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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 5/2019

Fallstudien – Aus der Praxis für die Praxis

Cover

Fallstudie aus der naturheilkundlichen Praxis

Neurodermitis beim Säugling

In unserer Klinik sind wir auf die Behandlung von Hauterkrankungen spezialisiert. Während mittlerweile 30 Jahren konnten wir auch schwierigste Fälle von Neurodermitis, Schuppenflechte, Ekzemen, Autoimmunerkrankungen oder Vitiligo erfolgreich therapieren und so auch dem kleinen Neurodermitiker André helfen.

Patient
André, 5 Monate

Vorgeschichte und Beschwerden
Die Mutter des Jungen schildert uns die Odyssee ihres Kindes. Schon 8 Wochen nach der Geburt zeigte sich ein starker Milchschorfbefall. Der Junge war sehr unruhig und weinte ständig. Bald schon traten ein Trommelbauch, laute Darmgeräusche mit Gasbildung und schmerzhafte Koliken auf. Innerhalb kurzer Zeit belegten Hauterscheinungen über 75% der Hautoberfläche. Die konsultierten Pädiater und Dermatologen empfahlen Kortisonzäpfchen bzw. -salben und Antihistaminika. Eine hypoallergene Diät brachte keine Besserung. Der Kleine litt unter starkem Pruritus und seine Schreie führten zu einer enormen psychischen Belastung der ganzen Familie. Schließlich empfahl die behandelnde Kinderärztin die Einweisung in unsere Einrichtung.

Befundung
Die Klinikärztin stellt eine massiv superinfizierte atopische Dermatitis (Neurodermitis) in Exazerbation nach Kortisonbehandlung fest. Es finden sich schwere Erytheme mit Pappeln, Erosionen, hämorrhagischen Krusten, Rhagaden und Schuppungen auf der Kopfhaut, im Gesicht, an Hals, Abdomen, Rücken, Armen, im Windelbereich sowie den Beinen. Der SCORAD-Index beträgt 95,2 Punkte! Der Allgemeinzustand des Kindes ist äußerst schlecht.

Die laborserologischen Tests ergeben eine erhebliche Elektrolytstörung, erhöhte Leber- und Triglyzeridwerte, eine starke Leukozytose und Thrombozytose sowie eine schwere Verschiebung des Differenzialblutbildes. Deutliche Mängel der fettlöslichen Vitamine, der Serumproteine und der Antikörperproduktion (IgG, IgA, IgM) ergänzen das Bild. Die erhöhte Allergiebereitschaft zeigt sich über signifikant erhöhte Gesamt-IgE-Werte und spezifische IgE-Antikörper gegen u.a. Milcheiweiß, Fisch, Hühnerfleisch, Hühnerei, Nüsse, Banane. Die Zufuhr der Allergene über Muttermilch und Babynahrung führt bei André immer wieder zu Juckreizattacken, Koliken und Durchfällen, was das schwere Windelekzem weiter unterhält.

In der Muttermilch finden wir erhöhte Werte von Pestiziden (DDE) und polychlorierten Biphenylen (PCBs).

Die Abstriche zeigen eine schwere Superinfektion von Haut und Schleimhäuten mit Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa und Proteus mirabilis. Eine Stuhlanalyse weist auf eine Darmdysbiose hin (Hyperkolonisation mit Candida sp. und pathogenen E.coli-Stämmen; Lactobacillus sp. und Bifidobakterien kaum noch vorhanden).

Die generalisierten Infektionen sind durch das Antikörper-Mangelsyndrom und die vorherige immunsuppressive Therapie völlig außer Kontrolle geraten.

Therapie
Da drei sehr wichtige Provokationsfaktoren bekannt sind (Nahrungsallergene, mikrobielle Faktoren und die Schadstoffe aus dem Organismus der Mutter), stützen sich die Therapiemaßnahmen auf diese Säulen.

Äußerlich

  • Kombination aus Antiseptika, Teer- und feuchtigkeitsspendenden Salben, im stark entzündeten und offenen Windelbereich zusätzlich zinkhaltige Präparate
  • bei akutem Juckreiz desinfizierende bzw. antiinflammatorische Tee-Umschläge, gefolgt von feuchtigkeits- und energiespendenden Zubereitungen (z.B. Energy Emulsion, Apotheke)

Innerlich

  • Homöopathika (z.B. Dolichos pruriens)
  • mehrfach ungesättigte Fettsäuren und organisches Zink
  • Darmsanierung: antimikrobielle pflanzliche Mittel, gefolgt von Prä- und Probiotika
  • Substitution der Vitamine A, D, E und B12
  • Gamma-Globulin-Präparate i.m. zum Ausgleich des nachgewiesenen Antikörper-Mangelsyndroms

Parallel wird das Kind abgestillt und erhält stattdessen eine stark hydrolisierte „Astronautennahrung“ (reich an Aminosäuren, Phospholipiden, B-Vitaminen und Mineralien, kein Allergiepotenzial).

