonforme Stimulation der EZM, also über Veränderung der zellulären Rahmenbedingungen. 1996 habe ich schließlich den Begriff „Matrix-Therapie“ eingeführt, um zu verdeutlichen, dass jede Einflussnahme auf eine Zelle, ob präventiv, kurativ, regenerativ oder auch destruktiv, primär auf das Milieu einwirkt.

Das Matrixmobil®

Die Physiotherapie hat als manuelle Körpermethode eine lange Tradition, um unsere Muskeln zu entspannen und das Bindegewebe wieder durchlässig zu machen. Seit Tausenden von Jahren existieren auch traditionelle Anwendungen, wie z.B. Ayurveda-, Tuina- oder Thaimassagen sowie Ottomanische und Römische Bäder. Durch Körpertherapien in Verbindung mit physikalischen Anwendungen sollte alles wieder in Fluss gebracht werden – so dachte man früher.

Freilich sind auch manuelle Techniken in ihren Möglichkeiten begrenzt und sowohl für den Anwender als auch den Patienten anstrengend in der Durchführung. Um den verlorengegangen prozessdynamischen, manuellen Zugang zur Heilung für die heutige Medizin wieder effektiv werden zu lassen, entwickelte ich aufgrund vieler klinischer Misserfolge ein spezielles Massagegerät, das als „verlängerter Arm“ des Therapeuten fungieren kann: das Matrixmobil®. Es optimiert die mikrozirkulatorische Logistik, fördert darüber alle regenerativen Prozesse und kann heute dazu beitragen, dass viele Operationen vermieden werden. Unsere oben beschriebene Hypothese hat damit Früchte gezeigt.

Wirkweise

Beim Matrixmobil® handelt es sich um einen „Massagestab“ mit einem Schwingkopf, der in der Alpha-Frequenz (8-12 Hz) hin und her pendelt. Diese entspricht den natürlichen Mikrovibrationen der Muskelzellen. Jene, die aus dem Takt geraten sind, werden dabei durch „Entrainment“ synchronisiert und in ihre natürliche Schwingung zurückgeführt. Der Schwingkopf ist nach dem Vorbild einer logarithmischen Spirale gestaltet. Diese Form beruht auf der Proportion des Goldenen Schnittes und kommt in der Natur häufig bei Pflanzen und Tieren zum Ausdruck. Da Wahrnehmungsorgane auf Beschleunigung reagieren, werden Afferenzen durch diese Formgebung neurophysiologisch besonders stimuliert.

Sobald der Schwingkopf auf die Haut aufgelegt wird, erzeugt er ein harmonisches Wellenmuster, das sich spiralförmig (Sonnenblumenmuster) im Körper ausbreitet. Wenn er dann bewegt wird, entstehen durch die spezielle Form asymmetrische Gewebsdrücke, die einen Pump-Saug-Effekt simulieren und dadurch die EZM-Flüssigkeit in Bewegung bringen. Ein Magnet, der im Schwingkopf eingebaut ist, leistet dabei zusätzlich synchronisierende, induktive Hilfe. Durch die kombinierte mechanomagnetische Vibration wird das Bindegewebe mobilisiert und Muskelverspannungen lösen sich. Der Austausch von Nähr- und Abbaustoffen wird ebenso gesteigert wie der Sauerstoffgehalt im Gewebe, die Zellen finden zu ihrer gesunden physiologischen Eigenschwingung zurück. Wie ein „Stehaufmännchen“, das in Schieflage war, können sich Zellen, wenn die physiologischen Rahmenbedingungen von außen wiederhergestellt werden, wieder aufrichten und regenerieren.

Voraussetzungen

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit mit dem Gerät ist natürlich, dass die Behandelnden über entsprechende anatomischphysiologische Kenntnisse verfügen und ein Verständnis für die ganzheitlichen Prozesse und Zusammenhänge über Rahmenbedingungen im Körper haben.

Wichtig ist auch, Patienten dazu anzuhalten, die geöffneten Bewegungsräume aktiv zu nutzen und ihnen nach jeder Sitzung Übungen mitzugeben, die sie im Alltag durchführen können.

Darüber hinaus kann die Mikromobilisation durch die rhythmische Mikroextensionstechnik mit einer passiven Makromobilisation im Sinne der Spiraldynamik, Manualtherapie, Osteopathie oder anderen Mobilisationstechniken erfolgreich kombiniert werden.

