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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/1998

Allergien naturheilkundlich betrachtet

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Jeder fünfte Deutsche leidet an einer allergischen Erkrankung. Die häufigsten: Neurodermitis (Endogenes Ekzem), Heuschnupfen und allergisches Asthma. Daneben existieren Allergien gegen bestimmte körperfremde Stoffe (Allergene) wie Blütenpollen, Hausmilbenkot, Nickel, Katzenhaare, Medikamente und viele andere.
Theoretisch kann der menschliche Körper gegen jeden körperfremden Stoff allergische Reaktionen zeigen. Gegenüber den meist symptomatischen Therapieansätzen der Schulmedizin bietet die traditionelle Naturheilkunde mit ihren eigenen Diagnose- und Behandlungsmethoden effektive kausale Heilungsmöglichkeiten bei Allergien.

Was sind Allergien?

Nach streng schulmedizinischen Kriterien stellen Allergien Überreaktionen des Immunsystems auf körperfremde Stoffe (= Allergene) dar. Dabei werden grundsätzlich zwei Allergie-Typen unterschieden:

Allergie vom Soforttyp:
Durch zirkulierende spezifische Antikörper zeigen sich nach Allergenkontakt innerhalb von Sekunden, Minuten oder Tagen spezifische Symptome wie Hautausschläge (Erytheme), Nesselsucht (Urticaria) und Juckreiz bis hin zu akut lebensbedrohlichen Organschäden und allergischem Schock (Anaphylaxie).

Allergie vom Spättyp:
Erst nach Stunden oder Tagen erfolgt die Ausbildung einer allergischen Entzündung (z.B. allergischer Ausschlag).

An den Allergen-Kontaktstellen treten lästige Symptome, wie Rötung, Schwellung, Juckreiz, Sekretbildung und weitere Entzündungszeichen auf, die dem Betroffenen durchaus stark zusetzen können. In der Regel bleibt die allergische Reaktion auf den Kontaktort begrenzt und klingt erst dann wieder ab, wenn der Kontakt zu den Allergenen unterbrochen wird. Da die allergische Disposition (= Reaktionsbereitschaft) des Betroffenen weiterhin bestehen bleibt, wird jeder erneute mehr oder weniger starke Kontakt mit diesem Allergen eine weitere allergische Reaktion auslösen.
Auffällig ist, daß Allergiker oftmals, wenn sie den Kontakt mit ihrem schon bekannten Allergen vermeiden, gegenüber neuen Stoffen, denen sie häufig ausgesetzt sind, allergisch werden können. So geschieht es, daß im Laufe der Jahre ein Allergiker gegenüber vielen Stoffen allergisch reagieren kann.

Allergien und die Schulmedizin

Die Schulmedizin behandelt Allergien zumeist symptomatisch. Nasensprays gegen Heuschnupfen, Cortisonsprays bzw. -tabletten gegen Asthma und juckreizlindernde bzw. entzündungshemmende Salben gegen Hautausschläge beherrschen hier die Therapien. Daneben soll der Patient nach Möglichkeit „sein” Allergen meiden. Diese Therapieformen führen zwar oft schnell zur vorübergehenden Besserung der Beschwerden, erzielen aber keine ursächliche Heilung und müssen daher regelmäßig und konstant angewendet werden, damit der Erfolg der Behandlung – das Verschwinden der Symptome – erhalten bleibt.
Der Patient muß sich also über zwei Schwierigkeiten im klaren sein:
Erstens bleibt ihm seine Allergie als mehr oder weniger chronische Erkrankung dauerhaft erhalten, zweitens führen die eingesetzten Medikamente über gewisse Zeiträume zu Nebenwirkungen. Oftmals muß der Patient auch seine Medikamentendosen ständig weiter erhöhen, um die gleiche Wirkung wie zu Beginn der Erkrankung zu erzielen.
Bekannt ist eine weitere negative Eigenschaft dieser streng symptomatischen Therapie: häufig wandelt sich die eine symptomatisch behandelte Allergie (z.B. Heuschnupfen) in eine „zweite” Allergie um (z.B. Asthma oder Neurodermitis). Dem Körper wird sozusagen seine Reaktionsebene entzogen, so daß er sich eine neue sucht.