Verlauf
Aufgrund des Kortisonentzugs verändert sich der Zustand nur langsam und zeigt erst nach 5 intensiven Behandlungswochen eine konstante Besserung, verbunden mit einer Rückbildung der ekzematösen Hautveränderungen und Juckreizanfälle. Am Tag der Entlassung beträgt der SCORAD-Index 27 Punkte und sinkt nochmals aufgrund der von den Eltern konsequent durchgeführten Nachbehandlung (Haushaltssanierung, hypoallergene Rotationsdiät und entsprechende Hautpflege).

Fazit
André ist nach vier weiteren Monaten beschwerdefrei. Die Bilder von ihm, die 1 bzw. 2 Jahre später gemacht wurden, bestätigen eindrucksvoll die Langzeitwirkung des angewendeten integrativen Diagnose- und Therapiekonzeptes.

Univ. Doz. Dr. John IonescuUniv. Doz. Dr. John Ionescu
Gründer und wissenschaftlicher Leiter der Spezialklinik Neukirchen, Dozent, Mitglied der Europäischen Akademie für Allergologie und klinische Immunologie
info@spezialklinik-neukirchen.de


Fallstudie aus der psychotherapeutischen Praxis

Psychische Belastung aufgrund Reisekrankheit

Während einer dreiwöchigen Schiffsreise sind bei der 54-jährigen Patientin typische Symptome einer Kinetose (Reisekrankheit) aufgetreten. Die Beschwerden bessern sich nach ihrer Rückkehr an Land nicht, weshalb sie verschiedene Ärzte konsultiert. Alle Untersuchungen bleiben ergebnislos. Acht Wochen nach der Reise sucht die Patientin meine Praxis auf. Sie fühlt sich auch aufgrund sich entwickelnder Beklemmungszustände in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt und erscheint recht verzweifelt.

Anamnese
Trotz vieler Kreuzfahrten in den Vorjahren ist die Reisekrankheit zum ersten Mal aufgetreten. Die Symptome machen sich phasenweise bemerkbar:

  • Schwindel
  • Schweißausbrüche
  • Kaltschweißigkeit
  • Herzrasen
  • Müdigkeit
  • Übelkeit mit Erbrechen
  • Blässe
  • Panikattacken
  • Engegefühle

Auffällig ist, dass ein Aufenthalt in abgedunkelten, geschlossenen Räumen nicht mehr möglich ist. Das Gefühl „Ich halte es nicht mehr aus“ steht im Vordergrund. Dies betrifft sowohl kleine Zimmer (z.B. in einer Wohnung) als auch großzügig geschnittene Räumlichkeiten bei Veranstaltungen (z.B. im Zirkuszelt).

Die Patientin nimmt dauerhaft einen schwankenden Untergrund wahr, wie es an Bord eines Schiffs normal ist, jetzt aber auch an Land, obwohl der Boden unter den Füßen stabil ist. Dies kann u.a. durch widersprüchliche Signale von Augen und Gleichgewichtsorgan ausgelöst werden.

Es gibt keine entsprechende Vorerkrankungen. Die Patientin leidet jedoch seit der Kindheit an Migräne. Im Allgemeinen sind Migränepatienten anfälliger für die Entwicklung einer Reisekrankheit.

Aus der Familienanamnese lassen sich bzgl. der Reisekrankheit keine weiteren Anhaltspunkte feststellen.

Medizinische Abklärung im Vorfeld
Trotz intensiver Suche nach möglichen Hintergründen beim HNO-Arzt und Neurologen (u.a. umfangreiche Blutanalysen, Schädel-MRT) kann keiner der Ärzte weiterhelfen. Andere Erkrankungen werden ausgeschlossen. Alle Untersuchungen bleiben ohne Befund. Eine herkömmliche schulmedizinische Therapie kann von ärztlicher Seite aus nicht angeboten werden.

Wie ich arbeite
In meiner Praxis wende ich bevorzugt die Quantenmethode an und lasse die Heilweisen der Huna-Philosophie in die Behandlungen einfließen (s. Artikel in Paracelsus 04.19). In der Regel gehe ich wie folgt vor:

Vorbereitendes Gespräch
Nachdem die Patienten das bestehende Problem – egal ob körperlicher oder seelischer Natur – dargelegt hat, erkläre ich den Ablauf der Behandlung mit der Quantenmethode. Diese erfolgt üblicherweise im Stehen, sie ist aber auch im Sitzen oder Liegen möglich.

