Übersicht dieser Ausgabe    Alle Paracelsus Magazine

aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 5/2024

AKtuelles aus dem VFP

Cover

Yoga: Großes Potenzial für die Gesundheit

Zahlreiche internationale Studien der vergangenen Jahre deuten darauf hin, dass die positiven Auswirkungen von Yoga deutlich vielfältiger sind als bislang vermutet. So scheint regelmäßige Yoga-Praxis zu einer signifikanten Reduktion von Stress, Angstzuständen und depressiven Verstimmungen zu führen. Außerdem scheint Yoga bei älteren Menschen dem Abbau kognitiver Fähigkeiten spürbar entgegenzuwirken. Yoga hilft offenbar, neurologische Abbauprozesse im Gehirn zu verlangsamen, führt zu verbesserter kognitiver Leistung und Emotionskontrolle. Darüber hinaus verbessert es – wenig überraschend – Flexibilität, Muskelkraft und Balance, was v.a. für ältere Patienten von Vorteil sein kann. Yoga eignet sich außerdem als ergänzende Therapie bei chronischen Erkrankungen, z.B. Rückenschmerzen, Arthritis (hier unter fachlicher Vorprüfung/Anleitung) und sogar bei Rehabilitation nach Herz-Kreislauf-Defekten.

Außerdem kann Yoga zur Senkung des Blutdrucks und Reduktion chronischer Schmerzen beitragen. Es ist für Patienten mit Typ-2-Diabetes hilfreich, senkt Entzündungswerte generell, v.a. auch bei rheumatoider Arthritis, stärkt das Immunsystem, kann zur deutlichen Senkung des Blutdrucks führen und eine ergänzende Therapie für Asthma-Patienten darstellen.

PTBS: Bedeutung genetischer Faktoren

Das individuelle Genom eines Menschen ist entscheidend bei der Frage, ob eine Person eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickelt oder nicht. In einer Studie des Psychiatric Genomic Konsortiums (veröffentlicht in „Nature Genetics“) wurden die genetischen Zusammenhänge bei der Herausbildung einer PTBS näher untersucht. Insgesamt wurden die Daten von über 1,2 Millionen Menschen unterschiedlicher Herkunft analysiert. Dabei wurden 95 genetische Bereiche identifiziert, die mit PTBS in Verbindung stehen. 80 davon waren zuvor unbekannt. Eine genauere Untersuchung ermittelte 43 genetische Bereiche, die das Risiko erhöhen, nach einem Trauma eine PTBS zu entwickeln.

Im Laufe ihres Lebens erkranken daran knapp 8% aller Menschen, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Nach Einschätzung von Prof. Dr. Jürgen Deckert, Direktor der Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Uniklinikum Würzburg, gilt unabhängig von den genetischen Vorbedingungen: Je früher eine PTBS psychotherapeutisch behandelt wird, desto höher sind die Heilungschancen.

Psychische Störung: Erhöhtes Risiko für Mitschüler

Das Auftreten einer psychischen Störung bei Klassenkameraden erhöht offenbar das Risiko nicht betroffener Schüler, in späteren Jahren selbst eine psychische Beeinträchtigung zu entwickeln. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Helsinki, die in „JAMA Psychiatry“ veröffentlicht wurde. Danach erhielten Kinder und Jugendliche mit einem psychisch erkrankten Mitschüler mit einer 3% höheren Wahrscheinlichkeit im späteren Leben selbst eine psychiatrische Diagnose. Grundlage der Studie waren die Daten von über 700 000 Schülern, die bis zu 18 Jahre lang beobachtet wurden.

Warum sich das Risiko erhöht, selbst zu erkranken, wenn ein Mitschüler psychisch beeinträchtigt ist, wird nicht erklärt. Hierzu seien, so die Forschenden, weitere Studien erforderlich. Zwar hat man eine große Zahl an Jugendlichen in die Studie einbezogen und lange Zeit beobachtet, allerdings wurde nicht miterfasst, ob und in welchem Ausmaß das Zusammenleben mit psychisch erkrankten Familienmitgliedern eine – vielleicht noch größere – Rolle spielt.

Dr. paed. Werner Weishaupt
Heilpraktiker für Psychotherapie, Dozent für Kinesiologie und Psychotherapie, Präsident des Verbandes Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater e.V. (VFP), Autor
dr.weishaupt@vfp.de

zurück zur Übersicht dieser Ausgabe
Paracelsus SchulenWir beraten Sie gerne
Hier geht's zur Paracelsus Schule Ihrer Wahl.
Menü