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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2019

Brustkrebs ganzheitlich therapieren

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Die stetig ansteigende Brustkrebs-Erkrankungsrate v.a. bei jüngeren Frauen lässt einerseits das Interesse an der Erforschung neuer Diagnose- und Therapiemöglichkeiten steigen, stellt aber die Behandlung der möglichen grundlegenden Ursachen in den Schatten. Wir klären in diesem Artikel über einige wichtige Aspekte auf.

Die herkömmlichen, oft sehr aggressiven Behandlungsverfahren, wie Chemotherapie, Bestrahlung und Amputation der Brust (Mastektomie), adressieren lediglich die Behandlung des Knotens als Symptomatik und können keine ganzheitliche Heilung garantieren. Eine 90%-ige Erfolgschance wird nur dann von Ärzten prognostiziert, wenn der Brustkrebs rechtzeitig erkannt wird. Demnach ist die Prävention dieser lebensbedrohlichen Erkrankung so viel wichtiger und effektiver als Diagnose und Therapie der Folgen. Ist es erst einmal so weit, dann können Familienmitglieder und Freunde als stärkende Pfeiler wirken.

Heute wissen wir, dass eine Chemotherapie im besten Fall den Verlauf der Krebserkrankung verzögern kann, indem sie die Tumorgröße verkleinert. Wohingegen die Wissenschaft durch wundervolle biomedizinische Forschung davon überzeugt ist, dass ganzheitliche Heilmethoden die Selbstheilung unterstützen. Jahrtausendealtes Wissen, z.B. über pflanzliche Substanzen, wird in den letzten Jahrzehnten endlich in Studien bestätigt. Intuitives Wissen ist somit in der modernen Wissenschaft angekommen.

Achtung: Nocebo-Effekt!

Die meisten Krebspatientinnen schränken sich in ihren Heilungschancen extrem ein, indem sie bestehenden Mythen Glauben schenken und ihre Selbstheilungskräfte durch den entstehenden Nocebo-Effekt mindern. Es ist heute bekannt, dass Krebs nicht direkt erblich ist oder durch „schlechte Gene“ verursacht wird, sondern epigenetische Faktoren dazu beitragen, ob bestimmte Krebsgene an- oder abgeschaltet werden.

Zudem ist jede Patientin in einem individuellen, einzigartigen Umfeld eingebettet und wird, abhängig vom jeweiligen Krankheitsstadium, mit unterschiedlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Es besteht also die Notwendigkeit für ein „individuelles Genesungspaket“, das die Betroffene in ihrer Ganzheit sieht und unterstützt. Die Alternativmedizin betrachtet alle Lebewesen als ganzheitliches System und sieht hinter jedem Symptom des Körpers nicht nur eine physische, sondern auch eine seelische Ursache, die sich im Physischen manifestiert und eine Veränderung des Lebensstils fordert.

Notwendig sind i.d.R. Umstellung auf frische Pflanzenkost, die reich an Biophotonen ist, Verbesserung des Umgangs mit Alltagsstress, Veränderung ungesunder Gewohnheiten, Aufenthalt in der Natur inkl. gesundem Sonne-Tanken oder die Kombination der Faktoren. Dies kann bereits eine „spontane Verstärkung der Selbstheilungskräfte“ hervorrufen, sodass man nicht allein auf eine medikamentöse Behandlung angewiesen sein muss.

Wenn die Patientin versteht, dass der menschliche Körper mit nahezu allen nötigen Heilwerkzeugen ausgestattet ist und dass jedes körperliche Symptom als Hilfeschrei der Zellen „gehört“ werden sollte, kann diese klarere Perspektive ein besseres Verständnis dafür geben, wie Gesundheit entsteht.