Anwendung (Kernteil)
Pro Sitzung können bis zu drei Behandlungen nacheinander zu verschiedenen Themen erfolgen. Die Behandlungsdauer pro Aspekt variiert zwischen sechs und acht Minuten. Je nach Intensität der zu bearbeitenden Themen und abhängig von der Verfassung der Patienten entscheide ich situativ und intuitiv, ob noch weitere Methoden während des Verlaufs der Behandlung zum Einsatz kommen und welche das sein können.

Entspannung und Nachspüren
Im Anschluss an die Behandlung bitte ich die Patienten, sich im Sitzen kurz zu entspannen und sich selbst achtsam wahrzunehmen. Diese Phase kann je nach Bedarf fünf Minuten oder länger dauern.

Abschlussgespräch
Die Patienten teilen ihre Wahrnehmung, die sie während der Behandlung hatten, mit. Erfahrungsgemäß ist das behandelte Problem in den meisten Fällen zu diesem Zeitpunkt bereits gelöst.

Empfehlungen
Die Vorschläge zur Verbesserung der Situation in der Zukunft sind themenabhängig natürlich unterschiedlich. Sie sollen aber prinzipiell allgemeinverständlich und vom Patienten leicht im Alltag umzusetzen sein.

Behandlung und Ergebnis im vorliegenden Fall
Der Erfolg stellt sich sofort ein. Bereits mit einer einmaligen Behandlung können die bestehenden Beschwerden der Patientin aufgelöst werden. Das permanente Schwindelgefühl und alle anderen Symptome sind verschwunden, auch das Engegefühl. Die Patientin ist nach der Behandlung äußerst entspannt und erleichtert.

Um das Wiederauftreten der Symptome einer Reisekrankheit abzuschwächen oder zu vermeiden, empfehle ich ihr, vor der nächsten Schiffsreise auf sehr fetthaltige Mahlzeiten, Alkohol und Koffein zu verzichten, sich so oft und soweit wie möglich „in Fahrtrichtung“ und mit Blick auf den Horizont zu orientieren sowie sich regelmäßig zu bewegen.

Status quo
Eine später erfolgte Rücksprache ergibt, dass die bisherigen Symptome bis dato nicht mehr aufgetreten sind. Die Patientin bewegt sich seit dem Besuch meiner Praxis sicher und schwindelfrei. Auch fühlt sie sich nicht mehr psychisch belastet, ihre allgemeine Verzweiflung und das Gefühl, es in geschlossenen Räumen nicht mehr aushalten zu können, sind nicht mehr wahrnehmbar. Sicherheitshalber zieht es die Patientin derzeit vor, aktuell keine Schiffsreise anzutreten. Lebensfreude und -qualität sind trotzdem wiederhergestellt.

Eva WalterEva Walter
Heilpraktikerin, Alakai of Huna International, Massagetherapeutin, Certified Master Lomi Practitioner, Tanzpädagogin
eva-walter-heilpraktikerin@t-online.de


Fallstudie aus der tierheilkundlichen Praxis

Tumor in Mundhöhle und Rachen

Die Besitzerin ruft mich an, um einen Termin zu vereinbaren. Sie erzählt mir von dem Tumor ihrer Hündin Bella. Da die Tierärztin davon ausgehe, dass dieser mit großer Sicherheit bösartig und inoperabel sei, bliebe wohl nur eine palliative Behandlung. Ob wir Bella die ihr noch verbleibende Zeit so angenehm wie möglich gestalten könnten, fragt sie. Ich möchte versuchen, den Organismus der Hündin zu stärken und beginnende Schmerzen naturheilkundlich aufzufangen, daher lade ich die Besitzerin ein, mit dem Tier in meine Praxis zu kommen.

Patientin
Bella, 15 Jahre, Mischling, 10 kg

Familienanamnese
Bella ist ein Tierschutzhund. Sie ist im Alter von zehn Monaten über die Tierhilfe Athen zu ihrer Besitzerin gekommen. Ihre Herkunft ist unklar. Informationen über ihre Vorfahren existieren nicht.

In ihrem jetzigen Heim ist sie das Alpha-Tier eines kleinen Rudels, das neben ihr aus einer gleichaltrigen Hündin und einem sieben Jahre alten, etwas ängstlichen Rüden besteht. Auch diese Hunde stammen aus dem Tierschutz.

