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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2019

Mein Weg mit Paracelsus

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… begann im März 2015 mit einem Probeunterricht an der Paracelsus Schule Dresden. Ich war auf der Suche nach einem passenden Institut, nachdem sich bei mir über einen längeren Zeitraum der Gedanke an eine Heilpraktiker-Ausbildung gefestigt hatte. Bis dahin hatte ich als Dipl.-Fitnessökonomin gearbeitet und erfahren, dass viele Kunden der Fitnessstudios an gesundheitlichen Problemen litten. Schon damals verwies ich oft an Heilpraktiker und dachte irgendwann: Es wäre doch schön, wenn ich selbst helfen könnte.

Für Paracelsus habe ich mich entschieden, weil diverse Unterrichtszeiten und Module angeboten wurden. Da ich meiner Arbeit weiterhin in Vollzeit nachging, war das die beste Möglichkeit, beides zu vereinbaren. Außerdem waren die Zusatzangebote und -qualifikationen so umfangreich, dass ich mir sicher sein konnte, hier gut aufgehoben zu sein und neben der HP-Ausbildung auch meinen „Handwerkskoffer“ zu erweitern. So besuchte ich – nach einer ausführlichen Beratung durch die sympathische Studienleiterin Frau Winkelmann – zusätzlich zum HP-Unterricht Fachausbildungen zur Akupunktur, Phytotherapie und Craniosacralen Therapie. Ich hatte viel Freude am Lernen, und mein Ziel rückte immer näher.

Nach dem Bestehen der „Schriftlichen“ war ich hochmotiviert und bereitete mich auf die „Mündliche“ vor. Dabei unterstützten mich Ginkgo und Bach-Blüten. Außerdem blieb ich positiv gestimmt. Stellte mir genau vor, wie es sein würde, zu bestehen. Ich bin überzeugt, dass beides sehr wichtig ist für die Erreichung eines Zieles. Genauso wie ein realistischer Blick auf die Prüfungssituation selbst!

Weil sie nun einmal ein Meilenstein auf dem Weg zum Heilpraktiker ist und um ggf. bestehende Ängste bei Anwärtern (m/w) zu mindern, berichte ich nachfolgend von meiner mündlich-praktischen Prüfung, um zu zeigen, dass dieser Schritt gut zu bewältigen ist.

Fragen und Häkchen

Schließlich war er da, der Tag der Tage! Auch wenn ich sonst die Ruhe in Person bin, muss ich gestehen, dass ich nervöser war als vor meiner Hochzeit! Mein Weg mit Zum Glück konnte ich mich etwas beruhigen, und es war auch ein Segen, dass mein Mann mich zum Gesundheitsamt begleitete. Viele Gedanken konnte ich mir aber nicht mehr machen, dann stand ich schon vor der Prüfungskommission. Genau die Personen, die ich mir gewünscht hatte!

Nach einer freundlichen Begrüßung ging es sofort los: „Stellen Sie sich vor, morgen ist Ihr erster Arbeitstag als Heilpraktiker. Ich bin der Patient und möchte alles so hören, wie Sie das auch in der Praxis umsetzen. Zum Fall: Eine 56-jährige Frau hat seit ein paar Tagen Ohrenschmerzen, wurde besser, jetzt aber Kopfschmerzen und letzte Nacht einmal erbrochen. Vor 10 Monaten hatte sie einen Schlaganfall, der ohne Folgen behandelt wurde, alles ist wieder in Ordnung.“ Ich antwortete: „Um vorab einen Notfall auszuschließen, würde ich die Nervendehnungszeichen testen.“ Ich nannte alle 3, da ich auf Meningitis tippte. Wären sie positiv, dann sei die Devise: „112, und ab ins Krankenhaus!“

„Mag ja alles sein, aber was machen Sie mit einem neuen Patienten? Wir schließen den Notfall mal aus.“ Ah ja, Anamnese, selbstverständlich, und der Behandlungsvertrag. Ich sollte erläutern, auf welcher Grundlage dieser geschlossen wird und was er beinhalten sollte. Hier sammelte ich fleißig Häkchen. Der Amtsarzt wollte aber „mehr Praxis“. Also tat ich so, als ob ich einen Behandlungsvertrag herausholen würde und handelte diesen ab. Meine Darbietung schien ihn zu überzeugen. Dasselbe machte ich mit dem Anamnesebogen. Ich zählte die Oberbegriffe auf, die zur Anamnese gehören, und stellte dazu gezielte Fragen. In passenden Momenten bekam ich weitere Informationen zum Fallbeispiel.