Mit vereinten Kräften bessere Ergebnisse erzielen

Ein integrativer Ansatz, der die konventionelle und alternative Medizin vereint, kann den Patientinnen zu einem gesteigerten Wohlbefinden während der Brustkrebsbehandlung verhelfen. Indem die Nebenwirkungen der westlichen Behandlungsmethoden durch die alternativen Methoden auf einem geringen Niveau gehalten werden, können bessere Behandlungserfolge erzielt werden. Ein neutrales oder stetig positives Bild der neuesten Wissenschaft zu präsentieren, gibt im Fall von negativen Diagnosen zusätzlich Trost und Sicherheit.

Die Kraft der Pflanzen nutzen

Nicht richtig funktionierende Zellen, die sich zu einer Geschwulst ausgewachsen haben, deuten auf Sauerstoffmangel und Ansammlungen von Giften und Schlacken hin. Denn wir wissen, dass Krebstumore in einem sauerstoffarmen und sauren Umfeld gedeihen, während sie in einem sauerstoffreichen und basischen Milieu keine Überlebenschance haben.

Frische Pflanzenkost hilft, den Körper von überschüssigen Säuren und Schlacken zu befreien, ihn mit fehlenden Basen zu versorgen und die Sauerstoffversorgung zu verbessern. Demnach ist die Grundlage der Krebsvorsorge profundes Wissen über eine gesunde Ernährung.

Wilde Heilpflanzen, die reich an Vitalstoffen sind und nicht einer Monokultur entstammen, sind wichtige Helfer. Nicht nur sind in frisch gepflückter Nahrung Biophotonen im Überfluss vorhanden. Diese versorgen den Körper mit den nötigen Vitalstoffen, ohne ihn zu belasten. Neben Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen enthält lebendige Pflanzenkost auch viele Substanzen mit krebspräventivem Potenzial.

Blattgrün ist Gold wert

Da wir über die Jahre (un-)freiwillig Unmengen an naturfremden Zusatzstoffen, giftigen Chemikalien sowie körpereigene Stoffwechselprodukte in unseren Zellzwischenräumen und Zellen ansammeln, ist es essenziell, eine regelmäßige Entgiftung durchzuführen. Dabei befreien wir Blut, Gewebe und Organe von Schlacken und Toxinen, welche die Funktion des endo- und exokrinen Systems einschränken und belasten (s. Artikel „Endokrines System“, Paracelsus 05.18). Nur eine optimale Zellreinigung und -regeneration ermöglichen eine Verbesserung der bei jedem Menschen vorhandenen Selbstheilungskräfte.

Vor allem frische chlorophyllhaltige Lebensmittel unterstützen den Körper, in ein sauerstoffreiches „Antikrebs-Milieu“ zurückzukehren. Die chemische Struktur des Blattgrüns unterscheidet sich lediglich in einem Baustein vom roten Blutfarbstoff Hämoglobin: Anstelle von Eisen befindet sich Magnesium im Zentrum des Chlorophylls-Moleküls. Der Sauerstofftransport in unseren Adern wird dadurch gefördert, es können neue Blutzellen gebildet und das Blut gereinigt werden. Große Mengen an Chlorophyll sowie hochwertige Aminosäuren liefern z.B. Weizen- und Gerstengrassaft: Nur 30 ml enthalten so viele Nährstoffe wie 1 kg grünes Blattgemüse.

Es sei ergänzend erwähnt, dass zu den stärksten naturgegebenen Methoden, die Regeneration und Entschlackung fördern, das Fasten gehört (s. Artikel „Zellreinigung durch Fasten“, Paracelsus 02.18).

Pflanzenpower vs. Mikroben

Unser moderner Lebensstil beeinflusst den Magen-Darm-Trakt enorm. Er bringt das Gleichgewicht zwischen nützlichen und schädlichen Bakterien völlig durcheinander. Insbesondere eine stark zuckerhaltige Ernährung bietet allen voran dem Hefepilz Candida albicans, der in vielen Studien im Zusammenhang mit Krebs steht, eine ideale Lebensgrundlage. Eine Candidose deutet allgemein auf ein geschwächtes Immunsystem, Übersäuerung, Stoffwechselstörungen sowie mikrobielle und Schwermetallbelastungen hin; sie ist langfristig eine ausreichende Ursache für die Entstehung von Krebs. Die Ansiedlung von Hefepilzen auf der Haut führt zudem zur Hemmung der Produktion von Vitamin D, das bei Krebspatienten i.d.R. sehr niedrig ist und mit einer schlechteren Immunität einhergeht.

