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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2019

Die hohe Kunst der Fermentation und ihre Rolle bei der Entgiftung

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Auf die kleinsten Helfer kommt es an

Unter Heilpraktikern ist es längst bekannt: Vor jeder erfolgreichen Therapie steht eine schonende Entgiftung, die einen fruchtbaren Boden für das Gelingen bereitet. Normalerweise ist eine effektive Entgiftung anstrengend für den Körper. Deshalb sollte ein guter Ansatz auch gleichzeitig aufbauende Komponenten enthalten. Mit der Kraft mehrstufig fermentierter vegetarischer Lebensmittel, aus denen Aminosäuren und andere Vitalstoffe in hoher Konzentration gewonnen werden, ist das möglich.

Helfer der körpereigenen Müllabfuhr

Aminosäuren gelten als Bausteine des Lebens. Keine Zelle, kein Enzym, kein Stoffwechselprozess kommt ohne sie aus. Einige Aminosäuren spielen zudem eine spezifische Rolle bei der Unschädlichmachung und Ausleitung von Stoffwechselendprodukten. Dazu gehört z.B. Taurin, das an vielen Entgiftungsreaktionen beteiligt ist und Zellen vor toxischen Effekten von z.B. Tetrachlorkohlenstoff oder Ozon schützen kann.

Auch Glycin, Cystein und Glutaminsäure erfüllen als Bausteine des Glutathion-Moleküls zentrale Aufgaben in antioxidativen Entgiftungsprozessen, indem sie dazu beitragen, dass freie Radikale neutralisiert werden. Diese aggressiven Sauerstoffmoleküle entstehen z.B. unter UV-Strahlung oder bei entgleisten Stoffwechselprozessen und schädigen die Zellen nachhaltig.

Arginin, Citrullin, Ornithin und Asparaginsäure sind wichtige Bestandteile des Harnstoffzyklus und tragen zur Entgiftung von Ammoniak bei. Ohne Arginin kann kein Harnstoff gebildet werden. Alanin spielt im Zuckerstoffwechsel von Muskelzellen eine Rolle und wirkt ebenso einer Ammoniak-Vergiftung entgegen.

Methionin hat eine antioxidative und fettlösende Wirkung, zudem kann es Blei und andere Schwermetalle entgiften.

Neben den Aminosäuren weisen auch viele sekundäre Pflanzenstoffe eine effektive antioxidative Wirkung auf. Außerdem können sie die Aktivität spezifischer Enzyme unterstützen, die dafür sorgen, dass schädliche, v.a. fettlösliche körperfremde Substanzen in wasserlösliche umgewandelt werden, damit diese dann über die Nieren ausgeschieden werden können.

Aminosäuren und sekundäre Pflanzenstoffe sorgen also dafür, dass Zellen nicht belastet sowie Leber und Niere in ihren Funktionen unterstützt werden. Das körpereigene Recycling- und Entsorgungssystem funktioniert mit ihrer Hilfe einwandfrei.

Fermentation perfektioniert

Bekömmlich und für den Körper direkt verwertbar sind bioaktiv aufgeschlüsselte Aminosäuren und Vitalstoffe, wie sie mittels mehrstufiger Fermentation aus reinen vegetarischen Komponenten gewonnen werden. Bio-Rohkost – Früchte, Gemüse, Meerespflanzen, Wurzeln, Nüsse, Getreide, Reis, Soja und Honig – eignet sich hervorragend, um mehrstufig vergoren zu werden.

Der Biochemiker Dr. Shingoro Matsuura fand vor ca. 50 Jahren in seinem Labor heraus, dass eine Fermentation bei streng kontrollierten Temperaturen immer wieder unterbrochen werden kann, sodass sich Lebensmittel bzgl. einzelner Inhaltsstoffe, z.B. Aminosäuren, immer weiter verdichten lassen. Setzt man diesen Gärprozess über einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren fort, entsteht ein pastöses Mus, von dem wenige Gramm so viele Aminosäuren enthalten wie mehrere Kilogramm der Ausgangsprodukte. Das lässt sich noch steigern. Generell gilt: Je länger die Fermentationszeit, desto feiner das Resultat und desto höher die Konzentration der natürlichen Aminosäuren.

Dem Darm verwertbare Schlüsselelemente anbieten

Genau diesen immer feiner werdenden, der Vorverdauung gleichkommenden Prozess braucht es, um die Aminosäuren und anderen Vitalstoffe bei ihrer Reise in den Darm, die Blutbahnen und Zellen zu erhalten. Tatsächlich wird dem Organismus mit dem konzentrierten Mus Nahrung im Vorverdauungsstadium zur Verfügung gestellt, die ohne eine Säureschutzmantel in Form einer Kapsel auskommt und trotzdem optimale Funktion gewährleistet. Das ist bisher einzigartig. Alle Bestandteile gelangen auch tatsächlich in den Darm, werden vom Körper leicht aufgenommen und stehen frei zur Verfügung, wo sie gebraucht werden.

Bifidus und Laktobazillus – probiotische Teamplayer

Während der schonenden Fermentation der wertvollen Bio-Rohkost entstehen reichlich reaktionsfreudige Bifido- und Laktobazillen. Schon seit mehr als 2 Jahrzehnten erachtet die Wissenschaft diese als wichtigste Bestandteile der Darmflora. Jene Probiotika – Mittel für das Leben – sind u.a. für eine funktionierende Abwehrkraft enorm wichtig. Aufgrund ihrer Empfindlichkeit überleben sie herkömmliche Produktionsprozesse oft nicht, sodass in normalem Joghurt oder Kefir nur noch ein Bruchteil vorhanden ist.

Zusammen mit Aminosäuren, sekundären Pflanzenstoffen und anderen Mikronährstoffen vollbringen sie wahre Meisterleistungen bzgl. Vitalität, Wachstum und Regeneration des Organismus – und das betrifft auch die Entgiftung. So zeigen Milchsäurebakterien in Synergie auch antioxidative Wirkungen. Zudem halten die wertvollen Bakterien durch die Senkung des pH-Werts im Dickdarm schädliche Erreger, wie Salmonellen, Fäulnis- oder Kolibakterien, in Schach. Ohne sie bräche die Immunabwehr über kurz oder lang zusammen.

Das Lösungsmittel macht‘s!

Eine erfolgreiche Entgiftung braucht viel Wasser. Zu entsorgende Stoffe sollten regelmäßig ausgeschwemmt werden. Das Wasser sollte so sauber wie möglich sein, am besten in einer Osmose-Umkehr-Anlage aufbereitet und/oder mithilfe von EM-Keramiken polarisiert werden. So entstehen kleinere Wassercluster, die optimal bei der Ausleitung mitarbeiten können.

Wenn zu guter Letzt noch die Ernährung auf möglichst „giftfrei“, d.h. auf Biokost aus der Region, umgestellt wird, ist eine solide Grundlage für alle weiterführenden therapeutischen Prozesse geschaffen.

Ulla JanascheckUlla Janascheck
Journalistin und Autorin

ulla.janascheck@gmx.de

Foto: © nadianb / fotolia.com

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