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aus dem Paracelsus Magazin: Rezensionen

Fay und die alltägliche Welt

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Petra Maria Baum hat auch dieses Buch von Sabrina Dengel gelesen und schreibt: Die Autorin knüpft meines Erachtens perfekt an Band 1 (Fay und die andere Welt) an, indem sie den Handlungsstrang aufgreift. Mir hat es geholfen, dass sie nochmals erklärt, wer wer ist, indem sie alle Personen, Seelenanteile, Krafttiere etc. kurz vorstellt. Wie beim Vorgänger erging es mir auch hier, dass Fay mich fesselt und ich voll dabei war, wie sie sich ihrem Alltag stellt, diesen bewältigt und lebt. Die Lebendigkeit, die in Schreibstil und Inhalt zu finden ist, fasziniert und begeistert mich. Das Ankommen Fays in der alltäglichen Welt wurde von ihrem Mentor Hans als turbulent angekündigt, genau das sollte sich bewahrheiten. Mehr noch. Es erwartet sie eine emotionale Achterbahn, was sie an alldem, was sie neu integrieren will in ihrem Leben, zweifeln lässt. Die Wiederbegegnung mit Marcel führt sie in ein Gefühlschaos, das sich erst gegen Ende des Buches auflöst. Die neue Frau an Marcels Seite bringt sie völlig aus dem Konzept. Dass sich alles zum Guten wenden wird, kann Fay noch nicht ahnen. Maya, die Freundin Marcels, wird zu einer Schlüsselfigur für Fay und ebenso für etliche andere Frauen. Sie bringt das Thema Weiblichkeit ins Spiel und hat viel Einfluss diesbezüglich. Bis Fay Maya an sich heranlassen kann und die beiden sich richtig kennenlernen, dauert es eine Weile. Fast scheint es, als würde sie eher ihre Wohnung aufgeben, als Maya um sich haben zu wollen als neue Nachbarin und Mitbewohnerin von dem Mann, den doch eigentlich sie liebt. Deutlich kann sie ihre Mitte spüren und wahrnehmen, wenn diese nicht dort ist. Es zeigen sich neue Wesen in Fays Leben, und jedes bringt ihr neue Erkenntnisse und Lernerfahrungen. Nicht alle scheinen ihr wohlgesonnen und können erst nach einer Weile der Reflektion als wertvoll empfunden werden, aber jedes Wesen hat eine wichtige Lektion für sie. Stück für Stück lernt die junge Frau, ihre Emotionen zu ordnen, ihre Wohnung neu zu strukturieren, Neues in ihrem Leben willkommen zu heißen, Altes zu verabschieden. Trotzdem, da ist der scheinbar unerfüllbare Wunsch, Marcel an ihrer Seite zu haben, der eine Lücke hinterließ. Gerade die Zweifel, die sich stark zeigen, verwirren Fay. So sehr, dass sie das Leben nicht mehr versteht. Träume werden zu Albträumen und ihre Seelenanteile müssen ohnmächtig zusehen. Diese können/dürfen erst zu einem späteren Zeitpunkt einschreiten. Fay fragt sich, was nur mit ihr los ist?! Hat keine Ahnung, dass all dies zum Prozess nach ihrer Visionsfindung gehört. Das Wiedertreffen mit ihrem alten Schulfreund Peter stellt ihre Welt endgültig auf den Kopf. Nun ist sie restlos ratlos. Schnell merkt sie, dass dieser Mann mehr von ihr möchte als reine Freundschaft und sie fragt sich, ob sie ihm das bieten kann. Auch hier zeigen sich deutliche Zweifel. Überhaupt scheinen die zweifelhaften Momente in ihrem Leben zuzunehmen. Manchmal ist es ihr unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen. Dieser Wechsel von großer Selbstsicherheit und dem Gefühl der Kleinheit lässt sie ebenfalls verwirrt sein. Ihr Leben scheint sich nach der Visionssuche neu zu ordnen, wobei sie selbst weder Plan noch Idee hat, wohin es geht. Das Thema Liebe ist ein großer Bestandteil von „Fay und die alltägliche Welt“. Der Weg zur Liebe führt unweigerlich über die Selbstliebe. Das wird jedem beim Lesen deutlich. Die Themen Vertrauen, Ruhe, Kämpfen und Loslassen finden zudem den Weg ins Buch. Diesen Roman zu lesen bedeutete für mich, mich auch mit meinen eigenen Schatten auseinanderzusetzen, mich zu fragen wo ich zweifle und wo es in meinem Leben hingehen soll. Will sagen, die Autorin regt mit der Geschichte rund um Fay an, über sein eigenes Leben nachzudenken. Es ist für mich viel mehr als ein unterhaltsamer Roman, es ist eine Lebenshilfe. Ich bin mir sicher, dass viele Frauen sich mit Fay identifizieren können, da bestimmt in jeder Frau ein Anteil Fays steckt. Band 2 macht neugierig auf den Schamanismus, dessen Techniken (Reisen, Räuchern usw.), Seelenanteile, Krafttiere und alles, was mit der Anderswelt zu tun hat. Und die Welt wird beschrieben, wie sie nun mal ist, mit allen Aufs und Abs. Vor allem macht Band 2 mich neugierig auf einen möglichen Band 3, da ich gerne wissen würde, wie es mit Fay und Marcel, mit Hans, Peter, Maya, Nana, Edward, Twifal, Flygir, Diana und allen anderen weiter geht. Der Schreibstil von Sabrina Dengel lässt das Lesen fließen. Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen und kann es jedem empfehlen, der auf der Suche nach sich selbst und nach Liebe ist, all jenen, die oft zweifeln oder schon dem Verzweifeln nah sind. All jenen, die darauf vertrauen, dass alles gut wird, alles gut ist.

Sabrina Dengel, Schirner Verlag, 2016, ISBN 978-3843430524

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