Da sich auch Pflanzen vor Mikroben schützen müssen, ist es nicht verwunderlich, dass sich in ihnen bioaktive „Antipilzmittel“ und antibakterielle Substanzen finden. Viele dieser Stoffe nehmen wir über Gemüse und Gewürze auf, sodass wir so auf natürliche Weise einen Befall eindämmen oder vorbeugen können. Eine spezielle „Anti-Mikroben-Diät“, die einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen mit antimikrobieller Wirkung aufweist, kann zu langfristigem Erfolg führen.

Pflanzen entfalten oft eine ideale Kombination antioxidativer, entzündungshemmender, immunstärkender und antihormonell-wirkender Eigenschaften. Jüngste Studien sprechen v.a. Terpenoiden eine chemopräventive Wirkung zu. Terpene sind in Pflanzen vorkommende Schutzstoffe gegen Pilz- und Parasitenbefall. Sie wirken stark antioxidativ und unterstützen die Bindung von Metallen. Eine Quelle, die reich an Terpenen ist, ist z.B. die Zedernuss.

Knoblauch und andere Zwiebelgewächse stechen durch Sulfide und Flavonoide (u.a. Quercetin) hervor. Das Flavonoid Quercetin kommt in höheren Konzentrationen zudem in Kapern, Liebstöckel, Blaubeeren, Grünkohl, roten Trauben und Äpfeln vor. Studien belegen seine antikarzinogene Fähigkeit, Zellwucherungen und andere zum Zelltod führende Krebsmechanismen zu regulieren und viele Krebsarten einzudämmen.

Besondere Aufmerksamkeit sollte auch frischen, biophotonenreichen Säften oder Saftextrakten geschenkt werden. Heidelbeeren, Cranberries, Essenzen von Ashwagandha (Indischer Ginseng) sowie von den indischen Gewächsen Amoorarohituka und Dysoxylumbinectariferum sind dafür bekannt, das Brusttumorwachstum zu hemmen. Echinacea fördert mit ihren immunstimulierenden Flavonoiden die Lymphozytenaktivität und erhöht die Wirkung der natürlichen Killerzellen.

Im Zusammenhang mit Krebs ist auch die tief in der vedischen Heiltradition verankerte Kraft der Gelbwurz zu nennen. Aus unzähligen Studien ist bekannt, dass Curcumin besonders in liposomal verabreichter Form aufgrund seiner antikanzerogenen Aktivität in allen Phasen des Krebswachstums inhibierend wirkt. Es kommt zu einer erhöhten natürlichen antioxidativen Kapazität (Anreicherung von Glutathion) im gesamten Körper.

Die therapeutische Bedeutung der Großen Klette (Arctium lappa) für die Krebsbekämpfung wird gerade wiederentdeckt. Klettenwurzelextrakt ermöglicht es, dass sich nur die Anzahl kranker Zellen verringert und gesunde Zellen vor Toxinen geschützt bleiben. Tannin, der wichtigste Wirkstoff der Klette, trägt zur Stimulierung der Makrophagenwirkung bei. Der Krebs wird in Schach gehalten, wobei die Immunregulation beibehalten wird.

Ein Blick nach Asien

Global betrachtet gehört Brustkrebs zu den am meisten vorkommenden Erkrankungen bei Frauen (selten sind auch Männer betroffen). Allerdings gilt dies für asiatische Frauen am wenigsten. Dies liegt u.a. an deren Ernährung. Untersuchungen ergaben, dass allein der Verzehr von durchschnittlich einem halben Vitalpilz pro Tag das Krebsrisiko um 64% verringern kann. Die Kombination von Grüntee und Pilzen (auch getrocknet), die in der gesunden asiatischen Lebensweise täglich integriert ist, erreicht sogar eine Risikosenkung von 90%! Auch die Integration spiritueller Praktiken in den Alltag kann das Wohlbefinden verbessern, wie Studien zeigen.