Das zweite Standbein der Schulmedizin neben der symptomatischen Therapie stellt die sogenannte Desensibilisierung dar. Dabei werden dem Körper die Allergene mit Hilfe von Kapseln zum Einnehmen oder durch Injektionen angeboten. Der Körper soll sich nun an die Fremdstoffe gewöhnen und daraufhin seine allergische Reaktionsbereitschaft senken. Letztendlich ist auch die Desensibilisierung zum Scheitern verurteilt, da ja dem Patienten die Allergische Disposition und damit sein überlastetes bzw. überschießend reagierendes Immunsystem bleibt. Der Körper wird über kurz oder lang auf andere Stoffe allergisch reagieren.

Ursachen für Allergien aus naturheilkundlicher Sicht

Die Diagnosemethoden der traditionellen Naturheilkunde (Reflexzonendiagnose, Augendiagnose, Zungendiagnose etc.), die sich über Jahrhunderte entwickelt haben, bieten für eine effektive ursächliche Allergie-Therapie die nötige Basis. Anhand dieser Diagnosemethoden wird der Körper nicht vermessen (z.B. Blutwerte) oder der Krankheit irgendein Name gegeben, sondern es werden körperliche und psychische Schwächen des Patienten aufgedeckt. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob eine Erkrankung „Neurodermitis” oder „Heuschnupfen” heißt, ob es sich um eine Haut- oder Lungenerkrankung handelt. Vielmehr dienen die naturheilkundlichen Diagnosen dazu, die Ursachen einer Erkrankung bzw. Allergie aufzuspüren.
Die nach außen sichtbaren Symptome der Allergien sind meist nur äußerliche Zeichen des Körpers, daß im Inneren Regulationen und Funktionen aus dem Lot geraten sind. Die spezifischen naturheilkundlichen Diagnosemethoden ermöglichen es, Einblicke in die funktionellen Zusammenhänge des Körpers zu gewinnen und damit die Ursachen einer Allergie oder anderen Erkrankung aufzudecken. Diese feinen Untersuchungsmethoden (v.a. Augen-, Reflexzonen- und Zungendiagnose) zeigen psychische Belastungen, verminderte Entgiftungsfunktionen, Organunterfunktionen etc. an, weit bevor sie der Schulmedizin mit ihren Meß- und Bildapparaten zugänglich wären. Die Blutwerte der einzelnen Organe, Urinstatus oder Ultraschall geben bei Allergien keinen Aufschluß über die eigentliche Ursache. Bei naturheilkundlicher Diagnosefindung kann ein und dieselbe Allergie (z.B. Asthma) im Körperinneren völlig verschiedene Ursachen (z.B. mangelnde Leberentgiftung oder verminderte Nierenentgiftung) aufweisen, was selbstverständlich auch zu verschiedenen Therapieansätzen führen muß.

1. Darmbelastung und seine Folgen

Bei fast jedem Allergiker zeigt sich eine erhöhte Einlagerung von Stoffwechselgiften im Körper, ausgehend vom Darm. Aber warum gerade vom Darm?

Der Darm eines erwachsenen Menschen ist ca. 5,5 Meter lang und besitzt eine Oberfläche von rund 300 Quadratmetern (!). Damit stellt der Darm den flächenmäßig größten Kontakt des Menschen zur Umwelt dar (und nicht etwa die Haut mit lediglich ca. 1,5-2 m2 oder die Lunge mit rund 80 m2. Diese enorme Oberfläche wird durch zirkuläre Schleimhautfalten (Kerckring-Falten) ermöglicht, auf welchen sich ca. 1 mm große Ausstülpungen (Zotten) befinden. Die einzelnen Zellen (Epithele), welche sich zum Darmlumen hin befinden, besitzen nun nochmals mikroskopische Ausstülpungen (Mikrovilli), so daß letztlich die reine Zylinderfläche des Darmrohres um den Faktor 600 vergrößert wird.
Untergliedert in seine anatomischen Abschnitte wird der Darm in Dünndarm (Duodenum, Jejunum, Ileum) und Dickdarm (Colon mit Blinddarm) bzw. Enddarm (Sigmoideum und Rectum). Nach vorheriger enzymatischer Aufspaltung der Nahrung durch Enzyme des Speichels und des Magens sowie des Bauchspeichels aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) werden v.a. im Dünndarm die Nährstoffe und Wasser aus dem Nahrungsbrei aufgenommen. Den überflüssigen Nahrungsbestandteilen wird im Dickdarm nochmals Wasser entzogen bevor sie ausgeschieden werden.
Fast alle vom Darm aufgenommenen Stoffe wandern über die Pfortader zur Leber und werden dort „entgiftet” und verstoffwechselt. Die von der Leber entgifteten Stoffe, die für den Körper unbrauchbar sind, werden über die Galle wieder dem Darm zugeführt oder über die Nieren ausgeschieden.
Weiterhin befinden sich entlang des ca. 5,5 m langen Darmrohres ungefähr 70% des gesamten Immunsystems eines Menschen, sozusagen als Grenzschutz. Alle „Eindringlinge” oder giftige Substanzen werden hier vom Immunsystem sofort eliminiert.
Das Hauptproblem für den Darm stellt nun die heutige Ernährung dar. Schon die alten Chinesen sagten: „Im Darm lauert der Tod.” Geschmacksverstärker und andere chemische Zusatzstoffe in der Nahrung, Antibiotika- und Hormonrückstände aus der Tierzucht, Pestizide usw. werden heute kontinuierlich mit der Nahrung über den Darm aufgenommen und müssen von der Leber unschädlich gemacht werden.