Dann war ich meiner Meinung nach mit der Anamnese fertig. Am Blick des Prüfers sah ich allerdings, dass wohl noch etwas fehlte. Zum Glück fielen mir noch 2 wichtige Punkte ein. Fast vergaß ich die soziale Anamnese, aber nur fast – und so bekam ich zum Fall folgende Hinweise: „Die Dame geht vormittags immer joggen, fühlt sich in ihrem Beruf als Leiterin einer KiTa gestresst, aber im Alltag davon nicht beeinflusst. Sie kennt eine solche Leistungsschwäche nicht. Sie nimmt Blutdrucktabletten, die aufgrund des Schlaganfalls geändert wurden [ich vermutete eine hypertensive Krise]. Sie ist verheiratet und hat 2 erwachsene Kinder.“

Nun wollte der Amtsarzt zum Fall zurückkommen. Ich war verwirrt. Waren wir nicht die ganze Zeit schon dabei? Da mich nun abwartende Blicke fixierten, musste ich agieren: „Da Sie zu Beginn sagten, der Notfall könnte ausgeschlossen werden…“ „Nein, das sagte ich nicht.“ Gut, wir waren also wieder beim Verdacht auf Meningokokken-Meningitis. Ich wiederholte: Überprüfung Nervendehnungszeichen und Notruf. Dann sollte ich weitere Symptome der Meningitis nennen. Als sie mir nicht direkt einfielen, hieß es, dass mir einige genannt worden seien. Also las ich einfach vor und sammelte weitere Häkchen. Der Amtsarzt wurde mir sympathisch, denn er half mir. Danke, liebes Universum!

Als Nächstes wurde das IfSG abgefragt, welche Hygienemaßnahmen in meiner Praxis nach einem solchen Fall durchzuführen seien, wie genau Meldung zu machen und was bei dieser Frau besonders zu beachten sei. Ich wusste aus der Anamnese, dass sie Leiterin einer KiTa ist und arbeiten geht. Also führte ich aus, dass das Gesundheitsamt entsprechende Schutzmaßnahmen anweisen würde, dass neben großangelegten Hygienemaßnahmen in der KiTa alle Kinder und Erzieher nach Symptomen gefragt würden und bei allen Erregernachweise angefertigt werden müssten etc. „Und was passiert mit der Frau in der Klinik?“ Ich bot Erregernachweis über Speichel und Liquor, Antibiotika und eine eventuelle Substitution lebenswichtiger Nährstoffe an.

Dann wollte man wissen, welche Erreger Meningitis auslösen. Ich zählte alle Bakterien und auch 3 Viren auf. Aber man war noch nicht ganz zufrieden. Ob auch physikalische Geschehnisse positive Meningitis-Zeichen machen könnten? Ich begann mit einer Herleitung, um Zeit zu überbrücken, da ich die Antwort nicht sofort wusste. Mein Blick schweifte kurz aus dem Fenster. Gerade erkämpfte sich die Sonne ihren Weg durch die Wolken. Die SONNE, da hatte ich einen Geistesblitz! „Zu starke Sonneneinstrahlung kann auf der Kopfhaut positive Meningitis-Zeichen auslösen. Nennt man Sonnenstich.“ Endlich wurde auch dieser Haken gesetzt.

Der Amtsarzt schaute immer wieder auf seinen Wecker. Ich sollte noch KURZ die Bildbeschreibung durchführen. Wir hatten wohl Zeitdruck. (Die Beisitzerin holte meinen Probepatienten in den Raum.) Nach meiner für gut befundenen präzisen Beschreibung nannte ich meinen Verdacht: „Allergie aufgrund von Medikamenten. Oder ein neues Waschmittel o.ä.“ Zur Differentialdiagnose gab ich ein paar Infektionskrankheiten an. Auch sexuelle Erkrankungen könnten es sein, diese sähen meiner Meinung nach aber anders aus. Die Prüfer freuten sich: „Ja, Sie haben Recht. Es ist eine Medikamentenallergie.“ YES – ich freute mich, denn noch kurz zuvor hatte ich Bedenken. Woher die Intuition auch immer kommt, ich bin dankbar dafür und war einmal mehr gerettet.

