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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 5/2020

Außen schön – innen heil

Cover

Wahre Schönheit spiegelt sich im Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele

Ein feines Hautbild, kräftige Haare und Fingernägel, eine sportlich-ästhetische Figur, strahlende Augen, ein hohes Maß an Vitalität und Lebensfreude, die man Ihnen auf den ersten Blick ansieht – so stellen wir uns heute das Ideal von Schönheit vor und stellen ihm häufig mit aller Macht und unterschiedlichsten Mitteln nach.

„Wahre Schönheit kommt von innen“, verspricht die Werbung seit Jahrzehnten. Trotzdem beschränken sich die meisten Angebote allzu oft auf die äußerliche Anwendung bestimmter Substanzen. Diese sollen uns schöner wirken lassen und dazu führen, dass wir uns rundum wohlfühlen. Dem aktuellen Ideal entsprechend, tun die produktpräsentierenden Models ihr Übriges für den schönen Schein. Wie wunderbar wäre es, wenn diese Mittelchen wirklich so einfach funktionieren würden. Leider bleibt es meist bei enttäuschten Erwartungen und Frust.

Tatsächlich ist es aber kein Hexenwerk, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Sie Ihre innere Schönheit in ganzheitlichem Sinne nach außen spiegeln, und zwar mit Ihrem Wesen. Äußerliche Anwendungen sind dann nur noch das „i-Tüpfelchen“.

Die Selbstheilungskraft ist ein Naturgesetz

Um dem Geheimnis wahrer innerer Schönheit auf den Grund zu gehen, ist es zunächst wichtig, die komplexen Vorgänge unserer Gesundheit zu erfassen. Vor allem dann, wenn es um einen ganzheitlichen Ansatz geht.

Der Schlüssel ist, die Natur zu verstehen: „Die Natur funktioniert nach ganz einfachen Prinzipien und Gesetzen, welche sich von einem ins andere übertragen lassen.“ (Charles F. Haanel)

Allen Aspekten, die uns schön wirken lassen, liegen aufbauende Prozesse zu Grunde. Diesen Kräften haben wir es zu verdanken, dass wir über Nacht regenerieren und uns von innen heraus regelmäßig generalüberholen. In jedem Gewebe werden zu jedem Zeitpunkt Zellen abgebaut und hinzugefügt, mal schneller, mal langsamer. Dass wir uns immer wieder erneuern, ist ein Naturgesetz.

Bei unserem Bemühen um innere Schönheit sollte es also Ziel sein, die grundlegendsten physiologischen Funktionen so zu optimieren und später gezielt anzuregen, dass unser Körper diese Arbeiten optimal verrichten kann.

Eine ganzheitliche Perspektive bezieht neben der körperlichen auch die psychische und die spirituelle Ebene ein, die allesamt in Wechselbeziehungen zueinander stehen und, wenn sie aufeinander abgestimmt werden, potenzierend zu wahrer innerer Schönheit beitragen.

Abbauende und aufbauende Kräfte

Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Körper ein hochleistungsfähiges Anpassungsorgan mit 10 hoch 7 Stoffwechselprozessen pro Sekunde ist. Unser Ziel ist es, diese immense Kapazität für uns arbeiten zu lassen, denn die Prozesse laufen sowieso ab!

Unsere Stoffwechselaktivitäten kann man in 2 Kategorien einteilen: Es gibt einen abbauenden und ausscheidenden Metabolismus und daneben einen aufbauenden und regenerierenden. Auf der einen Seite werden Nährstoffe aufgespalten, Giftstoffe unschädlich gemacht und Abfallprodukte entsorgt; auf der anderen Seite wird Energie gewonnen, Nützliches produziert und Recycling betrieben.

Um alles reibungslos ablaufen zu lassen, müssen beide Anteile des Stoffwechsels in einer flexiblen Balance sein. Ein sehr wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist das Säure-Basen-Gleichgewicht. Ist dieses nachhaltig gestört, werden Beschaffenheit und Funktion des gesamten Körpermilieus beeinträchtigt. Zur Neutralisation des Problems verwendet der Körper zunächst viele Substanzen, die ansonsten auch in den aufbauenden Stoffwechsel geflossen wären. Werden z.B. mit der Nahrung sehr viele säurebildende Lebensmittel zugeführt, puffert der Körper die Säuren mit körpereigenen Basen aus Blut und Gewebe ab, solange sie ihm zur Verfügung stehen. Daneben versucht er, Säuren loszuwerden. Sind Ausscheidungskapazitäten und Pufferreserven überlastet oder erschöpft, kann er saure Stoffwechselprodukte auch im Gewebe einlagern, man spricht dann von Schlacken. Diese behindern den Körper aber noch mehr in seiner Arbeit.