Ein weiterer für Allergien ursächlicher Faktor stellt der Zucker (insbesondere Glucose =Traubenzucker und Fructose = Fruchtzucker) dar. Beinahe alles, was heute gegessen wird, ist gezuckert, damit es süß schmeckt. Kinder bekommen Eis, Cola, Ketchup, Süßigkeiten, Fastfood, Kuchen und andere stark zuckerhaltige Produkte. Oftmals kennen auch die Verbraucher den Inhalt gewisser Nahrungsmittel nicht oder eigentlich „reine” Zuckerprodukte werden mit gezielten Werbemaßnahmen in den Medien sogar als „gesund” vermarktet („Milchschnitte mit der Extraportion Milch”). Ein kleiner Fruchtjoghurt enthält beispielsweise bis zu 6 Zuckerwürfel. Denn sonst würde er säuerlich schmecken wie Naturjoghurt. Auch Weißmehlprodukte (Brezen, Toast, Semmeln) werden durch das Enzym Amylase im Mund bereits in reinen Zucker umgewandelt (man kaue zum Test Toastbrot ca. 4-5 Minuten im Mund!).

Die ständige Zuckeraufnahme und hastiges Essen (schlechtes, zu kurzes Kauen) bieten nun Fäulnisbakterien, Gärungsbakterien und Pilzen die idealen Lebensbedingungen im Darm. Unter normalen Umständen hätten diese Mikroorganismen im Darm kaum Überlebenschancen, denn Milchsäurebakterien, Bifidobakterien u.a., unsere eigentlichen Dünndarmbewohner, hätten bei gesunder (!) Ernährung deutliche Milieuvorteile, so daß für uns eher schlechte Mikroorganismen keine Wachstumsgrundlage fänden. Doch gerade die hohe Zuckeraufnahme bewirkt, daß die physiologische Darmflora immer weiter zurückgedrängt wird, so daß sich die für unseren Körper ungesunden Mikroorganismen immer weiter fortpflanzen können.
Diese Gärungs-, Fäulnisbakterien und Pilze scheiden aufgrund ihres eigenen Stoffwechsels für uns Menschen giftige Stoffe wie Methangas, Phenol, Skatol, Indol, Fuselalkohole oder andere Toxine (Gifte) aus, die unser Immunsystem und die Leber nachhaltig belasten. Je nach der Konstitution des Betroffenen und der Menge der aufgenommenen Giftstoffe wird der Körper früher oder später überlastet sein. Die nicht mehr abgebauten Stoffe werden daraufhin vom Blut bzw. der Lymphe verschleppt und lagern sich im Gewebe ein (Mesenchymale Verschlackung). Der überlastete, verschlackte Körper befindet sich nun in einer kritischen Situation, denn dieser Zustand blockiert Stoffwechselreaktionen, irritiert das Immunsystem und zeigt sich häufig auch auf psychisch-emotioneller Ebene. Die Grundlage für Fehlreaktionen des Immunsystems und damit einer allergischen Disposition ist geschaffen. Dieser Zustand der Immunüberlastung und mesenchymalen Verschlackung durch Darmbelastung kann hervorragend beispielsweise anhand einer Irisdiagnose festgestellt werden. Meßwerte oder bildgebende Verfahren (Ultraschall etc.) liefern keine Hinweise.

Weitere Ursachen für die Entstehung von Allergien

Wie bereits mehrfach erwähnt, liegt einer Allergie stets ein überlastetes, daher irritiertes Immunsystem zugrunde. Die Hauptbelastung für das Immunsystem resultiert meist aus falscher Ernährung und der daraus folgenden Dysbiose (= Fehlbesiedelung) des Darms durch Fäulnis-, Gärungsbakterien und Pilze.

