Übersicht dieser Ausgabe    Alle Paracelsus Magazine

aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2021

5 Fragen zur Heilpraktikerüberprüfung 2020

Cover

Corona-bedingt sind im Frühjahr 2020 schriftliche Überprüfungen sowohl für den allgemeinen Heilpraktiker als auch für den sektoralen Heilpraktiker für Psychotherapie ausgefallen. Im Editorial des Paracelsus Magazins 05.20 haben wir darüber berichtet, dass die schriftlichen Heilpraktikerüberprüfungen im Oktober 2020 unter ausdrücklichem Vorbehalt der Anpassung an die jeweils aktuell geltende Corona-Verordnung kontingentiert wurden und sich die Behörden auf Arbeitsüberlastung und mangelnde Kapazitäten berufen haben.

Das Gesundheitsamt in Stuttgart hat die Heilpraktikerüberprüfungen sowohl allgemein als auch sektoral im Herbst 2020 ohne Nachteile für die Prüflinge umgesetzt.

1. Wie ging die Behörde damit um, als Sie im März (am 18.03.2020) die Heilpraktikerüberprüfungen ausfallen lassen mussten?

Als am 13.03.2020 die zuständigen Gesundheitsämter in Baden-Württemberg in Abstimmung mit dem Ministerium für Soziales und Integration aufgrund der SARS-CoV-2-Epidemie beschließen mussten, die schriftlichen HP-Überprüfungen allgemein sowie sektoral Psychotherapie am 18.03.2020 abzusagen, ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen.

Aufgrund der Corona-Pandemie waren wir jedoch gezwungen, die Überprüfungen abzusagen. Dies war als kontaktreduzierende Maßnahme zur Beeinflussung der Ausbreitungsdynamik und Übertragungswahrscheinlichkeit der COVID-19-Erkrankung erforderlich.

Außerdem musste fast die gesamte Belegschaft des Gesundheitsamts in die Coronavirus-Fallbearbeitung eingebunden werden, um die Situation so rasch wie möglich unter Kontrolle zu bringen.

2. Welche Herausforderungen waren zu meistern, um die schriftlichen Überprüfungen im Herbst zu gewährleisten?

ach der Absage im Frühjahr hatten wir den festen Wunsch und die feste Absicht, die Überprüfung im Herbst durchzuführen. Wir waren uns nicht sicher, ob wir trotz all unserer Bemühungen die schriftlichen Überprüfungen im Herbst gewährleisten können.

Die Rahmenbedingungen für die schriftlichen Überprüfungen hatten sich ja grundlegend geändert. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl war klar, dass in den bis zu diesem Zeitpunkt angemieteten Räumlichkeiten die erforderlichen Maßnahmen zum Infektionsschutz nicht bzw. nur teilweise umsetzbar sind. Aus diesem Grund begannen wir bereits Mitte Mai mit der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten, was sich als extrem schwierig, langwierig und kostenintensiv herausstellte. Mit Abschluss der Mietverträge haben wir für jeden Raum das passende Hygienekonzept erstellt.

3. Hatten Sie Sorge, die Überprüfungen erneut absagen zu müssen?

Momentan haben wir massiv mit den Auswirkungen des Coronavirus zu kämpfen. Umso erfreulicher ist es, dass unter Anwendung eines ausgefeilten Hygienekonzepts die Überprüfungen umgesetzt werden konnten. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Situation täglich änderte, gab es nie die Sicherheit, dass die Überprüfungen stattfinden werden.

4. Welche speziellen Anforderungen haben die mündlichen Heilpraktikerüberprüfungen an Sie/Ihre Behörde gestellt?

Die mündlichen Heilpraktikerüberprüfungen konnten ebenfalls nicht wie gewohnt in den üblichen Räumen des Gesundheitsamtes stattfinden. Auch hier mussten wir größere Räume organisieren, um das neu erstellte Sicherheits- und Hygienekonzept umzusetzen. Zum Glück wurden wir innerhalb des Gebäudes des Gesundheitsamtes Stuttgart fündig.

Das Hygienekonzept beinhaltet v.a., die Vorgaben des Landes einzuhalten, wie z.B. Abstandsregeln, ein Lüftungskonzept sowie das durchgängige Tragen des Mund-Nasen-Schutzes. Dies dient dem Schutz aller an den Überprüfungen beteiligten Personen.

Zudem sind sowohl die Ärztinnen des Amts- ärztlichen Dienstes als auch die Verwaltungskräfte in die neu hinzugekommenen pandemiebedingten Aufgaben und Tätigkeiten eingebunden. Dies war zeitlich oftmals schwierig zu koordinieren. Letztendlich sind wir sehr glücklich, dass alles reibungslos geklappt hat.

5. Wie würden Sie das Verhältnis zwischen Ihrer Behörde und den Beisitzern (Amtsärzten und Heilpraktikern) beschreiben?

Die Amtsärztinnen und die Beisitzerinnen pflegen eine jahrelange, sehr angenehme und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Vielen Dank für diesen interessanten Einblick in Ihre Arbeit, und an dieser Stelle ein Dankeschön an alle Gesundheitsämter, die in der Corona-Pandemie Großes leisten.

Das Interview wurde geführt von HP Sonja Kohn

Foto: ©Lechner

zurück zur Übersicht dieser Ausgabe
Paracelsus SchulenWir beraten Sie gerne
Hier geht's zur Paracelsus Schule Ihrer Wahl.
Menü