Die Mutter-Tochter-Beziehung im Spannungsfeld der Demenz
„Am Anfang allen Seins war eine Mutter. Alles körperliche und
seelische Leben ist durch die Mutter bedingt.“ Aussagen der Diplom-Pädagogin Edith Marmon, die in ihrer
psychotherapeutischen Praxis vor allem mit Frauen an weiblicher Selbstfindung arbeitet. Dabei liebt sie das
Wiederentdecken jahrhundertealten Frauenwissens durch die Entschlüsselung symbolischer Botschaften. Eine davon stellt
das Mutter-Tochter-Verhältnis in den Mittelpunkt. Da immer mehr Menschen an Demenz erkranken, steigt auch die Zahl der
pflegenden Angehörigen – und das sind meist Frauen. Bei Töchtern kommt oft während des Pflegeprozesses Unverarbeitetes
aus der Kindheit hoch: Aggressionen, Wut, Versagens- oder Schuldgefühle. Das muss nicht sein. Dieses Buch will eine
Hilfestellung für Töchter sein, es beleuchtet die Besonderheiten der Mutter-Tochter-Beziehung, die Stationen der
weiblichen Persönlichkeitsentwicklung und sorgt damit für eine Entwicklungschance aller Beteiligten. In der Demenz
verfällt die Mutter, das Ende kommt näher – all dies muss verarbeitet werden, ein neues Mutterbild ersetzt das
bekannte. Edith Marmon gibt bewährte Tipps aus der Praxis, wie Töchter diesen Prozess am besten durchstehen können,
und erklärt, wie sich Mütter dabei fühlen. So ist es möglich, gemeinsam durch die Demenz zu gehen und in Frieden
voneinander Abschied zu nehmen.
Edith Marmon, Christel Göttert Verlag, 2016, ISBN 978-3-93962-366-3