Daneben existieren 5 weitere wichtige Faktoren, die eine Allergieentstehung stark begünstigen:

  • Schwermetall-Belastung (Amalgam, Lindan …)
  • Immunschwächung durch Impfungen
  • übertriebener Einsatz von Antibiotika
  • chronische Entzündungsherde (Foci) v.a. im Kopfbereich
  • Elektrosmog
  • Streß, psychische Belastungen

2. Amalgam-Belastung

Bei Amalgam handelt es sich um eine metallische Legierung, die zu 50% aus Quecksilber und je einem Drittel aus Silber-, Zinn- und Kupferspänen besteht. Amalgam wird/wurde als Füllungsmaterial für kariöse Zähne verwendet. Viele Jahre wiesen vor allem Heilpraktiker und Chemiker immer wieder auf die starken Nebenwirkungen des Amalgams bzw. Quecksilbers hin. Damals als „Panikmache” oder „Quacksalberei” abgetan, gelangt heute immer mehr ins Bewußtsein der Dentisten, daß Amalgam durchaus körperschädigend wirken kann. Leider werden aber noch immer die „versteckten Wirkungen” des in den Körper aufgenommen Quecksilbers als nicht bewiesen abgetan oder verkannt, so daß bis heute jährlich weiterhin bis zu 20t Amalgam von Zahnärzten verarbeitet werden. Da das aus Amalgam-Füllungen herausgelöste Quecksilber nicht zu akuten, sondern vielmehr zu schleichenden Vergiftungen führt, wird nach wie vor die Toxizität des Amalgams heruntergespielt oder schlichtweg übersehen.

Nun muß nicht gleich jeder Amalgam-Träger eine Quecksilber-Vergiftung aufweisen. Dennoch tragen viele Menschen Amalgamfüllungen quasi als Giftmülldepot mit sich herum. Im nachfolgenden sind die Hauptursachen einer Quecksilber-Intoxikation (Vergiftung) dargestellt:

  • Abrieb beim Kauen
  • Aufnahme als Fötus über die Mutter während der Schwangerschaft
  • Herauslösung durch galvanische Mundströme
  • falscher zahnärztlicher Umgang mit Amalgam-Füllungen
  • Säure-pH des Speichels

Amalgam-Füllungen sind bei weitem nicht so abriebfest wie von manchen Zahnärzten behauptet. Gerade beim Kauen lösen sich ständig kleinste Mengen Amalgam ab und gelangen so in den Körper (Nachweis durch sogenannten „Kaugummi-Test”). Trägt jemand im Mund neben Amalgam noch weitere andere Metalle (z.B. Goldkronen, Brücken) so bildet sich mit Hilfe des Mundspeichels ein sogenanntes Galvanisches Element aus. Es fließt Strom (Messungen haben im Extremfall bis zu 2 Volt ergeben!). Nach chemischen Gesetzen geht hierbei das unedlere Metall in Lösung, Quecksilber löst sich also langsam aber sicher aus den Füllungen heraus, was ebenso durch die Säuren im Mundspeichel, also durch Korrosionsvorgänge, geschieht.
Vielfach lassen sich Amalgam-Träger ihre Füllungen vom Zahnarzt entfernen und bekommen gerade dann eine starke Amalgam-Intoxikation. Denn nur eine fachgerechte, sehr sorgfältige Entfernung des Amalgams unter strengen Bedingungen verhindert diese. Werden die bisherigen Amalgam-Füllungen ausgeschliffen, so darf nicht sofort präpariert werden, weil sich sonst Amalgam-Depots bilden würden, die vom Körper aufgenommen (resorbiert) werden. Ebenso muß der Zahnarzt bei Entfernung der Amalgam-Füllungen auf ausreichende Kühlung achten, so daß Quecksilberdämpfe vermieden werden. Mindestens sollte der Mundbereich um die „Bohrstelle” herum mit Folie ausgekleidet werden, damit keine Quecksilber-Dämpfe eingeatmet oder über die Schleimhäute aufgenommen werden. Besser wäre eine moderne Absauganlage mit Quecksilber-Abscheider und sogenanntem Clean-Up-System, einer Schutzkappe über dem Zahn, innerhalb der direkt abgesaugt wird. Bei Nichteinhaltung dieser strengen Kriterien ist eine Aufnahme von Quecksilber-Dämpfen und –Partikeln unweigerlich die Folge.