Selbsttest

Wenn Sie an mehreren Tagen hintereinander Ihren Morgenurin mit einem pH-Streifen überprüfen, und dieser immer bei 7,5 oder höher liegt, könnte eine Ausscheidungsblockade vorliegen. (Hier ist u.U. eine Behandlung der Leber angezeigt, bis der Morgenurin wieder sauer wird, bevor Mineralien und Basenmittel eingenommen werden.)

Nach demselben Prinzip werden Toxine neutralisiert. Auch hierfür benötigt der Körper Stoffwechselkapazitäten. Jedoch funktioniert die Entgiftung nicht gut, wenn das Säure-Basen-Gleichgewicht nicht stimmt. Dann verbleiben schädliche Substanzen im Körper, die ansonsten entsorgt würden. (Wussten Sie, dass z.B. der Abbau von Medikamenten gestoppt wird, sobald Alkohol ins Spiel kommt? Nach dem Motto „Das Schädlichste zuerst“ wird sich zuerst um ihn gekümmert. Die Konsequenzen bei einem den Körper überfordernden Lebenswandel lassen sich nun leicht ausmalen.)

Merke

Anstatt in den aufbauenden Zweig des Stoffwechsels zu investieren, baut der Körper zum Schutz vor größerem Schaden erst einmal vorhandene Ressourcen ab. Wirklich aufbauen und sich um innere Schönheit kümmern, kann er sich nur, wenn die Transportwege frei sind – sowohl die versorgenden als auch die ausscheidenden – und alle zugeführten Stoffe in der richtigen Menge dort ankommen, wo sie gebraucht werden, in der benötigten Form. Zudem laufen anabole und katabole Prozesse in der Zelle nicht zeitgleich ab. Erst wenn der Punkt erreicht ist, dass katabole Stoffwechselreaktionen „abgeschaltet“ werden, folgen „echte“ anabole Prozesse.

Schmerz vermeiden und Glück anstreben

Wie können wir das körperliche Prinzip, die Balance zwischen aufbauenden und abbauenden Stoffwechselprozessen, auf die Psyche übertragen? Wie spiegelt sich dieses im Körper? Und welche Bedeutung hat das für unsere innere Schönheit?

Auch wenn die Erforschung der menschlichen Psyche ein sehr weites Feld ist und wir uns in den Bereichen von Emotionen, Verhalten, Kommunikation, Interaktion u.v.m. verlieren könnten, lassen sich die hier wirkenden Kräfte auf 2 Pole reduzieren: Es geht entweder um destruktive oder konstruktive Prozesse. Wir zielen darauf ab, Schmerz zu vermeiden oder Glück zu vermehren, sind entweder von Angst oder von Liebe geleitet. Ganz sicher finden Sie zahlreiche Beispiele, wenn Sie darüber nachdenken.

Tatsächlich ist es so, dass wir den abbauenden oder aufbauenden Anteil unseres Metabolismus fördern können, je nachdem, wie wir uns verhalten und fühlen. Beispiele:

1. Ein Familienvater sehnt sich schon lange danach, eine Weltreise zu machen. Aber er unterdrückt diesen Wunsch aus Angst, Job und Familie zu verlieren. Auf jeden Fall will er diesen Schmerz vermeiden – jedoch geht das auf Kosten seines Glücks, und er riskiert, darüber zu erkranken (destruktives Verhalten). Würde er jedoch mit Familie und Vorgesetztem über seinen Wunsch sprechen, so könnte er – vorausgesetzt, er stößt auf offene Ohren, was häufiger vorkommt als man denkt – gemeinsam mit ihnen nach Lösungen suchen und nach einer Zeit der Planung seinen Wunsch in die Tat umsetzen (konstruktives Verhalten). Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das erlebte Glück zu noch mehr Zufriedenheit, positiver Ausstrahlung und gesundheitlicher Stabilität führt. Alle Beteiligten würden profitieren.