Einsatzgebiete

Anfangs zeigten sich die Erfolge der Matrix-Rhythmus-Therapie bei muskuloskelettalen Beschwerden, wie z.B. Tennisarm, Frozen Shoulder, Karpaltunnelsyndrom, Nacken-, Rücken-, Kopf- und Kieferschmerzen, CMD, Skoliose, Fersensporn, vermindertem Bewegungsradius, Arthritis und Arthrose. Außerdem in der perioperativen unfallchirurgischen Versorgung, der Rehabilitation, in der Schmerztherapie sowie bei chronischen Erkrankungen des Nerven-, Stütz- und Bewegungssystems. Alles Symptome, die sich makroskopisch äußern und ihre Ursache grundsätzlich in Prozessstörungen auf zellbiologischer Regelungsebene haben.

Seit einigen Jahren pflege ich eine Kooperation mit einem ambulanten Therapiezentrum für neurologische Nachsorge. Hier werden Patienten mit dem Matrixmobil® gewebeseitig passiv mikromobilisiert, bevor es dann mit Makrobewegungen weitergeht. Erfolgreich behandelt werden Schlaganfallfolgen, Querschnittslähmungen wie Tetra- und Paraspastiken, Cerebralparesen und selbst Wachkoma-Patienten.

Aus Indien stammen schließlich einige gut dokumentierte Fälle u.a. aus dem internistischen Bereich. So konnte z.B. ein Patient, der seit über 30 Jahren an Diabetes Typ 2 litt und in der Folge ein Diabetisches Fußsyndrom (DFS) entwickelte, nach mehreren Behandlungen mit dem Matrixmobil® wieder schmerzfrei gehen. Die Wunde war abgeheilt, das begleitende Ödem verschwunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erfahrungen in Sport und Tierheilkunde

Auch im Sportbereich lässt sich die Matrix-Rhythmus-Therapie sinnvoll einsetzen, nicht nur bei akuten Beschwerden oder Verletzungen, sondern auch zur Verbesserung von Elastizität und Leistungsfähigkeit sowie im Rahmen von Prävention und Training. Zahlreiche Spitzensportler haben bisher nachweislich davon profitiert.

Darüber hinaus können wir unseren vierbeinigen Freunden mit der Matrix-Rhythmus-Therapie Erleichterung verschaffen. Pferde werden z.B. bei Problemen mit dem Rücken, den Sehnen oder Muskeln, bei Narben oder schlecht heilenden Wunden behandelt. Wie viele Profireiter berichten, verbessern sich Rittigkeit, Schrittlänge und Sprungfähigkeit. Auch in der Kleintierpraxis hat man gute Erfahrungen gemacht, v.a. Katzen und Hunde sind hier dankbare Patienten.

Fazit

Die Matrix-Rhythmus-Therapie ist eine tiefenwirksame Mikroextensionstechnik zur Wiederherstellung der Homöodynamik auf Zellebene durch die gezielte Aktivierung der natürlichen Resonanz-Rhythmen der Skelettmuskulatur. Dabei synchronisiert sie entgleiste oder verlorengegangene Zeitmuster und aktiviert die daran gekoppelten physiologischen Prozesse, die die Zellen lebendig halten.

Bewährt hat sie sich in allen Fällen, bei denen die Symptome durch eine gestörte Mikrozirkulation verursacht werden, z.B. in der perioperativen unfallchirurgischen Versorgung, in der Rehabilitation, der Schmerztherapie sowie bei chronischen Erkrankungen des Nerven-, Stütz- und Bewegungssystems, aber auch bei Multipler Sklerose, Tinnitus oder Diabetischem Fußsyndrom.

Die Bandbreite therapeutischer Erfolge kann mit der Matrix-Rhythmus-Therapie weiter ausgedehnt werden. Dabei ist die Methode noch keineswegs am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen. Sie betreibt keine Symptomkosmetik, sondern greift systemisch die Ursachen an. Weitere Vorteile sind ihre Nebenwirkungsfreiheit und ihre unaufwändige Handhabung.

Dr. med. Ulrich G. Randoll
Human- und Zahnmediziner,
Entwickler der Matrix-Rhythmus-Therapie

info@dr-randoll-institut.de

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