Ein nicht unerheblicher Teil des Quecksilbers wird v.a. im Darm von den Darmbakterien in organisches Quecksilber (Methylquecksilber) umgewandelt, welches als stark cancerogen (krebserregend) und bei weitem toxischer gilt als das anorganische Quecksilber. Daneben lagert sich Quecksilber massiv in Organgewebe und Gehirn bzw. Nerven ein. Drasch (vom Institut für Rechtsmedizin in München) zeigte an 168 Leichenuntersuchungen, daß die Quecksilberkonzentrationen in Organen auffallend mit der Anzahl der Amalgamfüllungen korrelieren.
Mitbeteiligt an Allergien dürfte Amalgam deshalb sein, weil das vom Körper aufgenommene Quecksilber die beiden für das Immunsystem wichtigen Metalle Zink und Selen verdrängt. Der Zink- und Selenspiegel fällt und die Anzahl der Immunzellen (z.B. Killerzellen) sinkt, wie neue Untersuchungsergebnisse beweisen, erheblich ab. Wiederum zeigt sich eine deutliche Irritation und Schwäche des Immunsystems, was letztlich zu Allergien führen kann.
Der Toxikologe Daunderer gibt als Hauptsymptome einer Quecksilber-Intoxikation an (man bedenke, die Symptome entstehen schleichend, oft erst nach vielen Jahren):

  • Allergien
  • Bauchschmerzen
  • Energielosigkeit
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Schwindel

Zusätzlich können noch weitere Symptome angeführt werden:

  • Allgemeine Schwäche
  • Müdigkeit
  • Blutarmut
  • niedriger Blutdruck
  • Empfindungsstörungen
  • Nervenschmerzen
  • Lähmungserscheinungen
  • Frösteln
  • Infektanfälligkeit
  • Nierendefekte
  • Depressionen
  • Schlaflosigkeit
  • Seh- und Hörstörungen
  • Haarausfall
  • Herzrhythmusstörungen

Letztlich muß noch dringend darauf hingewiesen werden, daß auch andere Schwermetalle dem Körper stark zusetzen und an Allergien beteiligt sind:

  • Lindan, z.B. aus Holzschutzmitteln,
  • Palladium, Platin z.B. aus Autokatalysatoren,
  • Blei, z. B. über Ernährung und Straßenverkehr,
  • Silber, Zinn, z.B. aus Amalgam,
  • Kupfer, z.B. aus alten Wasserrohrleitungen

Allerdings sind Alternativen zu Amalgam fraglich. Kunststoff-Füllungen sind nicht so sehr volumenbeständig und nicht so abriebfest. Keramik-Füllungen sind extrem teuer, ebenso wie Gold. Wer sich die Kassenzuzahlung leisten kann, sollte hochwertige Goldfüllungen ohne Palladium und Kupfer verwenden. Ansonsten steht die Prophylaxe mit ordentlicher Mundhygiene im Vordergrund. Die Situation bleibt letztendlich unbefriedigend.

3. Immunschwäche durch Impfungen

Von der Schulmedizin werden heute zunehmend Impfungen angeboten. Oftmals von den Pharmakonzernen als „überlebensnotwendig” bezeichnet, taucht vor allem von Naturheilkundlern immer mehr Kritik gegenüber überflüssigen Impfungen auf. Gerade Kinderkrankheiten, gegen welche heute gern geimpft wird, stellen in der Kindheit ein notwendiges Immuntraining unseres Körpers dar. Wie ein Sportler seine Ausdauer und Muskeln trainiert, so muß auch das Immunsystem von Kindheit an den Anforderungen des Lebens angepaßt werden. Eine Impfung als Vorsorge nimmt dem Immunsystem jegliches Training ab. Sicherlich bildet der Körper gegen den Impfstoff (Antigene) als Immunreaktion Antikörper, aber eine derartige Reaktion verläuft erstens zu schwach, um das Immunsystem genügend stark zu reizen, und zweitens unphysiologisch. Weil meistens intramuskulär geimpft wird, spielt sich die Immunreaktion nicht dort ab, wo ja eigentlich die Erkrankung auf natürliche Weise verläuft (z.B. im Atemtrakt). Dem Immunsystem wird also durch Impfungen die notwendige „Übung” im Kampf gegen Krankheitserreger verwehrt, was letztendlich zu einer minderwertigen Immunleistung führen muß. Diese wirkt sich begünstigend für die Entstehung von Allergien aus.