Bella hat ein sehr gutes Zuhause bei einem älteren Ehepaar. Die Frau kümmert sich fürsorglich um ihre Hunde. Sie erhalten eine optimal zusammengestellte BARF-Ernährung mit gegartem Gemüse, Omega-3-Fettsäuren und allen Zutaten, die wichtig sind. Manchmal gibt es Leber vom Metzger, als Leckerchen Filetstreifen. Für körperliche und geistige Auslastung ist gesorgt.

Zurückliegende Behandlungen
Bei Bella werden ab und zu die Analdrüsen entleert und vor einigen Jahren fand eine Extraktion von 9 Zähnen statt.

Allgemeinzustand
Die Hündin mag Tierarztbesuche nicht, verhält sich in meiner Praxis allerdings sehr entspannt. Trotz ihrer 15 Jahre ist sie körperlich sehr fit, macht Trickdog und manchmal Agility. Es ergibt sich ein zufriedenstellender bis guter Allgemeinzustand. Haut, Ohren und Augen sind unauffällig, etwas Zahnstein ist festzustellen.

Die Hündin hat einen gesunden Appetit und mag fast alles außer Obst. Obwohl bereits Probleme bei der Nahrungsaufnahme und beim Kauen aufgetreten sind, bestehen bislang keine direkt erkennbaren Schmerzen.

Laut Energietestung und Bioresonanz liegen neben der Krebserkrankung eine beginnende Nieren- und Blasenschwäche sowie eine Linksherzinsuffizienz vor.

Therapie
Nachdem ich aus möglichen Mitteln und Wegen der Naturheilkunde das Passende für Bella ausgewählt und positiv getestet habe, erstelle ich folgenden Therapieplan:

  • Bioresonanz-Anwendung in der Praxis, ca. alle vier Wochen
  • Ernährungsoptimierung: Kompletter Verzicht auf Getreide und sonstige Kohlenhydrate; weiterhin hochwertige Ernährung, bittere Aprikosenkerne und rote Beeren
  • Regulierung des Zellmilieus in einen basischen Bereich durch Verabreichung von AnoKath® Liquid (Fa. AnoKath)
  • Stärkung der Organe mithilfe des Präparats Neydil 66 (Fa. vitOrgan), 2x wöchentlich subkutan injiziert
  • Unterstützung des Gesamtorganismus auf Zellebene über die Nahrungsergänzung GladiatorPLUS Hund (Fa. Gladiator)

Dieser Plan wird von der Besitzerin sehr gewissenhaft umgesetzt.

Verlauf
Nach vier Wochen ist der Tumor bereits sichtbar geschrumpft. Er nässt jetzt stark. Das Gewebe wird daher zusätzlich mit dem Präparat Seuchen EX (Fa. AnoKath) abgetupft. Nach acht Wochen stellt die Tierärztin erstaunt fest, dass der Tumor verschwunden ist.

Status quo
Bella geht es gut, der Tumor ist nicht wieder aufgetreten. Die Hündin macht einen sehr wachen, guten Eindruck. Sie bekommt immer noch 2-3x in der Woche AnoKath® Liquid und GladiatorPLUS Hund.

Übrigens spornt das Therapieergebnis auch zur Behandlung der anderen 15 Jahre alten Hündin an, die an einem Tumor im Analbereich leidet. Auch hier können wir durch die Regulation des Zellmilieus in einen basischen Bereich das Wachstum des Tumors stoppen. Ob sich dieser komplett zurückbilden wird, müssen wir abwarten.

Fazit
Ich möchte mit dieser Fallstudie zeigen, dass bei einigen Krebsarten eine Ausheilung offenbar möglich ist. Insbesondere trifft dies bei Gewebstumoren zu. Die These, dass das Wachstum von Krebsgewebe in einem sauren Zellmilieu gefördert wird, haben Wissenschaftler längst aufgestellt. Auch bei anderen Beschwerden und Infektionen aller Art scheint ein basisches Zellmilieu hilfreich zu sein, wie meine Erfahrungen immer wieder bestätigen.

Susanne Orrù-BenterbuschSusanne Orrù-Benterbusch
Tierheilpraktikerin (VDT) in eigener Naturheilpraxis für Hunde und Katzen in Marl, Buchautorin


Buch-Tipp

Susanne Orrù-Benterbusch:
Dein Seelenhund zeigt dir den Weg.
Ein Praxis-Leitfaden für eine gesunde & glückliche Mensch-Hund-Beziehung.
Schirner Verlag

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