2. Eine Frau ernährt sich sehr gesund und ausgewogen. Sie achtet auf ihren Säure-Basen-Haushalt und kontrolliert diesen regelmäßig. Sie weiß genau, was sie essen kann und was nicht, um im Gleichgewicht zu bleiben. Aus verschiedenen Gründen gerät sie in eine für sie sehr stressige Situation und hat mit Existenzängsten zu kämpfen, die sie mit allen Mitteln zu vermeiden sucht. Während dieser Zeit ist ihr Säure-Basen-Haushalt weit in den sauren Bereich verschoben. Der einzige Faktor, der sich verändert hat, ist ihre emotionale Situation.

Mit anderen Worten: Schmerz zu vermeiden oder in psychischen Belastungssituationen zu leben, ist für unseren Körper derart „stressig“, dass es nachweislich zu einer sauren Stoffwechsellage mit Konsequenzen kommt. Die erneuernden, aufbauenden Prozesse unseres Körpers werden deutlich und nachhaltig beeinträchtigt. Und das lässt uns auf Dauer „alt“ aussehen.

Selbsttest

Wenn Sie sich ausgewogen ernähren und Ihr Morgenurin trotzdem regelmäßig unter 7,5 liegt, nehmen Sie mehr basische Lebensmittel und ggf. Mineralien und Basenmittel ein, bis sich der pH-Wert normalisiert hat. Beobachten Sie, was im Fall eines plötzlich auftretenden Ärgernisses oder einer Stresssituation passiert.

Vom Dunkel ins Licht

Das Prinzip von Aufbau und Abbau bzw. destruktiven und konstruktiven Einflüssen können wir auch auf die spirituelle Ebene übertragen. Hier liegt der Fokus darauf, dass wir bestimmte Lernprozesse benötigen, um innerlich wachsen zu können. Wir dürfen uns immer mehr und mehr bewusst werden. Wenn wir uns jedoch nicht um das kümmern, was ansteht, können wir uns auf der spirituellen Ebene nicht entfalten. Deshalb ist es manchmal notwendig, dass wir durch schmerzliche Erfahrungen motiviert werden, etwas in unserem Leben nachhaltig zum Positiven zu verändern.

Wahre Schönheit

Wir kennen Sätze wie „Der Körper ist der Tempel der Seele“ oder „In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist“. Sie weisen auf den Zusammenhang zwischen Körper, Geist und Seele hin. Und tatsächlich beeinflussen sich alle Aspekte gegenseitig.

Ignorieren wir die Bedeutung der Säurelast für den Körper, die Folgen der Angst bzw. des Schmerzes für die Psyche oder die Konsequenzen eines nicht erlösten Lernthemas für die Seele, hat das auf allen Ebenen Folgen. Das spiegelt sich immer auch im äußeren Erscheinungsbild eines Menschen – „Wie Innen, so Außen“.

Ebenso ist das hermetische Prinzip „Wie im Kleinen, so im Großen“ treffend. Kümmern wir uns nicht um unseren Körper und unsere Psyche, und sind wir nicht in der Lage, die lebensfördernden Naturgesetze der Selbstheilungskräfte „im Kleinen“ anzuwenden, wird es mit dem Bewusstwerden „im Großen“ auch schwierig. Dasselbe gilt vice versa.

Fazit

„How you do anything is how you do everything“ – Wahre Schönheit kann als ein ganzheitliches Gesamtkunstwerk betrachtet werden, das auf den Ebenen von Körper, Geist und Seele geschaffen wird. Wer keine davon vernachlässigt, sondern nach dem Prinzip „Wie oben, so unten“ seiner körperlichen Gesundheit und emotionalen Ausgeglichenheit mit derselben Hingabe und Achtsamkeit begegnet wie der Entfaltung seines wahren Selbst, und umgekehrt, der strahlt von innen heraus.

Stefan Rumi
Heilpraktiker mit Schwerpunkten Regenerations-, Allergie- und Schmerztherapie, Osteopath und Mindset Coach
info@schoenheil.de

Foto: © deniskomarov / adobe.stock.com

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