Fallstudie aus der naturheilkundlichen Praxis
Chronische Rückenschmerzen nach Bandscheibenvorfall
Eine 49-jährige Patientin stellt sich wegen chronischer Rückenbeschwerden vor, die sich immer mehr steigern, in meiner Praxis vor. Laut Aussage ihres Orthopäden hatte sie drei Bandscheibenvorfälle im Bereich der LWS (L3/L4). Um die Schmerzen zu lindern, hat sie bereits verschiedene Therapien ausprobiert, darunter Neuraltherapie, Cortison-Spritzen und TENS-Anwendungen – nichts hat geholfen.
BEHANDLUNGSANSATZ
Chronische Rückenschmerzen resultieren oftmals aus einem komplexen Zusammenspiel physischer, psychischer und systemischer Ursachen. Hinzu kommen Lebensstil und Umweltfaktoren. Dieser Zusammenhang ist den meisten Menschen nicht bewusst. Meine Patientin bildet keine Ausnahme, da sie auf vielen Ebenen Probleme hat. Deshalb wende ich gerne die Matrix-Rhythmus-Therapie an: Sie berücksichtigt v. a. die physiologische Ebene, spürt muskuläre Dysbalancen auf, löst chronische Muskelverspannungen, reguliert aber auch Stress, weil sie auf den Parasympathikus einwirkt.
Das hierfür verwendete Gerät arbeitet mit einer rhythmischen Mikroextensionstechnik. Gesunde Muskulatur zittert bei allen Menschen im Frequenzbereich von 8-12 Hz. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen entstehen oft durch Verhärtungen der Muskulatur. Durch das Pulsieren und Nachahmen des natürlichen Muskelzitterns wird das Gewebe eingeladen, sich zu entspannen und in seinen ursprünglichen Zustand zurückzukehren. Da die Patientin nach der ersten Behandlung eine Verbesserung spürt, starten wir mit einstündigen Sitzungen alle zwei Wochen. Ich gehe den gesamten Rücken durch, beginnend paravertebral im Bereich der Schulterblätter. Dabei arbeite ich mit sanften, wellenförmigen Bewegungen, um Verspannungen zu lösen. Ich bewege mich die Wirbelsäule entlang, um den Körper zu entspannen und den Sympathikus zu entlasten.
VORGESCHICHTE
Während der für die Patienten angenehmen Anwendung öffnen diese sich meist, sodass ich die Anamnese erheben kann. Die wichtigsten Informationen im aktuellen Fall sind:
- Dreifacher Bandscheibenvorfall L3/L4
- Seit 10 Jahren in Therapie wegen Darmproblemen
- Zahnärztliche Betreuung wegen Craniomandibulärer Dysfunktion (CMD)
- Geringe Trinkmenge
- Sitzende Tätigkeit
- Unterdrückte Emotionen
- Viel Stress aufgrund von persönlichen und beruflichen Herausforderungen
BEHANDLUNGSABLAUF
Je nach Befinden der Patientin variiere ich Lagerung und Vorgehensweise. Ist das Liegen auf dem Bauch möglich, beginnt die Behandlung in dieser Position. Andernfalls erfolgt sie im Sitzen. In einer anderen Sitzung wird die Patientin auf die Seite gelagert, wobei der obenliegende Arm rotierend nach innen und außen bewegt wird, um die Muskulatur zu bearbeiten. Neben der Rückenmuskulatur ist es mir wichtig, die Halswirbelsäule (HWS), Kopfwender (M. sternocleidomastoideus) und Kieferbereich zu behandeln, da Verspannungen dort oft Auswirkungen auf den Rücken haben. Auch M. gluteus und M. quadratus lumborum spielen entscheidende Rollen, da hier viele Verspannungen gelöst werden können. Die Behandlung wird individuell angepasst und orientiert sich am Feedback der Patientin.
GANZHEITLICHER ANSATZ
Neben der Matrix-Rhythmus-Therapie nutze ich die Bowtech- Methode. Schnell zeigt sich, dass die Wirbelsäule stark verspannt ist und Probleme an der HWS bestehen. Mit jeder Anwendung entspannt sich der Rücken mehr, die Schmerzen reduzieren sich, und sukzessive verbessert sich die CMD-Problematik. Der Orthopäde ist erstaunt über diesen Fortschritt.
Neben der Behandlung in der Praxis kommen weitere Faktoren zum Tragen, die eine wichtige Rolle für die Therapie spielen: ausreichende Wasseraufnahme, entzündungshemmende Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel (u. a. das Vitalstoffkonzentrat LaVita, Gerstengras und Omega-3-Fettsäuren) sowie eine Steigerung der Bewegung, v. a. in der Natur. Zudem ermutige ich meine Patientin, auf die Signale ihres Körpers zu hören, Achtsamkeitsübungen zu integrieren und soziale Kontakte zu pflegen. Meine Empfehlung ist stets: Ändern Sie, was Sie stört, und zwar im eigenen Tempo. Meine Patientin passt so langfristig ihren Lebensstil an.
VERLAUF UND ERGEBNIS
Insgesamt dauert es sechs Monate, bis meine Patientin beschwerdefrei ist. Während dieser Zeit passe ich die Behandlung an ihre Bedürfnisse an: Anfänglich liegt der Fokus auf dem Lösen der Verspannungen, später darauf, die Muskulatur elastisch zu halten und die Entspannung nachhaltig zu unterstützen. Heute kommt sie (nunmehr seit zehn Jahren) alle zwei Wochen zur Prophylaxe, weil ihr die Matrix-Rhythmus-Therapie einfach guttut.
FAZIT
Die Patientin ist dankbar für die Entwicklung, die durch den ganzheitlichen Therapieansatz möglich wurde. Ihre Lebensqualität hat sich erheblich verbessert und sie kann wieder Dinge tun, die vorher unmöglich schienen. Diese Fallstudie zeigt, dass bei chronischen Rückenschmerzen durch eine Herangehensweise, die viele Ebenen des Körpers berücksichtigt,eine deutliche Besserung erzielt werden kann.

Gabriele Woschek
Heilpraktikerin und Epigenetik-Coachin mit Schwerpunkten Matrix-Rhythmus-Therapie, Bowtech, Regenaplexe und IHHT-Intervall-Höhentraining
info@heilpraktikerin-woschek.deWeitere Artikel aus dieser Ausgabe
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