Immer in Bewegung bleiben

Auch integrative Atemtherapien und sportliche Betätigungen an der frischen Luft eignen sich, um einen optimalen Sauerstoffgehalt im Körper aufrechtzuerhalten. Ernährung und Bewegung beeinflussen sich gegenseitig und können im Hinblick auf das Krebsrisiko nicht isoliert betrachtet werden. Ein verbessertes Körperbewusstsein, ein gestärktes Immunsystem, psychisches und physisches Wohlbefinden können z.B. durch Yoga, Lymphmassagen, Gewichtheben und Intervall-Joggen erreicht werden. Dadurch können Faktoren, welche die Zellwucherung begünstigen, wie Angst, Depressionen, Müdigkeit und Stress, besser bewältigt werden.

Die Schlafqualität entscheidet

Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das in der Zirbeldrüse, dem Auge der Seele, gebildet wird. Viele Studien weisen darauf hin, dass diese wichtige Substanz auch krebshemmend wirken könnte. Sie ist direkt an der Steigerung der Aktivität der Natürlichen Killerzellen beteiligt. Daneben stimuliert sie die Zytokinproduktion (IL-2 und IL-6) und schützt hämatopoetische Vorläuferzellen vor der toxischen Wirkung von Chemo- und Strahlentherapie. In epidemiologischen Studien konnte ein erhöhtes Brustkrebsrisiko bei Nachtschichtarbeiterinnen im Vergleich zu blinden Patientinnen festgestellt werden. Forscher haben herausgefunden, dass Krebszellen besonders schnell wachsen, wenn nicht bei völliger Dunkelheit geschlafen wird. Bei Ratten, die im Rahmen einer Hell-Dunkel-Therapie mit Melatonin behandelt wurden, konnte das Brustkrebswachstum gehemmt werden. Jedoch leitete bereits eine schwache Lichtquelle erneut das Krebswachstum ein, und das trotz Verabreichung von Krebsmedikamenten. Diese scheinen offenbar durch Licht bei Nacht weniger Effekt auf die Tumorzellen ausüben zu können. Melatonin macht die Krebszellen angreifbar.

Die Funktion dieser lebenswichtigen Drüse kann durch „Sungazing“ bei Sonnenauf- und -untergang stimuliert und gestärkt werden. Patientinnen sollten auch die Zirbeldrüse „entgiften“ und sich vor endokrinen Disruptoren schützen (s. Artikel „Endokrines System“, Paracelsus 05.18).

Sich auf Gesundheit einstimmen

In alten Heiltraditionen gilt (Brust-)Krebs als Wegweiser, den individuellen emotionalen und körperlichen Bedürfnissen mehr zu folgen. „Gönne dich dir selbst“, schrieb einst Bernhard von Clairvaux. Patientinnen ans Herz zu legen, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, auch sich selbst Aufmerksamkeit zu schenken und nicht nur anderen, kann dies unterstützen. Aber es ist nicht allein die Aufgabe des praktizierenden Arztes oder Heilpraktikers, der Patientin den Weg zu weisen und alle nötigen salutogenetischen Anteile in den Alltag zu integrieren. Heilmethoden, mit deren Hilfe sie sich selbst direkt über einen bestimmten Zeitraum auf den Genesungsprozess einlassen darf, wie z.B. bei Meditationen, Heilmassagen, Entspannungs- und geistigen Selbstheilungstechniken, sind kostbare Möglichkeiten, um einen ganzheitlichen Blick auf die Situation zu gewinnen und selbstreflektierend Umstände wahrzunehmen, die neu gestaltet werden sollten. Viel Erfolg!

Anita-Juliane Winkler GreenAnita-Juliane Winkler Green
Biologin

biology@up-science.com

Patrick EhlerPatrick Ehler
Heilberater

biology@up-science.com

Foto: © Ivan / fotolia.com

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