Natürlich wird niemand direkt nach einer Impfung eine chronische Allergie bekommen (außer er reagiert direkt auf das eingebrachte Medikament), aber langfristig gesehen, wenn der Körperabwehr stets die Arbeit abgenommen wird, stellt sich eine Immunschwäche ein, in deren Folge sich Giftstoffe (v.a. aus dem Darm) und mikrobielle Toxine im Körper einlagern. Die allergische Disposition ist geschaffen.

Zweifelsohne muß gegen die akut bedrohlichen Infektionskrankheiten geimpft werden, so gegen Poliomyelitis, Diphterie, Tollwut und Tetanus. Der mündige Patient oder die Eltern eines Kindes sollten sich aber auf jeden Fall kritisch überlegen, ob eine Impfung gegen mehr oder weniger harmlose Krankheiten (z.B. Kinderkrankheiten), die einem Gesunden kaum einen Schaden zufügen können und überdies noch hervorragend naturheilkundlich behandelt werden können, aus immunologischer Sicht Sinn machen oder ob man nur der Einfachheit wegen lästigen Symptomen wie Husten oder Fieber (welches ja eine gute Immunreaktion anzeigt) und Hautausschlägen mit Juckreiz aus dem Weg gehen will. Gerade Fieber ist ein deutlicher Hinweis auf starke Immunreaktion. Daher sollte auch bis zu 39,0°C Körpertemperatur keine Fiebersenkung durchgeführt werden, weil bei erhöhter Temperatur das Immunsystem volle Leistung entwickelt und der Körper viele Giftstoffe eliminiert. Er reinigt sich bei Fieber praktisch von selbst. Auch Giftstoffe, die an der Entstehung von Allergien mitwirken können, werden so wieder ausgeschieden.

4. Antibiotika

Antibiotika sind chemisch-synthetisierte oder natürliche Stoffe, die Bakterien abtöten oder deren Wachstum hemmen. Auf Viren und damit auf virale Erkrankungen haben Antibiotika keinen direkten Einfluß.
Aus naturheilkundlicher Sicht ist der heute übertriebene Einsatz von Antibiotika aus folgenden Gründen abzulehnen:

  • Der vielfache Einsatz der Antibiotika bei Bagatellerkrankungen läßt neue resistente Keime entstehen, die häufig besonders virulent (krankheitserregend) sind. Die Entwicklung eines Antibiotikums dauert in der Regel inclusive Testphase 10 Jahre. Seine Einsatzzeit beträgt bis zum Auftreten erster Resistenzen (widerstandsfähige Bakterien) nur 3 Jahre. Schon heute existieren viele Hunderte verschiedene Bakterien, die jedem Antibiotikum trotzen (z.B. EHEC, Staphylococcus aureus)
  • Ähnlich den Impfungen nehmen Antibiotika durch ihre bakterientötende Wirkung dem Immunsystem die Arbeit ab. Wer ständig bei Bagatellerkrankungen Antibiotika schluckt, schwächt zunehmend sein Immunsystem. Daraus resultieren allergische Reaktionen und weitere Infektanfälligkeit, in deren Verlauf ständig mehr Antibiotika eingenommen werden müssen.
  • Antibiotika begünstigen oder bewirken den Zerfall der Bakterien (Lyse). Die in den Bakterien eingeschlossenen Stoffwechselgifte werden freigesetzt, oftmals in so großer Menge, daß das Immunsystem diese Stoffe nicht rechtzeitig abbauen kann. Bei einer physiologischen („normalen”) Immunreaktion geschieht dieses nicht oder zumindest in deutlich geringerem Ausmaß. Die freigesetzten Stoffwechselprodukte der Bakterien vergiften den Körper nicht akut, sondern lagern sich wieder, wie bereits vorher besprochen, im Gewebe ein. Sie sind maßgeblich an der sogenannten „mesenchymalen Verschlackung” mitbeteiligt. Man spricht in diesem Fall auch von „Toxikose”.
  • Antibiotika schädigen meist auch die physiologische Darmflora, so daß sich bei ungünstiger Ernährung pathologische Keime ansiedeln.

Die im Körper abgelagerten Bakterien-Gifte und Antibiotikarückstände lassen sich nicht mit schulmedizinischen Untersuchungsmethoden nachweisen. Aus Erfahrung der letzten Jahrzehnte mit behandelten Allergie-Patienten weiß man aber, daß hier besonders die Irisdiagnose eine Treffsicherheit von bis zu 90% liefert. Antibiotika sollten nur bei akut bedrohlichen Erkrankungen eingesetzt werden. Bei leichteren bakteriellen Entzündungen sollten natürliche Mittel eingesetzt werden, die entzündungshemmende Wirkung aufweisen, wie Teebaumöle, Salbei oder Propolis.