Zum Schluss noch die „Untersuchung Abdomen“. Wie ich es mir gewünscht hatte (überhaupt waren bisher viele Wünsche in Erfüllung gegangen). Die Anamnese sei gemacht und könne ausgelassen werden. Als ich nach der Begrüßung des Patienten den Raum verlassen wollte, um mir die Hände zu waschen und zu desinfizieren, da ich das Mittel bereits auf die wichtigsten Kriterien geprüft hatte, erntete ich ungläubige Blicke. „Ich kann ja auch erst mal hier schauen, was da ist.“ Und siehe da: HIER war das Haltbarkeitsdatum in Ordnung, auch das Anbruchsdatum war notiert und okay. Ich fand allerdings keine Infos zur Listung und Einwirkzeit. Dazu meinte ich, dass ich davon ausginge, die Mittel in meiner Praxis zu kennen. Bestätigendes Nicken. Es folgten Inspektion und Auskultation. Als ich Aorta und Nierenarterien abhören wollte, wurde ich unterbrochen. Was, wenn ich nichts hörte? „Dann bleibe ich länger drauf, und wenn ich nichts höre, Verdacht auf Ileus, und Notruf.“ Ob man hören könne, welcher Ileus es wäre. Ich erklärte die Unterschiede beider Formen bei der Auskultation. Wieder Häkchen. Nach letzten Fragen, welche Systeme zur Untersuchung Abdomen gehören, wie ich die Leber palpiere und welche die Leberhautzeichen seien, durfte mein „Patient“ sich verabschieden und ich wieder Platz nehmen.

Die Prüfer nickten einander zu, und ich wusste: Ich habe bestanden! Vor lauter Ungeduld konnte ich mich kaum noch auf meinem Stuhl halten. Aber ich blieb professionell und ließ mich noch darüber belehren, wie wichtig die soziale Anamnese sei und dass ich diese in der Praxis auf keinen Fall vergessen dürfe! Man fragte mich noch nach meinen Plänen und gratulierte mir dann herzlich.

Noch auf dem Parkplatz trank ich meinen vorbereiteten Sekt und war unheimlich erleichtert! Dann wusste ich gar nicht, was ich mit dem Rest des Tages anfangen sollte. Mein Mann sagte nur: „Vielleicht dich mal wieder um deinen Sohn kümmern.“ Stimmt, ich war zurück im Leben.

Fazit

Die Prüfung ist machbar – für jeden, denke ich – wenn man ein paar Dinge berücksichtigt. „Bleibe dir treu und überlege, was du sagst, auch wenn du etwas nicht weißt. Fokussiere und visualisiere das Bestehen und gönne dir zwischen dem ganzen Lernen auch mal eine Kreativpause. DU SCHAFFST DAS!“ Dieses Credo hat mir den Weg geebnet!

Und weiter geht´s

Aktuell plane ich die Einrichtung eigener Räumlichkeiten. Diese werden in ein Fitnessstudio integriert sein – wie sich die Wege doch immer finden. Nebenbei biete ich Pilates-Kurse für Schwangere und frisch gebackene Mütter an. Es ist so schön, dass ich meine beruflichen Wurzeln einbinden kann, denn Fitness gehört für mich dazu. Mein Wunsch, die Heilpraktiker-Tätigkeit mit gesunder Bewegung und Ernährung zu verknüpfen, wird tatsächlich Wirklichkeit!

Ich danke allen, die mich auf diesem Weg unterstützt haben: meiner Familie und meinen Freunden für den seelischen Beistand. Auch dir, liebes Universum, du hast mir viele Situationen gerettet!

Ganz konkret hat mir die Paracelsus Schule Dresden diesen Weg ermöglicht. Mein Dank gilt allen Dozenten und ganz besonders der Studienleiterin Frau Winkelmann für ihre tolle Unterstützung. Sie ist eine großartige und warmherzige Frau, die allen Schülern fachkundig zur Seite steht.

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