5. Chronische Entzündungsherde

Neben der mesenchymalen Verschlackung wohl eine der wichtigsten Ursachen für Allergien stellt das sogenannte Herdgeschehen (Focus) dar. Darunter sind chronische Entzündungsherde vor allem im Kopfbereich zu verstehen, die das Immunsystem ständig irritieren. Chronisch entzündete Nasennebenhöhlen, Mandeln oder beherdete Zähne reizen konstant das Immunsystem. Ein Immunsystem aber, das ständig mit diesen chronischen Entzündungsherden „beschäftigt” ist, wird an anderer Stelle Schwächen aufweisen, Giftstoffe und Mikroben zu eliminieren. An der Haut und an den Schleimhäuten können daraus allergische Überreaktionen resultieren.
Im Rahmen einer Allergie-Therapie ist daher unbedingt auf derartige Entzündungsherde zu achten. Diese sind zu sanieren (natürlich nicht mit Antibiotika!), um das überschießend reagierende Abwehrsystem zu entlasten. Oftmals gibt der Patient keine oder kaum Symptome an. Die Entzündungen können für ihn unbemerkt (latent) verlaufen. Wie die mesenchymale Verschlackung können diese Störfelder zumeist nicht – vor allem wenn sie latent vorhanden sind – mit schulmedizinischen Methoden diagnostiziert werden. Die traditionelle Naturheilkunde stellt Störfelder anhand von Rückenreflexzonen und sogenannten Provokationstests fest.

6. Elektrosmog

Über die Wirkung von elektromagnetischen Wellen oder Feldern auf unseren Körper streitet sich die Wissenschaft nach wie vor. Aus zahlreichen Untersuchungen geht allerdings hervor, daß starke elektromagnetische Belastung (z.B. durch Funktelefone, EDV, Hochspannungsleitungen) einen direkten Einfluß auf Psyche und Körper ausübt. Unmittelbar davon betroffen sind die Epiphyse (Hirnanhangdrüse), die das in letzter Zeit populär gewordene Hormon Melatonin produziert und die Thymusdrüse, welche bestimmte Abwehrzellen (T-Lymphozyten) für die sogenannte zelluläre Abwehr bildet. Die Funktionen des Hormons Melatonin liegen noch im Dunkeln. Angenommen wird aber eine Steuerung der Tagesrhythmik, d.h. des Wach-Schlafrhythmus und eventuell auch krebshemmende Eigenschaften.
Beide Drüsen können durch elektromagnetische Strahlen in ihrer Funktion geschwächt werden, woraus Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit und Depressionen einerseits und Immunschwäche andererseits folgen. Elektrosmog muß also unmittelbar in die Entstehung von Allergien miteinbezogen werden.

7. Streß und psychische Belastungen

Ein nicht unerheblicher Teil der Untersuchung muß der emotionellen und psychischen Verfassung des Allergikers gewidmet werden. In der traditionellen Heilkunde wird immer wieder auf das Zusammenspiel zwischen Psyche und Körper hingewiesen. So kann zum einen die Psyche die körperlichen Funktionen stören, zum anderen kann aber auch eine gestörte körperliche Funktion die Psyche aus dem Gleichgewicht bringen. Insbesondere die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ordnet jedem Organ nicht nur körperliche, sondern auch geistige, emotionelle und philosophische Aufgaben zu. Der erfahrene naturheilkundliche Therapeut kennt die Zusammenhänge zwischen ganz bestimmten psychischen Veränderungen und den dazugehörigen Organdisharmonien.
Gerade Allergiker sind meist sehr sensibel und können oftmals psychische Belastungen und Streß nicht abbauen oder verarbeiten. Sie neigen zur Neurasthenie („Nervenschwäche”) und psychisch-emotionellen Verkrampfung. Aber erst wenn die Seele wieder ins Lot gebracht wird, kann sich auch das Zusammenspiel der körperlichen Funktionen normalisieren.

Grundgedanken der naturheilkundlichen Allergie-Therapie

Ziel der naturheilkundlichen Allergie-Therapie ist es weniger, äußerlich erscheinende Symptome zu beseitigen, sondern vielmehr die individuellen Ursachen aufzudecken und zu behandeln, um somit die Allergie auszuheilen. Die Ursachen einer ganz bestimmten Allergie können, wie bereits schon abgehandelt, sehr mannigfaltig sein, so daß z. B. zwei Heuschnupfen-Patienten völlig unterschiedlich zu behandeln sind. Schädliche Noxen im Sinne der mesenchymalen Verschlackung müssen eliminiert, das Immunsystem muß entlastet und gestärkt und die Psyche harmonisiert werden. Unter Berücksichtigung dieser drei wichtigen Therapie-Ansätze gelingt es, eine auch manifeste Allergien dauerhaft zu heilen.

Um die drei Ziele in der Therapie zu verwirklichen, reicht es nicht aus, dem Patienten ein paar „Mittelchen” zu verschreiben. Nein, vielmehr beruht ein vernünftiges Behandlungskonzept auf einer therapeutischen Behandlung einerseits und einer Hausaufgabe für den Patienten andererseits, mit Hilfe deren er z.B. seine Ernährungsgewohnheiten umstellt, gewisse schädliche Faktoren meidet und den Therapeuten-Anweisungen streng Folge leistet.

Die notwendigen therapeutischen Maßnahmen richten sich nach gründlicher Anamnese (Patienten-Gespräch) und naturheilkundlicher Diagnose. Eine naturheilkundliche Therapie kann nur dann erfolgreich sein, wenn der Patient auch naturheilkundlich untersucht wird. Es ist nicht möglich, aufgrund eines schulmedizinischen Befundes eine gezielte naturheilkundliche Therapie durchzuführen. Es gilt also individuell – wie vorher besprochen – die verschiedenen Ursachen zu entschlüsseln. Denn z.B. zwei Patienten mit schulmedizinischer Diagnose „Asthma” können nach naturheilkundlicher Untersuchung völlig verschiedene Ursachen für diese Erkrankung aufweisen. Sie müssen demnach auch unterschiedlich behandelt werden.

Gerade in der Naturheilkunde weiß man, daß die äußerlich sichtbare Symptomatik (z.B. einer Allergie) nur den Versuch des Körpers aufzeigt, auf Störungen im Körperinneren hinzuweisen. Dementsprechend ist das Denkschema der Naturheiltherapeuten gänzlich von der Schulmedizin verschieden. Naturheilkunde ist also keine Therapieart, die man als Therapeut nebenbei durchführt oder miteinfließen lassen kann, sondern sie besitzt völlig eigene Denkstrukturen für Ursachen und Behandlung von Erkrankungen und ist für den Therapeuten zeitaufwendig. Gerade am Beispiel der Allergie zeigt sich, wie innere und äußere Einflüsse bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen mitberücksichtigt werden müssen. Leider existieren immer noch selbsternannte Kritiker, die die Naturheilkunde angreifen und als „Scharlatanerie” aburteilen. Doch sind es gerade diejenigen, die versuchen, Naturheilkunde neben der Schulmedizin als Zubrot zu betreiben, welche sie ständig wegen mangelnder Therapieerfolge in Mißkredit bringen. Schulmediziner bleiben Schulmediziner und Naturheilkundler bleiben eben Naturheilkundler. Zu unterschiedlich sind die Diagnose-, Behandlungs- und Denkstrukturen. Für den Schulmediziner ist Asthma eine Lungen- und Neurodermitis eine Hauterkrankung. Für den Naturheiltherapeuten gelten diese Bestimmungen nicht. Wer aber Heuschnupfen als Nasen-, Neurodermitis als Haut-, oder Asthma als Lungenerkrankung abtut, dem bleiben die Wege einer erfolgreichen Allergie-Therapie letztendlich verschlossen.

Quellenverzeichnis: M. Martin, „Umweltmedizin für Heilpraktiker”, Verlag Urban & Schwarzenberg 1996, München J. Dahmer, „Anamnese und Befund”, 6. Auflage 1988, Thieme-Verlag, Stuttgart J. Karl, „Neue Therapiekonzepte für die Praxis der Naturheilkunde”, Pflaum Verlag, München Thews et al, „Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen”, 4. Aufl., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart Dr. med. R. Schirmohammadi, „Naturheilkundliche Behandlung allergischer Erkrankungen wie Heuschnupfen, allergisches Asthma bronchiale und Neurodermitis”, Wissenschaftliche Abteilung der Fa. Pascoe GmbH, Gießen Hans G. Schlegel, „Allgemeine Mikrobiologie”, 7. Auflage, Thieme Verlag Stuttgart

Wolfgang Grayer

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